In diesem Gespräch auf QS24 erläutert Marianne Krug klar und praxisnah, warum Hormone weit über Sexualität hinaus unsere Gesundheit steuern — von Schlaf über Stimmung bis zur Herz- und Stoffwechselgesundheit. Die Sendung wurde produziert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen – und ist Teil des wikiSana-Angebots. Im nachfolgenden Interview erklärt Krug, welche Hormontests wann sinnvoll sind, welche Körpersäfte es zu betrachten gilt und wie Sie einen kompetenten Hormon‑Coach finden können. QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden sind zentrale Anlaufstellen für vertiefende Inhalte und Weiterbildung in diesem Themenfeld.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung – Warum Hormone mehr sind als „Sexualhormone“
- Wann ist eine Hormonanalyse sinnvoll?
- Blut vs. Speichel — zwei Untersuchungswege, unterschiedliche Antworten
- Praxis: Erste Warnsignale, bei denen Sie an Hormone denken sollten
- Wie findet man einen guten Hormoncoach?
- FAQ — Häufig gestellte Fragen
- Weiterführende Angebote von QS24
- Abschließende Gedanken
Einführung – Warum Hormone mehr sind als „Sexualhormone“

Fabian Glogg: Warum sind Hormone generell so wichtig für unsere Gesundheit?
Marianne Krug erklärt, dass Hormone Botenstoffe sind und weit mehr Funktionen besitzen als nur die Steuerung der Sexualität. Die Bezeichnung „Sexualhormone“ sei historisch gewachsen und engt die Sicht unglücklich ein. Sie weist darauf hin, dass es hunderte Hormone gibt und insbesondere die steroidalen Hormone – wie Östradiol, Testosteron und Progesteron – nicht nur auf die Sexualfunktion wirken, sondern auch kardio‑, metabolische und neuroendokrine Prozesse beeinflussen. Krug betont: Auf Zellebene kann keine Zelle richtig funktionieren, wenn sie nicht hormonell versorgt ist.

Wann ist eine Hormonanalyse sinnvoll?
Fabian Glogg: Wann sollte man überhaupt eine Hormonanalyse durchführen lassen und was wird dann gemessen?
Marianne Krug rät: Eine Analyse braucht eine Indikation. Üblicherweise suchen Menschen Hilfe, wenn sie spüren, «irgendetwas stimmt nicht» — das sind oft hormonelle Krisensituationen wie Geburt, Pubertät, Schwangerschaft, Verlust der Eierstöcke (Wechseljahre) oder altersbedingte Veränderungen bei Männern. Die zentrale Frage sei stets: Produziert die Drüse noch ausreichend (Hoden/Eierstöcke) — oder sind die Verhältnisse der Hormone untereinander gestört? Je nach Fragestellung entscheidet sich, ob Blut- oder Speicheltests sinnvoll sind.
Blut vs. Speichel — zwei Untersuchungswege, unterschiedliche Antworten

Fabian Glogg: Was ist der Unterschied zwischen Blut- (Serum-) und Speicheltests?
Krug erläutert den zentralen Unterschied: Eine Blutuntersuchung misst die Gesamtmenge eines Hormons (100 %), also auch die Anteile, die an Eiweißträger gebunden sind. Das ist notwendig, wenn man wissen möchte, ob die Drüse noch ausreichend produziert oder ob eine verabreichte Substitution im Körper angekommen ist. Der Speicheltest bildet hingegen ein natürliches Filtrat des Bluts ab und zeigt fast ausschließlich die freien, arbeitsbereiten Hormone (ca. 2–5 % der Gesamtmenge). Dadurch lassen sich Verhältnisse der aktiven Hormone zueinander beurteilen – praktisch, um das Gleichgewicht von „Gaspedal und Bremse“ zu prüfen.

Fabian Glogg: Bedeutet das, Sie empfehlen immer beide Tests?
Krug antwortet differenziert: Idealerweise ergänzen sich Blut- und Speicheltest — aber das ist oft eine Kostenfrage. Wichtiger noch sei die sinnvolle Indikation: Ein Speicheltest ist unsinnig, wenn die Frage lautet «Produziert die Drüse noch?» oder wenn bereits eine Hormonersatztherapie läuft. Bei Substitution muss zwingend im Serum kontrolliert werden, sonst führen Speichelwerte leicht zu Fehlinterpretationen und falschen Anpassungen der Therapie.

