Gesellschaftliche Spannungen und neue Chancen – Ein Gespräch mit Prof. Dr. Stefan Hockertz und Prof. Dr. Dr. Harald Walach

Welt im Wandel: Prof. Walach und Prof. Hockertz über aktuelle Bedrohungen und Möglichkeiten

In einem intensiven Gespräch auf QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen – diskutierten Prof. Dr. Stefan Hockertz und Prof. Dr. Dr. Harald Walach zentrale Sorgen der Gegenwart: geopolitische Machtverschiebungen, über den Verlust eines spirituellen Kerns im Westen, die Verwundung unserer Kinder durch politische Maßnahmen und die Frage, wie Gesellschaften demokratisch und sozial stabil neu gedacht werden können. Dieser Beitrag fasst das Interview zusammen, stellt die Kernargumente in Frage‑Antwort‑Form dar und bietet Ihnen praktische Gedanken für das eigene Engagement. Lesen Sie weiter — und entdecken Sie am Ende konkrete Angebote von QS24, wikiSana, QS24.tv und unseren Sprechstunden.

Inhaltsverzeichnis

Einführung: Warum dieses Gespräch wichtig ist

Die beiden Gäste bringen wissenschaftliche Tiefe und Lebenserfahrung zusammen. Sie sprechen nicht nur über Risiken, sondern auch über Chancen: Wie vermeiden wir ein Machtvakuum, wie schützen wir die nächste Generation, und wie finden wir einen Weg zurück zu einem sinnstiftenden Kern in Kultur und Politik? Die Antworten sind klar: Dialogfähigkeit stärken, politische Innovationen prüfen (z. B. Losverfahren) und inneren Halt wiederherstellen — persönlich und gesellschaftlich.

Interview: Fragen und Antworten

Alexander Glogg: Herr Prof. Hockertz, was bereitet Ihnen heute die größten Sorgen — politisch und kulturell?

Prof. Dr. Stefan Hockertz betonte zuerst seine grundsätzliche Zuversicht, nannte aber zwei zentrale Sorgen: die Destabilisierung geopolitischer Machtverhältnisse durch Versuche einer Hegemonie und den Verlust des „spirituellen Herzens“ der westlichen Kultur. Er warnte davor, dass ein Anspruch auf globale Vorherrschaft andere Lebenswirklichkeiten missachtet und dass eine Wissenschaftsgläubigkeit, nahe an transhumanistischen Ideen, das kulturelle Innere verkümmern lässt.

Alexander Glogg: Herr Prof. Walach, Sie sprechen oft von Opfern der letzten Jahre — wen meinen Sie konkret?

Prof. Dr. Dr. Harald Walach richtete den Fokus auf Kinder und Jugendliche: Traumatisierungen durch Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Schulschließungen, verlorene Bildungszeit und die wachsende Bildungsferne. Seine Sorge gilt der Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft, weil die kommende Generation die langfristigen Folgen dieser Entziehung von Bildung und sozialer Entwicklung tragen wird.

Alexander Glogg: Es klang auch die Idee auf, politische Systeme radikal neu zu denken — wie könnte das konkret aussehen?

Ein konkreter Vorschlag war das Losverfahren (Sortition) als Ergänzung oder Alternative zu heutigen Parteisystemen. Ausgeloste Bürgerräte auf Gemeinde-, Bezirks- und Bundesebene könnten nach dem Prinzip der gausschen Verteilung die ganze Bandbreite von Fähigkeiten und Perspektiven abbilden. Die Idee: drei Jahre Mandat, Bezahlung auf dem Niveau des vorher erzielten Einkommens, keine Kontinuität durch Dauerzugehörigkeit — damit Macht nicht zementiert wird und ein frischer Mix aus Kompetenzen regiert.

Alexander Glogg: Sie sprechen über Wirtschaftssysteme — ist Kapitalismus das Problem?

