In einer tiefgehenden Runde des Schweizer Gesundheitsfernsehens QS24 geben fünf Experten praktische und fundierte Antworten auf die Frage: Wie sieht ein gesunder Lifestyle heute aus? Die Diskussion, moderiert von Corina Klein, vereint orthopädische, sportmedizinische, ernährungswissenschaftliche und psycho‑onkologische Perspektiven. Dieser Beitrag fasst die Kernaussagen kompakt für Sie zusammen – mit klaren Handlungsempfehlungen, wissenschaftlichem Kontext und alltagstauglichen Impulsen.
Inhaltsverzeichnis
- Überblick: Wer spricht zu welchem Thema?
- Bewegung, Haltung und orthopädische Ursachen
- Haltungskorsetts, Gurtlösungen und was wirklich hilft
- Bewegungsmangel bei Kindern und gesellschaftliche Folgen
- Ernährung, Mikronährstoffe und psychische Gesundheit
- Gene, Epigenetik und die Frage: Sind Gene Schicksal?
- Digitalisierung, Jugend und mentale Gesundheit
- Resilienz: Training wie ein Muskel
- Alltagstipps – klein, konkret, wirkungsvoll
- Praxisbeispiel: Sport als Weg zur Balance
- Verdauung, Darmflora und die Basis der Gesundheit
- FAQ – Häufig gestellte Fragen
- Ressourcen & Empfehlungen von QS24
- Wichtige Fakten zur QS24 Mediengruppe
- Schlusswort – eine Einladung zur Veränderung
Überblick: Wer spricht zu welchem Thema?
- Corina Klein – Moderation
- Dr. Matthias Meier – Orthopäde und Unfallchirurg (Bewegung, Beckenstatik, Haltung)
- Dr. Henning Sartor – Facharzt für ganzheitliche Medizin (Selbstregulation, Resilienz)
- Markus Stark – Arzt für Sporternährung und Psychoneuroimmunologie (Ernährung, Training)
- Lothar Hirneise – Krebsforscher (Epigenetik, Sinn, Lebensqualität)
Bewegung, Haltung und orthopädische Ursachen
Corina Klein: Dr. Meier, viele Menschen wünschen schnelle Lösungen – Einlagen, Spritzen, Haltungsgurte. Helfen diese wirklich langfristig?
Dr. Matthias Meier: Solche Hilfsmittel können kurzfristig entlasten, sind aber selten ursächlich. Ein flaches Fußgewölbe ist oft ein Ausdruck von Becken‑ und Segmentproblemen: Nerven, Muskeln, Bänder und Faszien arbeiten segmental zusammen. Wenn die Beckenstatik nicht stimmt, manifestiert sich das an Fuß, Knie oder Hüfte. Langfristig brauchen Sie Bewegung, Mobilität der Bandscheiben und gezielte Beckenregulation – nicht nur eine passive Schiene.
Corina Klein: Wie wirkt sich langes Sitzen konkret auf den Körper aus?
Dr. Matthias Meier: Langes Sitzen verändert die gesamte Mechanik: Becken, Hüftbeuger, Wirbelsäule. Besonders problematisch ist der nach vorne geneigte Kopf durch Computer- und Handygebrauch; das verändert die physiologische Krümmung der Halswirbelsäule und belastet Nerven. Abhilfe: wechselnde Haltungen, regelmäßige Pausen, aktive Bewegungsphasen und gezielte Trainingsreize.
Haltungskorsetts, Gurtlösungen und was wirklich hilft
Corina Klein: Diese Haltungskorsetts sind im Trend – sind sie eine Ursachentherapie?
Dr. Matthias Meier: Ein äußerer Gurt kann kurzfristig die Haltung passiv korrigieren, verändert aber nicht die innere Statik. Dauerhafte strukturelle Veränderung gelingt nur durch mehr Raum für Bandscheiben, Bewegung und gezielte Therapie. Ein Gurt ist eher vergleichbar mit einer Einlage: nützlich, aber kein Ersatz für aktive Korrektur.
Bewegungsmangel bei Kindern und gesellschaftliche Folgen
Corina Klein: Welche gesellschaftlichen Folgen sehen Sie durch den Bewegungsmangel in Schulen?
