In dieser Sendung von QS24 — Schweizer Gesundheitsfernsehen berichtet Moderator Fabian Glogg mit einfühlsamer Stimme über die Erfahrungen von Matthias Dietrich und die ergänzenden Erläuterungen von Stefan Wagner (SiWAVE). Sie erfahren hier kompakt und verständlich, welche Optionen Menschen mit Primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS) heute kennen sollten — von Stammzelltherapie (HSCT) bis zur unterstützenden Bewegungstechnologie mit SiWAVE. Sie lesen eine klare, seriöse und herzliche Zusammenfassung mit praktischen Hinweisen und Ansprechpartnern. Die Beiträge sind auch auf QS24.tv und in der wikiSana-Datenbank verfügbar.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltliche Übersicht
- Interview (Fragen des Moderators, Antworten zusammengefasst)
- Die Rolle der Community: Gemeinsam statt einsam
- Praktische Schritte für Interessierte
- Über die publizistische Plattform
- Weiterführende Angebote und wie Sie dabei bleiben
- Abschließende Gedanken
Inhaltliche Übersicht
- Was ist PPMS und wie unterscheidet sie sich von schubförmiger MS?
- Welche konventionellen und internationalen Therapieoptionen existieren (inkl. HSCT)?
- Wie kann passive Bewegung (SiWAVE) Muskeln erhalten und Lebensqualität verbessern?
- Community, Teststationen und praktische Schritte für Betroffene
Das Interview zusammengefasst
Fabian Glogg: Matthias, wann haben Sie die Diagnose erhalten und wie hat sich Ihr Leben dadurch verändert?
Matthias erhielt 2017 die Diagnose Primär progrediente Multiple Sklerose (PPMS). Er beschreibt, dass bei PPMS kein stabiles Plateau erreicht wird, sondern die Verschlechterung kontinuierlich und oft unaufhaltsam fortschreitet. Besonders betroffen war seine linke Körperhälfte — Beine und Füße — so stark, dass er zeitweise im Rollstuhl saß und seine Gehstrecke auf circa 100 Meter beschränkt war. Matthias betont: „Bewegung ist das A und O, sonst verkümmern die Muskeln.“

Fabian Glogg: Können Sie kurz erklären, was bei MS im Körper passiert?
Matthias erklärt, dass MS eine Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems ist. Das Immunsystem greift die Myelinscheiden an, die die Nerven isolieren. Werden diese zerstört, liegen die Nerven „nackt“ und leiten Signale nicht mehr zuverlässig — Folge sind Lähmungen, Gehprobleme und schrittweise Funktionsverluste. Er schildert bildhaft den Brückenschaden zwischen Ursache (Immunangriff) und Wirkung (Muskelsteuerung).

Fabian Glogg: Welche Therapien wurden Ihnen angeboten — und was haben Sie ausprobiert?
Matthias gibt einen ehrlichen Überblick: Viele Standardmedikamente adressieren vor allem die schubförmige MS; für PPMS fehlt vielfach ein wirksames Medikament. Er probierte klassische und komplementäre Wege — Ayurveda in Sri Lanka, Heilpraktiker-Behandlungen, das Coimbra-Protokoll — und suchte nach jedem möglichen Strohhalm.
Fabian Glogg: Sie sprechen sehr offen über HSCT — was ist das und welche Rolle spielte es bei Ihnen?
HSCT (hämatopoetische autologe Stammzelltransplantation) ist eine Chemo-basierte Therapie, wie sie auch bei Blutkrebspatienten eingesetzt wird: Stammzellen werden dem Patienten entnommen, das Immunsystem mittels Chemotherapie „zurückgesetzt“ und die eigenen Stammzellen wieder eingepflanzt. Matthias betont, dass HSCT international (etwa in Mexiko oder Moskau) viele Erfahrungen hat und in zahlreichen Fällen den Verlauf der MS stoppen konnte. In Deutschland wird HSCT derzeit nur in Studien angeboten (z. B. Professor Heesen in Hamburg). Er weist zugleich auf Risiken hin: HSCT ist keine risikofreie Behandlung — Todesfälle sind dokumentiert — und jede Entscheidung muss individuell abgewogen werden.

