Herzlich willkommen. In diesem Gespräch, präsentiert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen, beleuchtet Dr. med. Simon Feldhaus eine Entwicklung, die sowohl die Schulmedizin als auch die Naturheilkunde betrifft: die zunehmende Nutzung von Angst als Steuerungsinstrument gegenüber Patientinnen und Patienten. Sie lesen hier die wichtigsten Aussagen, Hintergründe und pragmatischen Gedanken, wie eine respektvolle, mutmachende und wirkungsorientierte Medizin aussehen kann. Das Video wurde auf QS24.tv veröffentlicht und steht zusätzlich auf wikiSana zur Verfügung — ideal, wenn Sie später vertiefen möchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Warum dieses Thema Sie betrifft
- Woher kommt diese Entwicklung?
- Ein Plädoyer für ressourcenorientierte Medizin
- Qualitätssicherung in der Ganzheitsmedizin
- FAQ — Häufig gestellte Fragen
- Schlussgedanken und Einladung
Einleitung: Warum dieses Thema Sie betrifft
Die moderne Medizin steht an einer Weggabelung: Schulmedizin vs. Ganzheitsmedizin. Beide Seiten wollen das Beste für die Menschen, doch zu oft schleicht sich das Angstprinzip ein — und das sowohl in Praxen des etablierten Systems als auch im Bereich der Naturheilkunde. Dr. Feldhaus appelliert daran, wieder mehr auf die Stärkung von Gesundheit zu setzen, statt mit düsteren Prognosen zu manipulieren.
Alexander Glogg: Dr. Feldhaus, was meinen Sie genau mit „Angstprinzip“ in der Medizin?
Dr. Feldhaus erklärt: Angst macht gefügig. Wird einem Menschen wiederholt vermittelt, dass jede Abweichung zwangsläufig in eine Katastrophe mündet, dann sucht er sofort nach einer vermeintlich einfachen Lösung vom Behandler. Dieses Muster begegnet Ihnen in vielen Bereichen — von Vorsorgeuntersuchungen über Cholesterinwerte bis hin zur Onkologie. Prävention darf nicht zur Angstmache verkommen; Prävention sollte Gesunderhaltung bedeuten, nicht Drohung.

Glogg: Beobachten Sie dieses Prinzip auch in der Naturheilkunde?
Ja. Leider hat die Naturheilkunde teilweise das gleiche Muster übernommen: Szenarien wie „Sie sind voller Parasiten“ oder „Fehlt dieses Element, bekommen Sie Alzheimer“ sind Angstmuster. Das Problem ist nicht, dass solche Faktoren nie relevant sind — sondern wie man sie kommuniziert. Statt zu stärken, wird manchmal dramatisiert. Das schwächt Vertrauen und führt zu Übertherapien, unnötigen Messungen und fragwürdigen Kombinationsbehandlungen.

Woher kommt diese Entwicklung?
Glogg: Ist das ein ethisches oder ein wirtschaftliches Problem?
Beides, sagt Dr. Feldhaus: Wirtschaftliche Anreize spielen eine Rolle. Wer Angst schürt, bindet Patientinnen und Patienten langfristig. Doch das ist ein schmaler Weg: Langfristige Vertrauensbeziehungen entstehen durch Unterstützung und Klarheit, nicht durch Drohungen. Es geht darum, Menschen zu stärken, nicht zu verunsichern.

Glogg: Wie konkret wirkt sich das in der Praxis aus?
Beispiele aus dem Alltag: Haaranalysen, Bio‑Resonanz‑Messungen oder fragwürdige Parasiten‑Diagnosen führen oft zu Panik und darauffolgenden Hochdosis‑Therapien, die eigentlich nicht zur Wurzel des Problems passen. Teilweise verlassen Patientinnen und Patienten die Naturheilpraxis mit mehreren schulmedizinischen Antiparasitika — ein Beleg dafür, dass die Grenzen verschwimmen.

Ein Plädoyer für ressourcenorientierte Medizin
Glogg: Was wäre Ihr konkreter Alternativvorschlag?
Feldhaus plädiert für eine positive, ressourcenorientierte Kommunikation: Fragen wie „Was stärkt Ihr Immunsystem?“ oder „Wie können wir Ihre Selbstheilungskräfte aktivieren?“ ersetzen das drohende „Wenn Sie das nicht tun, dann…“. In seiner Praxis plant er eine Gesundheitswoche, in der bewusst nie ein Wort über Krankheit fällt — nur über Stärken, Möglichkeiten und konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensqualität.

Glogg: Was ist mit kontroversen Themen wie Impfen oder Chemotherapie?
Entscheidungen müssen respektiert werden. Dr. Feldhaus betont: Es ist legitim, Argumente für und gegen Maßnahmen transparent vorzulegen, aber nicht, Menschen nach ihrer Entscheidung weiterhin zu ängstigen. Akzeptanz bedeutet: Wenn Sie sich für eine Therapie entscheiden, dann begleiten wir Sie kompetent durch die Maßnahme — statt Ihnen permanente Furcht einzureden.

Qualitätssicherung in der Ganzheitsmedizin
Glogg: Wie lässt sich die Qualität naturheilkundlicher Aussagen verbessern?
Dr. Feldhaus fordert klarere Normwerte, Methodentransparenz und kritische Reflexion bei Messverfahren wie Bio‑Resonanz. Es sei wichtig, die Grundlagen einer Aussage zu prüfen: Auf welcher Datenbasis steht die Diagnose? Wissenschaftsbasierte Standards und eine offene Diskussion über Messmethoden stärken die Glaubwürdigkeit der ganzen Branche.

FAQ — Häufig gestellte Fragen
Wie erkenne ich, ob bei mir Angst als Behandlungsprinzip verwendet wird?
Achten Sie auf Formulierungen wie „Wenn Sie das nicht tun, dann…“ oder auf ständige Betonung von Worst‑Case‑Szenarien. Gute Beratung bietet Alternativen, erklärt Nutzen und Risiken sachlich und respektiert Ihre Entscheidung.
Sind alle naturheilkundlichen Methoden problematisch?
Keineswegs. Viele naturheilkundliche Ansätze stärken die Selbstregulation des Körpers. Problematisch wird es, wenn Methoden ohne valide Basis dramatisiert oder zur Abhängigkeit führen. Ziel muss sein: naturheilkundliche Identität bewahren, nicht die Schulmedizin imitieren.
Wie kann ich als Patientin oder Patient eine starke Vertrauensbeziehung aufbauen?
Stellen Sie Fragen, lassen Sie sich Erklärungen geben, fordern Sie Transparenz über Befunde und Begründungen. Ein guter Behandler stärkt Ihre Handlungskompetenz, statt Sie zu ängstigen.
Schlussgedanken und Einladung
Diese Sendung auf QS24 hat eines deutlich gemacht: Wir benötigen eine Medizin, die Brücken schlägt — zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin, zwischen Ursachen und Wirkungen, zwischen Evidenz und Menschlichkeit. Dr. Feldhaus ruft dazu auf, das Angstprinzip zu verlassen und stattdessen patientenzentriert, transparent und kraftvoll zu wirken.
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Alexander Glogg
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