Wenn das autonome Nervensystem versagt

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

In einem aufschlussreichen Gespräch mit dem Schweizer Gesundheitsfernsehen QS24 erklärt Dr. med. Thomas Rau, wie das vegetative Nervensystem Blutdruck, Verdauung, Stoffwechsel und zahlreiche automatische Körperfunktionen steuert – und warum viele Menschen fälschlich als “austherapiert” gelten. Dieser Beitrag fasst die Kernaussagen zusammen, gibt praktische Schritte für Prävention und Therapie und zeigt auf, wo Schulmedizin und Ganzheitsmedizin Brücken bauen können. Sie finden das Originalangebot auf QS24.tv und ergänzende Ressourcen auf wikiSana.

Interview: Fragen und Antworten

Was meint Dr. Rau, wenn er sagt, viele Menschen seien fälschlich «austherapiert»?

Dr. med. Thomas Rau betont, dass der Begriff «austherapiert» nur in einem letzten Sinne gilt – nämlich beim Tod. In seiner ursachenorientierten Praxis begegnet er häufig Patientinnen und Patienten, die mit einem Diagnoseetikett abgefertigt wurden, ohne dass Ursachen systematisch gesucht wurden. Statt gezielter Ursachenforschung werde oft nur ein Stempel vergeben und dann nichts weiter unternommen. Das sei eine Form von medizinischer Ignoranz, die vielen Menschen Hoffnung und mögliche Verbesserungschancen raube.

Welche Rolle spielt das vegetative (autonome) Nervensystem bei solchen Patienten?

Dr. Rau erklärt, dass das vegetative Nervensystem – der autonome Anteil, der nicht willentlich gesteuert wird – in hohem Maße im Bauchraum verankert ist. Der Vagusnerv und das enterische Nervensystem im Darm können so stark gereizt sein, dass Herzfrequenz, Blutdruck, Verdauung und Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht geraten. Viele psychische Symptome seien sekundär: wenn der Stoffwechsel und das innere Milieu stabil sind, hat die Person eine deutlich höhere seelische Widerstandskraft.

Wie erkennt man eine Störung des vegetativen Nervensystems – und lässt sich das messen?

In der Praxis misst Dr. Rau den Tonus des vegetativen Nervensystems mit einem einfachen Test, der Atemfrequenz, Herzfrequenz und Darmperistaltik erfasst. Diese Untersuchung dauert etwa 20 Minuten und gibt Aufschluss darüber, ob Vagus oder Sympathikus überreizt sind. Laut Dr. Rau ist dies technisch leicht realisierbar, wird aber in vielen Fachrichtungen – z. B. Gastroenterologie – nicht routinemässig eingesetzt.

Was sind die häufigsten Auslöser für vegetative Dysregulationen?

Dr. Rau nennt mehrere Auslöser: eine gestörte Darmflora, ein übersäuerter Stoffwechsel, Spurenelementmängel und chronischer Stress. Auch der übermässige Gebrauch von Mobiltelefonen (die sogenannte Pseudorealität), Zucker, verarbeitete Getränke, überflüssige Antibiotikagaben und Kuhmilchprodukte können das innere Milieu destabilisieren. Bildgebende Verfahren wie MRI finden oft nichts, weil viele Probleme funktionell und nicht rein anatomisch sind – gerade der Dünndarm wird häufig vernachlässigt.

Wie unterscheidet sich die Ursachenmedizin, die Dr. Rau praktiziert, von einer rein symptomorientierten Behandlung?

Die Ursachenmedizin sucht systematisch nach dem «Warum»: Warum reagiert der Dünndarm? Warum entstehen Krämpfe? Statt nur Symptome zu unterdrücken, untersucht Dr. Rau Stoffwechsel, Säure-Basen-Haushalt, Darmflora sowie Spurenelemente. Er betont, dass viele Patientinnen und Patienten in etwa 80 % der Fälle durch gezielte Entgiftung, Entsäuerung und Wiederaufbau der Darmflora deutliche Besserung erfahren.

«Austherapiert ist man erst, wenn man stirbt.»