Fabian Glogg: Wie haben Sie HSCT erlebt und welche Veränderungen folgten?
Matthias beschreibt HSCT als „sensationsbedingt“ für sein Leben. Er fühlte sich nach der Rückgabe seiner eigenen Stammzellen wie ein „Vampir“, der seine eigenen Zellen berührt — emotional und medizinisch bedeutsam. Nach einer HSCT in Mexiko im Juli 2024 meldet er deutliche Verbesserungen: die Gehstrecke wuchs erheblich — heute berichtet er von bis zu 2.200 Metern selbstständigem Gehen — und er sieht die Therapie als Chance, den Krankheitsfortschritt zu stoppen. Er empfiehlt Betroffenen, sich international zu informieren und die Entscheidung bewusst selbst zu treffen.
Fabian Glogg: Welche ergänzenden Maßnahmen haben Ihnen geholfen, insbesondere während und nach der Behandlung?
Matthias hebt die Bedeutung von Bewegung hervor. Während Chemo-Phasen droht Bewegungsmangel; hier kam bei ihm die SiWAVE zum Einsatz. Er nutzte die Maschine mehrfach täglich — auch im Therapieverlauf in Mexiko — um Muskulatur zu erhalten. Die SiWAVE arbeitet mit einer sinusförmigen, physiologisch orientierten Schwingungsbewegung, die gezielt die Muskulatur anspricht, wie es beim Laufen geschieht, ohne Fehlbelastung zu erzeugen.

Fabian Glogg: Stefan, was genau bewirkt die SiWAVE‑Technologie?
Stefan Wagner erklärt, dass die Schwingungsplatte mit einer gleichmäßigen Sinuswelle arbeitet, die das physiologische Gehen simuliert. Für Menschen mit motorischen Einschränkungen ist das besonders wichtig: statt schmerzhafter Fehlbelastung spricht die SiWAVE die gleichen Muskelketten an wie normales Gehen. Das unterstützt Aufbau, Stoffwechsel und sogar Funktionen, die über den Bewegungsapparat hinausgehen (z. B. Darmfunktion). Stefan betont zahlreiche positive Anwenderbeobachtungen und messbare Verbesserungen, auch bei Benutzerinnen und Benutzern im Rollstuhl.

Fabian Glogg: Wie funktioniert das Training für Rollstuhlfahrer konkret?
Stefan schildert, dass Betroffene mit dem Rollstuhl zur Platte rollen können und die Füße aufstellen — gegebenenfalls mit Unterstützung durch ein Stehpult. Viele Rollstuhlnutzer haben dadurch Verbesserungen in Muskeltonus, Stehfähigkeit und Mobilität erlebt. Matthias ergänzt konkrete Erfolgsgeschichten: Ein Teilnehmer konnte nach sieben Monaten Training erstmals wieder kurz und selbstständig stehen und sogar auf Zehenspitzen einen Zentimeter hochgehen — kleine, aber bedeutende Fortschritte, die Hoffnung und Selbstvertrauen stärken.
Fabian Glogg: Wo können Interessierte die SiWAVE testen oder mehr erfahren?
Matthias und Stefan verweisen auf ein wachsendes Netzwerk von Teststationen (private und öffentliche) — in Deutschland, der Schweiz und regionalen Zentren (z. B. Magstadt / Nähe Stuttgart, Sursee in der Schweiz). Auf den Seiten msw-siwave.de, siwave.eu bzw. siwave.ch und über die Community „Gemeinsam gegen PPMS“ sind Adressen und Kontaktdaten hinterlegt. Wer zuerst ausprobieren möchte, kann eine Teststation in seiner Nähe suchen und ein persönliches Gespräch vereinbaren.

