Inhalt
- Einleitung
- Inhaltsübersicht
- Interview
- Praktische Handlungsempfehlungen — Kurz und Umsetzbar
- FAQ — Häufige Fragen
- Weiterführende Angebote von QS24
- Kontakt, Newsletter & Einladung
- Schlusswort
Einleitung
Im Rahmen einer Expertenrunde von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen trafen sich renommierte Wissenschaftler und Ärzte, um über Übergewicht und Fettleibigkeit zu diskutieren. In diesem Beitrag fasst der Moderator Fabian Glogg die Kernaussagen zusammen, erklärt Hintergründe und gibt Ihnen praxisnahe Empfehlungen mit auf den Weg. Die Inhalte verbinden Schulmedizin mit Ganzheitsmedizin, Ursachen und Wirkungen und sind so aufbereitet, dass Sie unmittelbar davon profitieren können. Erwähnt werden dabei auch die Angebote von QS24, wikiSana, QS24.tv und die QS24 Sprechstunden.
Inhaltsübersicht
- Was ist Übergewicht? (BMI vs. Individualität)
- Messmethoden und viszerales Fett
- Gesellschaftliche Ursachen: Bewegung, Koordination, Lebensstil
- Praktische Bewegungs- und Einstiegstipps für stark Übergewichtige
- Mitochondrien, Ernährung, Mikronährstoffe und Fatburner-Mythen
- Fasten, Entgiftungseffekte und Risiken
- Psyche, Stress, Oxytocin und Motivation
- FAQ und praktische Handlungsschritte
Interview
Herr Gruber — Was ist Übergewicht? Ab wann spricht man davon?

Prof. Dr. Urs Gruber erklärt, dass der Body‑Mass‑Index (BMI) eine grobe Richtgröße ist: Er zeigt Mittelwerte einer großen Population, aber nicht immer die individuelle Realität. Sie sollten wissen, dass der BMI Personen mit hohem Muskelanteil falsch klassifizieren kann. Wichtig ist deshalb die personalisierte Betrachtung: Wer sportlich sehr aktiv ist, kann trotz hohem BMI gesund sein. Gleichzeitig betont Gruber, dass körperliche Zunahme immer mehrere Ursachen haben kann — Ernährung, Bewegungsmangel, aber auch psycho-emotionale Faktoren.
Welche genaueren Messmethoden gibt es neben dem BMI?

Die Reaktanzimpedanzmessung (Bioimpedanz) liefert deutlich individuellere Daten: Körperfettanteil, Muskelmasse, Hydratationsstatus und besonders der viszerale Fettanteil lassen sich damit besser einschätzen. Prof. Gruber weist darauf hin, dass ein großer Bauchumfang nicht automatisch hohen viszeralen Fettanteil bedeutet — diese Unterscheidung ist für das kardiovaskuläre Risiko zentral.
Herr Wienecke — Warum nimmt Übergewicht in der Gesellschaft zu?

Prof. Dr. Elmar Wienecke beobachtet eine dramatische Abnahme grundlegender Bewegungsfähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen: Koordinationselemente gehen verloren, die motorische Grundausbildung sinkt. Die «iPad‑Generation» ist zwar kognitiv oft kompetent, doch motorische Automatismen fehlen. Das hat Folgen für die körperliche Aktivität und damit langfristig für die Gewichtsentwicklung. Wienecke fordert eine nationale Bewegungsoffensive: bewegen Sie Ihre Kinder, fördern Sie einfache Bewegungsrituale im Alltag.
Herr Meier — Was raten Sie Menschen, die schon stark übergewichtig sind und Gelenkschmerzen fürchten?

