In diesem Gespräch auf QS24 spricht Corina Klein mit Dr. med. Stefan Hainzl über seinen persönlichen Weg mit Multiple Sklerose, die Bedeutung der Epigenetik und praxisnahe Elemente der Selbstheilung. Dieses Interview erscheint im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung von QS24 und richtet sich an alle, die Schulmedizin und Ganzheitsmedizin als Brücke verstehen möchten. Sie erfahren konkrete Alltagstipps, warum Vitamin D beim Coimbra‑Protokoll eine zentrale Rolle spielt und wie mentale Methoden Heilungsprozesse unterstützen können.
Inhaltsverzeichnis
- Überblick: Diagnose, Wendepunkt und neue Wege
- Das Coimbra‑Protokoll und die Rolle von Vitamin D
- Praktischer Alltag: Was ändert sich für Betroffene?
- Epigenetik, Gene und die Sensibilisierung des Körpers
- Ernährung, Entgiftung und Mentaltraining
- Wissenschaft, Skepsis und die Rolle der Schulmedizin
- Kurse, Angebote und wie Sie Unterstützung finden
- FAQ — Häufig gestellte Fragen
- Ressourcen, Angebote und wie QS24 Sie unterstützt
- Dank und Abschluss
Überblick: Diagnose, Wendepunkt und neue Wege

Corina Klein: Können Sie kurz zusammenfassen, was passiert ist und was Ihr Wendepunkt war?
Dr. Stefan Hainzl schildert, dass die MS-Diagnose ihn seit 2008 begleitete. Sein schwerster Einschnitt kam 2018: starke Gleichgewichtsstörungen (spinale Ataxie), Ausfälle am linken Auge und eine teilparalysierte Vorfußmuskulatur. Während eines Einsatzes als Mannschaftsarzt bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang erreichte er seinen Tiefpunkt. In dieser Situation begann er, nach Alternativen zur reinen Schulmedizin zu suchen — erstmals suchte er nach “MS-Alternativ-Therapien” im Internet. Sein Forschen führte ihn zum Coimbra‑Protokoll, das hohe Vitamin‑D-Dosen mit begleitenden Maßnahmen kombiniert.
Das Coimbra‑Protokoll und die Rolle von Vitamin D

Corina Klein: Was ist das Wesentliche am Coimbra‑Protokoll und wie haben Sie damit begonnen?
Das Coimbra‑Protokoll basiert auf sehr hohen Vitamin‑D‑Gaben — dosiert nach Körpergewicht — mit intensiver ärztlicher Begleitung und Laborkontrollen. Hainzl beschreibt, dass er zunächst 10.000 IE probierte, dann aber auf Dosierungen in der Größenordnung von 70.000 bis 150.000 IE täglich kam, um eine körpereigene “Resistenz” gegenüber Vitamin D zu überwinden. Wichtig ist: Das geschieht niemals ohne ärztliche Aufsicht, weil hohe Vitamin‑D‑Dosen Calcium mobilisieren können und so Hyperkalzämie bis hin zu Nierenschäden droht.
Corina Klein: Welche Nebenschritte sind unverzichtbar, damit die Therapie sicher funktioniert?
Regelmäßige Laborkontrollen (u. a. Parathormon, Calcium) sind zentral. Begleitend gehören eine calciumarme Ernährung, reichlich Flüssigkeitszufuhr (rund 2,5 Liter, möglichst kalkarmes Wasser), Bewegung und passende Nahrungsergänzungen dazu. Vitamin D wirkt im Körper nur zusammen mit weiteren Mikronährstoffen: Vitamin A, Vitamin K, B2 und das vitamin D-bindende Protein sind Beispiele. Die Kombination macht die epigenetische Wirkung möglich — das ist ein Grundprinzip, das Dr. Hainzl betont.
Praktischer Alltag: Was ändert sich für Betroffene?

Corina Klein: Welche konkreten Veränderungen im Alltag müssen MS‑Patienten beachten?
Die Umstellung ist umfassend: Sie beginnt mit ärztlicher Begleitung und regelmäßigen Blutkontrollen. Weiterhin sind Trinkverhalten, die Auswahl des Wassers, eine kalziumarme Ernährung und Bewegung wichtig. Dr. Hainzl empfiehlt, mehrere Faktoren gleichzeitig nicht zu radikal zu verändern — Schritt für Schritt lassen sich Ernährung, Supplementierung und Bewegungsroutine integrieren. Geduld ist nötig: Einige Symptome bessern sich innerhalb von Wochen, andere benötigen Jahre.
Corina Klein: Wie schnell haben Sie selbst Besserung gespürt?
Hainzl berichtet, dass Fatigue (die lähmende Müdigkeit) und Orientierungsprobleme („Brain‑Fog“) innerhalb von Monaten deutlich besser wurden. Seh‑ und Beinbewegungsstörungen brauchten Jahre zur Regeneration. Heute spielt er wieder Tennis und empfindet praktisch keine Einschränkungen mehr — ein persönliches Comeback, das er in seinem Buch dokumentiert.
Epigenetik, Gene und die Sensibilisierung des Körpers

