Löwenzahn, Bitterstoffe und natürliche Entgiftung – Interview mit Prof. Dr. Stefan Hockertz, Molekularer Immuntoxikologe

Löwenzahn: Das unterschätzte Heilmittel direkt vor unserer Haustür

In einem Beitrag von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen –  spricht Alexander Glogg mit Prof. Dr. Stefan Hockertz über eine Pflanze, die wir allzu leicht übersehen: den Löwenzahn. Dieses Interview verbindet wissenschaftliche Perspektiven mit praktischen Empfehlungen für Alltag und Prävention. Sie erfahren, wie Löwenzahn als Nahrung, als Extrakt und womöglich als therapeutische Unterstützung wirkt — eingebettet in die Philosophie von ganzheitsmedizinischer Vorsorge und schulmedizinischer Sorgfalt.

Inhaltsverzeichnis

Einführung: Warum Löwenzahn wieder ernst genommen werden sollte

Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) erscheint vielen als lästiges Unkraut. Prof. Hockertz macht jedoch deutlich: Genau diese ubiquitäre Pflanze birgt eine Vielzahl bitterer Inhaltsstoffe, die Verdauung, Leber und Entgiftungssysteme anregen können. In einer Zeit, in der Umweltgifte und belastende Lebensweisen zunehmen, bietet Löwenzahn eine einfache, gut erforschte Möglichkeit zur Unterstützung natürlicher Entgiftungsprozesse.

Interview (Fragen und Antworten)

Herr Prof. Hockertz, was genau ist Löwenzahn und welche Teile der Pflanze nutzt man?

Prof. Hockertz erklärt, dass Löwenzahn sehr vielseitig ist: Blätter, Blüten und Wurzel werden traditionell genutzt. Die Blätter eignen sich für Salate und liefern Bitterstoffe, die Wurzel wird als Extrakt verwendet — beide wirken anregend auf Verdauung, Leber und Galle. Die Wirkungen beruhen nicht auf einer einzelnen Substanz, sondern auf einem Zusammenspiel vieler pflanzlicher Komponenten.

Können Löwenzahnwurzeln tatsächlich bei Krebs helfen, wie manchmal behauptet wird?

Prof. Hockertz weist auf erste Forschungsergebnisse hin, nennt Studien aus Kanada (Universitätskliniken in Winster) und Beobachtungen bei Prostatakarzinomen sowie bei bestimmten leukämischen Erkrankungen (CLL). Er betont jedoch: die Datenlage ist noch nicht so robust, dass man von einem Wundermittel sprechen könnte. Vielmehr ist Löwenzahn möglicherweise ein prophylaktischer Begleiter, der durch Entgiftung und Immununterstützung das Umfeld für bessere Selbstheilungsprozesse schafft.

Prof. Hockertz über Studien zu Löwenzahn und Prostatakrebs

Es kursieren auch Studien, die Löwenzahn im Zusammenhang mit Spike‑Proteinen untersuchen — was ist hier bekannt?

Herr Hockertz erklärt, dass es Projekte (unter anderem mit der Universität Freiburg und Herstellern von Löwenzahnpräparaten) gab, die eine Reduktion von Spike‑Proteinen zeigten. Er macht aber deutlich: Proteinentgiftung ist komplex. Eine unspezifische Ausleitung von Proteinen wäre gefährlich, weil der Körper viele lebenswichtige Proteine benötigt. Löwenzahn kann möglicherweise „abschöpfen“ oder unterstützen, ist aber kein alleiniges Mittel gegen spezifische Proteine.

Diskussion über Löwenzahn-Studien zur Reduktion von Spike-Proteinen

Wie sollten Menschen Löwenzahn praktisch nutzen — frisch aus dem Garten oder lieber als Präparat?

Prof. Hockertz empfiehlt beides: Selbstgesammelte Blätter als Salat sind absolut möglich und gesund — vorausgesetzt, Sie kennen die Pflanze und sammeln an sauberen Orten. Für kontinuierliche, standardisierte Anwendungen sind geprüfte Präparate (z. B. wässrige oder alkoholische Extrakte) praktisch und sinnvoll. Achten Sie auf saubere Ernte, Handverarbeitung und geprüfte Produkte, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Löwenzahn sammeln: Hinweise zu Sauberkeit und Sicherheitsaspekten

Welche Rolle spielen Bitterstoffe – und warum haben wir heute so wenig davon auf dem Teller?

Die Antwort: Bitterstoffe aktivieren Leber und Galle, stimulieren die Enzymproduktion und fördern Verdauung sowie Entgiftung. Historisch nutzte man Magenbitter nach dem Essen, heute haben wir den Geschmackssinn auf süß und salzig gedrückt — mit weitreichenden metabolischen Folgen. Ein eindrückliches Beispiel: Im Jahr 1850 lag der Zuckerkonsum bei etwa 50 Gramm pro Jahr; heute sind es rund 50 Kilogramm. Diese Veränderung hat Folgen für Stoffwechsel, Mitochondrienfunktion und chronische Erkrankungen.