Dr. med. Matthias D. Meier nimmt die Angst vor Gelenkschäden ernst, relativiert sie aber: Gelenke sind lebendig und regenerieren — Belastung ist nicht per se schädlich. Als Einstieg empfiehlt er gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen oder sehr moderates Gehen. Wenn Bewegung schmerzhaft ist, sind alternative Strategien möglich: kontrolliertes Fasten, physiotherapeutische Ansätze oder gezielte osteopathische/physiotherapeutische Maßnahmen zur autonomen Entlastung. Wichtig ist: Finden Sie eine Form der Bewegung, die Ihnen Freude macht — nur so bleibt sie langfristig.
Wie hängen Mitochondrien, Ernährung und Fettverbrennung zusammen?

Prof. Dr. Brigitte König erläutert, dass Fettgewebe pro‑inflammatorisch wirken kann und über entzündungsfördernde Zytokine Mitochondrien schädigen kann. Entscheidend ist, ob die Mitochondrien ausreichend funktionieren, um freigesetzte Fettsäuren zu oxidieren. Bewegung fordert die Mitochondrien, bestimmte Enzyme (z. B. AMP‑Kinasen) werden aktiviert. Ohne Training oder ohne die nötigen Mikronährstoffe kann freigesetztes Fett wieder woanders abgelagert werden. Die Schlussfolgerung: Maßnahmen, die nur lokal Fett „auflösen“ (z. B. Kältebehandlungen), sind ohne Verbesserung des Stoffwechsels und der Mitochondrienfunktion bestenfalls kurzfristig wirksam.
Sind Fett‑Supplemente wie L‑Carnitin der Schlüssel zum Abnehmen?
Die Experten sind sich einig: Es gibt keine einzelne Wundersubstanz. L‑Carnitin ist ein Baustein des Fettsäuretransports in die Mitochondrien, aber die alleinige Einnahme führt nicht automatisch zu Gewichtsverlust. Sie sollten verstehen: Nahrungsergänzungen können unterstützen, ersetzen aber nicht Bewegung, Ernährungsumstellung und die Wiederherstellung mitochondrialer Leistungsfähigkeit.
Es wurde ein praktischer Tipp zur Zuckerreduktion erwähnt — was genau empfahl die Runde?

Als einfacher Test wurde eine Empfehlung nach Kurt Mosetter genannt: eine kleine, praktikable Maßnahme zur Verringerung von Zuckerverlangen, die einige Probanden innerhalb von zwei Wochen deutlich entlastete. Die Experten betonen aber: Radikaler Verzicht allein ist kein Allheilmittel — praktische Regelungen (z. B. Früchte eher mittags, möglichst kein Obst nach 15 Uhr) können helfen, Insulinspitzen zu vermeiden und Schlaf sowie Erholung zu verbessern.
Wie funktioniert Fasten in diesem Kontext — Chancen und Risiken?
Fasten kann sehr förderlich sein: es reduziert Gewicht, stellt metabolische Schalter um und trainiert die Mitochondrien. Allerdings berichten Experten von zwei Problemen: Erstens können beim Fettabbau gespeicherte Toxine freigesetzt werden, was kurzfristig Unwohlsein verursachen kann. Zweitens besteht bei nicht angepasster Proteinzufuhr die Gefahr, Strukturproteine (z. B. Kollagen) anzugreifen. Fazit: Wenn Sie fasten, tun Sie das geplant und begleitet — achten Sie auf ausreichende Aminosäuren‑Zufuhr und ärztliche Begleitung, vor allem wenn Sie sportlich aktiv sind.
Welchen Einfluss hat die Psyche auf Gewicht und Abnahme?

