Chirurg oder Geistheiler? Das Gespräch mit Dr. med. Reinald Schiestel, Unfallchirurg und Geistheiler

Chirurg und oder Geistheiler?

In diesem Gespräch auf QS24 spricht Silvia Müller mit Dr. med. Reinald Schiestel über einen ungewöhnlichen Berufsweg: vom erfolgreichen Unfallchirurgen zum ganzheitlich arbeitenden Begleiter, der chirurgische Präzision mit Geistheilung und systemischen Methoden verbindet. Die Sendung wurde produziert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen und ist eingebettet in das Angebot von QS24, wikiSana und QS24.tv. Lesen Sie hier das Interview in komprimierter und klarer Form, das Ihnen die Denkbrücken zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin öffnet.

Inhaltsverzeichnis

Einführung: Wer ist Dr. Reinald Schiestel und warum ist sein Weg wichtig?

Dr. med. Reinald Schiestel verbindet jahrzehntelange chirurgische Erfahrung mit Methoden der Psychologie, NLP, Familienstellen und energetischen Arbeit. Seine Botschaft ist einfach und radikal zugleich: Jeder Mensch kann ein Geistheiler sein, wenn er seinen eigenen Geist heilt. Dieses Interview beleuchtet, wie operative Präzision und inneres Heilen zusammenfinden können, und welche Bedeutung die Haltung von Behandlern für den Heilungsverlauf hat.

Dr. Schiestel erinnert sich an eine prägende Kindheitserfahrung

Das Gespräch (Interview-Format)

Silvia Müller: Wie sind Sie überhaupt auf die Kombination von Chirurgie und Geistheilung gekommen?

Dr. Schiestel erzählt, dass die Idee schon in der Kindheit begann: ein Vater als Unfallchirurg und die Faszination, “hineinzuschauen” in Menschen. Später führte die Mischung aus handwerklicher Begabung (»Basteln« im OP) und der Notwendigkeit, sich emotional abzuspalten, zur chirurgischen Laufbahn. Erst durch persönliche Erfahrungen, wiederkehrende Fälle und die Begegnung mit NLP und Familienstellen erkannte er, dass es “noch etwas anderes” gibt als rein mechanisches Reparieren.

Silvia Müller: Wie lässt sich dieses Abspalten im OP mit empathischer Begleitung vereinbaren?

Er erklärt, dass Chirurgen eine Fähigkeit entwickeln müssen, den Menschen als Person in bestimmten Situationen auszublenden, um technisch korrekt zu arbeiten. Gleichzeitig hat ihn diese Haltung emotional belastet — Beziehungen litten. Entscheidend ist, dass Empathie bewusst als kognitive Leistung verstanden wird: das bewusste Wollen, sich in die Landkarte des anderen zu versetzen, ohne automatisch in eigenes Mitleid zu verfallen.

Silvia Müller: Was genau verstehen Sie unter Empathie in der Heilarbeit?

Empathie ist für ihn mehr als Spiegelneuronen: Es ist die Entscheidung, Zeit zu investieren, die Landkarte des Patienten zu verstehen und daraus passende Interventionen abzuleiten. Diese Haltung kostet Energie und verlangt Techniken zur Selbstfürsorge, damit Behandler nicht selber krank werden. Er differenziert klar zwischen Empathie und Mitleid — letzteres ist oft ein getriggertes, unbewusstes Wiedererleben eigener Traumata.

Dr. Schiestel erklärt den Unterschied zwischen Empathie und Mitleid

Silvia Müller: Wie haben NLP und Familienstellen Ihren klinischen Blick verändert?

NLP brachte ihm Werkzeuge, Patienten sprachlich und emotional in einen heilungsfördernden Rahmen zu führen — z. B. durch eine klare, stärkende Kommunikation nach einem Trauma. Das Familienstellen (Bert Hellinger) führte ihn tiefer in systemische Dynamiken: Er beschreibt, wie er zunehmend “Ordnung” in Familiensystemen erkennen konnte und später Aufstellungen auch in Trance ohne Repräsentanten durchführte, um Bias zu reduzieren.

NLP und Familienstellen als Brücken zur systemischen Arbeit

Silvia Müller: Können Sie ein konkretes Beispiel geben, wo diese Kombination wirkte?

Er berichtet von einem Patienten mit septischer Schulter nach Arthroskopie. Schulmedizinisch wäre eine operative Revision Pflicht gewesen; der Patient wollte dies nicht. Nach vier Stunden systemischer Arbeit, begleitet von einer prophylaktischen Antibiotikagabe, besserte sich die Situation deutlich und heilte letztlich aus. Ebenso schildert er Fälle von Kreuzbandverletzungen, die sich – entgegen der Erwartungen – ohne Operation stabilisierten, nachdem Patienten auf innerer Ebene aktiviert wurden.

Fallbeispiel: septische Schulter nach Arthroskopie

Silvia Müller: Sie sprechen auch von einem ‚Kloster des Lächelns‘ — was steckt dahinter?

Er schildert einen Ort, an dem Menschen monatelang nur lächelten. Die stetige Mimik wirkte nachweislich auf Psyche und Körper zurück; ein Auge, das zuvor Probleme machte, besserte sich dort. Leider scheiterte die nachhaltige Stabilität beim Zurückkehren ins Umfeld: negatives Sozialfeedback kann Heilung zurück in alte Muster drücken. Das zeigt die enorme Bedeutung des sozialen Umfelds für nachhaltige Gesundheit.

