In diesem Interview, präsentiert vom Schweizer Gesundheitsfernsehen QS24, diskutieren Prof. Dr. med. Jörg Spitz und Dr. med. Petra Wiechel zentrale Fragen zur ärztlichen Praxis: Fehlt es an Basiswissen – und ist das manchmal ein ärztlicher Kunstfehler? Die Gesprächspartner analysieren die Rolle von Mikronährstoffen, die Bedeutung der sprechenden Medizin und wie Patientinnen und Patienten heute Verantwortung übernehmen können. Dieses Gespräch ist auf qs24.tv erschienen und ist zugleich Teil des umfangreichen Angebots rund um wikisana und die QS24.Sprechstunden.

Inhaltsverzeichnis
- Interview
- Zusammenfassung
- FAQ
- Informationen & Angebote von QS24
- Facts zur QS24 Mediengruppe
- Abschließende Gedanken
Interview
Moderator: Was meinen Sie: Ist das Wegfallen der sprechenden Medizin ein echtes Problem für die Patientenversorgung?
Prof. Dr. med. Jörg Spitz antwortet pointiert: Er nennt das Fehlen der sprechenden Medizin keine rhetorische Zuspitzung, sondern „bittere Realität“. Aus seiner Sicht hat sich das System so entwickelt, dass der Fokus auf Krankheit und Leistung statt auf Prävention und dialogische Betreuung liegt. Die Folge: Ärzte und Patientinnen und Patienten verlieren die gemeinsame, klärende Interaktion – und das System verdient an Krankheit, nicht an Gesundheit.

Moderator: Frau Dr. Wiechel, warum sind Mikronährstoffe heute so wichtig – und werden sie in der Ausbildung ausreichend vermittelt?
Dr. med. Petra Wiechel betont, dass Mikronährstoffe die „Baustoffe“ des Körpers sind: Vitamin D, Selen, Zink, Omega‑3, B‑Vitamine und weitere Cofaktoren entscheiden über Reparatur- und Entgiftungsmechanismen. Sie kritisiert, dass diese Grundlagen in der Ausbildung und im medizinischen Alltag zu wenig beachtet werden. Nur wenn intrazelluläre Werte wie Selen, Magnesium oder aktives B6 bekannt sind, könne man gezielt und sicher Entgiftung oder andere Therapien beginnen – sonst schiebe man Probleme von einer Stelle zur anderen.

Moderator: Prof. Spitz, Vitamin D wird in der Sendung oft genannt. Wie groß ist dessen Bedeutung wirklich?
Prof. Spitz unterstreicht die enorme Bedeutung von Vitamin D: Es steuere hunderte von Genen und koordiniere zehntausende Immunreaktionen. Es beeinflusse insbesondere die natürlichen Killerzellen und die Tumorwachsamkeit. Deshalb empfiehlt er, im Herbst sowohl aktive als auch gebundene und freie Formen von Vitamin D zu kennen, um Reserven für den Winter sicherzustellen. In seinen Worten: Vitamin D ist mehr als ein Vitamin – es ist ein Systemregulator.

Moderator: Warum messen so wenige Ärztinnen und Ärzte Vitamin‑D‑Werte oder andere Mikronährstoffprofile?
Prof. Spitz erklärt: Fortbildungen und Leitlinien haben ihren Einfluss. Viele Weiterbildungen würden von älteren Experten dominiert, die nicht auf dem neuesten Stand der Literatur sind. Es existiert zwar Evidenz, aber sie wird nicht ausreichend gelesen oder in Leitlinien umgesetzt. Zudem werden Tests wie der Vitamin‑D‑Test in einigen Gesundheitssystemen aus den Katalogen entfernt, sodass Patientinnen und Patienten häufig selbst zahlen müssen.

Moderator: Kann eine Patientin oder ein Patient heute den großen Mikronährstoff‑Screening beim Hausarzt verlangen?
Dr. Wiechel und Prof. Spitz sehen das so: Ja, Sie können das verlangen – aber häufig müssen Sie die Kosten selbst tragen. Wenn ein aufgeschlossener Kollege die Bedeutung erkennt, wird er die Untersuchung empfehlen, auch wenn die Krankenkasse nicht zahlt. Andernfalls bleibt der Patient häufig auf sich gestellt oder wird mit leitlinienorientierter Symptomtherapie abgespeist.
Moderator: Welche praktischen Werkzeuge nennen Sie, um Patienten aufzuklären und zu motivieren?
Prof. Spitz erläutert die Idee des «Vitamin‑D‑Passes»: Ein kompakter Befund‑ und Infozettel, der den aktuellen Wert, Referenzbereiche und relevante Studien zusammenfasst. Wenn Patientinnen und Patienten diesen Pass vorlegen, wird eine ablehnende Haltung schwieriger. Weiterhin wurde ein digitaler Fragebogen entwickelt, der Lebensstilfaktoren erfasst und einen „Schutzschirm“ visualisiert: Löcher im Schutzschirm zeigen sofort, welche Bereiche – Sonne, Omega‑3, Ernährung, Stress, Bewegung – verbessert werden sollten.
Moderator: Was sagen Sie zum Thema Spezialisierung vs. Ganzheitlichkeit?
Dr. Wiechel mahnt: Die medizinische Spezialisierung ist notwendig, kann aber den Blick auf den Menschen in seiner Gesamtheit verlieren. Patientinnen und Patienten laufen Gefahr, in fragmentierten Versorgungspfaden zu landen, in denen weder Interaktionen noch Mikronährstoff‑Defizite berücksichtigt werden. Ein Diabetologe interessiert sich oft nicht für orthopädische Aspekte – und umgekehrt. Diese Fragmentierung ist problematisch, wenn grundlegende Baustoffe des Körpers unberücksichtigt bleiben.

