In einer aktuellen Gesprächsrunde auf QS24 diskutierte Moderator Alexander Glogg mit zwei renommierten Wissenschaftlern die Entscheidung der deutschen Ärztekammer, homöopathische Weiterbildung zu streichen und Homöopathie im Bereich der ärztlichen Zusatzausbildung als „ethisch nicht vertretbar“ zu bewerten. Dieses Interview fasst die wichtigsten Punkte, Hintergründe und Perspektiven zusammen und bietet Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, Orientierung zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin. Sie finden zudem Hinweise zu weiterführenden Angeboten wie QS24, wikiSana, QS24.tv Sprechstunden.
Inhaltsübersicht
- Einleitung: Worum geht es und warum ist das wichtig?
- Das Interview — Fragen und Antworten
- Konkrete Konsequenzen und Perspektiven
- FAQ — Ihre Fragen, kurz beantwortet
- Weiterführende Angebote von QS24
- Unsere Arbeit, unsere Reichweite — Fakten zur QS24 Mediengruppe
- Abschluss & Einladung
Einleitung: Worum geht es und warum ist das wichtig?
Die Entscheidung der Ärztekammer in Deutschland hat Wellen geschlagen: Nicht nur die Frage, ob Homöopathie wirksam ist, steht zur Debatte, sondern auch, welche Rolle regulatorische, ethische und marktwirtschaftliche Interessen spielen. Prof. Dr. Dr. Harald Walach und Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hockertz erläutern, was diese Entscheidung praktisch bedeutet und welche Folgen für Patientinnen und Patienten sowie das Angebot in Apotheken und Praxen zu erwarten sind. Dieser Beitrag ordnet die Argumente ein und zeigt, welche Handlungsoptionen es gibt.
Das Interview — Fragen und Antworten
Herr Glogg: Was genau hat die Ärztekammer beschlossen und was ändert sich akut für Patienten?

Prof. Walach erklärt, dass die Ärztekammer die homöopathische Weiterbildung als ärztliche Zusatzbezeichnung abgeschafft hat. Das bedeutet: Ärztinnen und Ärzte dürfen weiterhin homöopathisch behandeln, aber es gibt keine kammerrechtlich standardisierte, beaufsichtigte Weiterbildung mehr. Die Konsequenz ist, dass das Praxisschild „homöopathischer Arzt“ seine formale Qualifikationsgarantie verliert und die Erstattungspraxis der Krankenkassen mittelfristig in Frage gestellt wird. Für Patientinnen und Patienten heißt das, sie müssen künftig möglicherweise selbst zahlen oder auf andere Versorgungswege ausweichen.
Herr Glogg: Der Begründungspunkt „ethisch nicht vertretbar“ klingt stark — trifft er zu?

Prof. Hockertz widerspricht dem reinen Ethik-Argument: Er sieht darin primär ein markt- und konkurrenzpolitisches Motiv, das mit Ethik etikettiert wird, weil dies in der öffentlichen Debatte besser wirkt. Beide Experten betonen, dass Ethik relevant ist, wenn Patienten Schaden nehmen. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass klassische Arzneimittelnebenwirkungen zu den häufigsten Todesursachen gehören — ein Punkt, der in der Debatte kaum Beachtung findet.
Herr Glogg: Wer könnte hinter einem so breiten Vorgehen gegen die Komplementärmedizin stehen?

Beide Experten sprechen von Interessenverflechtungen: Politik, Industrie und akademische Netzwerke könnten ein Interesse daran haben, das Angebot zu standardisieren oder zu kanalisieren. Prof. Walach verweist auf Marktanalysen, die großes Wachstumspotential für homöopathische Produkte voraussagten — kurz darauf begann eine intensive kritische Kampagne. Prof. Hockertz ergänzt, dass Verbote oder Regulierungen oft schrittweise erfolgen: Erst die Weiterbildung, dann die Erstattung, später möglicherweise regulatorische Änderungen im Arzneimittelrecht.
Herr Glogg: Wie konsistent sind die regulatorischen Entscheidungen — zum Beispiel im Vergleich zu anderen Wirkstoffen?

Die Experten zeigen Inkonsistenzen auf: Substanzen wie Ivermectin wurden in verschiedenen Kontexten diskutiert und reguliert, obwohl ihre Wirkmechanismen (z. B. Rezeptorinteraktionen) bekannt sind. Im Gegensatz dazu wird Homöopathie gerade wegen unbekannter Wirkmechanismen kritisiert. Prof. Hockertz macht auf das Paradoxon aufmerksam: Wenn Regulierung allein an molekularer Erklärbarkeit festgemacht würde, müssten viele etablierte Arzneimittel ebenfalls neu bewertet werden.
Herr Glogg: Was sagt die Evidenzlage wirklich — kann man sich auf Studien berufen?

Prof. Walach berichtet von einer Meta-Review, in der ein Drittel aller Cochrane-Reviews seit 2008 untersucht wurde. Ergebnis: Nur rund 5,8 % aller Interventionen sind robust wissenschaftlich belegt. Damit warnen die Expertinnen und Experten vor einem autoritären Verständnis von „Wissenschaftlichkeit“: Wenn man nur das anerkennt, was strengen Kriterien genügt, wäre die moderne Medizin selbst massiv betroffen. Gleichzeitig betonen sie, dass wissenschaftlicher Diskurs und offene Forschung unabdingbar sind.
Herr Glogg: Welche Rolle spielt die öffentliche Kommunikation, und wie begegnet man möglicher Zensur?

