Die Realität psychischer Erkrankungen – Die Kolloquium-Experten diskutieren

Die Realität psychischer Krankheiten: Wird der Mensch hier an der falschen Stelle behandelt?

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

In einer aufrüttelnden Gesprächsrunde der QS24 Mediengruppe erläutern führende Experten aus Medizin und Forschung neue Perspektiven auf psychische Erkrankungen. Die Gastgeberin Corina Klein führt durch ein Gipfeltreffen Kolloquium Medicine, in dem Prof. Dr. Jörg Spitz, Dr. med. Kurt Mosetter, Prof. Dr. Elmar Wienecke, Mag. Markus Stark und Dr. Petra Wiechel ganzheitliche Zugänge zur seelischen Gesundheit diskutieren. Sie erfahren hier, warum die Trennung von Körper und Geist eine Sackgasse sein kann und wie Ernährung, Mikronährstoffe, Darmgesundheit und Bewegung konkrete Therapieoptionen eröffnen.

Dieser Beitrag bringt Ihnen die wichtigsten Aussagen strukturiert im Interview-Format. Die Gastgeberin stellt Fragen, die Expertinnen und Experten antworten klar und präzise. Sie sollen am Ende wissen: Welche praktischen Schritte gibt es? Wann sind Tests sinnvoll? Und wie lassen sich Prävention und Regeneration im Alltag realisieren?

Inhaltliche Gliederung

  • Neu denken: Geist versus Gehirn
  • Entzündung, Darm und Mitochondrien — die biologische Basis
  • Konkrete Diagnostik: Vitamin D, Nitrosativer Stress, Kryptopyrrol
  • Ernährungstherapie: Mediterrane Diät, Galaktose, therapeutische Monosaccharide
  • Bewegung, Schule und Gesellschaft — Prävention im Alltag
  • Praktische Empfehlungen & FAQ

Interview

Frau Klein: Prof. Spitz, was meinen Sie mit der Aussage „Der Geist kann nicht krank werden — die Gehirnzellen können es“?

Prof. Dr. Jörg Spitz: Er betont, dass psychische Symptome meist biologisch verwurzelte Veränderungen von Zellen und Stoffwechselprozessen widerspiegeln. Depressionen sind häufig entzündliche Vorgänge in den Nervenzellen — eine Inflammation, keine klassische Infektion. Wenn wir die Ursachen dieser Stoffwechselstörungen angehen, können wir die Funktionsfähigkeit der Neuronen wiederherstellen. In einer australischen Studie führte eine mediterrane, anti‑entzündliche Ernährung dazu, dass rund 45–50% der betroffenen Frauen nach einem Jahr symptomfrei waren — ganz ohne Psychopharmaka.

Frau Klein: Elmar Wienecke, Sie arbeiten in der Klinik — wie sehen Sie das praktisch?

Prof. Dr. Elmar Wienecke: Krankheit ist ein Prozess, der den Menschen auf veränderte Lebensbedingungen aufmerksam macht. Diagnosen können hilfreich sein, aber sie dürfen nicht die Ursachen ausblenden. Der Darm ist für mich die Wurzel: Er steuert Stoffwechsel, Hormone und Immunreaktionen. Wenn wir dort anfangen — Mikronährstoffe prüfen, Mikrobiom stärken — lösen sich viele Symptome auf. Klinische Arbeit braucht diese kausale, ganzheitliche Sicht.

Frau Klein: Dr. Mosetter, Sie haben eindrückliche Fallbeispiele. Welche Tests halten Sie für essenziell?

Dr. med. Kurt Mosetter: Zuerst frage ich: Gibt es eine Infektion oder Entzündung? Besonders wichtig sind Messungen von nitrosativem Stress (z. B. Nitrotyrosin), Kryptopyrrol-Werten sowie Aminosäurenprofilen. Ein Beispiel: Ein 12‑jähriges Kind mit Panikattacken hatte nach einem HWS-Trauma massiv erhöhtes Nitrotyrosin und eine ausgeprägte Histamin‑Dysregulation. Zielgerichtete Maßnahmen — Methylierungs‑Unterstützung, hochdosiertes B12, B6, Folsäure, Vitamin C, Zink — normalisierten die Symptome innerhalb von wenigen Wochen.