Moderator: Welche Rolle hat der Lebensstil und Bewegung konkret?
Prof. Spitz weist auf die Wirkung von Bewegung hin: Muskulatur produziert Botenstoffe, die ähnlich wichtig sind wie Vitamine. Bewegungsmangel ist wissenschaftlich mit zahlreichen Erkrankungen verknüpft. Wer den Hintern nicht bewegt, entzieht seinem Körper wichtige Signale – und das ist mitverantwortlich für viele chronische Erkrankungen.
Moderator: Wie sollten Patientinnen und Patienten nun konkret vorgehen?
Die Experten raten folgendes: Fordern Sie bei begründetem Verdacht gezielte Mikronährstoff‑Tests (Vitamin D, Selen, Zink, Omega‑3‑Status, intrazelluläre Werte). Wenn ein Arzt die Tests nicht empfiehlt, erwägen Sie Selbstzahler‑Tests oder suchen Sie Ärztinnen und Ärzte, die ganzheitliche Diagnostik anbieten. Nutzen Sie Aufklärungsinstrumente wie den Vitamin‑D‑Pass und setzen Sie auf langfristige Änderungen im Lebensstil – kurzzeitige Maßnahmen helfen wenig.
Zusammenfassung
Das Gespräch macht deutlich: Die Basics zählen – und werden oft vernachlässigt. Mikronährstoffe sind keine „Alternativthemen“, sondern grundlegend für Regulation, Entgiftung und Immunfunktion. Die sprechende Medizin und der ganzheitliche Blick auf Patientinnen und Patienten sind entscheidend, um Ursachen zu erkennen statt ausschließlich Symptome zu behandeln. Patientinnen und Patienten müssen sich informieren, aber auch vertrauensvolle Ärztinnen und Ärzte suchen, die Mikronährstoff‑Analysen und Lebensstilberatung anbieten.
FAQ
Wie kann ich meine Vitamin‑D‑Werte prüfen?
Sie können über Ihre Ärztin oder Ihren Arzt einen Bluttest anfordern. Falls die Kasse nicht zahlt, gibt es Selbstzahler‑Optionen. Ein Vitamin‑D‑Pass fasst Ergebnisse und Empfehlungen übersichtlich zusammen.
Welche Mikronährstoffe sind besonders wichtig?
Häufig genannte Schlüsselwerte sind Vitamin D, Selen, Zink, Magnesium, Omega‑3‑Fettsäuren und bestimmte B‑Vitamine (z. B. aktive Formen von B6). Intrazelluläre Werte geben oft aussagekräftigere Hinweise als reine Serumwerte.
Was kostet ein umfassendes Mikronährstoff‑Screening?
Die Kosten variieren stark je nach Testumfang und Labor. In vielen Fällen übernehmen Krankenkassen nicht alle Tests, sodass ein Teil der Kosten von Ihnen getragen werden muss.
Wie finde ich Ärztinnen oder Ärzte, die ganzheitlich arbeiten?
Suchen Sie gezielt nach Kolleginnen und Kollegen mit Zusatzqualifikationen in Ernährungsmedizin, Labormedizin oder ganzheitlicher Medizin. Plattformen wie wikiSana und Angebote von QS24 können bei der Suche unterstützen.
Informationen & Angebote von QS24
QS24 bietet eine breite Palette an Ressourcen für alle, die sich für Gesundheit, Prävention und Ganzheitsmedizin interessieren. Nutzen Sie die folgenden Angebote:
- QS24 Gesundheitskompass – Die Ausgabe 1 erreichte eine Auflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erscheint im September/Oktober 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren; rund 580.000 Stück werden im D‑A‑CH‑Raum verteilt.
- QS24 Academy – Einzigartige Kurse mit Expertinnen und Experten. Besuchen Sie: https://my.qs24.academy
- QS24.Sprechstunden – Interaktive Experten‑Events mit Live‑Fragen und Networking: https://qs24.run/sprechstunden
- Online‑Plattform Gesundheitskompass: Entdecken Sie vertiefende Inhalte und AR‑Module: https://qs24.run/online
- Newsletter – Melden Sie sich an, um regelmäßig informiert zu werden: https://www.qs24.tv/newsletter/
- App – Installieren Sie die QS24 APP für mobilen Zugriff auf Inhalte und Sendungen.
Facts zur QS24 Mediengruppe
- Tagesreichweite bis zu 600.000 Zuschauer über alle Kanäle.
- Über 400.000 YouTube‑Abonnenten und monatlich mehr als 419.849 gestreamte Stunden.
- Über 6.500 Videos zu Krankheit, Therapie und Ganzheitsmedizin; monatlich ca. 120 neue Interviews und Formate.
- Über 700 Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaftler im Expertennetzwerk.
- wikisana – größte Plattform für ganzheitliche Medizin: über 9.000 Sendungen, unterstützt durch KI‑Suchen (KI‑Sana), werbefrei und zensurfrei.
- Internationale Verfügbarkeit über zahlreiche TV‑ und IPTV‑Partner sowie Social‑Media‑Kanäle.
Abschließende Gedanken
Das Interview mit Prof. Dr. med. Jörg Spitz und Dr. med. Petra Wiechel macht eines sehr klar: Grundlegendes Wissen über Mikronährstoffe, Lebensstil und eine echte Arzt‑Patient‑Interaktion sind kein Luxus – sie sind essenziell. Wer Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen möchte, findet bei QS24, wikiSana und über die Sprechstunden fundierte Angebote, Informationen und praktische Tools, um diese Verantwortung gut umsetzen zu können.
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