Zwischen Identität und Gesundheit. Ein Interview mit Dr. Folker Meissner, Experte für Ganzheitsmedizin

 

Inhaltsverzeichnis

Einführung

In dieser Sendung spricht Moderatorin Silvia Müller mit Dr. Folker Meissner über die entscheidende Frage: Warum ist Heilung kein Zufall, und wie hängt unsere Identität mit Krankheit oder Gesundheit zusammen? Die Diskussion verbindet schulmedizinische Erkenntnisse mit ganzheitlichen Ansätzen und zeigt Wege aus der Patient*innenrolle hin zu nachhaltiger Resilienz. Dieser Beitrag wurde erstellt in Zusammenarbeit mit QS24 und bietet Ihnen praktische Einsichten und konkrete Impulse.

Das Interview — Frage & Antwort

Silvia Müller: Herr Dr. Meissner, was hat die Identität eines Menschen mit seiner Heilung zu tun?

Dr. Folker Meissner: Er erklärt, dass viele Menschen sich bewusst oder unbewusst als „Patient“ identifizieren. Diese Identität ist häufig so tief in den Alltag integriert, dass Heilung blockiert wird. Gesundheit ist in seinen Worten nicht nur ein physischer Zustand, sondern eine Form der Persönlichkeitsentwicklung: Wer Heilung anstrebt, muss bereit sein, die gewohnte Rollenbeschreibung – „Ich bin krank“ – aufzugeben und eine neue Identität anzunehmen.

Diskussion über Patientinnen-Identität

Silvia Müller: Kann die Krankheit manchmal auch einen Nutzen haben, etwa um aus einem ungeliebten Beruf auszusteigen?

Dr. Folker Meissner: Er weist darauf hin, dass genau dies ein großer Heilungsverhinderer sein kann. Wenn das Unbewusste erkennt, dass Heilung eine Rückkehr zu einer unerwünschten Lebenssituation bedeuten würde, blockiert es die Veränderung. Beispielsweise nutzen manche Menschen Krankheit, um einer belastenden Arbeit zu entfliehen – doch solange finanzielle Ängste oder Rentensituationen im Raum stehen, bleibt die Freiheit zur echten Genesung aus seiner Sicht eingeschränkt.

Beispiel: Burnout bei Lehrerinnen und Lehrern

Silvia Müller: Wie gehen Sie mit der Angst vor finanziellen Folgen oder beruflichen Konsequenzen um?

Dr. Folker Meissner: Er empfiehlt, die Konsequenzen verschiedener Entscheidungen bewusst durchzuspielen. Heilung erfordert oft Mut und manchmal eine berufliche Neuorientierung. Er rät, nicht aus Angst an einer „gesicherten“ Krankheitsrolle festzuhalten, sondern gestaltende Lösungen zu suchen, die das Risiko minimieren und zugleich die Selbstheilung ermöglichen.

Silvia Müller: Sie sagten, der Fokus auf Therapie lenkt von Heilung ab. Was meinen Sie damit konkret?

Dr. Folker Meissner: Therapie ist wichtig – sie behandelt Symptome und sichert akute Situationen. Heilung aber bedeutet Ursachenforschung: Warum ist die Krankheit entstanden und was verhindert, dass Sie wieder gesund werden? Er plädiert dafür, Zeit für bewusstes Arbeiten an den Gründen zu reservieren und nicht nur von Termin zu Termin zu hetzen. Therapie und Heilung sind Brücken: Schulmedizin und Ganzheitsmedizin, die beide Raum brauchen.

Therapie versus ganzheitliche Heilung

Silvia Müller: Welche Rolle spielen Affirmationen und Klopftechniken?

Dr. Folker Meissner: Er spricht von sogenannten „Heilungsimpulsen“ oder „Teilungsimpulsen“ statt einfachen Affirmationen. Reines positives Denken reicht oft nicht; für Wirksamkeit kombiniert er lautes Aussprechen mit somatischer Stimulation — zum Beispiel dem Massieren eines Integrationspunktes an der Brust — um Herz und Kopf zu verbinden. Methoden wie EFT (Emotional Freedom Techniques) können in eine zukunftsorientierte Ausrichtung integriert werden, die die Vergangenheit löst und Handlungsspielräume öffnet.

