Hilfe bei Kopfschmerzen und Migräne

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Dieses Gespräch wurde im Rahmen des Kolloquiums von QS24 geführt und bietet eine umfassende, ganzheitsmedizinische Perspektive auf Kopfschmerzen und Migräne. Die Expertenrunde mit Dr. Markus Stark, Dr. Kurt Müller, Prof. Dr. Brigitte König und Prof. Dr. Dr. Stefan Brunnhuber diskutierte Ursachen, Diagnostik und praktische Behandlungswege. Der Beitrag richtet sich an Leserinnen und Leser, die sich tiefgehend informieren möchten — unabhängig davon, ob Sie bereits Betroffene sind oder Angehörige unterstützen möchten. Hinweise und weiterführende Angebote finden Sie bei QS24, wikiSana und auf QS24.tv sowie in den QS24 Sprechstunden.

Eröffnung des Kolloquiums mit den Experten Dr. Markus Stark und Kollegen

Das Gespräch

Was lernt die Schulmedizin typischerweise über Kopfschmerzen und Migräne?

Dr. Markus Stark erläutert, dass die etablierte Schulmedizin oft symptomorientiert arbeitet: Schmerzen werden in vielen Fällen mit etablierten Schmerzmitteln oder Triptanen gedämpft. Die Experten betonen, dass dies zwar in akuten Situationen hilfreich sein kann, aber bei chronischen Verläufen häufig nur unterdrückt und nicht kausal behandelt wird. Dr. Kurt Müller ergänzt, dass diese Fokussierung auf Symptombekämpfung auch ökonomische Strukturen im Gesundheitssystem widerspiegelt.

Moderator stellt die Ausgangsfragen zur Schulmedizin und Migräne

Welche biologischen Mechanismen und messbaren Befunde sind bei Migräne häufig?

Dr. Stark weist auf mehrere wiederkehrende Befunde hin: Bei Migränepatientinnen und -patienten wurden im Durchschnitt etwa 30 % geringere Magnesiumwerte im Gehirn beobachtet. Weiterhin finden sich metabolische Hinweise wie ein erhöhtes Laktat/Pyruvat-Verhältnis, was auf mitochondriale Dysfunktionen hinweisen kann. Hormone spielen ebenso eine wichtige Rolle: Migräne beginnt häufig mit der Menarche und verändert sich in der Schwangerschaft — Hinweise auf eine hormonelle Komponente, insbesondere Progesteron und GABA‑Rezeptor‑Regulation.

Grafik/Notizen zu Magnesiummangel und hormonellen Zusammenhängen

Welche praktischen Behandlungsansätze empfehlen die Experten?

Die Runde beschreibt ein multimodales Vorgehen, das über reine Symptomunterdrückung hinausgeht. Dr. Stark berichtet von guten klinischen Erfahrungen mit regelmäßiger Magnesium-Gabe über mehrere Wochen, kombiniert mit Aminosäuren wie Taurin und Glycin sowie einer konsequenten Ernährungsumstellung (z. B. Verzicht auf Gluten/Weizen bei entsprechenden Intoleranzen). Ergänzend können bioidente Hormone (zur Erhöhung von Progesteron) und gezielte serotoninerhöhende Ansätze (z. B. Tryptophan/5‑HTP‑Vorstufen) sinnvoll sein, wenn ein Serotoninmangel vorliegt.

Dr. Stark erklärt Magnesium, Taurin und Glycin als Therapieoptionen

Welche Rolle spielt der Darm bei Migräne?

Alle Expertinnen und Experten betonen, dass der Darm konsequent mit untersucht werden sollte. Entzündliche Prozesse im Darm können Metaboliten wie Kynureninsäure fördern, die über Glutamat/NMDA‑Systeme das zentrale Schmerzgeschehen beeinflussen. Auch TMA/TMAO‑Stoffwechselstörungen und mikrobiell produzierte Metabolite können mitochondrialen Stress verstärken. Daher ist die Darmdiagnostik und -sanierung oft Teil der Behandlung.

Diskussion über Darm, Kynolinsäure und ihre Auswirkungen

Worauf ist bei Supplementierung und Mikronährstoffen zu achten?