Alexander Glogg und Prof. Hockertz über Zucker, Bitterstoffe und Gesundheit

Gibt es Sicherheitsbedenken oder Wechselwirkungen?

Wie bei allen Pflanzenpräparaten ist Vorsicht geboten: Manche Produkte können verunreinigt sein oder Wechselwirkungen haben (z. B. Johanniskraut). Aus isolierten Einzelstoffen können toxikologische Risiken entstehen; im Verbund sind viele Pflanzenstoffe jedoch sicherer und wirksamer. Paracelsus’ Lehre gilt: Die Dosis macht das Gift. Deshalb sind geprüfte Produkte, fachliche Beratung und eine verantwortungsvolle Anwendung wichtig.

Extraktionsmethoden: alkoholische und wässrige Auszüge von Pflanzenstoffen

Könnte Löwenzahn auch äußerlich, z. B. als Creme oder Seife, helfen?

Prof. Hockertz sieht Potenzial: Es gibt Hinweise, dass Löwenzahn und seine Wurzel innerlich bei chronischen Hauterkrankungen unterstützen. Ob es bereits gut untersuchte Löwenzahn‑Cremes oder -Seifen gibt, bleibt zu recherchieren — eine Aufgabe, die er an die Hörer weitergibt. Die Haut ist ein zentrales Entgiftungsorgan; basische Pflegeprodukte (z. B. Bambusseifen, die im Beitrag erwähnt wurden) zeigten beeindruckende Effekte bei Entzündungen.

Thema Hautpflege: Basische Seifen und mögliche Löwenzahn-Anwendungen

Praktische Empfehlungen — was Sie heute tun können

  • Sammeln Sie Löwenzahn nur dort, wo die Umweltbelastung gering ist; waschen und bereiten Sie ihn gründlich zu.
  • Für regelmäßige Anwendungen: Nutzen Sie geprüfte Extrakte oder Präparate von seriösen Anbietern.
  • Integrieren Sie bittere Lebensmittel (z. B. Chicorée, Endivien, Ingwer) wieder häufiger in Ihren Speiseplan.
  • Bei chronischen Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme: Konsultieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, bevor Sie Löwenzahnpräparate einnehmen.
  • Wenn Sie Hautprobleme haben: Prüfen Sie mögliche äußerlich anwendbare Präparate mit Bitterstoff- oder Löwenzahnanteil — und dokumentieren Sie Ihre Erfahrungen.

FAQ — Häufige Fragen zu Löwenzahn

Kann ich Löwenzahn roh essen?

Ja. Junge Blätter eignen sich gut für Salate. Achten Sie auf saubere Standorte und eventuelle Verwechslungen mit giftigen Pflanzen. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich die Pflanze zeigen oder greifen Sie zu geprüften Präparaten.

Hilft Löwenzahn definitiv bei Krebs?

Derzeit gibt es vielversprechende Studien, aber keine allgemeingültige Heilungszusage. Löwenzahn kann Teil eines ganzheitlichen, prophylaktischen Ansatzes sein, indem er die Entgiftung und das Immunsystem unterstützt. Entscheidungen bei Krebs sollten immer individuell und in Absprache mit Fachärzten getroffen werden.

Gibt es ein Risiko für Parasiten wie den Fuchsbandwurm?

Das Risiko ist bei sorgfältiger Reinigung und Standortwahl sehr gering. Wägen Sie Nutzen und Risiko ab und behandeln Sie gesammelte Pflanzen wie Gemüse (gründlich waschen, ggf. blanchieren).

Wie nehme ich Löwenzahn‑Präparate ein?

Folgen Sie den Herstellerangaben. Typisch sind Kapseln mit Extrakten oder flüssige Tinkturen (alkoholische oder wässrige Auszüge). Bei Unsicherheiten sprechen Sie mit einer Fachperson.

Gibt es Löwenzahnprodukte für die Haut?

Konkrete, breite Studien zu Cremes sind rar. Es lohnt sich jedoch, nach salben- oder seifenbasierten Präparaten mit Löwenzahn zu suchen und deren Wirkung bei chronischen Hautproblemen zu beobachten.

Abschließende Gedanken

Der Löwenzahn ist ein gutes Beispiel für eine Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin: klein, unscheinbar, aber wirksam, wenn man die Mechanismen versteht. Bitterstoffe sind Schätze der Natur, die heute mehr denn je wieder Beachtung verdienen. Ob frisch aus dem Garten oder als geprüftes Nahrungsergänzungsmittel — Löwenzahn kann ein Baustein auf Ihrem Weg zu mehr Gesundheit sein.

Abschluss: Alexander Glogg bedankt sich bei Prof. Hockertz

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In Dankbarkeit und mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,

Alexander Glogg und das Team von QS24

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