Dieses Gespräch mit Matthias Birnstiel, präsentiert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen, eröffnet einen klaren Blick auf das Immunsystem: seine Struktur, seine Bedürfnisse und wie Sie es wirksam stärken können. In gewohnt fundierter und zugänglicher Weise verbindet das Interview naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit praxisnahen Empfehlungen. Die folgende Zusammenfassung orientiert sich am Gesprächsverlauf und ergänzt dort, wo Kontext und Anwendung nützlich sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung – Warum das Immunsystem Ihre erste Brücke zur Gesundheit ist
- Das Interview — Fragen & Antworten
- Praktische Empfehlungen zusammengefasst
- FAQ — Häufige Fragen
- Weiterführende Angebote von QS24
- Abschließende Gedanken
Einführung – Warum das Immunsystem Ihre erste Brücke zur Gesundheit ist

Das Immunsystem ist kein einzelnes Organ, sondern ein hochkomplexes Netzwerk aus Zellen, Geweben und Organen. Matthias Birnstiel beschreibt es als ein multidimensionales System, das uns vor Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten schützt. Gesundheit bedeutet für ihn primär: ein starkes, gut versorgtes Immunsystem.
Das Interview — Fragen & Antworten
Britta: Was ist das Immunsystem und woraus besteht es?
Matthias Birnstiel erklärt, dass das Immunsystem aus zwei Hauptteilen besteht: dem angeborenen (unspezifischen) Immunsystem und dem spezifischen (adaptiven) Immunsystem. Beide arbeiten zusammen wie eine Wachtruppe und ein spezialisiertes Eingreifkommando: Die angeborene Abwehr reagiert sofort, kann aber nicht immer fein unterscheiden. Die adaptive Abwehr braucht einige Tage, um gezielte „Waffen“ (Antikörper, spezifische Lymphozyten) zu produzieren. Beide Systeme benötigen Energie und Vitalstoffe, um effizient zu arbeiten.
Britta: Welche Rolle spielt die Ernährung für eine starke Abwehr?
Er betont die fundamentale Bedeutung einer vitalstoffreichen Ernährung. Moderne Industrie‑ und Fast‑Food‑Ernährung liefert oft Energie (Kalorien), aber zu wenige Mikronährstoffe. Vitalstoffe — Vitamine, Mineralien, Spurenelemente — sind Cofaktoren für Enzyme und Steuerstoffe der Immunantwort. Fehlen diese, laufen wichtige Reaktionen nicht ab, langfristig leidet die Abwehrkraft.

Britta: Können Sie das angeborene und das spezifische Immunsystem kurz gegenüberstellen?
Matthias nutzt die Armeemetapher: Das angeborene System ist der erste Patrouillenposten; erkennt und bremst, aber ist unspezifisch. Das spezifische Immunsystem ist die Spezialtruppe, die gezielt ausgebildet wird — das braucht Zeit (typischerweise 3–4 Tage). Ein gut ernährter „Soldat“ (Ihre Immunzelle) arbeitet präziser und effizienter als ein unterversorgter.