Corina Klein: Was hat Epigenetik mit Ihrer Heilung zu tun?
Epigenetik beschreibt, wie Umwelteinflüsse und Lifestyle die Genaktivität steuern können, ohne die DNA-Sequenz zu verändern. Bei Vitamin D kommt es auf mehrere Enzym‑schritte an — genetische Unterschiede (SNPs) können diese Schritte verlangsamen oder blockieren. Mit hohen Dosen lässt sich laut Hainzl eine Resistenz überwinden und langfristig epigenetisch positive Veränderungen provozieren. Die Kontrolle erfolgt über das Parathormon: Ein abgesenkter PTH‑Wert signalisiert, dass die Vitamin‑D‑Wirkung im Körper greift.
Ernährung, Entgiftung und Mentaltraining

Corina Klein: Welche Rolle spielt die Ernährung und Entgiftung?
Ernährung ist für Hainzl kein Nebenfaktor, sondern Teil des Behandlungsprogramms. Er selbst stellte radikal um: von einer fleischbetonten hin zu einer 100% pflanzenbasierten, glutenfreien Kost. Zudem ließ er Amalgamfüllungen professionell entfernen und durchlief Entgiftungsprotokolle. Diese Maßnahmen sollen die Belastung reduzieren und die körpereigenen Regenerationsprozesse unterstützen.
Corina Klein: Was ist mit mentalen Methoden — wie helfen Gedanken und Meditation?
Hainzl betont die Macht der Gedanken: Stress erzeugt Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin — negative Signale, die Heilung behindern. Positive, zukunftsorientierte Gedanken fördern Dopamin und ein inneres Klima, das Reparaturprozesse begünstigt. Er verweist auf Konzepte von Joe Dispenza und ermutigt zu regelmäßigem Mentaltraining, Meditation und Techniken, die positive Gefühle ins Unterbewusstsein verankern.
Wissenschaft, Skepsis und die Rolle der Schulmedizin

Corina Klein: Wie begegnen Sie der Skepsis in der Schulmedizin?
Hainzl erkennt die Zurückhaltung vieler Neurologen: Studien führen oft nur moderate Vitamin‑D‑Dosierungen (1.000–3.000 IE) an, was für das Coimbra‑Prinzip nicht aussagekräftig ist. Deshalb bleiben viele Kliniker skeptisch. Er plädiert für mehr Offenheit: Selbst bei sekundär chronischem Verlauf sollte man Möglichkeiten ausloten — seien es Ernährung, Vitamin‑D‑gestützte Protokolle oder mentale Interventionen. Er betont, dass es nicht um Entweder‑Oder geht, sondern um die Brücke Schulmedizin und Ganzheitsmedizin.
Kurse, Angebote und wie Sie Unterstützung finden

Corina Klein: Wie können Interessierte beginnen und wo finden sie Informationen?
Dr. Hainzl startet regelmäßig Kurse, die Lebensstil, Ernährung, Supplemente und mentale Praktiken verbinden. Interessierte finden Informationen auf seiner Website (stefanhainzl.com), auf Instagram und in seinem Podcast. Er empfiehlt, sich an zertifizierte Ärzte zu wenden (z. B. über coimbraprotokoll.de) und nicht eigenständig zu experimentieren — insbesondere nicht mit hohen Vitamin‑D‑Dosen ohne ärztliche Aufsicht.
FAQ — Häufig gestellte Fragen
Ist das Coimbra‑Protokoll für alle MS‑Patienten geeignet?
Nein. Es ist eine Option, die ärztliche Begleitung, regelmäßige Laborkontrollen und Anpassungen der Ernährung und Supplementierung erfordert. Die Wirkung variiert individuell, je nach Krankheitsstadium und genetischer Ausgangslage.
Welche Risiken gibt es bei Hochdosis‑Vitamin D?
Zentrale Risiken sind Hyperkalzämie und daraus resultierende Nierenschäden. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen von Parathormon, Serumcalcium und Nierenwerten unerlässlich.
Wie lange dauert es, bis Verbesserungen sichtbar werden?
Das ist sehr individuell: Müdigkeit und kognitive Klarheit können binnen Wochen bis Monaten besser werden; neurologische Ausfälle an Auge oder Bein können Jahre zur Regeneration brauchen.
Kann man Medikamente abrupt absetzen?
Ein abruptes Absetzen ist nicht empfohlen. Jeder Wechsel muss ärztlich überwacht und schrittweise geplant werden. Dr. Hainzl hat seinen Therapieplan in engem Austausch mit seinem Neurologen abgestimmt.
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Dank und Abschluss
Dieses Interview mit Dr. Stefan Hainzl zeigt: Heilung kann ein Weg sein, der Schulmedizin und ganzheitliche Ansätze verbindet. Sie, als Leser, haben die Wahl, neugierig zu sein, Fragen zu stellen und sich mit fundierten Informationen zu versorgen. Wenn Sie Interesse an Kursen, vertiefenden Angeboten und persönlicher Begleitung haben, informieren Sie sich auf den genannten Plattformen und melden Sie sich für den Newsletter an.
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