In diesem Gespräch mit QS24 — Schweizer Gesundheitsfernsehen – erklärt Sybille Binder, wie Ernährung sich zwischen biologischem Bedarf und emotionalen Bedürfnissen bewegt, wie kompensatorisches Essverhalten entsteht und wie ein Weg zurück zur bedarfsgerechten Ernährung aussehen kann. Die Produktion steht für die ganzheitliche Perspektive, die Sie auch auf qs24.tv, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden finden. Im Folgenden lesen Sie die zentralen Fragen und die zusammengefassten Antworten in einer klaren, vertraulichen Sprache.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung — Warum die Unterscheidung zwischen Bedarf und Bedürfnis wichtig ist
- Wie kompensatorisches Essverhalten entsteht
- Praktische Fragen zur Kinderernährung
- Ernährungsformen — Mischkost, vegetarisch oder mehr?
- Wenn die Krankheit das Verlangen steuert
- Sucht, Stress und Neuroplastizität
- Buch, Lehre und Weiterbildung
- FAQ — Häufige Fragen kurz beantwortet
- Weiterführende Angebote und Vision
- Über die QS24 Mediengruppe und Einladung
- Abschließende Gedanken
Einführung — Warum die Unterscheidung zwischen Bedarf und Bedürfnis wichtig ist
Was ist der Unterschied zwischen Bedarf und Bedürfnis beim Essen?
Sybille Binder erklärt, dass der “Bedarf” den biologischen, angeborenen Hunger meint — das, was zum Überleben notwendig ist. Dem gegenüber steht das “Bedürfnis”: emotionale, soziale und psychologische Motive, die Essen als Befriedigung nutzen. Binder betont, dass unser Unterbewusstsein so ausgerichtet ist, die psychische Stabilität oft höher zu gewichten als reine äußere Erscheinung. Daraus ergibt sich, dass Essen häufig genutzt wird, um seelische Leere oder Stress zu kompensieren.

Wie kompensatorisches Essverhalten entsteht
Wie entwickelt sich kompensatorisches Essen und wann wird es problematisch?
Laut Binder beginnt vieles sehr früh: Schon in der Stillzeit können Muster entstehen, wenn Stillen nicht nur Hunger stillt, sondern auch Trost und Nähe ersetzt. Kinder lernen, Gefühle mit oraler Befriedigung zu verbinden — das prägt das ganze Leben. Wird das Essen zur primären Strategie gegen Stress, Einsamkeit oder Langeweile, können Suchttendenzen auftreten — zum Beispiel das häufige Verlangen nach Zucker oder Weizenprodukten.

Welche Rolle spielen die Werbung und Social Media?
Sybille Binder weist darauf hin, dass die moderne Welt Bedürfnisse schafft: Werbung und Social Media setzen Signale, die fremdbestimmt Bedürfnisstrukturen verstärken können. Das führt dazu, dass Menschen nicht mehr nach innerem Bedarf, sondern nach externalen Reizen essen — oft mit gesundheitlichen Folgen.

Praktische Fragen zur Kinderernährung
Wie gehen Eltern am besten mit wählerischen Kindern um — fordern oder annehmen?
Binder empfiehlt einen Mittelweg: Die Eltern bestimmen, was und wann es auf den Tisch kommt; das Kind entscheidet, wie viel es isst. Wichtig ist Wiederholung: Verschiedene Nahrungsmittel immer wieder anbieten, damit sich die Geschmacksvielfalt und die Diversität der Darmbakterien entwickeln können. Zwang und übermäßige Belohnung mit Süßem legt schädliche Muster fest.
Ernährungsformen — Mischkost, vegetarisch oder mehr?
Ist Mischkost die beste Empfehlung für die meisten Menschen?
Sybille Binder plädiert für eine ausgewogene Mischkost: Historisch haben alle Völker tierische Produkte genutzt, und bestimmte Nährstoffe wie Kollagen werden aus tierischen Quellen leichter verfügbar. Gleichzeitig betont sie, dass die Menge und die individuellen Bedürfnisse — etwa gemäß Blutgruppe oder spezifischer Konstitution — berücksichtigt werden sollten. Zwang zu einer Ernährungsform hält sie nicht für sinnvoll; wohl aber die Vielfalt und das bewusste Beobachten eigener Bedürfnisse.

Wenn die Krankheit das Verlangen steuert
Können kranke Körper “kranke Bedürfnisse” senden?
Ja — und das ist für Binder ein zentrales Thema: Entzündliche Erkrankungen, ein verändertes Mikrobiom oder übersäuerte Zellen können Gelüste erzeugen, die die Krankheit stabilisieren. So bevorzugt ein Patient möglicherweise Nahrungsmittel, die Entzündungen fördern. Dieser Teufelskreis erfordert diagnostische Aufmerksamkeit und klare therapeutische Interventionen.