Dr. Henning Sartor: Kinder verlieren koordinative Fähigkeiten, der Sportunterricht schrumpft, und das hat breite Folgen: mehr Unfälle durch mangelnde Koordination, steigende Metabolikprobleme, Diabetes und eine zunehmende Verarmung von Resilienz. Bewegung ist kein Luxus – sie ist Grundversorgung für Gesundheit.
Ernährung, Mikronährstoffe und psychische Gesundheit
Corina Klein: Welche einfachen Ernährungs‑Hebel empfehlen Sie für mehr Resilienz?
Markus Stark: Zurück zu nährstoffdichter, elektronereicheren Nahrung: Magnesium und Omega‑3 sind zentrale Bausteine. Magnesium steuert viele Stoffwechselprozesse; in Stresszeiten steigt der Bedarf massiv. Ergänzt man gezielt, kann das Schlaf, Blutdruck und emotionale Stabilität verbessern. Wichtig ist: Ernährung, Bewegung und psychische Balance zusammendenken.
Gene, Epigenetik und die Frage: Sind Gene Schicksal?
Corina Klein: Herr Hirneise, wie viel Einfluss hat ein Gendefekt wirklich?
Lothar Hirneise: Gene sind nicht das alleinige Schicksal. Ein BRCA‑Gen kann vorkommen – viele Populationen tragen Varianten häufiger, ohne dass daraus automatisch Erkrankungen folgen. Entscheidender ist, wer die Gene “an” oder “aus” schaltet: Epigenetik, Lebensstil, Stress, Ernährung und soziales Umfeld haben großen Einfluss. Prävention heißt: Lebensumstände gestalten, die Gesundheit begünstigen.
Digitalisierung, Jugend und mentale Gesundheit
Corina Klein: Welche Risiken bringt die digitale Welt für Jugendliche mit sich?
Panel (zusammenfassend): Permanente Erreichbarkeit, Vergleichsdruck, schnelle Belohnungen (Likes) und reduzierte Geduld schaden Entwicklung und Resilienz. Es gibt Studien und Beobachtungen, die zeigen: Suchtpotenzial, Anstieg von Depressionen und Verhaltensauffälligkeiten stehen in engem Zusammenhang mit exzessivem Medienkonsum. Eltern und Schulen sind gefordert, Grenzen und Vorbilder zu setzen.
Resilienz: Training wie ein Muskel
Corina Klein: Wie kann man Resilienz praktisch trainieren?
Dr. Henning Sartor & Markus Stark: Resilienz ist trainierbar wie ein Muskel: Wechsel aus Belastung und Regeneration. Konkrete Reize: Kältereize (Wechselduschen, Eisbaden), intermittierendes Fasten, HIT‑Training, aber auch Ruhephasen und soziale Integration. Wichtig ist die richtige Dosierung: zu viel Belastung schadet, zu wenig lässt die Systeme verkümmern.
Alltagstipps – klein, konkret, wirkungsvoll
Corina Klein: Geben Sie uns konkrete, sofort umsetzbare Tipps für den Alltag.
Dr. Matthias Meier: Wechselnde Haltung am Arbeitsplatz, regelmäßige Pausen, Mobilitätsübungen; zweimal täglich Faszienrolle kann Druck rausnehmen.
Markus Stark: Morgendliche Bewegung – auch 20–30 Minuten – verbessert Schlafqualität und Stoffwechsel. Achten Sie auf regional, saisonal und möglichst unverarbeitete Nahrung.
Dr. Henning Sartor: Trainieren Sie Resilienz: Kälte, gezielte Belastungen und bewusste Regeneration. Ein gesunder Parasympathikus ist Gold wert.
Lothar Hirneise: Fragen Sie sich regelmäßig: Was macht mich glücklich? Setzen Sie sich Ziele – kleine und große – und verfolgen Sie diese ohne Abkürzungen.
Praxisbeispiel: Sport als Weg zur Balance
Corina Klein: Herr Meier, Sie sprachen über Ihren Weg vom Getriebensein zum Genießen – was haben Sie gelernt?
Dr. Matthias Meier: Leistungsorientiertes Übertraining kann Krankheit und Frustration fördern. Wenn Sport Freude macht und zur Balance beiträgt, entstehen positive Systemanpassungen: bessere autonome Regulation, regenerationsfähiges Gewebe und mentale Stärke. Finden Sie das Maß, das Ihnen Freude gibt.