Prof. Dr. Urs Gruber hebt die biopsychosoziale Einheit hervor: Psyche, Körper und soziale Faktoren interagieren. Emotionale Faktoren — sei es Selbstschutz, Traumata oder Mobbing — können Essverhalten und Körpergewicht prägen. Positive, motivierende Erfahrungen (Beziehungen, Oxytocin‑wunderbare Momente) verbessern das Wohlbefinden und helfen oft auch beim Gewichtsmanagement. Er rät: Lösen Sie psychologische Themen mit Fachpersonen, wenn sie hinderlich sind — nur so werden körperliche Maßnahmen nachhaltig.
Praktische Handlungsempfehlungen — Kurz und Umsetzbar
- Nutzen Sie individuellere Messungen (Bioimpedanz), nicht allein den BMI.
- Beginnen Sie Bewegung mit gelenkschonenden, freudvollen Aktivitäten (Schwimmen, Spaziergänge).
- Achten Sie auf Mikronährstoffe und Qualität der Nahrung — Pestizite und Mangel können Hunger‑Signale verstärken.
- Fasten unter ärztlicher Begleitung: auf Aminosäuren achten, langsam einführen.
- Reduzieren Sie Fruchtzucker ab dem Nachmittag; bevorzugen Sie Früchte mittags.
- Sehen Sie Übergewicht als multifaktorielles Problem: körperlich und psychisch behandeln.
FAQ — Häufige Fragen
Ist der BMI noch zeitgemäß?
Der BMI ist ein nützlicher erster Indikator, aber nicht für jeden aussagekräftig. Bei Sportlern oder Muskelaufbau sind ergänzende Messungen (Bioimpedanz, Taillenumfang, viszerales Fett) sinnvoll.
Hilft L‑Carnitin beim Abnehmen?
L‑Carnitin ist ein notwendiger Baustein für Fettstoffwechsel, aber alleine selten wirksam. Ohne Training und ausreichende Mikronährstoffe bleibt der Effekt begrenzt.
Wie beginne ich, wenn Bewegung Schmerzen verursacht?
Starten Sie mit gelenkschonenden Übungen (Schwimmen, Radfahren, Pilates) und kleinen, regelmäßig steigenden Intervallen. 10 Minuten Spazieren ist besser als 5 Minuten — und 5 Minuten besser als gar nichts.
Was tun bei Heißhunger auf Zucker?
Praktische Strategien: strukturierte Mahlzeiten, Verzicht auf Obst spät am Tag, kleine unterstützende Maßnahmen zur Reduktion von Zucker craving und ggf. fachliche Begleitung.
Wie finde ich Begleitung und Expertenwissen?
QS24 bietet zahlreiche Formate, die schulmedizinische und ganzheitsmedizinische Perspektiven verbinden. Nutzen Sie Ressourcen wie QS24, wikiSana, QS24.tv und die QS24 Sprechstunden, um Experten zu finden.
Weiterführende Angebote von QS24
Wenn Sie vertiefen möchten: Die QS24 Mediengruppe bietet ein umfangreiches Angebot an Informationen und Live-Events. Melden Sie sich für die QS24 Sprechstunden an (https://qs24.run/sprechstunden) oder nutzen Sie die QS24 Academy für zertifizierte Kurse (https://my.qs24.academy). Entdecken Sie zudem die digitale Online‑Ausgabe des Gesundheitskompasses unter https://qs24.run/online und installieren Sie die QS24 APP: https://www.qs24.tv/qs24-app/.
Wichtig: Die erste Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Verteilauflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit einer geplanten Auflage von über 600’000 Exemplaren, davon rund 580’000 Exemplare verteilt im D‑A‑CH‑Raum — ein Meilenstein für ganzheitliche Gesundheitskommunikation.
Kontakt, Newsletter & Einladung
Melden Sie sich für den QS24 Newsletter an, um keine Sprechstunde und keine Ausgabe des Gesundheitskompasses zu verpassen: https://www.qs24.tv/newsletter/.
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Schlusswort
Übergewicht und Fettleibigkeit sind komplexe Herausforderungen, die Körper, Psyche und Gesellschaft betreffen. Die Expertenrunde bei QS24 zeigte: Lösungen müssen individuell, interdisziplinär und nachhaltig sein. Kleine, konsequente Schritte — Bewegung, bessere Ernährung, psychosoziale Begleitung — führen langfristig zu großen Veränderungen. Werden Sie aktiv, aber liebevoll mit sich selbst.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse. Bleiben Sie neugierig und gesund.
In Dankbarkeit,
Fabian Glogg