Die Antwort war differenziert: Keiner der Gäste plädierte für einen dogmatischen Systemwechsel in Richtung Planwirtschaft. Vielmehr war die Kritik an einem entfesselten, ritualisierten Profitdenken zu hören. Kapitalismus in einer vernünftigen Dosis kann Antrieb und Leistung fördern; seine Überdosis jedoch führt zu Ausbeutung, Entfremdung und einem Verlust des altruistischen Zusammenhalts. Genossenschaftliche und gemeinwohlorientierte Modelle wurden als mögliche Wege genannt, um eine Balance zwischen Leistung und Gemeinwohl wiederherzustellen.

Alexander Glogg: Wie stehen Sie zum Thema Spiritualität und dem, was Sie „Verlust des Herzens“ nennen?

Beide Professoren sahen in der Säkularisierung und der Verengung auf materialistische Weltbilder ein zentrales Problem. Spiritualität, Seelsorge und ein Bewusstsein für das Nicht‑Materielle sind nach ihrer Auffassung nicht nur private Angelegenheiten, sondern gesellschaftliche Stabilitätsfaktoren. Praxisvorschläge reichten von täglicher Einkehr, Gebet oder Meditation bis zur aktiven Seelsorge im kleinen Rahmen — unabhängig von Kirchenstrukturen.

Alexander Glogg: Es gab auch eine sehr konkrete Episode — die WHO-Verhandlungen. Welche Rolle spielt kollektives Gebet oder Bewusstseinsarbeit hier?

Prof. Walach berichtete, dass in der Schweiz Menschen gebeten wurden, für ein babylonisches Sprachgewirr in den WHO-Verhandlungen zu beten — die genauen Auswirkungen sind naturgemäß nicht messbar, aber er sah darin ein Symbol: Bewusstseinsarbeit hat politische Wirkung, weil sie Menschen stärkt, verunsicherte Prozesse destabilisieren kann und kollektive Intentionen setzt. Gleichzeitig betonte er: Sie brauchen dazu keine Institution — jeder kann im Alltag seelische Präsenz üben.

Alexander Glogg: Und geopolitisch — wie vermeiden wir das Schlimmste (z. B. Eskalation mit Russland)?

Die Teilnehmenden fordern eine Abkehr von Machtspielen: Dialog statt Konfrontation. Die Warnung war deutlich: Eine unbedachte Eskalation oder eine Einmischung in Kriegsoperationen birgt enormes Leid und ist ein Ausdruck fehlender Dialogfähigkeit. Stattdessen brauchen Gesellschaften Strategien zur Deeskalation und verlässliche diplomatische Kanäle.

Schlüsselideen zusammengefasst

  • Geopolitische Hegemoniebestrebungen gefährden Stabilität — Diplomatie und Dialog sind zentral.
  • Die Kultur braucht wieder Raum für Spiritualität, Seelsorge und Bewusstsein; Reduktionismus ist gefährlich.
  • Kinder und Jugendliche sind die verletzlichste Gruppe — Bildung und psychische Gesundheit müssen Priorität haben.
  • Demokratische Innovationen wie Losverfahren können Machtkonzentration verhindern und Vielfalt in Entscheidungsprozesse bringen.
  • Wirtschaft braucht Balance: ein gesunder Markt mit Gemeinwohlorientierung statt ungezügelter Profitmaximierung.

„Die Zukunft einer Gesellschaft liegt immer in den Kindern, immer in den Jungen, nicht in uns.“ — Prof. Dr. Dr. Harald Walach

Praktische Fragen: Was können Sie heute tun?

  • Stärken Sie lokale Dialogräume: Engagieren Sie sich in Gemeindeversammlungen oder Diskussionsgruppen (ähnlich den vorgeschlagenen losbasierten Gremien).
  • Schützen Sie Kinder: Informieren Sie sich, fördern Sie Bildungsangebote und achten Sie auf psychische Gesundheit.
  • Pflegen Sie Ihre innere Praxis: Tägliche Einkehr, Gebet oder Meditation geben Stabilität und Entscheidungsfähigkeit.
  • Unterstützen Sie gemeinwohlorientierte Wirtschaftsmodelle und lokale Genossenschaften.
  • Nutzen Sie Plattformen wie QS24, wikiSana und QS24.tv, um informiert zu bleiben und um an den Sprechstunden teilzunehmen.