Frau Klein: Welche Rolle spielt Histamin im Gehirn?

Dr. Mosetter: Histamin im Gehirn ist ein kritischer Faktor. Nitrosativer Stress kann Tyrosin blockieren, Dopamin‑ und Adrenalinbildung behindern und die Emotionen destabilisieren. Bei erhöhtem Kryptopyrrol fehlen B6 und Zink — beides essentiell für den Histaminabbau. Deshalb sollte die Histamin‑Problematik bei psychischen Erkrankungen geprüft werden.

Frau Klein: Markus Stark, wie hängen Stoffwechsel, Insulin und Ernährung mit psychischer Gesundheit zusammen?

Mag. Markus Stark MSc: Essen ist oft Belohnung — das gilt besonders bei Insulinresistenz. PET‑Scans zeigen, dass bei Übergewicht das Belohnungszentrum (Nucleus accumbens) schrumpft. Menschen kompensieren mit schnellen Zuckern; das unterdrückt Aminosäuren wie Tryptophan und Tyrosin im Gehirn, was depressive Verstimmungen fördert. Frühes Ansetzen bei Kindern ist entscheidend: Zucker reduzieren, Proteinzufuhr sichern, Mikronährstoffe prüfen.

Frau Klein: Prof. Spitz, Sie sprachen über Galaktose — was ist das und wie kann es helfen?

Prof. Dr. Jörg Spitz: Galaktose ist ein kurzkettiges Monosaccharid mit historischer Forschung seit dem 19. Jahrhundert. In kontrollierten Anwendungen kann sie helfen, Ammoniak zu binden und Stoffwechselstörungen, die das Gehirn drosseln, zu verbessern. Bei bestimmten Insulinresistenzen des Gehirns und bei einigen genetischen Störungen wurde Besserung dokumentiert. Wichtig: Qualität entscheidet — nur pharmazeutisch reine, GMP‑hergestellte Galaktose sollte verwendet werden. Und: Das ist keine Einzellösung, sondern Teil eines Gesamtkonzepts (Ernährung, Darm, Mikronährstoffe, Bewegung).

Frau Klein: Gibt es praktische Ernährungstipps für den Alltag?

Dr. Mosetter & Team: Ja. Reduzieren Sie schnell verfügbare Zucker; setzen Sie auf eine mediterrane, anti‑entzündliche Kost; erhöhen Sie Proteinzufuhr und essentielle Fette (Omega‑3). Für Familien: Linsengerichte (lang gekocht) liefern Galaktose aus natürlichen Quellen. Achten Sie auf Qualität bei Supplements — Billigprodukte können verunreinigt sein. Bei Unsicherheit: professionelle Begleitung suchen.

Frau Klein: Bewegung — wie oft und welche Art empfiehlt die Runde?

Prof. Dr. Jörg Spitz: Bewegung ist zentral. Studien zeigen, dass Aktivierung bei Depressionen sehr effektiv ist. Ein variabler Trainingsmix (nüchternes Ausdauertraining am Morgen, Intervalltraining, Kraft- und Dehnungsarbeit) ist ideal. Drei kurze Einheiten täglich könnten, gut gesteuert, große Wirkung entfalten. Für Kinder gilt: Im Alltag bewegen — nicht nur einmal Sport pro Woche, sondern aktive Bewegung auch im Schulalltag.

Frau Klein: Welche Rolle spielt die Gesellschaft? Was müssen Politik und Bildung tun?

Prof. Dr. Elmar Wienecke: Es ist ein Kulturproblem. Schulen müssen mehr Bewegung und Ernährungsbildung integrieren. Vorbilder aus Sport und Kultur können helfen. Projekte wie der Talent Campus zeigen, dass Kantinen, Schulprojekte und Vorbilder zu einem echten Wandel führen können. Lehrkräfte sind Multiplikatoren — wenn sie einbezogen werden, profitieren ganze Generationen.

Frau Klein: Welche Mikronährstoffe sind besonders wichtig — speziell bei älteren Menschen?