Praxis: Erste Warnsignale, bei denen Sie an Hormone denken sollten
Fabian Glogg: Welche Symptome sollten bei Männern und Frauen den Verdacht auf eine hormonelle Ursache wecken?
Für Männer beschreibt Krug typische Anzeichen eines Testosteronmangels: Vitalitätsverlust, reduzierte körperliche und mentale Leistungsfähigkeit, fehlende Muskelzunahme trotz Training, Brain‑Fog, Libidoverlust oder das Ausbleiben morgendlicher Erektionen. Bei Frauen sind Hitzewallungen und Schlafstörungen klassische Signale der Wechseljahre; zusätzlich betont Krug die Phase von 10–15 Jahren vor dem eigentlichen Wechsel, in der Progesteron abnimmt und Reizbarkeit, Weinerlichkeit oder Aggressionen auftreten können. Solche Veränderungen sollten als Hinweis dienen, die Hormone systematisch zu prüfen.
Wie findet man einen guten Hormoncoach?
Fabian Glogg: Wie finde ich eine kompetente Beratung — einen Hormoncoach?
Marianne Krug weist darauf hin, dass spezialisierte Hormon-Coaches oft nicht „um die Ecke“ sitzen, aber wertvolle Strategien, Tests und Begleitung erarbeiten. Sie empfiehlt, auf fundierte Ausbildungen zu achten und nennt ihre Plattform als Startpunkt, auf der ausgebildete Hormoncoaches nach Ländern und Postleitzahlen gelistet sind: www.hormoncoach.com. Ein guter Hormon‑Coach entwickelt die Strategie; die Umsetzung und Kontrolle kann dann lokal durch Hausärzte, Gynäkologen oder Urologen erfolgen. Krug ermutigt, auch längere Wege in Kauf zu nehmen, wenn dadurch eine nachhaltige Lösung entsteht.
FAQ — Häufig gestellte Fragen
Frage: Sollte ich bei Verdacht sofort Hormone substituieren?
Antwort: Nein. Zuerst steht die differenzierte Diagnostik. Es muss geklärt werden, welche Drüse betroffen ist, ob Substitution überhaupt angezeigt ist und ob Wechselwirkungen bestehen. Eine fundierte Strategie durch einen erfahrenen Coach oder Endokrinologen ist empfehlenswert.
Frage: Sind Speicheltests verlässlich?
Antwort: Speicheltests sind verlässlich für die Messung freier, aktiver steroidaler Hormone und zur Beurteilung von Verhältnissen. Sie sind jedoch ungeeignet, wenn die Frage die Produktion der Drüse oder die Kontrolle einer Substitution betrifft.
Frage: Wie häufig sollten Hormone gemessen werden?
Antwort: Das hängt von der Fragestellung. Bei Erstdiagnostik und Umstellungsphasen können Wiederholungen sinnvoll sein. Bei stabiler Substitution genügen in der Regel Kontrollintervalle, wie vom behandelnden Arzt empfohlen.
Frage: Wo finde ich vertiefende Kurse oder Zertifikate?
Antwort: Die QS24 Academy bietet Kurse und Zertifikate an. Besuchen Sie die QS24 Academy online unter https://my.qs24.academy für Informationen zu Fortbildungen rund um Hormone und Ganzheitsmedizin.
Weiterführende Angebote von QS24
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Abschließende Gedanken
Marianne Krug zeigt mit ihrer langjährigen Erfahrung: Hormone sind zentrale Regulatoren, deren Messung und Interpretation sorgfältig erfolgen muss. Die Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin wird dann tragfähig, wenn Diagnostik, Erfahrung und eine klare Strategie zusammenfinden. Achten Sie auf die richtige Fragestellung — Produktion der Drüse (Serum) oder Verhältnis und Aktivität (Speichel) — und wählen Sie Tests zielgerichtet.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, dieses Interview zu lesen. Möge es Ihnen als Wegweiser dienen, die eigene Hormongesundheit bewusst zu betrachten und die passenden Experten zu finden. Mit herzlichem Dank und den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,
Herzlich,
Fabian Glogg / QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen














