Brustbeschwerden: Es sind nicht die Hormone, es ist ein Stau! Ein Interview mit David Böger, Begründer der Böger‑Therapie

Brustbeschwerden: Es sind nicht die Hormone es ist ein Stau

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

In einer aufrüttelnden Folge von QS24 erklärt David Böger, wie viele Brustbeschwerden nicht primär hormonell, sondern durch einen venösen und faszialen Stau entstehen können. Diese Sendung auf QS24.tv richtet sich an alle, die Antworten suchen: Warum sind Brüste ungleich, warum schmerzen sie zyklisch, und wie lassen sich frühe Stauungszeichen erkennen und behandeln? Die hier dokumentierten Inhalte stammen aus einem intensiven Gespräch, das sowohl praktische Selbsttests als auch therapeutische Zugänge vorstellt. Sie finden weiterführende Inhalte auch auf wikiSana und können über die QS24 Sprechstunden direkt mit Experten in Kontakt treten.

Interview

Herr Böger, Sie beschreiben Brustbeschwerden erstmals als ein Problem des Flusses. Wie lässt sich diese Sicht in einem Satz zusammenfassen?

David Böger bringt es auf den Punkt: Wenn Blut und Lymphe nicht frei abfließen, entsteht lokal ein Druck- und Stoffwechselproblem — das Gewebe verhärtet, wird druckempfindlich und verändert sein Milieu. Diese Mikrozirkulationsstörung ist oft der frühe, unbeachtete Startpunkt einer Kaskade, die später in chronische Veränderungen oder sogar Tumorprozesse münden kann. Er fordert dazu auf, die Frage zu stellen: Staut es irgendwo — oder ist es wirklich «nur» ein Hormonproblem?

Demonstration: Behandlung an der Brust nach dem Befund

Sie haben anhand einer einfachen Untersuchung sofort Unterschiede zwischen rechten und linken Brustseiten erkannt. Wie konnte das passieren?

Er erläutert, dass ein erfahrener Blick auf die Körperhaltung und ein kurzer Test am Rücken Aufschluss geben: Wenn vorne Druck besteht, verändert die Patientin automatisch ihre Haltung (Rundrücken, Rippenberg), und man spürt diese Stauung hinten am Rücken. Solche Verlagerungen sind sein erstes diagnostisches Zeichen — oft bemerkt, wenn Frauen wegen Migräne, Schulter‑Nacken‑Schmerzen oder Wirbelsäulenblockaden kommen. Die Stauung vorne spiegelt sich dann in der Körperstatik.

Handhaltung zur Prüfung der Rippen und Rückenstatik

Sie sprechen von einem sehr schnellen Effekt: Nach wenigen Minuten ist das Brustgewebe wieder weich. Was lösen Sie genau?

David Böger beschreibt eine therapeutische Logik: Meist sitzen die beeinträchtigenden Verklebungen in Hals‑, Schulter‑ oder Achselregion. Durch gezielte manuelle Techniken in der oberen Brust- bzw. Halsregion wird der venöse Abfluss entlastet. Innerhalb kurzer Zeit normalisiert sich die Mikrozirkulation, das Gewebe entstaut und wird weicher — oft sind Haltung und Schulterposition unmittelbar besser.

Behandlungssequenz im Halsbereich zur Entstauung

Wie erklärt Böger die Verbindung zwischen Hals/Achsel und Brust biologisch?

Er verweist auf die Verteilung des Blutes: Nur rund 15 % zirkulieren in der arteriellen Seite, 5 % im Kapillarbett, aber etwa 80 % befinden sich im venösen Niederdrucksystem. Dieses System hat wenig Innendruck und ist sehr anfällig für Kompressionen durch Faszien‑Verklebungen. Sind die venösen «Straßen» zur Brust verengt, pumpt das arterielle System weiter — die Gewebsloge bläht sich auf, das Bindegewebe verhärtet (Cooper‑Ligamente, Logenstruktur der Brust) und es entsteht Druck und Schmerz.

Welche Selbsttests können Sie den Leserinnen empfehlen, um erste Warnsignale zu erkennen?

Er zeigt einen einfachen Selbsttest: Legen Sie sich in Rückenlage, entspannen Sie den Kopf. Mit einer Hand heben Sie eine breite Haut‑/Fettfalte in der Achsel leicht an. Vergleichen Sie beide Seiten auf Druckempfindlichkeit. Meist ist eine Seite druckempfindlicher. Ergänzend empfiehlt er das sorgsame Abtasten der Brust mit den Fingerspitzen — nicht das flächige «Darüberstreichen», sondern gezieltes Erspüren von Verhärtungen in den einzelnen Logen.

Selbsttest in der Achsel: Hautfalte anheben

Was bedeutet ungleiche Wärme oder Thermographie‑Befunde?

Eine wärmere Brustseite kann ein Zeichen veränderter Durchblutung sein. Früher nutzte man Thermographie als Screening‑Tool: Unterschiedliche Temperaturzonen weisen auf unterschiedliche Mikrozirkulation hin. Böger betont, dass Thermographie Hinweise liefern kann, die mit Ultraschall weiter abgeklärt werden sollten. Entscheidend ist jedoch, nicht bei der Feststellung stehenzubleiben, sondern nach den Ursachen der gestörten Zirkulation zu suchen.