Verdauung, Darmflora und die Basis der Gesundheit
Corina Klein: Wie wichtig ist der Darm im Kontext Lifestyle und Gesundheit?
Markus Stark: Ein funktionierender Darm und täglicher, gesunder Stuhlgang sind zentrale Voraussetzungen für Energie und Entgiftung. Studien zeigen: Ballaststoffreiche Ernährung, Unterstützung der Darmflora (z. B. Actinobacter) und Rückkehr zu natürlichen Ernährungsformen steigern Gesundheit und Immunfunktion.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
- Wie viel Bewegung brauche ich täglich?Mindestens 30 Minuten moderate Bewegung; ideal sind zusätzlich zwei bis drei gezielte Trainingseinheiten pro Woche (Kraft, Koordination, Ausdauer).
- Sind Nahrungsergänzungen sinnvoll?Bei nachgewiesenem Mangel ja, besonders Magnesium und Omega‑3 können schnell Wirkung zeigen. Priorität hat jedoch eine nährstoffreiche Basisernährung.
- Wie schütze ich Kinder vor den negativen Effekten digitaler Medien?Regeln, Vorbildverhalten, medienfreie Zonen/zeiten und Förderung von Bewegung sowie sozialen Begegnungen sind entscheidend.
- Kann ich Gene durch Lebensstil beeinflussen?Ja: Epigenetische Schalter reagieren auf Ernährung, Stress, Bewegung und soziales Umfeld. Gene sind eine Chance – keine Vorbestimmung.
Ressourcen & Empfehlungen von QS24
Die QS24 Mediengruppe bietet zahlreiche Angebote, um das hier Besprochene zu vertiefen:
- Der Gesundheitskompass: Ausgabe 1 erreichte 140’000 Exemplare; die zweite Ausgabe erscheint im Sept./Okt. 2025 mit über 600.000 Exemplaren (davon ca. 580.000 im D‑A‑CH Raum).
- QS24 Academy: Lernen Sie in zertifizierten Kursen mit Expertinnen und Experten – https://my.qs24.academy.
- QS24.Sprechstunden: Interaktive Expertenevents mit Live‑Fragerunden – ideal für Networking und neueste Erkenntnisse: https://qs24.run/sprechstunden.
- Online-Inhalte und Gesundheitskompass digital: https://qs24.run/online. Installieren Sie auch die QS24 App für bequemen Zugriff.
- Melden Sie sich für den QS24 Newsletter an: https://www.qs24.tv/newsletter/.
Wichtige Fakten zur QS24 Mediengruppe
- Tagesreichweite: Bis zu 600.000 Zuschauer über alle Kanäle.
- Mehr als 400.000 Abonnenten auf den YouTube‑Kanälen; monatlich über 419.900 Stunden gestreamter Inhalt.
- Über 6.500 Videos und rund 120 neue Interviews/Sendungen pro Monat – kostenlos verfügbar.
- Mehr als 700 Experten im Netzwerk; wikiSana bietet über 9.000 Sendungen in einer KI‑gestützten Streaming‑Datenbank.
Schlusswort – eine Einladung zur Veränderung
Die Expertinnen und Experten von QS24 verbinden Schulmedizin und Ganzheitsmedizin als Brücke: Ursachen werden verstanden, Wirkungen gezielt verändert. Sie erhalten klare Impulse: bewegen Sie sich täglich, gestalten Sie Ihre Ernährung bewusst, trainieren Sie Resilienz und pflegen soziale Beziehungen. Kleine Schritte führen zu großen Ergebnissen.
Wenn Sie einen konkreten Startpunkt suchen: reduzieren Sie Zucker, integrieren Sie Wechselduschen, begrenzen Sie Bildschirmzeit und setzen Sie sich ein persönliches Ziel – eine kurze Reise, ein sportliches Ziel oder ein neues Hobby. Je konkreter das Ziel, desto wirksamer die Motivation.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse. Die Expertinnen und Experten sowie das Team von QS24 freuen sich, Sie in den Sprechstunden, der QS24 Academy und mit dem Gesundheitskompass zu begleiten. Melden Sie sich jetzt zum Newsletter an und bleiben Sie informiert.
Mit herzlicher Zuversicht und Dankbarkeit,
Ihr QS24‑Team
