Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Überblick: Warum dieses Thema jetzt wichtig ist
- Interview (Fragen von Alexander Glogg, Antworten der Experten)
- Praktische Hinweise für Betroffene
- FAQ — Häufig gestellte Fragen
- Fazit: Schulmedizin ↔ Ganzheitsmedizin — eine Brücke bauen
- Weiterführende Angebote von QS24
- Danksagung und Einladung
Einführung
In diesem Interview fasst Alexander Glogg die Kernaussagen eines Expertendialogs zusammen, der auf QS24 entstand. Die Gesprächspartner — Prof. Dr. Albrecht Hempel, Dr. med. Matthias Meier, Dr. Markus Stark und Peter Emmrich — beleuchten die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) aus schulmedizinischer und ganzheitsmedizinischer Perspektive. Sie erhalten hier klare Hinweise zu Symptomen, Diagnostik, Ursachenforschung und integrativen Therapieansätzen. Dieses Interview ist Teil der QS24-Reihe, ergänzt durch die Plattformen QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden.
Überblick: Warum dieses Thema jetzt wichtig ist
Die Schilddrüse ist ein kleiner, aber zentraler Taktgeber im Körper. Ihre Hormone steuern Stoffwechsel, Herzrhythmus, Temperatur und Stimmung. Eine Überfunktion kann sich mit Herzrasen, Schlafstörungen, Schwitzen, innerer Unruhe oder sogar mit lebensbedrohlichen Krisen äußern. Die Experten betonen: Für Patientinnen und Patienten ist es essentiell, frühe Symptome ernst zu nehmen und fachärztlich abklären zu lassen.
Interview (Fragen von Alexander Glogg, Antworten der Experten)
Wie erkennt man eine Schilddrüsenüberfunktion? Welche Symptome sollten Sie ernst nehmen?
Die Experten erläutern, dass typische Zeichen Herzrasen, Schwitzen, Schlafstörungen, innere Unruhe und Verdauungsstörungen sind. Kardiologen sehen oft Patienten mit Vorhofflimmern; Psychiater sehen Unruhe und Angstzustände, die fälschlich psychiatrisch behandelt werden können. In schweren Fällen kommt es zu Fieber und akut lebensbedrohlichen Zuständen („thyreotoxische Krise“).

Welche Standarddiagnostik setzt die Schulmedizin ein?
Standard ist die Blutdiagnostik: Bestimmung von TSH, freies T3 und freies T4. Bildgebung (Ultraschall) zum Nachweis von Knoten und gegebenenfalls Szintigraphie bzw. nuklearmedizinische Abklärung sind üblich. Therapeutisch kennt die Schulmedizin drei Kernoptionen: medikamentöse Hemmung der Hormonproduktion (z. B. Thyreostatika), Radiojodtherapie zur Funktionsreduktion und operative Resektion.

Heilt die schulmedizinische Therapie die Ursache?
Die Experten sind sich einig: Die klassischen Maßnahmen behandeln vorwiegend die Überfunktion und stabilisieren das System. Sie können sehr wirksam sein, lösen aber nicht immer die ursächlichen Faktoren — etwa chronische Entzündungen, Infektherde oder Umweltstressoren. Deshalb plädieren die Referenten für eine Brückenstrategie: Schulmedizinische Therapie kombiniert mit gezielter Ursachenforschung der Ganzheitsmedizin.

Welche Ursachen sieht die Ganzheitsmedizin für Hyperthyreosen?
Die Diskussion zeigte viele Ansatzpunkte: Stress und Schlafstörungen, Infektionen, Nährstoffdefizite (Jod, Selen), Umweltstoffe (Weichmacher, Glyphosat), Ernährungsfaktoren (Gluten, hochverarbeitetes Getreide/ATIs) und sogar biomechanische Faktoren wie Haltungsprobleme der Halswirbelsäule. Autoimmunprozesse (z. B. Morbus Basedow) treten als Folge langandauernder Immunstimulation auf — die Aufgabe ist, die Trigger zu identifizieren und zu beheben.

Welche Labor- und funktionellen Tests empfehlen die Experten ergänzend?
Neben TSH, fT3, fT4 und Reverse-T3 empfehlen die Referenten das Messen von Ferritin (Ziel: 60–150 µg/l), Jodbestimmung (Blut/Urintest), Selenstatus, sowie die Betrachtung von Hormonen wie Progesteron. Weitere Tests aus der Komplementärmedizin können Mikrobiom-Analysen, Infektionsscreenings (z. B. Borrelien, CMV), Histamin- und Mastzell-Tests sowie oxidative/nitrosativen Stressmarker umfassen.

Welche therapeutischen Interventionen empfehlen die Experten integrativ?
Empfohlen wird ein multidisziplinärer Plan: gezielte Nährstoffversorgung (Jod in kleinen Dosen, Selen), Antioxidanzien, gegebenenfalls Acetyl-L-Carnitin bei Überfunktion, Zahnsanierung zur Eliminierung chronischer Entzündungsherde, Behandlung von Infektionen und mechanische Korrekturen (z. B. Haltungs- und Wirbelsäulenarbeit). Ernährungsempfehlungen umfassen häufig Gluten- und Kuhmilcheiweißreduktion; außerdem Stressreduktion, Schlafoptimierung und Bewegung.

