Der Zusammenhang von Nährstoffmangel und Gelenkverschleiß – Interview mit Florian Schimitat, Apotheker und Experte für Naturheilkunde

Vitamin D3 und K2 für Gelenke: Die Kombination, die Sie kennen sollten

In diesem ausführlichen Gespräch mit QS24 erklärt der Apotheker und Naturheilkunde-Experte Florian Schimitat, wie Sie Ihren Knochen- und Gelenkstoffwechsel nachhaltig unterstützen können. Dieses Interview wurde im Gesundheitsfernsehen von QS24 geführt und bietet konkrete Antworten zu Vitamin D3, Vitamin K2, Magnesium, Cholesterin-Mythen und praktischen Präventionsstrategien. Lesen Sie weiter, wenn Sie verstehen wollen, warum die Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin so wichtig ist und wie Sie Ursachen und Wirkungen konkret zusammenführen können.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltliche Übersicht

  • Warum Gelenkverschleiß und Osteoporose heute so häufig sind
  • Die Rolle von Vitamin D3 und K2 – und warum sie zusammengehören
  • Magnesium, Calcium und die Gefahr falscher Ablagerungen
  • Cholesterin, Statine und der Coenzym Q10-Aspekt
  • Praktische Empfehlungen: Prävention, Supplementierung und ärztliche Begleitung

Interview

Frau Wurlitzer fragt: Warum leiden heute so viele Menschen an Gelenkverschleiß und Osteoporose?

Florian Schimitat erklärt, dass es sich hierbei weniger um ein rein „altersbedingtes“ Problem handelt, sondern um ein multifaktorielles Stoffwechselthema. Oft liegen Unterversorgungen mit Mikronährstoffen vor – besonders Vitamin D und Vitamin K2 sowie Magnesium. Calcium selbst ist in Mitteleuropa meist ausreichend vorhanden; das Problem ist vielmehr, dass Calcium am falschen Ort landet (z. B. in Gefäßwänden oder Niere) statt im Knochen als Calciumphosphata gereichert zu werden.

Frau Wurlitzer fragt: Wie kommt es dazu, dass Calcium “falsch” abgelagert wird?

Schimitat erläutert die Chemie: Calcium ist ein zweiwertiges Kation und bildet leicht stabile Verbindungen mit anderen Molekülen – auch mit Cholesterin. Ohne die richtige Steuerung durch Vitamin D, K2 und Magnesium kann freies Calcium dort ablagern, wo es nicht hingehört. Der wesentliche Trick besteht darin, den Stoffwechsel so zu unterstützen, dass Calcium aus Ablagerungen mobilisiert und in den Knochen als Calciumphosphat eingefügt wird.

Grafik: Vom freien Calcium zu Calciumphosphat im Knochen

Frau Wurlitzer fragt: Welche Rolle spielen Vitamin D3 und Vitamin K2 genau?

Florian Schimitat beschreibt die Synergie so: Vitamin D aktiviert die Knochenzellen zur Produktion von Osteokalzin, einem Protein, das Calcium an den Knochen bindet. Vitamin K2 ist notwendig, um Osteokalzin in seine aktive Form zu überführen. Erst das aktivierte Osteokalzin kann freies Calcium „auffangen“ und ins Skelett einbauen. Vitamin K2 hat darüber hinaus einen antisklerotischen Effekt, da es Calcium aus Gefäßablagerungen mobilisieren kann – ein Prozess, der jedoch Zeit braucht.

Erklärung des Vitamin-D-Stoffwechsels und Rolle von Osteokalzin

Frau Wurlitzer fragt: Ist Cholesterin wirklich “schädlich” – und was ist mit Statinen?

Schimitat relativiert: Cholesterin ist ein lebenswichtiges Molekül (Vorläufer vieler Hormone und auch von Vitamin D3). Problematisch sind oxidierte LDL‑Partikel und ein entzündliches Gefäßmilieu. Statine senken zwar Cholesterinwerte, vermindern aber auch die körpereigene Produktion von Coenzym Q10. Q10 ist zentral in den Mitochondrien für die Energieversorgung – sein Mangel kann Muskelschmerzen und allgemeine Energieminderung nach sich ziehen. Daher empfiehlt Schimitat, bei statinpflichtiger Therapie immer auch Q10 zu ergänzen oder alternative, ganzheitliche Maßnahmen zu prüfen (Omega‑3, entzündungshemmende Ernährung, Kohlenhydratreduktion).