Wie lässt sich diesem Teufelskreis begegnen?
Sybille Binder empfiehlt, nicht nur Symptome zu behandeln: Es braucht eine Kombination aus Ernährungsumstellung, Unterstützung durch Mikronährstoffe (z. B. Vitalstoffe) und oft auch Begleitung durch Fachpersonen. Gerade bei chronischen Erkrankungen ist es gefährlich, rein dem subjektiven ‘Es tut mir gut’ zu folgen, wenn dieses Empfinden die Krankheit erhält.
Sucht, Stress und Neuroplastizität
Gibt es Parallelen zwischen Esssucht und anderen Abhängigkeiten?
Binder sieht klare Parallelen: Sucht ist häufig eine Reaktion auf chronischen Stress. Um aus der Abhängigkeit herauszukommen, muss zuerst der Stressmechanismus verstanden und bearbeitet werden. Unterstützend können Vitalstofftherapien, eine stabilisierende Ernährung und eine tragende therapeutische Begleitung die innere Kraft mobilisieren, die für Veränderungen nötig ist.

Wie langfristig ist der Prozess der Veränderung?
Es ist oft ein längerer Weg: Binder spricht offen darüber, dass es Monate bis Jahre dauern kann, um alte Muster zu durchbrechen. Rückfälle gehören zum Prozess — wichtig ist das wiederholte Aufstehen, das Üben neuer Gewohnheiten und das Vertrauen in die neuroplastische Fähigkeit des Gehirns.
Buch, Lehre und Weiterbildung
Welches Wissen finden Interessierte vertieft in Ihrem Buch und Ihren Kursen?
Binder hat zusammen mit Kolleginnen das Lehrbuch “Integrative TEN-Ernährung” verfasst. Es verbindet altes Erfahrungswissen mit modernen Studien und behandelt Ernährungslehre, Thermik, Kräutermedizin, Krankheitsbilder und Therapiekonzepte. Ergänzend bietet das NHK-Institut in Zürich Ausbildungsmodule und Lehrgänge an — sowohl für Laien als auch für Therapeuten.

FAQ — Häufige Fragen kurz beantwortet
Wie erkenne ich, ob ich nach Bedarf oder nach Bedürfnis esse?
Wenn Sie vorwiegend physische Hungerzeichen haben (Magenknurren, Energiemangel) und nach ausgewogenen Lebensmitteln greifen, ist es meist Bedarf. Wenn Sie bei Stress, Einsamkeit oder Langeweile sofort zu bestimmten Genussmitteln greifen — etwa Süßes, salziges Gebäck oder Alkohol — dann ist es eher Bedürfnis-gesteuert.
Was tun bei starken Gelüsten nach bestimmten Nahrungsmitteln?
Prüfen Sie den Kontext: Stressniveau, Schlaf, Beziehungen, Bewegung. Lassen Sie das zudem ärztlich und ernährungsmedizinisch abklären — insbesondere bei chronischen Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen, da diese Gelüste Krankheiten stabilisieren können.
Wie helfen Eltern, eine gute Ernährungs-Basis zu legen?
Eltern bestimmen, was angeboten wird; Kinder bestimmen die Menge. Wiederholung, Vorbildfunktion und das Vermeiden von Süß-Belohnungen sind zentrale Elemente. Vielfalt auf dem Teller fördert die Darmdiversität und langfristige Gesundheit.
Weiterführende Angebote und Vision
Wer tiefer einsteigen möchte, findet auf QS24, wikiSana, qs24.tv, Sprechstunden weiterführende Sendungen, Kurse und live Sprechstunden. QS24 bietet eine Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin — praxisnah und fundiert. Erfahren Sie mehr über Ausbildungen in der QS24 Academy: https://my.qs24.academy und stöbern Sie online im Gesundheitskompass: https://qs24.run/online

Über die QS24 Mediengruppe und Einladung
Die QS24 Mediengruppe AG ist eine umfassende Plattform für ganzheitliche Gesundheit. Fakten im Überblick: Tagesreichweite bis zu 600.000 Zuschauer, über 400.000 YouTube-Abonnenten, mehr als 6.500 Videos und ein Expertennetzwerk mit über 700 Ärztinnen und Ärzten. wikiSana bietet heute über 9.000 Sendungen in einer einzigartigen Streaming-Datenbank. Nutzen Sie die QS24 App: https://www.qs24.tv/qs24-app/ und melden Sie sich für den Newsletter an: https://www.qs24.tv/newsletter/
Wichtig: Die erste Ausgabe unseres QS24 Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Verteilauflage von 140.000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 Exemplare direkt im D‑A‑CH‑Raum verteilt — ein Meilenstein in ganzheitlicher Gesundheitskommunikation.
Möchten Sie an interaktiven Experten-Events teilnehmen? QS24 Sprechstunden verbinden Live-Fragerunden mit Networking und neuem Wissen: https://qs24.run/sprechstunden
Abschließende Gedanken
Dieses Interview macht deutlich: Essverhalten ist mehr als Kalorien zählen — es ist ein komplexes Zusammenspiel aus biologischem Bedarf, seelischer Balance und gesellschaftlichen Impulsen. Der Weg zurück zu mehr Authentizität beim Essen braucht Zeit, Mitgefühl und oft therapeutische Unterstützung. Vertrauen Sie auf die Fähigkeit Ihres Körpers zur Umkehr — und nutzen Sie die Brücken, die ganzheitliche Angebote heute bereitstellen.
Danke für Ihr Interesse. Bleiben Sie neugierig und wohlwollend mit sich selbst.
Herzlichst,
Ihr QS24-Team — in Dankbarkeit














