In diesem ausführlichen Gespräch, präsentiert von QS24, dem Schweizer Gesundheitsfernsehen, erklärt Dr. Matthias Stohrer, Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin, Naturheilverfahren und Akupunktur, seinen Weg und seine Vision für eine integrative Medizin. Das Interview verbindet fundierte Fakten mit persönlicher Erfahrung und zeigt, wie Schulmedizin und Ganzheitsmedizin sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Sie erfahren, warum QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden heute wichtige Plattformen sind, um diesen Brückenschlag zu fördern.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Überblick: Warum integrative Medizin jetzt wichtig ist
- Begriffe klären: Alternativ, komplementär, integrativ
- Der persönliche Weg: Vom Landkind zum Bildungs-Pionier
- Diagnose und Therapie: Welches Werkzeug für welches Problem?
- Wie Integration praktisch funktionieren kann — Beispiele aus der Klinik
- Ausbildung und Zukunft: Was lernen Ärztinnen und Ärzte?
- FAQ — Häufige Fragen zur Integrativen Medizin
- Abschluss, Dank und praktische Hinweise
Ein Überblick: Warum integrative Medizin jetzt wichtig ist

Dr. Matthias Stohrer argumentiert, dass integrative Medizin nicht die Schulmedizin ersetzt, sondern ergänzt. Er betont, dass in China westliche Medizin und traditionelle chinesische Medizin staatlich gleichberechtigt praktiziert werden — ein Modell, das als Brücke für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung verstanden werden kann. Gleichzeitig weist er auf die Realität in Deutschland hin: hoch technisierte Leistungsschulmedizin einerseits, und im System weniger sichtbare Naturheilverfahren andererseits.
Frage (Corina Klein): Wo unterscheidet sich die chinesische von der westlichen Medizin — und was bedeutet das für die Integration?
Dr. Stohrer erklärt, dass die chinesische Medizin phänomenologisch und systemisch denkt: Mikrokosmos und Makrokosmos. Dort existiert ein gesellschaftlicher und politischer Konsens, der traditionelle und westliche Verfahren als gleichwertig anerkennt. In Deutschland besteht dieser Konsens noch nicht in dieser Breite; das Gesundheitssystem und die Finanzierung sind stark auf die konventionelle Schulmedizin ausgerichtet.

Begriffe klären: Alternativ, komplementär, integrativ
Frage: Was genau bedeuten die Begriffe Alternativmedizin, Komplementärmedizin und Integrative Medizin?
Dr. Stohrer macht deutlich, warum der Begriff “Alternativmedizin” problematisch ist: Er suggeriert Wettbewerb statt Ergänzung. “Komplementär” beschreibt die Ergänzung zur Schulmedizin, und “Integrative Medizin” ist das Ziel — ein patientenzentrierter Ansatz, der evidenzbasierte Schulmedizin mit bewährten ergänzenden Verfahren verbindet.

Er nennt eine deutliche Zahl: Nur rund 0,01 % der Forschungsgelder fließen derzeit in Studien zu Naturheilverfahren. Diese Diskrepanz erklärt, warum viele Verfahren nicht in Leitlinien auftauchen, obwohl ein Bedürfnis in der Bevölkerung besteht.
Der persönliche Weg: Vom Landkind zum Bildungs-Pionier
Frage: Wie kam Dr. Stohrer zur integrativen Medizin?
Aufgewachsen auf einem Bauernhof, war die Verbundenheit zur Natur früh vorhanden. Im Medizinstudium stieß er auf Lücken: Psychosomatik und ganzheitliche Sichtweisen wurden kaum gelehrt. Deshalb suchte er gezielt Weiterbildung, u. a. in Wien und in Peking, und entwickelte über Jahrzehnte ein Curriculum, mit dem er mittlerweile über 5.000 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet hat.

Diagnose und Therapie: Welches Werkzeug für welches Problem?
Frage: Wann ist welche Herangehensweise sinnvoll — Reparaturmedizin oder energetische Medizin?
Dr. Stohrer unterscheidet klar: Bei mechanischen Schäden (z. B. Knochenbruch) ist die “Reparaturmedizin” zielführend. Bei funktionellen oder energetischen Störungen braucht es andere Zugänge, etwa Akupunktur oder Phänomenologie. Entscheidend ist die Frage: Welches System des Menschen ist betroffen? Wer in mehreren Systemen diagnostizieren und therapieren kann, ist besser aufgestellt.

Wie Integration praktisch funktionieren kann — Beispiele aus der Klinik
Frage: Lässt sich integrative Medizin im Klinikalltag realisieren?
Dr. Stohrer beschreibt ein realistisches Bild: Idealerweise wäre jede Station in der Lage, einfache komplementäre Maßnahmen anzubieten — doch Ressourcenknappheit (Personal, Pflege, Zeit) ist ein limitierender Faktor. Eine praktikable Lösung sind patientenorientierte Werkzeuge wie selbsterklärende Akupressurkarten, mit denen Patientinnen und Patienten Übelkeit selbst lindern können, um so den Einsatz unnötiger Pharmaka zu reduzieren.

Ausbildung und Zukunft: Was lernen Ärztinnen und Ärzte?
Frage: Was beinhaltet die Weiterbildung in integrativer Medizin?
Die Ausbildung umfasst Verfahren mit bereits vorhandener Evidenz, beispielsweise Akupunktur, und vermittelt ein Verständnis für ganzheitliche Diagnostik. Ziel ist nicht dogmatisches Übernehmen, sondern kritisch-praktische Integration in den eigenen Praxisalltag — dort, wo es möglich ist. Für junge Ärztinnen und Ärzte bleibt herausfordernd, wie viel davon unmittelbar umgesetzt werden kann, da der klinische Alltag und die Wissensbeschleunigung sehr fordernd sind.
FAQ — Häufige Fragen zur Integrativen Medizin
F: Ist Akupunktur wirksamer als Placebo?
A: Studien zeigen, dass Akupunktur und Akupressur stärker wirken als Placebo. Bestimmte Punkte lösen verlässliche Reaktionen aus; die individuelle Wirksamkeit kann durch Begleiteffekte wie Glaube oder Zuwendung zusätzlich verstärkt werden.
F: Kann integrative Medizin vollständig in Krankenhäusern umgesetzt werden?
A: Vollständig derzeit nicht — Ressourcen und Systemanreize fehlen oft. Integration ist möglich in Form von spezialisierten Angeboten, Pilotprojekten und patientenorientierten Selbsthilfetools.
F: Wie kann ich als Patientin oder Patient Zugang zu integrativer Medizin finden?
A: Informieren Sie sich über spezialisierte Kliniken, privatärztliche Angebote und Fortbildungsinstitute; nutzen Sie Plattformen wie QS24, wikiSana und QS24.tv sowie Informationsangebote zu Sprechstunden für Expertenkontakte.
Abschluss, Dank und praktische Hinweise
Dr. Matthias Stohrer endet mit einer klaren Vision: Die Zukunft liegt im Brückenbau — Schulmedizin und Ganzheitsmedizin — sachlich, evidenzorientiert und patientenzentriert. Er sieht den Weg über informierte Menschen und Endverbraucher als wichtigen Hebel für Veränderung.

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