Das ‚Kloster des Lächelns‘ als Beispiel für psychosomatische Wirkung

Silvia Müller: Welche Kritik haben Sie an der Schulmedizin — und wie schließt sich die Brücke zur Ganzheitsmedizin?

Er sieht die Schulmedizin als notwendige, aber limitierte Instanz: Sie braucht Standardisierung, kann daher das Individuelle oft nicht ausreichend abbilden. Zudem gäbe es systemische Einflüsse (Pharma, Industrie), die Ausbildungsinhalte prägen. Die Brücke zur Ganzheitsmedizin entsteht, wenn Ärztinnen und Ärzte zusätzlich lernen, die individuellen psychischen und sozialen Faktoren zu integrieren — gerade dort, wo Standardprotokolle an ihre Grenzen stoßen.

Silvia Müller: Wie bleiben Sie als Behandler selbst gesund?

Dr. Schiestel betont Selbstfürsorge durch Imaginationen, klare Grenzen, eigenes Arbeiten an Traumata und die bewusste Entscheidung, Empathie als kognitive Technik einzusetzen und wieder auszuschalten. Weiterbildung (z. B. NLP, Familienstellen) und eine bewusste Netzwerkumgebung halfen ihm, den Weg vom „Gott im Weiß“ hin zur unterstützenden Rolle zu gehen.

Chirurgie als Handwerk und innere Arbeit

Was Sie mitnehmen können – Kernaussagen

  • Heilung ist immer individuell: Mechanik und Psyche müssen zusammengedacht werden.
  • Empathie ist lernbar und steuerbar — sie kostet Zeit und Energie, bringt aber bessere Resultate.
  • Sprache und Haltung des Behandlers wirken: Worte sind oft selbsterfüllende Prophezeiungen.
  • Soziales Umfeld kann Heilung stützen oder verhindern — berücksichtigen Sie diesen Faktor.
  • Interdisziplinäres Arbeiten (Chirurgie, Psychologie, Systemarbeit) schafft neue Chancen für Patientinnen und Patienten.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Ist Geistheilung mit Schulmedizin vereinbar?

Ja. Die beiden Ansätze sind keine Gegensätze, sondern Ergänzungen. Schulmedizinische Eingriffe retten Leben und reparieren Strukturen; systemische und energetische Arbeit kann Heilungsprozesse unterstützen und Rezidive verhindern. Entscheidend ist Transparenz und Verantwortung: schulmedizinische Standards bleiben teilweise verpflichtend, Ergänzungen sollten evidenzbasiert und patientenzentriert eingesetzt werden.

Wie erkennen Sie als Patient, ob Sie von einem kombinierten Ansatz profitieren?

Wenn Beschwerden wiederkehren oder Rehabilitation nicht den erwarteten Erfolg bringt, lohnt es sich, Ursachen auf mehreren Ebenen zu prüfen: körperlich, psychisch und sozial. Suchen Sie Ärztinnen und Ärzte oder Therapeutinnen und Therapeuten, die offen kommunizieren und Sie in die Entscheidungsprozesse einbeziehen.

Was kann ich selbst tun, um Heilung zu unterstützen?

Pflegen Sie ein unterstützendes Umfeld, arbeiten Sie an inneren Bildern und Sprache (z. B. durch NLP-Elemente), achten Sie auf eine klare Kommunikation mit Ihrem Behandlungsteam und lassen Sie sich nicht durch fatalistische Aussagen entmutigen. Kleine Haltungen — wie Zuversicht und Selbstwirksamkeit — sind wichtige Heilungsfaktoren.

Weiterführende Angebote von QS24

Wenn Sie diese Themen vertiefen möchten, bietet QS24 zahlreiche Wege: Die QS24 Academy (https://my.qs24.academy) mit zertifizierten Kursen, die QS24 Sprechstunden als interaktive Experten-Events, die QS24 APP (https://www.qs24.tv/qs24-app/) und das Archiv auf QS24.tv sowie wikiSana. Melden Sie sich auch zum Newsletter an.

Abschluss der Sendung mit Dank und Ausblick

Wichtige Fakten zur QS24 Mediengruppe & dem Gesundheitskompass

Die QS24 Mediengruppe AG ist eine umfangreiche Plattform für ganzheitliche Gesundheitskommunikation mit beeindruckender Reichweite: tagesaktuell bis zu 600.000 Zuschauer, über 400.000 YouTube-Abonnenten und mehr als 6.500 Videos in der Datenbank. Der Gesundheitskompass erreichte mit Ausgabe 1 eine Verteilauflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erscheint im November 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 im D‑A‑CH‑Raum verteilt.

Entdecken Sie zusätzlich wikiSana – die Streaming-Datenbank mit tausenden Sendungen und KI-gestützter Suche – und nutzen Sie die QS24 Academy für zertifizierte Weiterbildung. Alle Angebote finden Sie unter: https://qs24.run/online

Abschluss und Dank

Sie haben hier einen kompakten Einblick in das Gespräch mit Dr. med. Reinald Schiestel erhalten: eine Einladung, Brücken zu bauen zwischen chirurgischer Präzision und innerer Heilung. Wenn Sie sich weiterbilden oder Teil der Community werden möchten, empfehlen wir die QS24 Academy, die QS24 Sprechstunden sowie den Gesundheitskompass. Melden Sie sich zum Newsletter an und installieren Sie die QS24 APP, um keine Sendung zu verpassen.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Mit Wertschätzung und der Hoffnung, dass dieses Gespräch Mut macht, die eigene Gesundheit aktiv zu gestalten.

Mit warmen Grüßen,

Ihr Team von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen

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