Welche praktischen Schritte empfiehlt Dr. Rau sofort – als Prophylaxe oder Sofortmassnahmen?

Für den sofortigen Einstieg empfiehlt Dr. Rau einfache, wirkungsvolle Maßnahmen:

  • Zucker vermeiden – Zucker fördert Fermentation und Übersäuerung.
  • Kuhmilchprodukte für einige Wochen meiden; Schaf- oder Ziegenprodukte sind in Notfällen besser verträglich.
  • Keine süssen, stark konservierten Getränke (z. B. Cola, Limonaden, Energydrinks).
  • Antibiotika nur, wenn wirklich nötig.
  • Vorwiegend vegetarische Kost zur Umstellung des Stoffwechsels.
  • Darmflora mit gezielten Probiotika aufbauen; heute gibt es flüssige Präparate mit menschlichen Stämmen.

Wie behandelt Dr. Rau Stressfolgen und schwache Nebennieren?

Bei Balance-Störungen zwischen Parasympathikus und Sympathikus empfiehlt Dr. Rau eine Kombination aus Lebensstil-Anpassungen und unterstützenden Therapien: Wärmebehandlungen für den Rücken (Nebenniere), gezielte Tropfen und Heilmittel aus der Naturmedizin sowie Rhythmus-Regularität (regelmässige Mahlzeiten, Schlafzeiten). Solche Massnahmen sind praktisch, kostengünstig und erhöhen die Regulationsfähigkeit des Körpers.

Welche Rolle spielen Spurenelemente und Mikronährstoffe?

Ein Mangel an Silizium, Lithium, Mangan und weiteren Spurenelementen kann das vegetative Nervensystem destabilisieren. Dr. Rau empfiehlt gezielte Tests und Substitution, um die Widerstandskraft gegenüber Umwelteinflüssen – etwa elektromagnetischer Belastung – zu erhöhen. Solche Mikronährstoffe stabilisieren Nervenfunktionen und fördern die Regulationsfähigkeit.

Praktische Empfehlungen für den Alltag

Dr. Rau fasst einfache, aber oft vernachlässigte Punkte zusammen, die Sie im Alltag umsetzen können, um Ihr vegetatives Nervensystem zu unterstützen:

  1. Essen Sie regelmässig (2–3 Mahlzeiten), ausgeglichen und überwiegend pflanzlich.
  2. Trinken Sie viel, vorzugsweise warme, zuckerfreie Tees (z. B. Lindenblüten, Pfefferminze), nicht Schwarztee.
  3. Halten Sie einen stabilen Tagesrhythmus mit regelmässigen Schlafzeiten.
  4. Reduzieren Sie die Bildschirmzeit – denn abstrakte, zweidimensionale Reize erhöhen dauerhaft den Sympathikustonus.
  5. Geben Sie dem Darm Aufmerksamkeit: prüfen, entgiften, entsäuern und Probiotika aufbauen.

Wo finden Betroffene Unterstützung?

Dr. Rau lädt Betroffene ein, eine ursachenorientierte Abklärung in spezialisierten Zentren zu suchen. In seiner Praxis (BioMedCenter Sonnenberg) wird individuell behandelt – nicht nur Symptome, sondern Mensch und Ursachen. Wenn Sie eine erste Orientierung wünschen, finden Sie Informationen unter https://biomed-sonnenberg.com/de/home. Weitere Fachangebote und sendungsbegleitende Inhalte sind auf QS24.tv und wikiSana verfügbar.

FAQ – Häufige Fragen

Kann sich das vegetative Nervensystem wirklich messen lassen?

Ja. Messverfahren, die Atemfrequenz, Herzfrequenzvariabilität und Darmperistaltik erfassen, geben belastbare Hinweise auf den Tonus von Vagus und Sympathikus. Dr. Rau nutzt einen 20-minütigen Test als Routineinstrument.

Was bedeutet «entsäuern» praktisch?

Entsäuern umfasst Ernährungsumstellungen (mehr basische Lebensmittel, weniger Zucker und säurebildende Lebensmittel), Flüssigkeitszufuhr, gezielte Supplemente und manchmal auch therapeutische Entgiftungsverfahren. Ziel ist die Normalisierung des Säure-Basen-Haushalts, um die Darmfunktion und Stoffwechselvorgänge zu stabilisieren.