Silvia Müller: Wann nutzen Sie Hypnose, und ist das sicher?

Dr. Folker Meissner: Hypnose verwendet er selektiv bei stark verkapselten Traumata oder wenn Patientinnen und Patienten selbst nicht an die Ursachen herankommen. Seine SEL-Hypnose arbeitet entlang einer Lebensleiter, um frühere Stufen und prägende Ereignisse zu finden. Die Trance ist sicher gestaltet; es gibt klare Anker und Aufwachmechanismen, sodass die Kontrolle nicht verloren geht. Generell bevorzugt er jedoch aktive Methoden, weil Patientinnen und Patienten dadurch Werkzeuge erlernen, die sie langfristig nutzen können.

Erklärung der SEL-Hypnose

Silvia Müller: Gibt es Grenzen dessen, was Veränderung und Heilung leisten können?

Dr. Folker Meissner: Er illustriert das mit dem Bild zweier Pferde: Jeder Mensch hat Prägungen und Typus. Innerhalb dieser Prägungen sind Optimierungen möglich, doch fundamentale Unterschiede bleiben. Veränderung bedeutet, aus der Komfortzone zu treten; Heilung gelingt selten ohne diesen Schritt. Gleichzeitig betont er, dass Alter kein Hinderungsgrund ist — Veränderung und neue Lebensschritte sind in jedem Lebensabschnitt möglich.

Metapher: Zwei Pferde als Prägungen

Silvia Müller: Was ist Ihre Botschaft zur sogenannten Heilungskurve?

Dr. Folker Meissner: Er beschreibt eine Kurve mit mehreren Punkten: vom akuten Tiefpunkt über ein „so lala“-Niveau bis zur robusten Gesundheit (Punkt 5). Viele bleiben bei einem mittleren Zustand stehen und kehren später wieder in Krankheit zurück. Sein Ziel ist es, Menschen zu einer resilienten Gesundheit zu führen — einer „Gesundheitsrücklage“, die Stürze abfedert und Wiederaufstieg lehrt. Das unterscheidet Feuerwehrmedizin von nachhaltiger Heilkunst.

FAQ — Häufig gestellte Fragen

Frage: Kann ich mich von chronischer Krankheit wirklich erholen?

Antwort: Ja, wenn Sie bereit sind, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern die Ursachen anzusehen, Ihre Identität zu überprüfen und gegebenenfalls Ihre Lebensumstände zu verändern. Heilung ist ein Entwicklungsweg, keine schnelle Reparatur.

Frage: Reichen Affirmationen allein aus?

Antwort: Nein. Allein „positiv denken“ bleibt oft wirkungslos, wenn unbewusste Glaubenssätze konträr wirken. Kombinierte Methoden (Sprache + Körperarbeit + neue Handlungen) sind wirksamer.

Frage: Ist Hypnose gefährlich?

Antwort: In fachkundiger Anwendung ist Hypnose sicher und zielgerichtet. Sie ist besonders hilfreich bei schwer zugänglichen Traumata, sollte aber Teil eines integrativen Gesamtkonzepts sein.

Frage: Macht es Sinn, jetzt noch eine berufliche Neuorientierung anzugehen?

Antwort: Ja. Egal ob Sie 35 oder 70 sind — Veränderung ist möglich. Es geht nicht nur um Leistungsfähigkeit, sondern um Sinn, Freude und nachhaltige Gesundheit.

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Abschluss der Sendung und Hinweis auf QS24 Angebote

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Abschließende Worte

Dr. Folker Meissner erinnert daran, dass Heilung keine Aufgabe für eine einzelne Sitzung ist, sondern ein Weg, der Mut, Reflexion und eine aktiv gestaltete Identitätsveränderung verlangt. Wenn Sie bereit sind, Ihre Rolle neu zu denken, öffnen sich echte Heilungsräume. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl, prüfen Sie die Ursachen, und nutzen Sie die verfügbaren Brücken: Therapie und Selbstarbeit, Medizin und Persönlichkeit.

Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie achtsam — und vor allem: bleiben Sie gesund.

Herzlichst,

Ihr QS24-Team — in Dankbarkeit

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