In dieser Sendung von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen spricht Moderator Alexander Glogg mit David Böger über eine überraschend einfache, aber tiefgreifende Erklärung für Rückenschmerzen, Bandscheibenprobleme und verwandte Beschwerden. Im Zentrum steht die Idee, dass viele Beschwerden Folge von Stauungen im Faszien‑ und venösen System sind – und dass gezielte Entstauung oft erstaunlich schnell Erleichterung bringt. Dieser Beitrag fasst das Gespräch kompakt zusammen, bietet konkrete Selbsttests und zeigt, wie ein systemischer Therapieansatz Haltungsprobleme, Schmerzen und sogar Symptome an Augen, Beinen oder Organen beeinflussen kann. qs24, wikisana, qs24.tv, sprechstunden
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Das große Bild – von Symptomen zur Ursache
- Interview (Fragen von Alexander Glogg, Antworten von David Böger)
- Praktische Selbstchecks für Zuhause
- FAQ — Häufig gestellte Fragen
- Weiterführende Angebote von QS24
- Über den Gesundheitskompass und die QS24 Mediengruppe
- Abschließende Gedanken
Einleitung: Das große Bild – von Symptomen zur Ursache
Alexander Glogg führt das Interview und erklärt: Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Augendruck und geschwollene Beine scheinen auf den ersten Blick unterschiedliche Probleme zu sein. David Böger schlägt vor, all diese Symptome als mögliche Folgen eines blockierten Flusses im Fasziensystem und gestörter Mikrozirkulation zu betrachten. Diese Perspektive verbindet Schulmedizin ↔ Ganzheitsmedizin und lenkt den Fokus von Wirkung ↔ Ursache.

Interview (Fragen von Alexander Glogg, Antworten von David Böger)
Herr Böger, Sie sagen, der Rücken ist selten die primäre Ursache – wie erklärt sich das?
Der Rücken reagiert häufig nur kompensatorisch. Wenn ein Gelenk, die Hüfte, das Knie oder eine Organfunktion gestört ist, verändert sich die Haltung. Die Wirbelsäule übernimmt den Ausgleich. Diese Schon‑ oder Fehlhaltung führt über Zeit zu Überlastung – und damit entstehen Bandscheibenprobleme. Es ist also meist eine Folge, nicht die ursprüngliche Ursache.
Wie erkennen Sie diese Stauungen im Alltag – gibt es einfache Selbsttests?
Ja. Eine einfache Beobachtung ist das Liegen auf dem Rücken: Sind die Hände mit dem Daumen nach oben oder liegen die Handflächen mit der Innenfläche auf der Unterlage? Sehr häufig liegt die Handfläche auf, was eine Vorneigung signalisiert. Wer nicht flach und entspannt liegen kann, hat meist Schwierigkeiten gerade zu stehen. Weitere Tests sind die passive Beweglichkeit der Arme (maximales Strecken), das maximale Spreizen der Beine und das maximale Beugen der Hüfte – diese drei Bewegungen sind diagnostisch sehr aussagekräftig.
Sie arbeiten oft zentral am Hals – wie kann eine Hals‑Verklebung Rückenschmerzen verursachen?
Die Halsregion ist eine Schlüsselzone für venösen Abfluss und Mikrozirkulation. Verklebungen oder Narben dort können den venösen Rückfluss behindern, es entsteht ein zentraler Stau. Weil viele Beugemuskeln vorn größer sind, führt das zu einer Beugedominanz: Schultern und Rumpf kippen nach vorne, der Körperschwerpunkt verlagert sich, die hinteren Strukturen laufen unter Spannung und verschleißen. Löst man zentral, verändert sich die Haltung oft innerhalb kurzer Zeit – manchmal schon nach Minuten.
Sie sprechen von „unsichtbaren Narben“ – was ist damit gemeint?
Es sind entzündungsbedingte Verklebungen im Bindegewebe, die äußerlich nicht sichtbar sind. Narben nach Eingriffen (z. B. Kaiserschnitt) oder alte Verletzungen können solche Läsionsketten initiieren. Diese Verklebungen stören die lokale Zirkulation und können deutlich entfernte Beschwerden verursachen – von Wadenschwellungen bis zu Bandscheibenbeschwerden im Lendenbereich.