Hinweis: Vitamin D wird aus Cholesterin gebildet

Frau Wurlitzer fragt: Welche Mikronährstoffe sollten prioritär ergänzt werden?

Die Basis-Empfehlungen nach Schimitat sind klar: Vitamin D3 in ausreichender Menge, stets kombiniert mit Vitamin K2; dazu Magnesium (vorzugsweise lösliche Formen wie Magnesiumcitrat oder magnesium‑glycerol‑phosphat für bessere Bioverfügbarkeit) und Vitamin C, das an der Aktivierung von Vitamin D beteiligt ist. Er warnt vor schlecht löslichen Calciumverbindungen (z. B. Calciumoxid oder schlecht lösliche Präparate), da diese zu Nierenablagerungen führen können.

Unterschiedliche Magnesiumsalze: Oxid vs. Citrat und Glycerol‑Phosphat

Frau Wurlitzer fragt: Kann beschädigter Knorpel wieder aufgebaut werden?

Die Antwort fällt differenziert aus: Knorpelabbau hat unterschiedliche Ursachen – mechanisch, entzündlich oder autoimmun. Frühe, präventive Maßnahmen, die den gesamten Bewegungsapparat stärken (Knorpel, Bänder, Faszien, Knochenstoffwechsel), erhöhen die Chancen auf Stabilisierung und Symptomlinderung. In manchen Fällen, selbst bis Arthrosegrad 3, sind deutliche Verbesserungen möglich, wenn rechtzeitig ganzheitlich gearbeitet wird.

Gelenkverschleiß: Knorpel, Bänder, Knochen – das ganze Kompartiment behandeln

Frau Wurlitzer fragt: Wie helfen Ernährung und traditionelle Kost dabei?

Interessanterweise liefert die traditionelle japanische Ernährung Hinweise: Fermentierte Sojaprodukte (z. B. Natto) sind reich an Vitamin K2. Populationen mit hoher Aufnahme solcher fermentierter Lebensmittel zeigen geringere Raten von Atherosklerose, Herzinfarkt und Osteoporose. Fermentation ist also ein natürlicher Weg, K2 zuzuführen – allerdings muss man bei empfindlichen Darmpatienten schrittweise vorgehen, um Histaminprobleme zu vermeiden.

Frau Wurlitzer fragt: Wie sollten Supplemente praktisch zusammengesetzt sein?

Schimitat rät zu durchdachten Kombinationspräparaten, die Stoffwechselthemen als Cluster behandeln. Nicht 10–15 Einzelkapseln täglich, sondern hochwertige, synergetische Formulierungen. Bei Magnesium zahlt sich eine lösliche Form aus; Vitamin D und K2 sollten gemeinsam dosiert sein. Zudem empfiehlt er Laborkontrollen (Blut, Urin) und die Begleitung durch einen Therapeuten, um individuelle Mängel gezielt zu ergänzen.

Vitaplace: Versandapotheke und Informationsplattform für Nahrungsergänzung

Praktische Tipps für Ihren Alltag

  1. Lassen Sie Ihren Vitamin‑D‑Status bestimmen, bevor Sie hoch dosieren.
  2. Kombinieren Sie D3 immer mit K2 und achten Sie auf Magnesium‑Zusatz.
  3. Bevorzugen Sie lösliche Magnesium‑Salze (z. B. Magnesiumcitrat).
  4. Reduzieren Sie kurzzeitige Zucker‑ und Kohlenhydratspitzen (wegen Fettstoffwechsel).
  5. Setzen Sie auf fermentierte Lebensmittel als natürliche K2‑Quelle, sofern Ihr Darm damit klar kommt.
  6. Bei Cholesterin‑Therapie mit Statinen prüfen Sie Q10‑Supplementation.

FAQ – Häufige Fragen

Was ist der einfachste erste Schritt zur Verbesserung meiner Knochen‑ und Gelenkgesundheit?