Die Expertinnen und Experten weisen auf individuelle Unterschiede hin: Magnesium, Vitamin B‑Komplex, Riboflavin (Vitamin B2) und Co‑Faktoren für die mitochondriale Funktion haben sich in Studien und der Praxis als nützlich erwiesen. Prof. Brigitte König betont dabei, dass orale Gaben nicht immer ausreichen und in schweren Fällen initial auch intravenöse Magnesiumgaben sinnvoll sein können. Gleichzeitig warnen die Fachleute davor, Supplemente pauschal und ohne Laborbefund zu empfehlen — manche Ergänzungen können unter bestimmten Stoffwechsellagen kontraproduktiv wirken (z. B. Cholin bei hohem TMA/TMAO).

Prof. Brigitte König spricht über mitochondriale Unterstützung und Riboflavin

Welche Bedeutung haben Mitochondrien für Migräne?

Der Panel erklärt, dass mitochondriale Dysfunktionen die neuronale Erregbarkeit erhöhen können. Störungen der Atmungskette, fehlerhafte Membranen oder genetische Varianten können die ATP‑Bereitstellung und Reaktivität verändern. Daher ist die mitochondriale Diagnostik (z. B. Messung von Laktat/Pyruvat, spezielle Stoffwechselprofile) und eine gezielte, individualisierte Unterstützung Teil des Therapiekonzepts. Supplemente wie Riboflavin oder gezielte Cocktails können die Funktion verbessern, müssen jedoch passend dosiert und überwacht werden.

Wie wichtig sind mechanische Faktoren (HWS, Kiefer, Bewegungsapparat)?

Mechanische Trigger werden als Modulationsfaktor anerkannt: HWS‑Traumata, Kieferfehlstellungen oder muskuläre Dysbalancen können Stickoxid‑Produktion und neurovaskuläre Reaktionen auslösen und so Migräne verschlimmern. Solche mechanischen Auslöser sind meist Teil eines multifaktoriellen Bildes und sollten in der Untersuchung berücksichtigt werden — idealerweise interdisziplinär mit Manualtherapie, Osteopathie oder Physiotherapie.

Diskussion über HWS‑Trauma und seine Folgen

Welchen Platz hat die psychosoziale Dimension in der Behandlung?

Prof. Dr. Dr. Stefan Brunnhuber unterstreicht, dass psychosoziale Faktoren, Stress und Resilienz zentrale Auslöser und Verstärker chronischer Schmerzen sind. Dr. Kurt Müller und die anderen Experten betonen, dass ein rein biochemischer Ansatz nicht gegen psychosoziale Interventionen spricht — vielmehr ergänzen sich beide Ebenen: Erst die Stabilisierung des Körpers macht viele Patienten wieder fähig, psychologische, soziale und verhaltensorientierte Maßnahmen erfolgreich umzusetzen. Die ganzheitliche Medizin sollte beide Ebenen gleichwertig betrachten.

Welche praktischen Empfehlungen sollten Betroffene sofort umsetzen?

Die Experten geben folgende pragmatische Hinweise, die Betroffene mit ihrem behandelnden Arzt besprechen sollten:

  • Magnesium regelmäßig über mehrere Wochen einnehmen (individuelle Dosis klären).
  • Ernährung prüfen: mögliche Gluten‑/Weizenintoleranz, Histamin‑Problematik, Lagerung von Lebensmitteln vermeiden.
  • Darmsanierung und mikrobiologische Diagnostik bei Hinweisen auf Dysbiose.
  • Hormonelle Abklärung (Progesteron, Schilddrüse) bei zyklischen Migräneverläufen.
  • Mitochondriale Unterstützung (z. B. Riboflavin) nach Laborbefund erwägen.
  • Mechanische Auslöser (HWS, Kiefer) fachgerecht abklären lassen.
  • Psychosoziale Unterstützung und Stress‑Management integrieren.
Moderatorin fasst die praktischen Empfehlungen zusammen

Screenshots aus dem Gespräch

Im Verlauf des Beitrags wurden zentrale Aussagen visualisiert — hier einige exemplarische Aufnahmen aus dem Kolloquium, die wichtige Gesprächsmomente zeigen.

