QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen – präsentiert ein Gespräch mit Dr. med. Simon Feldhaus über die Heilkraft traditioneller Hausmittel. In diesem Interview erklärt Dr. Feldhaus, wie alte Großmutter-Rezepte heute Ihre Gesundheitskompetenz stärken können und verbindet Schulmedizin mit Ganzheitsmedizin. Der Beitrag richtet sich an Sie, die Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen möchten — begleitet von konkreten Tipps und Alltagstricks.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Warum alte Hausmittel noch wichtig sind
- Interview
- Praktische Zusammenfassung: Acht einfache Regeln der Naturheilkunde
- FAQ
- Schlusswort, Dank und praktische Hinweise
Einleitung – Warum alte Hausmittel noch wichtig sind
Dr. Feldhaus beschreibt die alten Hausrezepte als Erfahrungsmedizin: von Generation zu Generation weitergegebene Praktiken, die in Zeiten ohne Apotheken oder schnellen Ärztezugangs entstanden sind. Diese Methoden sind nicht dazu gedacht, schwere Erkrankungen zu behandeln, sondern alltägliche Beschwerden regulativ und sanft zu lindern. Sie verbinden Ursachen und Wirkungen und stärken die Eigenkompetenz.

Interview
Warum sollten Sie traditionelle Hausmittel heute wieder lernen und anwenden?
Dr. Feldhaus betont, dass Hausmittel auf jahrzehntelanger Erfahrung beruhen und viele Alltagsbeschwerden effektiv, kostengünstig und risikoarm behandeln. Er sieht darin eine Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin: Wenn Sie einfache Dinge selbst ausprobieren können, stärkt das Ihre Gesundheitskompetenz und entlastet das Versorgungssystem.

Was bedeutet der Ratschlag „Kind, halt die Nieren warm“?
Dr. Feldhaus erklärt, dass diese Volksweisheit keinen wörtlichen biochemischen Sinn im Sinne „die Niere wird kalt“ hat, wohl aber einen hohen Erfahrungswert. Das Schützen der Lenden-/Nierenpartie vor Auskühlung reduziert das Risiko, schneller eine Erkältung zu entwickeln. Praktisch heißt das: eng sitzende Kleidung, ein Pulli oder ein Gürtel über dem Rücken verhindert unnötige Auskühlung.

Wie funktionieren Essigsocken und Wadenwickel bei Fieber — und wann dürfen Sie sie anwenden?
Dr. Feldhaus erläutert: Essig wirkt durch Verdunstung kühlend und hat zusätzlich saure Eigenschaften, die entzündungshemmend wirken können. Essigsocken oder Wadenwickel senken das Fieber regulativ über Reflexmechanismen — nicht brutal durch Eiswasser, sondern sanft durch kühles, nicht eiskaltes Wasser oder Essiglösungen. Wichtig: Diese Maßnahmen funktionieren nur, wenn die Füße zuvor warm sind; bei kalten Extremitäten zuerst mit einem warmen Fußbad aufwärmen.

Senken solche Hausmittel Fieber schnell?
Der Arzt stellt klar: Sie senken Fieber nicht sofort, sondern regulativ über 1–1,5 Stunden hinweg; eine Absenkung um etwa 1 °C ist realistisch. Ziel ist, den Körper in seiner Regulation zu unterstützen — nicht, die natürliche Heilreaktion vollständig zu unterdrücken.
Welche einfache Hilfe ist bei Kopfschmerzen empfehlenswert?
Dr. Feldhaus empfiehlt Pfefferminzöl sparsam auf die Schläfen (nicht in die Augen!). Es wirkt über Riecheffekte und lokale Reflexe und lindert viele Kopfschmerzformen. Praktisch sind kleine Roller mit ätherischem Pfefferminzöl für unterwegs.

Was hilft bei Ohrenschmerzen — ist Öl ins Ohr sicher?
Dr. Feldhaus warnt: Flüssigkeiten direkt in den Gehörgang zu geben ist heikel, vor allem wenn das Trommelfell beschädigt sein könnte. Statt Tropfen empfiehlt er ein warmes Zwiebelpäckchen in ein Baumwolltuch gelegt und auf das Ohr gelegt. Die Zwiebel enthält schwefelhaltige Verbindungen (Alliin), die entzündungshemmend und schleimlösend wirken.