Warum reicht oft keine klassische Physiotherapie aus?
Aktive Therapie und Bewegung sind wichtig. Aber viele Patienten können aktive Haltungs‑ oder Bewegungsübungen gar nicht ausführen, weil die passive Beweglichkeit fehlt. Was passiv nicht möglich ist, kann aktiv nicht erzielt werden. Deshalb muss zuerst geprüft werden, ob die passive Beweglichkeit überhaupt vorhanden ist. Wenn nicht, braucht es eine gezielte Entklebe‑/Entstauungstherapie, bevor aktive Trainingsprogramme Sinn machen.

Wie genau behandelt die Böger‑Therapie Verklebungen?
Die Therapie arbeitet systemisch: Zuerst werden Testbewegungen durchgeführt, dann wird das zentrale Problem lokalisiert (oft Halsregion). Mit speziellen Grifftechniken wird Gewebe sanft angehoben und verschoben – es entsteht ein „Lift“, der Verklebungen löst und den venösen Abfluss verbessert. Nach kurzer Arbeit wird retestet; innerhalb von 60 Sekunden sollte ein sichtbarer Effekt erkennbar sein. Ziel ist, das System zu entstauen, die passive Beweglichkeit wiederherzustellen und damit nachhaltig Schmerz zu reduzieren.
Können auch andere Beschwerden von der Entstauung profitieren – etwa Augen oder Zähne?
Ja. Kompressionen der venösen Rückströmung im Hals können sich z. B. auf den Augeninnendruck oder die Durchblutung der Zähne auswirken. Viele Patienten berichten nach Entstauung von verbesserter Sehkraft, reduziertem Augendruck oder weniger Zahn‑Empfindlichkeiten. Ein einfacher Test, den Herr Böger nutzt, ist die Mundöffnung: Einschränkungen können auf Verklebungen in Hals‑ und Gesichtsfaszien hinweisen.
Was ist mit Lymphödemen und Lipödemen – lassen sich diese auch beeinflussen?
Bei sekundären Lymphödemen (die Mehrzahl) ist oft eine Narben‑ oder Stauursache identifizierbar. Das Lösen dieser Engstellen ist die Voraussetzung. Allerdings verbleiben eingelagertes Eiweiß und Flüssigkeit oft im Zwischengewebe – dann braucht es Kompression, Drainage und Bewegung (klassische Lymphtherapie), ergänzt durch die Entstauung der zentralen Engstellen.

Wann ist eine Operation an der Bandscheibe notwendig – und warum reicht sie oft nicht?
Bei klaren Lähmungserscheinungen oder akuten, schweren neurologischen Ausfällen ist eine Operation oft notwendig. Aber eine operative Korrektur der Bandscheibe adressiert in vielen Fällen nur die Symptomatik. Bleibt die Fehlhaltung und der zentrale Stau bestehen, ist das Risiko hoch, dass Beschwerden zurückkehren. Deshalb plädiert Böger dafür, zuerst das System zu prüfen und wenn möglich konservativ zu entstauen.
Wie bleibt der Therapieerfolg langfristig erhalten?
Bewegungspflege ist essenziell: Nach der Entstauung muss das Gewebe „gepflegt“ werden – einfache Eigenübungen, venöse Entstauungstechniken (im Konzept „Expanding“), Stressreduktion und regelmäßige Mobilität. Therapeuten sollten Patienten anleiten, wie sie Faszien und venöse Flüsse täglich unterstützen. Nur so bleibt der Erfolg dauerhaft.