Die Gesprächspartner warnen vor einer Monokultur in der digitalen Informationslandschaft: Algorithmen, Faktenchecks und neue EU-Regeln können dazu führen, dass alternative Ansichten ausgeblendet werden. Als Gegenstrategie empfehlen sie dezentrale Informationsstrukturen, unabhängige Plattformen und einen erneuerten Diskursraum, in dem unterschiedliche Perspektiven gehört werden — Stichworte: Discorso, wikiSana, QS24.tv.
Herr Glogg: Was raten Sie Patientinnen und Patienten jetzt konkret?

Die Experten raten zur Abwägung: Bei leichten oder funktionellen Beschwerden kann komplementäre Therapie sinnvoll sein. Bei schweren Erkrankungen sollten zusätzlich evidenzbasierte Optionen geprüft werden. Entscheidend ist: Sie als Patientin oder Patient sollten informiert entscheiden dürfen — nicht bevormundet. Es geht um Wahlfreiheit, Transparenz und die Möglichkeit, Therapieformen kombinierend zu nutzen, Schulmedizin und Ganzheitsmedizin.
Konkrete Konsequenzen und Perspektiven
- Kurzfristig: Wegfall der kammerrechtlich beaufsichtigten Zusatzweiterbildung Homöopathie in Deutschland.
- Mittel- bis langfristig: Diskussion um Erstattung durch Krankenkassen und mögliche Änderungen im Arzneimittelrecht.
- Informationslandschaft: Verlagerung von Inhalten in alternative Such- und Informationsstrukturen (z. B. wikiSana).
- Gesellschaftlich: Intensivierter Diskurs darüber, wie Wissenschaft, Ethik und Marktinteressen zusammenspielen.

FAQ — Ihre Fragen, kurz beantwortet
Ist Homöopathie jetzt in Deutschland verboten?
Nein, Homöopathie als Behandlung bleibt erlaubt. Entscheidend ist jedoch: Die Ärztekammer hat die kammerrechtlich beaufsichtigte Zusatzweiterbildung abgeschafft, was Auswirkungen auf Kennzeichnung, Qualitätssicherung und Erstattung haben kann.
Wird Homöopathie aus Apotheken verschwinden?
Das ist derzeit nicht sicher. Apotheken dürfen vorerst weiter abgeben. Langfristige regulatorische Änderungen sind möglich, aber kein Automatismus.
Was bedeutet das für Patientinnen oder Patienten?
Prüfen Sie Ihre Versorgungswege, fragen Sie nach Qualifikationen Ihres Behandlers und wägen Sie bei schweren Erkrankungen kombinierte Behandlungsmöglichkeiten ab.
Wo finde ich verlässliche Informationen und alternative Quellen?
Nutzen Sie unabhängige Plattformen und Austauschformate, zum Beispiel QS24, wikiSana und die Angebote von Discorso. Achten Sie auf Transparenz und Diskursfähigkeit der Quellen.
Weiterführende Angebote von QS24
Wenn Sie tiefer einsteigen möchten: QS24 bietet zahlreiche Angebote, die Sie unterstützen — von der QS24 Academy bis zu den interaktiven QS24 Sprechstunden. Nutzen Sie diese Angebote, um sich fundiert zu informieren und mit Expertinnen und Experten in Dialog zu treten.
- QS24 Academy: Einzigartige Kurse mit Zertifikaten. Plattform: https://my.qs24.academy
- QS24 Sprechstunden: Interaktive Experten-Events mit Live-Fragerunden. Infos: https://qs24.run/sprechstunden
- QS24 App: Alle Sendungen jederzeit verfügbar. Installieren: https://www.qs24.tv/qs24-app/
- Online-Ausgabe Gesundheitskompass: https://qs24.run/online
- Newsletter-Anmeldung: https://www.qs24.tv/newsletter/

Unsere Arbeit, unsere Reichweite — Fakten zur QS24 Mediengruppe
Die QS24 Mediengruppe ist eine führende Plattform für ganzheitliche Gesundheitskommunikation:
- Erste Ausgabe des Gesundheitskompasses: Verteilte Auflage 140’000 Exemplare.
- Zweite Ausgabe (November 2025): Geplante Auflage über 600.000 Exemplare, davon rund 580.000 im D-A-CH-Raum verteilt.
- Tagesreichweite: Bis zu 600.000 Zuschauer pro Tag über alle Kanäle.
- Über 400.000 YouTube-Abonnenten, mehr als 6.500 Videos, über 700 Expertinnen und Experten.
- wikiSana: Größtes Forum für ganzheitliche Medizin mit über 9.000 Sendungen; KI-gestützte Suche (KI-Sana) und werbefreier Zugang.
Abschluss und Einladung
Liebe Leserin, lieber Leser, diese Debatte berührt Grundsatzfragen: Wie wollen wir behandeln? Wer entscheidet, welche Behandlungswege zugänglich bleiben? In Zeiten, in denen Wissenschaft, Ethik und Marktinteressen sich überlagern, ist Diskurs Ihre wichtigste Ressource. Nutzen Sie die Angebote von QS24, wikiSana, QS24.tv Sprechstunden, informieren Sie sich in der QS24 Academy und abonnieren Sie unseren Newsletter. Die zweite Ausgabe unseres QS24 Gesundheitskompasses erscheint im November 2025 und wird mit über 600.000 Exemplaren erneut eine breite Öffentlichkeit schaffen — ein Zeichen dafür, wie sehr ein offener Dialog gefragt ist.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihr Vertrauen. Bleiben Sie neugierig, kritisch und offen — und begleiten Sie uns auf dem Weg zu einer Medizin, die Menschsein ganzheitlich versteht.
Mit dankbaren Grüßen,
Alexander Glogg und das Team der QS24 Mediengruppe