In welchen Regionen finden sich aus Ihrer Erfahrung die häufigsten Ursachen für Brust‑Stauungen?

Er nennt Verletzungen und Verklebungen in der Schulter‑ und Halsregion, Narben (z. B. Kaiserschnitt), Impfinjektionen, aber auch funktionelle Belastungen durch Stress und langes Sitzen. Statistisch liegt Brustkrebs zu 63 % im oberen äußeren Quadranten — die Nähe zur Achselregion ist klinisch auffällig und erklärt auch, warum Achselverklebungen und Delta‑Muskelprobleme reale Rückstaurouten zur Brust schaffen können.

Grafik: Häufigkeitsverteilung im oberen äußeren Quadranten

Wie reagiert die Schulmedizin auf diese Perspektive?

Böger berichtet, dass viele Ärztinnen und Ärzte zunächst skeptisch sind, aber bei Einsicht in dokumentierte Fälle die Logik erkennen. Einige Mediziner empfehlen inzwischen die Technik, andere sehen noch Unsicherheit — oft wird das Phänomen mit neuronalen Reflexen erklärt, wenn schnelle Effekte eintreten. Er betont: Publizierte Vergleichsstudien fehlen weitgehend, deshalb bleibt der Diskurs wichtig.

Können hormonelle Schwankungen nicht trotzdem Ursache sein?

Er bestätigt, dass hormonelle Spitzen (Menstruation, Schwangerschaft, Wechseljahre) Gewebeantworten auslösen — aber nur wenn der Abfluss gestört ist. Ohne venösen Stau bleiben viele dieser Spitzen symptomfrei. Also lautet die Brücke: Hormone sind ein Trigger, gestautes Gewebe bestimmt, ob dieser Trigger das System kippen lässt.

Was raten Sie Frauen, die bereits eine Operation oder Therapie hinter sich haben?

Seine klare Botschaft: Rezidive treten häufig dann auf, wenn die zugrunde liegende Stauungsursache nicht beseitigt wurde. Nach einer OP sollte geprüft werden, ob die Mikrozirkulation funktional wiederhergestellt ist. Die Böger‑Therapie wird hier als ergänzende Maßnahme gesehen, die helfen kann, die Chance auf Selbstheilung zu verbessern.

Therapiebeispiel nach chirurgischem Eingriff

Ihr Ansatz ist praktisch — wie können Patientinnen ohne lange Ausbildungswege davon profitieren?

Er spricht über Co‑Therapeuten und Selbsthilfe: Viele Techniken lassen sich anleiten, sodass vertraute Personen nach Einweisung einfache Griffe durchführen können. Aufgrund des Fachkräftemangels plädiert er für mehr Eigenverantwortung und geschulte Laien, begleitet von professionellen Therapeutinnen und Therapeuten.

Praxis: Schnelltest & Erste Schritte

  • Rückenhaltung prüfen: Rundrücken deutet auf vorderen Druck hin.
  • Achsel‑Selbsttest: Hautfalte anheben, Druckempfindlichkeit vergleichen.
  • Brustabtastung mit Fingerspitzen: Verhärtungen in einzelnen Logen ertasten.
  • Bei Auffälligkeiten ärztliche Abklärung (Ultraschall, ggf. Thermographie) und ergänzende manuelle Therapie in Betracht ziehen.

FAQ — Häufig gestellte Fragen

Ist jede Brustverhärtung gefährlich?

David Böger erklärt, dass Verhärtungen nicht automatisch Krebs bedeuten. Häufig handelt es sich um gestautes Gewebe oder Drüsenveränderungen. Wichtig ist die Abklärung beim Frauenarzt, kombiniert mit der Frage: Liegt eine funktionelle Stauursache vor?

Kann man selbst etwas tun, bevor man zur Therapie geht?

Ja. Beginnen Sie mit dem Achsel‑Selbsttest und dem achtsamen Abtasten der Brust mit den Fingerspitzen. Achten Sie auf Haltung, regelmäßige Bewegung und vermeiden Sie dauerhafte Schonhaltungen.

Wird die Böger‑Therapie von Krankenkassen anerkannt?

Für die Schweiz berichtet Böger, dass die Methode inzwischen bei einigen Zusatzversicherungen (EMR) Anerkennung gefunden hat. Die Erstattungssituation kann regional verschieden sein.

Ist die Technik sicher, auch bei sensiblen Intimzonen?

Er betont die Notwendigkeit guter Kommunikation und rechtlicher Absicherung. Mit Einverständnis der Patientin und respektvoller Technik ist die Anwendung sicher und wird von vielen Patientinnen als angenehm beschrieben.

Schlussfolgerung

Die Kernaussage ist klar: Viele Brustbeschwerden lassen sich als Fluss‑ bzw. Stauproblem des Niederdrucksystems verstehen. Wenn Sie aktiv werden — durch Selbsttests, gezielte Abklärung und gegebenenfalls manuelle Entstauung — gewinnen Sie mehr Chance auf Vorbeugung und Heilung. Die Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin sollte offen sein: Ursachen erkennen, Wirkungen verstehen, gemeinsam handeln.

Abschlussbild: David Böger und Moderator im Gespräch

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