FAQs — Häufig gestellte Fragen

Was ist das vorgeschlagene Losverfahren und warum könnte es sinnvoll sein?

Das Losverfahren (Sortition) bedeutet, Vertreter aus der Bevölkerung per Zufall zu ziehen — ähnlich wie bei Schwurgerichten. Vorteil: Es bildet die gewöhnliche Verteilung von Fähigkeiten und Perspektiven ab, verhindert Machtkonzentration und kann die Dialogfähigkeit in politischen Prozessen stärken.

Wie lässt sich Spiritualität in einer säkularen Gesellschaft stärken?

Spirituelle Praxis muss nicht an Kirchen gebunden sein. Seelsorge im Kleinen, Meditation, Gebet, gemeinschaftliche Rituale oder das Lesen geistlicher Texte (z. B. Bibeltexte als Kontemplationsquelle) helfen, das innere Gleichgewicht zu stärken. Der Fokus liegt auf gelebter Praxis und zwischenmenschlicher Sorge.

Wie kann man Kinder und Jugendliche konkret unterstützen?

Durch Förderung von Bildungsformaten, Initiativen zur Aufarbeitung der Pandemiejahre, psychologische Unterstützung in Schulen und durch gesellschaftliches Engagement, das Kindern sichere Räume und Lernmöglichkeiten bietet.

Wo finde ich verlässliche Informationen und Austausch?

Plattformen wie QS24.tv, wikiSana und die Angebote der QS24 Mediengruppe (Sendungen, Sprechstunden und die QS24 Academy) bieten Hintergrundwissen, Expertenrunden und interaktive Formate zur Weiterbildung.

Weiterführende Angebote von QS24 (Kurzüberblick)

Wenn Sie tiefer einsteigen möchten: Die QS24 Mediengruppe bietet zahlreiche Möglichkeiten für Information, Austausch und Weiterbildung.

  • QS24 Gesundheitskompass: Ausgabe 1 erreichte bereits eine Auflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit über 600’000 Exemplaren (rund 580’000 im D‑A‑CH‑Raum) — ein Meilenstein für ganzheitliche Gesundheitskommunikation.
  • QS24 Academy: https://my.qs24.academy — einzigartige Kurse mit Experten und Zertifikaten.
  • Online‑Plattform Gesundheitskompass: https://qs24.run/online — umfassende Inhalte und AR‑Module.
  • QS24 App: Installieren Sie die App unter https://qs24.tv/qs24-app/ — alle Sendungen jederzeit verfügbar.
  • QS24 Sprechstunden: Interaktive Experten‑Events mit Live‑Fragerunden und Networking — mehr Infos unter https://qs24.run/sprechstunden.
  • Newsletter: Bleiben Sie informiert unter https://qs24.tv/newsletter/.

Abschließende Gedanken — Mut, Zuversicht und Vorsorge

Beide Gesprächspartner zeigen: Sorge ist real, doch Hoffnung ist möglich. Die zentralen Hebel sind Dialog, Bildung, demokratische Innovationen und die Stärkung eines inneren Halt gebenden Bewusstseins. Bereiten Sie sich vor — im persönlichen, im kommunalen und im kulturellen Bereich. Vermeiden Sie Machtvakuum, stärken Sie lokale Strukturen und fördern Sie die nächste Generation.

Herzlichen Dank, dass Sie sich mit diesen wichtigen Fragen auseinandersetzen. Bleiben Sie informiert über QS24, wikiSana und QS24.tv, und nutzen Sie die Sprechstunden für aktiven Austausch. Ihre Teilnahme macht den Unterschied.

Mit Wertschätzung und Zuversicht,
Alexander Glogg und das Team von QS24

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