Britta: Was schwächt das Immunsystem konkret?
Er nennt mehrere, oft kombinierte Faktoren: Bewegungsmangel, Alter, chronische Erkrankungen, Umweltgifte, Schlafmangel, Stress, übermäßiger Medikamentengebrauch und eine vitalstoffarme Ernährung. Diese Faktoren können die Kommunikation zwischen Immunzellen (z. B. Zytokine) und die Fähigkeit zur angemessenen Reaktion stören.
Britta: Welchen Einfluss haben Stress und Schlaf auf die Abwehr?
Stress erhöht den Bedarf an Vitalstoffen und führt oft zu schlechter Ernährung. Schlafmangel reduziert Regenerationszeiten und hemmt die kognitive sowie immunologische Leistungsfähigkeit. Matthias betont: moderne Menschen schlafen im Schnitt mindestens eine Stunde weniger als frühere Generationen — das wirkt sich mittel‑ und langfristig negativ aus.
Britta: Reichen gesunde Lebensmittel allein, um alle Vitalstoffe zu liefern?
Matthias macht deutlich, dass eine ausgewogene Lebensmittelwahl die Basis ist, aber oft nicht ausreicht. Bodenerschöpfung, industrielle Verarbeitung und andere Belastungen führen dazu, dass selbst Bioprodukte nicht immer die gewünschten Mikronährstoffmengen enthalten. Deshalb sieht er eine sinnvolle, zielgerichtete Supplementation als Ergänzung — nicht als Ersatz für gute Ernährung.
Britta: Können Nahrungsergänzungsmittel schaden oder überdosiert werden?
Die meisten Vitalstoffe sind wasserlöslich und werden ausgeschieden, wenn sie im Überschuss eingenommen werden. Ausnahme sind fettlösliche Vitamine, die gespeichert werden können. Matthias rät zu einer vernünftigen Dosierung und zu seriösen Präparaten. Er empfiehlt, Supplemente zeitlich begrenzt zu verwenden und, wenn möglich, vorab Laborwerte zu prüfen — auch wenn diese Momentaufnahmen sind.
Britta: Was empfehlen Sie, wenn eine Erkältung abklingt — wann ist Sport wieder ratsam?
Eine typische Influenza dauert etwa eine Woche. Auch wenn die akuten Symptome nachlassen, braucht das Immunsystem meist noch 3–4 Tage Regeneration. Zu frühes Training kann einen Rückfall oder Komplikationen (z. B. Lungenentzündung) begünstigen. Ruhe, nährstoffreiche Kost und schrittweiser Wiedereinstieg sind entscheidend.
Britta: Welche Bedeutung haben Haushaltsgifte und Innenraumbelastungen?
Birnstiel weist auf Schimmel, ausdünstende Chemikalien (z. B. Memory‑Foam‑Matratzen), aggressive Putzmittel und Körperpflegeprodukte hin. Diese können das Immunsystem chronisch belasten. Erste Schritte sind: Luftqualität prüfen, schadstoffreduzierte Produkte wählen und Räume regelmässig lüften.
Britta: Wie sieht der Wiederaufbau des Immunsystems nach Krebstherapien aus?
Nach Chemo und Bestrahlung ist das Immunsystem oft stark reduziert. Matthias empfiehlt einen klugen, ganzheitlichen Wiederaufbau mit Fokus auf die Vitalstoffversorgung, Ruhephasen und einer schrittweisen Stabilisierung. Eine interdisziplinäre Begleitung ist hilfreich, um Therapiefolgen gezielt zu mildern.

Praktische Empfehlungen zusammengefasst
- Setzen Sie auf eine vollwertige, wenig verarbeitete Ernährung.
- Bewegen Sie sich regelmässig, um Stoffwechsel und Immunsystem zu unterstützen.
- Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und achten Sie auf Stressreduktion.
- Prüfen Sie bei Bedarf beruflich geprüfte Supplemente — gezielte Cocktails über begrenzte Zeit können sinnvoll sein.
- Vermeiden Sie Innenraumtoxine: Schimmel, aggressive Putzmittel und schadstoffreiche Produkte.
- Geben Sie dem Körper nach Infekten ausreichend Regenerationszeit.
FAQ — Häufige Fragen
Was sind „Vitalstoffe“ und warum sind sie wichtig?
Vitalstoffe umfassen Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind oft Cofaktoren für Enzyme und unverzichtbar für nahezu jede Stoffwechselreaktion. Ohne sie laufen Prozesse nicht optimal — besonders nicht in immunologisch anspruchsvollen Situationen.
Können Sie eine allgemeine Supplement‑Empfehlung geben?
Eine pauschale Empfehlung ist schwierig. Matthias rät zu einem gut zusammengesetzten Basis‑Cocktail, zeitlich begrenzt, und — wo möglich — begleitet durch Blutwerte. Wichtiger als Einzelvitamine ist eine ausgewogene Zufuhr von Mikronährstoffen.
Wie lange sollte man nach einer Grippe noch pausieren?
Warten Sie mindestens 3–4 Tage nach dem Abklingen der Symptome, bevor Sie mit voller Belastung weitermachen. Regeneration ist Teil der Heilung.
Wie verbinden Sie Schulmedizin und Ganzheitsmedizin?
Matthias plädiert für Brücken: Schulmedizin für akute, lebensrettende Interventionen; Ganzheitsmedizin für Prävention, Regeneration und Begleitung. Beides ergänzt sich — nicht selten sind Kombinationen sinnvoll.
Weiterführende Angebote von QS24
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Abschließende Gedanken
Ein starkes Immunsystem ist Ihre wichtigste innere Brücke zur Gesundheit. Es verlangt Aufmerksamkeit, Pflege und eine gute Versorgung mit Vitalstoffen — durch Ernährung, gesunden Lebensstil und, wo nötig, zielgerichtete Ergänzungen. QS24 bietet Ihnen dazu Informationen, Weiterbildung und lebendige Austauschformate.
Wir danken Ihnen für Ihr Interesse. Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie achtsam — und geben Sie Ihrem Körper die Fürsorge, die er verdient.
Herzlichst und in Dankbarkeit,
Ihr QS24‑Team