Welchen Stellenwert haben Lebensstil und Umwelteinflüsse?
Einen sehr hohen. Die Experten betonen, dass chronische Belastungen durch Umweltgifte, Plastik-Weichmacher (Phthalate), Pestizide oder ein überbeanspruchtes Immunsystem die Entwicklung von Autoimmunprozessen begünstigen können. In diesem Kontext ist eine Reduktion toxischer Belastungen, eine basische Ernährung und die Förderung einer guten Entgiftungsfunktion zentral.

Wie wichtig sind Anamnese und Gespräche für die Behandlungserfolge?
Extrem wichtig. Eine gründliche Anamnese gibt häufig 80–90 % der Hinweise auf entscheidende Trigger (Trauma, Lebensstil, Zahngeschichte, chronische Infekte). Labor und Diagnostik ergänzen die klinische Einschätzung; beide zusammen ermöglichen eine zielgerichtete Therapie, die Compliance und Erfolgschancen steigert.

Praktische Hinweise für Betroffene
- Messen Sie Ihre Körpertemperatur regelmäßig am Morgen (Goldstandard früherer Diagnostik). Werte unter 36,2 °C sind auffällig.
- Lassen Sie TSH, fT3, fT4, Reverse-T3 und Ferritin bestimmen und besprechen Sie Werte im Kontext.
- Prüfen Sie Jod- und Selenstatus sowie mögliche Infektionsherde (Zähne, chronische Entzündungen).
- Berücksichtigen Sie Lebensstilmaßnahmen: Schlaf, Stressmanagement, basische Ernährung, Vermeidung von Plastik und Pestiziden.
- Arbeiten Sie interdisziplinär: Endokrinologie, Kardiologie, Zahnmedizin, Physiotherapie/Chirotherapie und ganzheitsmedizinische Fachkräfte.
FAQ — Häufig gestellte Fragen
Kann ich bei Schilddrüsenüberfunktion Jod einnehmen?
Die Experten empfehlen vorsichtige, ärztlich begleitete Jodgabe in kleinen Dosen; gleichzeitig ist Selen wichtig. Bei Autoimmunerkrankungen muss Jod nicht generell gemieden werden — eine individuelle Abwägung und Messung ist entscheidend.
Hilft Glutenverzicht wirklich?
Viele Betroffene berichten von deutlicher Besserung nach Eliminationsversuchen. Die Experten sehen Gluten als möglichen Trigger für molekulare Mimikry. Sinnvoll ist ein konsequenter Testzeitraum (z. B. 3 Monate) unter ärztlicher Begleitung.
Wann sind eine Operation oder Radiojod sinnvoll?
Wenn medikamentöse Therapie nicht dauerhaft wirksam ist, bei großen autonom-aktiven Knoten oder bei Verdacht auf bösartige Veränderungen, sind Operation oder Radiojod bewährte Optionen. Ziel ist stets, Funktion und Lebensqualität wiederherzustellen.
Können Impfungen Autoimmunität auslösen?
Die Experten diskutierten, dass jede Immunstimulation eine Aktivierung darstellt. Bei genetischer Prädisposition und mehreren zusätzlichen Triggern kann es in Einzelfällen zu Autoimmunreaktionen kommen. Individualisierte Entscheidungen und serologische Kontrollen (Titer) werden empfohlen.
Fazit: Schulmedizin ↔ Ganzheitsmedizin — eine Brücke bauen
Die Experten plädieren für eine respektvolle Zusammenarbeit: Die Schulmedizin bietet lebensrettende, evidenzbasierte Verfahren; die Ganzheitsmedizin ergänzt mit Ursachenforschung, Lebensstilmedizin und multidisziplinären Maßnahmen. Für Betroffene bedeutet das: Bleiben Sie aktiv, fordern Sie umfassende Diagnostik und suchen Sie interdisziplinäre Teams, die Ihr individuelles Gesamtbild ernst nehmen.

Weiterführende Angebote von QS24
Wenn Sie tiefer einsteigen möchten: QS24 bietet zahlreiche Formate und Angebote zur ganzheitlichen Gesundheit — von der QS24 Academy bis zu persönlichen Sprechstunden. Nutzen Sie die QS24 Sprechstunden als interaktives Experten-Event: Live-Fragen, Austausch und Networking. Alle Informationen finden Sie unter https://qs24.run/sprechstunden.
Die erste Ausgabe unseres QS24 Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Verteilauflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit über 600’000 Exemplaren (davon rund 580’000 im D‑A‑CH‑Raum). Stöbern Sie online: https://qs24.run/online. Entdecken Sie die QS24 Academy für zertifizierte Kurse: https://my.qs24.academy. Installieren Sie die QS24 APP: https://www.qs24.tv/qs24-app/. Melden Sie sich für den Newsletter an: https://qs24.tv/newsletter/.
Danksagung und Einladung
Die Redaktion bedankt sich herzlich bei Prof. Dr. Albrecht Hempel, Dr. med. Matthias Meier, Dr. Markus Stark und Peter Emmrich für ihre Offenheit und das geteilte Erfahrungswissen. Wenn Sie betroffen sind: Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie mutig — und suchen Sie sich ein Team, das Ursachen und Symptome gemeinsam angeht.
Mit herzlicher Wertschätzung,
Alexander Glogg und das Team von QS24