Prof. Dr. Jörg Spitz & Team: Liposomale Kombinationen (Vitaminen A, D, E, K2) sind effektiv für Knochenstoffwechsel. Vitamin D wirkt nur optimal, wenn Vitamin A verfügbar ist — beide interagieren auf Rezeptorenebene. Omega‑3‑Fettsäuren, Butyrat für den Darm, B‑Komplex, Cholin, und Ribose für den mitochondrialen Stoffwechsel sind ebenfalls zentral. Bei Demenzbeginn können gezielte Ernährungs- und Mikronährstoffinterventionen das Fortschreiten bremsen.

Praktische Empfehlungen — Ihr Fahrplan

  1. Früh messen: Vitamin D, Omega‑3‑Index, Nitrotyrosin bei Verdacht auf nitrosativen Stress, Kryptopyrrol‑Test bei Verdacht auf P‑Dysbalance.
  2. Ernährung: Mediterran, reduziert Zucker, ausreichende Proteine, Omega‑3 und fermentierte Ballaststoffe.
  3. Bewegung: Kurze aktive Pausen im Alltag, 3 variierende Einheiten/Tag als Ziel (angepasst); bei Kindern aktive Schulzeiten fördern.
  4. Supplemente: Hochwertige, geprüfte Präparate (GMP‑Standard), Kombinationen bevorzugen (z. B. A + D + K2).
  5. Teamarbeit: interdisziplinäre Betreuung — Hausarzt, Ernährungsberater, Psychotherapeut, Bewegungstherapeut.

FAQ — Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich, ob meine psychischen Symptome eine körperliche Ursache haben?

Wenn Symptome plötzlich auftreten, nach einem Unfall, bei Ernährungsmängeln oder begleitet von körperlichen Zeichen (Müdigkeit, Schmerzen, Darmbeschwerden), ist eine körperliche Abklärung sinnvoll. Tests wie Vitamin‑D‑Status, Aminosäurenprofil, Entzündungsmarker oder Nitrotyrosin geben Hinweise.

Ist die mediterrane Diät wirklich so wirksam gegen Depression?

Studien und klinische Erfahrungen zeigen: Ja — eine anti‑entzündliche Ernährung kann bei vielen Betroffenen Symptome deutlich reduzieren. Sie ist jedoch Teil eines ganzheitlichen Konzepts und kein universelles Ersatzmittel für alle Fälle.

Kann Galaktose bei ADHD oder Epilepsie helfen?

In speziellen Fällen (z. B. metabolische Besonderheiten) können therapeutische Monosaccharide wie Galaktose positive Effekte zeigen. Anwendungen sollten ärztlich begleitet und qualitativ hochwertige Produkte verwendet werden.

Welche Rolle spielen Umweltgifte?

Die Experten warnen: Wir sind überall Belastungen ausgesetzt (Glyphosat, Schwermetalle, Kunststoffsubstanzen). Minimieren Sie Belastungen, unterstützen Sie die Entgiftung über Leber, Darm und Mikronährstoffe und setzen Sie auf biologische Lebensmittel, wo möglich.

Schlusswort — Einladung zur Mitwirkung

Die Runde bei QS24 hat deutlich gemacht: Regeneration ist möglich — im Kopf, in der Muskulatur und im gesamten System. Sie können viel tun, wenn Sie die Verbindung Körper und Geist als Brücke verstehen und gezielt an Ernährung, Bewegung, Mikronährstoffen und sozialer Umgebung arbeiten. Wenn Sie jetzt neugierig sind auf vertiefende Inhalte, laden wir Sie herzlich ein:

  • Lesen Sie den QS24 Gesundheitskompass — Ausgabe 1 erreichte bereits eine Auflage von 140.000 Exemplaren.
  • Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren (rund 580.000 im D‑A‑CH‑Raum).
  • Besuchen Sie die QS24 Academy für zertifizierte Kurse: https://my.qs24.academy.
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QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden — diese Plattformen und Formate sind Ihre Brücke zu fundiertem, ganzheitlichem Wissen. Nutzen Sie sie, um informierte Entscheidungen für Ihre Gesundheit zu treffen.

Mit herzlichem Dank an die Expertinnen und Experten des Gipfeltreffens und an Sie, liebe Leserin, lieber Leser, für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie neugierig, verantwortungsbewusst und zuversichtlich — Ihr Weg zur Balance beginnt mit dem ersten Schritt.

Herzlichst,

Ihr QS24‑Team

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