Moderator begrüßt Publikum und stellt Thema Kopfschmerz und Migräne vor

FAQ — Häufig gestellte Fragen

Welche Diagnostik ist bei chronischer Migräne sinnvoll?

Die Experten empfehlen eine Kombination aus klinischer Anamnese, Laborwerten (Magnesium, Laktat/Pyruvat, Vitaminstatus), gastrointestinaler Diagnostik (z. B. Stuhl, Histamin‑Metabolismus) und bei Bedarf spezielle Tests zur Infekt‑Reaktivität (z. B. LTT/FTT in spezialisierten Einrichtungen). Hormontests (Progesteron, Schilddrüse) ergänzen das Bild.

Hilft Magnesium wirklich gegen Migräne?

Ja — viele Patientinnen und Patienten berichten von einer deutlichen Besserung. Magnesium ist ein NMDA‑Inhibitor und kann neuronale Übererregbarkeit reduzieren. Eine Therapie über mehrere Wochen wird als sinnvoll erachtet; in schweren Fällen sind initiale i.v.‑Gaben möglich.

Sollte man Weizen/Gluten bei Migräne meiden?

Wenn Hinweise auf Unverträglichkeiten oder Verbesserungen nach Ausschluss bestehen, ja. Ernährung ist individuell: Einige Patientinnen berichten von klarer Besserung nach Weglassen von Weizen/Nudeln, andere haben andere Auslöser. Eine strukturierte Eliminationsdiät unter Anleitung ist oft hilfreich.

Sind psychosoziale Interventionen wichtig?

Unbedingt. Psychosoziale Belastungen, Stress und reduzierte Resilienz sind bei vielen chronischen Verläufen begleitend oder verstärkend. Eine Kombination aus körperlicher Stabilisierung und psychosozialen Maßnahmen ist ideal.

Weiterführende Angebote und Empfehlungen

Lesen Sie vertiefende Materialien und nutzen Sie die Angebote der QS24‑Plattformen. Die QS24 Mediengruppe und wikiSana bieten umfangreiche Ressourcen, interaktive Formate und Weiterbildungen:

  • QS24 Gesundheitskompass — Ausgabe 1 erreichte bereits eine Auflage von 140’000 Exemplaren.
  • Die zweite Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erscheint im September/Oktober 2025 mit über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 Stück im D‑A‑CH‑Raum verteilt.
  • QS24 Academy: Einzigartige Kurse mit Expertinnen und Experten. Zertifikate zu relevanten Themen. Plattform: my.qs24.academy
  • QS24 Sprechstunden: Interaktive Experten‑Events mit Live‑Fragerunden. Informationen unter: https://qs24.run/sprechstunden
  • Online‑Zeitung und erweiterte Inhalte: https://qs24.run/online
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Wichtige Fakten zur QS24 Mediengruppe

  • Tagesreichweite: Bis zu 600.000 Zuschauer pro Tag über alle Verbreitungskanäle.
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  • Mehr als 700 Experten und Wissenschaftlerinnen im Netzwerk.
  • wikiSana: Größtes Forum für ganzheitliche Medizin mit KI‑Suchfunktion (KI‑Sana) und tausenden Sendungen.
  • Plattformübergreifende Verbreitung (Swisscom, Sunrise, Quickline, IPTV, Telegram, u. v. m.).

Abschließende Empfehlung

Die Expertenrunde machte deutlich: Migräne und chronische Kopfschmerzen sind multifaktoriell. Eine erfolgreiche Behandlung kombiniert biochemische, metabolische, hormonelle, gastrointestinale, mechanische und psychosoziale Ansätze. Sie sollten die vorgestellten Schritte mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt besprechen und individuell abstimmen. Nutzen Sie die Angebote von QS24, wikiSana und QS24.tv, besuchen Sie die QS24 Academy (my.qs24.academy) und melden Sie sich für die QS24 Sprechstunden sowie den Newsletter an, um kontinuierlich fundierte, ganzheitsmedizinische Informationen zu erhalten.

Hinweis: Bei akuten oder schwerwiegenden Beschwerden suchen Sie bitte umgehend ärztliche Hilfe. Die hier genannten Informationen ersetzen keine individuelle Diagnose oder Behandlung.


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