Praktische Selbstchecks für Zuhause
- Liege‑Test: Auf dem Rücken liegen – zeigen Daumen nach oben? Wenn nein, Hinweis auf Vorneigung.
- Mundöffnung: Können Sie weit öffnen, sodass Zähne und Zahnfleisch sichtbar werden? Einschränkungen deuten auf Halsfaszien‑Verklebungen.
- Passive Streckung der Arme: Lassen Sie die Arme passiv über den Kopf legen – bleibt Spannung oder liegt der Oberarm locker?
- Drei Bewegungen testen: maximale Streckung, maximales Spreizen der Beine, max. Hüftbeugung – Defizite signalisieren Kettenprobleme.
FAQ — Häufig gestellte Fragen
Ist die Böger‑Therapie wissenschaftlich abgesichert?
Die Methode basiert auf klinischer Erfahrung, Anatomie und Prinzipien der Faszien‑ und Narbentherapie. In der Praxis zeigen viele Patienten schnelle Verbesserungen. Wie bei vielen ganzheitsmedizinischen Verfahren gibt es Bedarf an weiteren Studien, doch die empirische Erfolgsbilanz ist sehr positiv.
Wer führt diese Therapie durch?
Speziell ausgebildete Therapeuten, z. B. in der Schweizer Akademie für Böger‑Therapie, arbeiten nach diesem Konzept. Es ist wichtig, dass der Behandler systemisch diagnostiziert und retestet, um gezielt zu entstauen.
Kann jeder Patient davon profitieren?
Viele Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, Reizschultern, Beinödemen oder funktionellen Beschwerden profitieren. Akute neurologische Ausfälle oder schwere organische Erkrankungen gehören in die Hände der Schulmedizin. Die Böger‑Therapie ergänzt schulmedizinische Maßnahmen und kann in vielen Fällen Operationen vermeiden oder deren Rezidivrate reduzieren.
Wie oft braucht man Behandlung und wie sieht die Nachsorge aus?
In vielen Fällen reichen wenige Sitzungen (2–5), danach Eigenübungen und das Expanding‑Programm. Ziel ist, keine Dauerpatienten zu haben; gute Pflege der Faszien durch Bewegung schützt vor Rückfällen.
Weiterführende Angebote von QS24
Wenn Sie tiefer einsteigen möchten: QS24 bietet eine Vielzahl von Ressourcen – die QS24 Academy (https://my.qs24.academy) mit Zertifikatskursen, die QS24 App (https://www.qs24.tv/qs24-app/) und die QS24.Sprechstunden (https://qs24.run/sprechstunden) als interaktive Experten‑Events. Entdecken Sie außerdem die Online‑Ausgabe des Gesundheitskompasses: https://qs24.run/online

Über den Gesundheitskompass und die QS24 Mediengruppe
Die erste Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erreichte eine Auflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 und wird mit über 600.000 Exemplaren ein neuer Meilenstein sein, davon rund 580.000 Exemplare im D‑A‑CH‑Raum. Die QS24 Mediengruppe AG erreicht täglich bis zu 600.000 Zuschauer über alle Kanäle, betreibt umfangreiche YouTube‑Präsenz und stellt mit wikiSana ein großes Archiv ganzheitlicher Gesundheitsinhalte bereit.
Weitere Fakten im Überblick: Über 6.500 Videos, mehr als 700 Experten, eine wachsende Academy und die Möglichkeit, sich im Newsletter zu informieren. Melden Sie sich an: https://www.qs24.tv/newsletter/
Abschließende Gedanken
Dieses Gespräch öffnet eine Brücke: Schulmedizin ↔ Ganzheitsmedizin. Wer Symptome allein behandelt, übersieht häufig die tieferliegenden Stauungen im Gewebe. Wer die Ursache sucht und das System entstaut, schafft die Grundlage für nachhaltige Heilung. Prüfen Sie die einfachen Selbsttests, achten Sie auf passive Beweglichkeit, und erwägen Sie eine systemische Abklärung, bevor Eingriffe einzige Option bleiben.
Herzlichen Dank für Ihre Zeit und Ihr Interesse. Wenn Sie mehr möchten: Besuchen Sie die QS24 Academy unter https://my.qs24.academy, entdecken Sie den Gesundheitskompass online unter https://qs24.run/online und melden Sie sich für die Sprechstunden an unter https://qs24.run/sprechstunden. Unsere zweite Ausgabe des Gesundheitskompasses (November 2025) erreicht über 600.000 Exemplare — ein starkes Zeichen für den wachsenden Bedarf an ganzheitlicher Gesundheitskommunikation.
Mit Dankbarkeit und den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,
Alexander Glogg














