Depressionen ganzheitlich heilen

Im QS24 Kolloquium Medicine beantwortet Prof. Dr. Jörg Spitz zusammen mit Kolleginnen und Kollegen zentrale Fragen zur Entstehung, Erkennung und Behandlung von Depressionen – aus einer ganzheitsmedizinischen Perspektive. Diese Zusammenfassung greift die wichtigsten Inhalte der Expertenrunde auf und verbindet sie mit konkreten, sofort umsetzbaren Empfehlungen. Ressourcen und weiterführende Angebote wie QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden werden im Text erwähnt, damit Sie rasch Zugang zu vertiefenden Inhalten finden.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Was wissen wir über Depressionen?

Was verstehen die Expertinnen und Experten unter „Depression“ und wie unterscheidet sich das von schlechter Laune?

Prof. Dr. Harald Walach erläutert in der Runde, dass Depressionen klar klinisch diagnostizierbare Syndrome sind: gedrückte Stimmung, vermindertes Interesse, Antriebsstörungen bis hin zu Suizidgedanken. Er betont, dass Depressionen mehr sind als kurzfristige Verstimmungen — es handelt sich häufig um einen schleichenden Prozess, der sich über Wochen bis Monate entwickelt.

Experten diskutieren Symptome und Diagnostik

Wo liegt die Grenze zwischen Normalbefinden, Burnout und klinischer Depression?

Prof. Dr. Urs Gruber erinnert daran, dass die Grenze fließend ist. Klinische Psychologinnen und Psychiater arbeiten mit definierten Kriterien; in der Praxis wächst jedoch vieles langsam heran. Wichtig ist die Perspektive: Es ist eher selten, dass schwere Depressionen von heute auf morgen entstehen — oft steckt ein kumulativer Prozess dahinter, der Lebensstil, Belastungen und frühere Traumata umfasst.

Detailaufnahme von Prof. Dr. Urs Gruber

Ursachen und Erklärungsmodelle: Körper, Psyche, soziales Umfeld

Sind Depressionen primär eine „Gehirnkrankheit“ oder ein Ausdruck vielfältiger Ursachen?

Prof. Dr. Harald Walach argumentiert dafür, Depressionen nicht nur als isolierte Gehirnkrankheit zu sehen. Vielmehr sei das Symptom „niedergedrückte Stimmung“ Ausdruck vieler möglicher Ursachen: immunologische Prozesse, Mikronährstoffmängel, biographische Traumata oder auch existenzielle Entwurzelung in modernen Kulturen.

Harald Walach spricht über kulturelle Ursachen

Welche Rolle spielt Ernährung und Entzündung (Inflammation)?

Prof. Dr. Jörg Spitz präsentiert Studien aus der Ernährungspsychiatrie: Eine randomisierte Studie mit 300 depressiven Frauen zeigte, dass eine mediterrane, anti-inflammatorische Ernährungsumstellung über ein Jahr bei rund 40 % die depressiven Symptome komplett verschwinden ließ; weitere 15 % verbesserten sich deutlich. Spitz zieht daraus die Schlussfolgerung, dass chronische Entzündung des Körpers auch das Gehirn beeinträchtigt. Die Interventionen waren nebenwirkungsarm, günstig und wirksam.

Wie wichtig ist das soziale Milieu?

Alle Experten betonen die Notwendigkeit eines „artgerechten Milieus“: soziale Eingebundenheit, befriedigende Arbeit, Tagesstruktur und kulturelle Praxis wirken zusammen mit biologischen Faktoren. Nahrung, Sonne, Bewegung und soziale Beziehungen bilden eine synergistische Basis; fehlt eines dieser Elemente, kann das System dekompensieren.

Diskussion über soziales Umfeld und Arbeitssituation

Praktische Erkennung und erste Schritte

Wie erkennt man eine Depression frühzeitig – und wie bringt man Betroffene zur Hilfe?

Die Experten raten: Achten Sie auf Verhaltensänderungen (Rückzug, Schlafstörungen, Appetitverlust, fehlende Freude). Oft merken Betroffene selbst die Veränderung nicht, deshalb ist das Umfeld gefragt: sanftes Ansprechen, Angebot von Begleitung (z. B. Spaziergang), praktische Hilfe (gemeinsames Kochen) und Ermutigung, ärztliche oder therapeutische Unterstützung zu suchen. Ein guter Hausarzt kann Screenings durchführen und, wenn nötig, an Spezialisten überweisen.