Wie sind Fußbäder als Therapie einzuordnen?
Fußbäder sind mehr als Wohlfühltherapie: aufsteigende (wärmer werdende) oder absteigende (kühler werdende) Fußbäder aktivieren Reflexe, beeinflussen die Durchblutung und können bei Fieber, Schlafproblemen oder innerer Unruhe helfen. Bei Babys funktionieren sanfte absteigende Fußbäder oft sehr gut — mit lauwarmem Start und leicht kühlem Nachgießen.
Welche Hausmittel helfen bei Zahnschmerzen?
Nelken sind ein Klassiker: Die getrocknete Nelke setzt beim leichten Kauen ätherisches Öl frei, das schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt. Dr. Feldhaus empfiehlt, eine Nelke vorsichtig zu platzieren (bei starkem Schmerz nicht darauf beißen) und als Notfallmaßnahme mitzuführen.

Was hilft gegen Pickel und Hautunreinheiten?
Ein einfaches Hausmittel ist Natron/Backpulver: in etwas Wasser gelöst und punktuell aufgetragen, wirkt es austrocknend und antibakteriell durch basische Eigenschaften. Dr. Feldhaus warnt vor Übertreibung und empfiehlt sparsame Anwendung als lokale Therapie.
Welche Rolle spielen Milch, Honig und Butter bei Erkältungen?
Dr. Feldhaus erklärt: Honig (inkl. Propolisanteilen) hat antimikrobielle Eigenschaften; in Milch gelöst entsteht eine angenehme Emulsion, die bei Husten beruhigt. Butter wirkt als fettiger Trägerstoff — historisch wurde sie als Wund- und Verbrennungs-Hausmittel verwendet (echte Butter, nicht Margarine). Besonders wertvoll ist Manuka-Honig, der in hoher Qualität präventiv und therapeutisch eingesetzt wird.

Praktische Zusammenfassung: Acht einfache Regeln der Naturheilkunde
- Schützen Sie Nieren- und Lendenbereich vor Auskühlung.
- Nutzen Sie Essigsocken/Wadenwickel sanft und nur bei warmen Füßen.
- Pfefferminzöl sparsam bei Kopfschmerzen anwenden.
- Zwiebelwickel bei Ohrenschmerzen oder auf der Brust bei Husten.
- Fußbäder gezielt einsetzen (auf- oder absteigend).
- Nelken bei Zahnschmerzen als Soforthilfe nutzen.
- Backpulver punktuell gegen Pickel verwenden.
- Milch mit Honig (oder Butter) als beruhigendes Hausmittel bei Husten; Manuka-Honig bei Bedarf als stärkere Option.

FAQ
Kann ich Hausmittel immer statt eines Arztbesuchs verwenden?
Dr. Feldhaus betont, dass Hausmittel für Alltagsbeschwerden gedacht sind. Bei hohem Fieber (z. B. > 39–41 °C), anhaltenden Schmerzen, starken Symptomen oder Unsicherheiten gehört eine ärztliche Abklärung dazu. Die Hausmittel sollen ergänzen, nicht ersetzen.
Wie wähle ich zwischen Wärme und Kälte?
Es gilt die alte Regel: frische Entzündungen kühlen, Muskelverspannungen wärmen. Dr. Feldhaus empfiehlt auszuprobieren — viele Menschen reagieren individuell auf Wärme oder Kälte. Beginnen Sie sanft; Risiken sind gering.
Wie sicher sind Zwiebelwickel und Essigsocken für Kinder?
Beide Methoden sind traditionell erprobt. Bei Kindern gilt besondere Sorgfalt: Nie Zwiebelsaft direkt ins Ohr, Zwiebelsäckchen nur außen auflegen. Essigsocken/Wadenwickel sollten nur bei warmen Füßen und nicht mit eiskaltem Wasser angewandt werden. Beobachten Sie das Kind und suchen Sie bei Verschlechterung medizinische Hilfe.
Schlusswort, Dank und praktische Hinweise
Dr. Feldhaus plädiert für eine Balance: Schulmedizin und Ganzheitsmedizin. Wenn Sie Ihre Gesundheitskompetenz stärken, handeln Sie präventiv und souverän. Diese alten Rezepte verlangen Achtsamkeit, kein dogmatisches Festhalten — sie sind Brücken zu mehr Selbstwirksamkeit.

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Alexander Glogg
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