Der erste Schritt ist die Bestimmung Ihres Vitamin‑D‑Spiegels und eine generelle Überprüfung Ihrer Mikronährstoffversorgung. Meist reicht eine gezielte Kombination aus D3, K2 und Magnesium als Basis. Achten Sie auf lösliche und bioverfügbare Präparate.

Ist Vitamin K2 sicher – auch bei Blutverdünnern?

Vitamin K2 ist grundsätzlich sicher, doch bei Einnahme von Vitamin‑K‑antagonistischen Medikamenten (z. B. Warfarin) sollten Sie die Ergänzung nur in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen.

Kann ich über die Nahrung genug K2 aufnehmen?

Viele fermentierte Lebensmittel liefern K2 (z. B. Natto). In Mitteleuropa genügt die normale Ernährung oft nicht, weshalb gezielte Supplemente sinnvoll sein können, vor allem bei vorhandenen Risikofaktoren.

Wie lange dauert es, bis Ablagerungen abgebaut sind?

Das ist kein schnelles „Just‑in‑time“-Ergebnis; solche Prozesse benötigen in der Regel Monate bis Jahre. Kontinuität und eine integrative Strategie sind entscheidend.

Weiterführende Angebote von QS24

Wenn Sie tiefer einsteigen möchten: QS24 bietet mit seiner Plattform, der QS24 Academy und dem Gesundheitskompass umfangreiche Weiterbildungs‑ und Informationsangebote. Besuchen Sie die QS24 Academy für zertifizierte Kurse: https://my.qs24.academy. Nutzen Sie die QS24‑App für einfachen Zugriff auf Sendungen: https://qs24.tv/qs24-app/. Melden Sie sich für den Newsletter an, um regelmäßig Updates zu erhalten: https://www.qs24.tv/newsletter/.

Abschluss des Interviews und Hinweise zu weiteren QS24-Angeboten

Zu QS24, wikiSana und unseren Projekten

QS24 steht für die Verbindung von Schulmedizin und Ganzheitsmedizin, mit einem starken Expertennetzwerk und reichweitenstarken Projekten. Die erste Ausgabe unseres Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Auflage von 140.000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erscheint im November 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 Stück verteilt im D‑A‑CH‑Raum – ein Meilenstein in der ganzheitlichen Gesundheitskommunikation.

Die QS24 Mediengruppe AG bietet:

  • Tagesreichweiten bis zu 600.000 Zuschauer über alle Kanäle
  • Über 400.000 Abonnenten auf den YouTube‑Kanälen
  • Monatlich mehr als 419.900 Stunden gestreamte Inhalte
  • Ein großes Expertennetzwerk mit über 700 Ärzten und Wissenschaftlern
  • wikiSana – die Plattform für ganzheitliche Medizin mit KI‑gestützter Suche

Informieren Sie sich auch über die QS24 Sprechstunden: Dieses interaktive Experten‑Event mit Live‑Fragerunden ist ideal für Networking und neueste medizinische Erkenntnisse. Mehr Informationen unter: https://qs24.run/sprechstunden.

Abschluss – Ihre nächsten Schritte

Wenn Sie etwas aus diesem Interview mitnehmen: Denken Sie in Systemen, nicht in Einzelmaßnahmen. Verbinden Sie Ursachen und Wirkungen, und bauen Sie Brücken zwischen bewährter Schulmedizin und ergänzender Ganzheitsmedizin. Prüfen Sie Ihren Status (Labor), begleiten Sie jede Supplementation mit einer fundierten Strategie, und holen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Wenn Sie möchten, ordern Sie den Gesundheitskompass, melden Sie sich für unsere Sprechstunden an und bleiben Sie informiert – wir begleiten Sie gern auf Ihrem Weg zu mehr Gesundheit und Lebensqualität.

Mit herzlichem Dank und besten Grüßen,
Ihr QS24‑Team

Wichtige Hinweise

Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung. Besprechen Sie Änderungen in Ihrer Medikation oder Nahrungsergänzung immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Apotheker.

Teilen
Weitere Beiträge

Newsletter abonnieren