Die Rolle der Community: Gemeinsam statt einsam
Matthias gründete bzw. unterstützt die Community „Gemeinsam gegen PPMS“ (gemeinsam-gegen-ppms.de) zusammen mit weiteren Betroffenen. Die Community sammelt Erfahrungsberichte, bietet persönliche Kontakte zu Teststationen und hilft Betroffenen, Informationen über HSCT, SiWAVE und weitere Ansätze zu finden. Matthias betont: Wissen schafft Entscheidungsfreiheit — und gemeinsame Erfahrung stärkt die Zuversicht.
FAQ — Häufige Fragen für Betroffene
- Ist HSCT eine Heilung für MS?HSCT kann in vielen Fällen den Verlauf stoppen und Stabilität bringen, ist aber keine garantierte „Heilung“ und birgt Risiken. Jede Behandlung erfordert sorgfältige Abklärung und ärztliche Begleitung.
- Hilft SiWAVE wirklich, auch wenn man im Rollstuhl sitzt?Ja — viele Anwender zeigen nach regelmäßigem Training Verbesserungen in Muskelerhalt, Stehfähigkeit und Stoffwechsel. Konkrete Effekte variieren individuell.
- Wo findet man verlässliche Informationen?Neben offiziellen Studien sind Erfahrungsberichte, vernetzte Communities und spezialisierte Zentren wichtige Quellen. Plattformen wie QS24.tv, wikiSana und die Webseiten der Anbieter (siwave-ms.de, siwave.eu) bieten zusätzliche Inhalte.
- Wie risikoreich ist HSCT?HSCT ist eine Chemo-basierte Therapie und kann schwere Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen haben. Deshalb ist eine individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung zwingend erforderlich.
Praktische Schritte für Interessierte
- Sammeln Sie Informationen: Nutzen Sie QS24.tv, wikiSana und die Webseiten der Communities und Anbieter.
- Klärung durch Fachärzte: Lassen Sie medizinische Indikationen, Vorerkrankungen und Studienlage prüfen.
- Testen Sie ergänzende Maßnahmen: Vereinbaren Sie eine Teststation für SiWAVE in Ihrer Nähe.
- Vernetzen Sie sich: Tauschen Sie sich in der Community „Gemeinsam gegen PPMS“ aus, besuchen Sie Sprechstunden und Info‑Events.
Über die publizistische Plattform
Diese Sendung wurde von QS24 — Schweizer Gesundheitsfernsehen produziert. QS24 bietet umfangreiche Inhalte auf QS24.tv und in der wikiSana-Datenbank. Wenn Sie tiefere Einblicke und ergänzende Reportagen suchen, nutzen Sie die Plattformen QS24.tv und wikiSana, melden Sie sich für den Newsletter an und entdecken Sie die QS24 Academy (my.qs24.academy) mit zertifizierten Kursen.
Wichtige Hinweise zur QS24 Mediengruppe AG:
- Die erste Ausgabe des QS24 Gesundheitskompass erreichte bereits eine Verteilauflage von 140’000 Exemplaren.
- Die zweite Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erscheint im September/Oktober 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren (davon rund 580.000 im D‑A‑CH‑Raum).
- QS24 bietet hohe Reichweiten (tagesaktuell bis zu 600.000 Zuschauer über alle Kanäle), ein großes Expertennetzwerk und tausende Gesundheits-Sendungen in wikiSana.
Weiterführende Angebote und wie Sie dabei bleiben
- QS24 Academy: my.qs24.academy — zertifizierte Kurse mit Experten für Ihre Weiterbildung.
- Online-Ausgabe Gesundheitskompass: https://qs24.run/online — stöbern Sie in umfassenden Inhalten.
- QS24.Sprechstunden: https://qs24.run/sprechstunden — interaktive Experten‑Events mit Live‑Fragerunden.
- Newsletter: Melden Sie sich an unter https://www.qs24.tv/newsletter/ und bleiben Sie informiert.
Abschließende Gedanken
Die Geschichten von Matthias und anderen Betroffenen zeigen: Zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin gibt es Brücken, die gebaut werden können — nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung. Informierte Entscheidungen, verlässliche Gemeinschaften und konsequente Bewegung (physisch oder passiv) eröffnen Perspektiven, die Hoffnung statt Resignation möglich machen. Wenn Sie betroffen sind oder jemanden begleiten, denken Sie daran: Sie sind nicht allein. Nutzen Sie verlässliche Quellen, prüfen Sie Optionen sorgfältig und suchen Sie Austausch.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie neugierig und wohlwollend auf Ihrem Weg zur Gesundheit.
Mit dankbarer Wertschätzung,
Ihr Fabian Glogg / QS24 — für ein gesundes, vernetztes Morgen