Wie schnell zeigen sich Verbesserungen?

Viele Patientinnen und Patienten berichten innerhalb weniger Wochen von spürbarer Besserung, insbesondere wenn Darmflora und Säure-Basen-Haushalt gezielt angegangen werden. Dr. Rau spricht von einer signifikanten Besserung in rund 80 % der von ihm beschriebenen Fälle.

Ist das alles wissenschaftlich untermauert?

Die Darm-Hirn-Achse ist medizinisch gut dokumentiert. Elemente wie Mikrobiom, Vagusfunktion und Stoffwechsel sind Gegenstand intensiver Forschung. Dr. Rau betont die Kombination aus evidenzbasiertem Wissen und jahrelanger klinischer Erfahrung.

Schlusswort, Ressourcen und Einladung

Dr. Rau und das Team von QS24 sehen ihre Rolle darin, Brücken zu bauen: Schulmedizin und Ganzheitsmedizin, Ursachen und Wirkungen. Sie behandeln Menschen, nicht nur Symptome, und geben Hoffnung jenen, die zuvor als «austherapiert» abgestempelt wurden. Wenn Sie Interesse an vertiefender Information haben, nutzen Sie diese Angebote:

  • QS24 Gesundheitskompass: Ausgabe 1 erreichte 140’000 Exemplare. Die zweite Ausgabe (September/Oktober 2025) erscheint mit über 600.000 Exemplaren, rund 580.000 Stück verteilt im D‑A‑CH‑Raum.
  • QS24 Academy: https://my.qs24.academy – Kurse und Zertifikate zu Gesundheitsthemen.
  • QS24 Online-Zeitung und Gesundheitskompass: https://qs24.run/online – digitale Inhalte und AR-Module.
  • QS24 Sprechstunden: interaktive Experten-Events mit Live‑Fragerunden – Details: https://qs24.run/sprechstunden (mehr als 90.000 Teilnehmer in einem der Events).
  • Newsletter: Melden Sie sich an unter https://www.qs24.tv/newsletter/ und bleiben Sie informiert.

Die QS24 Mediengruppe AG bietet eine breite Plattform für ganzheitliche Medizin: Reichweitenstarke Verbreitung (tagesweise bis zu 600.000 Zuschauer), über 400.000 YouTube-Abonnenten, 6.500 Videos, ein Netzwerk von über 700 Experten und die wikiSana-Datenbank mit über 9.000 Sendungen. Nutzen Sie diese Ressourcen, um fundierte Entscheidungen für Ihre Gesundheit zu treffen.

Zum Abschluss ein Dank an Sie: Danke, dass Sie sich Zeit nehmen, Ihre Gesundheit ernst zu nehmen. Wenn Sie mehr möchten – praktische Sprechstunden, vertiefende Kurse oder den Gesundheitskompass – folgen Sie den oben genannten Angeboten. Mit herzlicher Wertschätzung und in der Hoffnung, dass Sie Schritte zur Stabilisierung Ihres vegetativen Nervensystems finden, verbleiben wir mit grosser Dankbarkeit.

Herzlich, Ihr QS24-Team


Weitere Ressourcen & Kontakt

Wenn Sie das Thema vertiefen möchten oder persönliche Unterstützung suchen, finden Sie hier praktische nächste Schritte:

  • Besuchen Sie die Informationsangebote von QS24 für Videos und Hintergrundbeiträge.
  • Recherchieren Sie in der wikiSana-Datenbank nach Sendungen und Fachbeiträgen.
  • Buchen Sie eine Sprechstunde bei spezialisierten Zentren für eine ursachenorientierte Abklärung.
  • Melden Sie sich für einen Newsletter oder Gesundheitskompass an, um aktuelle Angebote und Veranstaltungen nicht zu verpassen.

Diese Ressourcen helfen Ihnen, konkrete Schritte zur Stabilisierung des vegetativen Nervensystems zu planen und qualifizierte Unterstützung zu finden.

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