Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interview: Fragen und Antworten
- Die Fünf‑Sterne‑Übung
- FAQ
- Weiterführende Angebote und Einladung
- Abschliessende Gedanken
Einleitung
Dieses Gespräch entstand auf QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen. Fabian Glogg führt das Interview mit Klaus Pertl, Onko‑Mind‑Coach und Mitgründer des 3E‑Zentrums. Im Zentrum steht die Frage: Wie kommen Betroffene aus der lähmenden Angst nach einer Krebsdiagnose heraus und zurück in Richtung Heilung und Selbstheilung?
Dieser Beitrag ist eine prägnante Zusammenfassung der wichtigsten Strategien, ergänzt um praktische Schritte, die Sie sofort anwenden können. Er enthält Inhalte von QS24 und verweist auf weiterführende Angebote wie den Gesundheitskompass, die QS24 Academy und die QS24 Sprechstunden.
Interview: Fragen und Antworten
Fabian Glogg: Wie reagieren Menschen typischerweise auf eine Krebsdiagnose?
Klaus Pertl erklärt, dass die erste Reaktion fast immer Angst ist. Diese Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus – Kampf, Flucht oder Totstellen – und sitzt tief im limbischen System und Hirnstamm. Entscheidend ist, wie lange Menschen in dieser Angst verharren: Einige werden zu sogenannten “Krebsopfern”, andere zu “Krebsnutzern”. Krebsnutzer erleben zwar Angst, bleiben aber nur kurz darin und richten den Blick rasch auf Lösungen.
Fabian Glogg: Warum ist es so wichtig, aus der Angst herauszukommen?
Klaus Pertl betont, dass Selbstreparatur des Körpers vor allem im Parasympathikus möglich ist – dem Ruhe‑ und Regenerationsmodus. Angst aktiviert hingegen den Sympathikus, schaltet Verdauung und Reparaturprozesse herunter und blockiert damit wichtige Heilungsmechanismen. Deshalb braucht es Strategien, um das Nervensystem wieder in den Erholungsmodus zu bringen.

Fabian Glogg: Welche praktischen Wege aus der Angst empfehlen Sie?
Klaus Pertl nennt drei zentrale Strategien:
- Entspannungsübungen – geführte Progressive Relaxation oder klassische Adagios (Mozart, Albinoni) bringen das Gehirn in Alpha‑Wellen und reduzieren Stresshormone. Kurzübungen mehrmals täglich genügen, um Stabilität zurückzugewinnen.
- Klopftechniken (TFT/EFT) – Meridian‑Tapping kann bei vielen Menschen rasch Beruhigung erzeugen. Pertl erklärt die Entdeckungsgeschichte von Dr. Roger Callahan und weist auf die praktische Einsetzbarkeit hin.
- Erlebnistransformation – nach der Beruhigung wird das belastende Erlebnis analysiert: Was lief schief, was funktionierte trotzdem, welche spezifischen Ursachen führten zum Problem? Dieses gezielte Refraiming verhindert Generalisierungen und baut Vertrauen auf.
Fabian Glogg: Wie lässt sich diese Oase der Ruhe im Alltag schützen?
Klaus Pertl rät, bewusst Oasen zu kreieren: Mahlzeiten achtsam einnehmen, Nachrichtenzeiten begrenzen und besuchende Personen freundlich bitten, nicht mit zusätzlicher Angst zu belasten. Diese Grenzen zu kommunizieren ist ein Schutz der Selbstreparatur und keine Unfreundlichkeit.
Fabian Glogg: Wie schnell wirken diese Methoden?
Pertl nennt realistische Zeitfenster: Wer trainiert, kommt oft in Minuten bis Stunden aus einer Angstspirale; durchschnittlich können 30 Minuten ausreichend sein, mit Übung werden es Minuten. Wichtig ist ein wiederholtes Training über Wochen, bis dauerhafte Veränderungen eintreten.
Fabian Glogg: Welche Haltung wünschen Sie seitens der Medizin?
Klaus Pertl sagt, Ärzte stehen oft in einer Zwickmühle: Sie müssen informieren, fürchten jedoch rechtliche Rückfragen. Die ideale Mischung ist klar: Die Dringlichkeit ehrlich kommunizieren, aber gleichzeitig Ruhe, Lösungen und Begleitung anbieten. Psychoonkologische Betreuung ist hier zentral.

Die Fünf‑Sterne‑Übung
Am Ende jeden Tages fünf positive Momente notieren: Erfolge, Fortschritte, Dankbarkeiten. Diese Übung kompensiert die Negativverzerrung des Gehirns und stärkt langfristig Vertrauen und Resilienz.
FAQ
Wie schnell muss ich Entspannungsübungen erlernen?
Beginnen Sie mit 3–5 Minuten täglich. Steigern Sie schrittweise auf vier Einheiten à 10–15 Minuten. Das Ziel ist Regelmäßigkeit, nicht Perfektion.
Hilft Tapping wirklich jeder Person?
Tapping wirkt bei einem großen Teil der Menschen; Studien und Erfahrungsberichte zeigen ungefähr eine Erfolgsrate von rund 60 % bei akuten Angstzuständen. Es ist ein nützliches Werkzeug im Gesamtkontext.
Was, wenn die Angst trotz Übungen anhält?
Suchen Sie professionelle psychoonkologische Unterstützung. Die Kombination aus Entspannung, psychotherapeutischer Begleitung und medizinischer Therapie ist vielfach erfolgreich.
Weiterführende Angebote und Einladung
QS24 bietet vertiefende Formate: Melden Sie sich für die QS24 Sprechstunden an (https://qs24.run/sprechstunden) und nutzen Sie die QS24 Academy für zertifizierte Kurse: https://my.qs24.academy. Installieren Sie die QS24 APP: https://www.qs24.tv/qs24-app/ und abonnieren Sie den Newsletter: https://www.qs24.tv/newsletter/.
Der QS24 Gesundheitskompass erreicht bereits große Leserschaften: Ausgabe 1 erzielte eine Verteilung von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit über 600.000 Exemplaren – davon rund 580.000 im D‑A‑CH‑Raum. Entdecken Sie die Online‑Ausgabe: https://qs24.run/online.
Abschliessende Gedanken
Die Diagnose Krebs verändert vieles, doch sie muss nicht das Leben zerstören. Wer Werkzeuge zur Beruhigung des Nervensystems, zur Transformation von Erlebnissen und zur täglichen Stärkung des Selbstvertrauens erlernt, verschiebt die Balance von Opfersein hin zur aktiven Nutzung dieser Erfahrung.
Mit Dankbarkeit für Ihre Aufmerksamkeit und dem Wunsch nach bester Gesundheit,
Herzlich,
Fabian Glogg und das Team von QS24