Moderator erzählt persönliche Geschichte zur Diagnostik

Was kann der Hausarzt tun – und wo liegen die Systemgrenzen?

Die Runde beklagt strukturelle Probleme: weniger Hausärzte, lange Wartezeiten bei Psychotherapie und fehlende koordinierende Angebote. Deshalb sind pragmatische Werkzeuge wichtig: Lebensstil-Checklisten, einfache Blut- und Nährstofftests (z. B. Omega-3, Vitamin D), und kurzfristige, nebenwirkungsarme Maßnahmen als erste Intervention.

Hausarzt und Wegweiser im Gesundheitssystem

Konkrete Interventionen: Körper, Natur, Psyche

Welche biologischen Sofortmaßnahmen werden empfohlen?

Prof. Dr. Jörg Spitz und seine Kolleginnen empfehlen eine Basisversorgung: mediterrane Ernährung, ausreichend Sonnenexposition (Vitamin D, Infrarotwirkung auf Mitochondrien), Bewegung und adäquate Mikronährstoffzufuhr (Vitamin D, Omega‑3, ggf. CoQ10). Diese Maßnahmen stärken die Zellenergie und die Reparaturmechanismen der Zellen – eine Voraussetzung dafür, dass psychotherapeutische Arbeit nachhaltig wirken kann.

Ernährung, Sonne und Mikronährstoffe als Säulen

Wie wichtig sind Licht, Schlaf und Naturkontakt?

Die Experten beschreiben eindrücklich: Sonnenlicht reguliert Tag‑Nacht‑Rhythmus, UV-B liefert Vitamin D, Infrarot stärkt mitochondriales Melatonin als Antioxidans. Guter Schlaf reinigt das Gehirn („Glymphatisches System“). Naturkontakte (Waldblick statt Betonmauer) reduzieren Stress messbar. Daher sind Tagesstruktur, Lichtmanagement und Naturzeit einfache, aber kraftvolle Hebel.

Welche Rolle haben Bewegung und soziale Aktivität?

Bewegung ist ein „endokrines Ereignis“: aktive Muskulatur schüttet Botenstoffe (Myokine) aus, die neue Gehirnzellen fördern und auf zahlreiche Krankheiten positiv wirken. Spaziergänge mit Begleitung, gemeinsames Kochen, oder einfache Aktivitäten helfen oft schneller als man erwartet. Die soziale Präsenz – einfach «da sein» für den Betroffenen – zeigte in Studien eine überraschend starke Wirkung.

Bewegung als Therapie: Myokine und Neurogenese

Phytotherapie und ergänzende Angebote

Gibt es pflanzliche Unterstützungen, die im Alltag helfen können?

FA Peter Emmrich empfiehlt adaptogene Heilpflanzen wie Passionsblume, Ashwagandha und Pflanzen zur Schlafverbesserung (im Beitrag als „Schlafbeere“ genannt) sowie Baldrian als fokussierende Hilfe. Diese Substanzen sind in vielen Fällen nebenwirkungsarm, schaffen kurzfristig Stabilität und können über Wochen beobachtet werden. Wichtig ist eine begleitende ärztliche Absprache.

Peter Emmrich spricht über Heilpflanzen wie Baldrian

Diagnose, Therapieplanung und Zusammenarbeit

Wie verknüpfen Psychotherapie und biologische Versorgung sinnvoll?

Prof. Dr. Urs Gruber betont die Reihenfolge: Erst sollte die biologische Basis (Ernährung, Nährstoffe, Bewegung, Schlaf) optimiert werden, damit Psychotherapie auf einem stabilen Fundament aufbauen kann. Andernfalls wäre die psychotherapeutische Arbeit wie ein Haus, das auf einem morschen Keller gebaut wird. Multimodale Konzepte sind zielführend: Biologie ↔ Psychotherapie ↔ Soziales Umfeld.

Synopse: Biologie, Psychotherapie und Umfeld

FAQ – Kurz und praktisch

Wie erkenne ich selbst eine Depression?

Suchen Sie nach verändertem Schlaf, Appetit, Rückzug, Interessenverlust, Hoffnungslosigkeit oder Selbstmordgedanken. Wenn solche Symptome über Wochen persistieren, ist professionelle Hilfe angezeigt.

Hilft Ernährung wirklich?

Studien zeigen, dass eine anti‑entzündliche, mediterrane Ernährung bei vielen Betroffenen Depressionen lindern oder zum Verschwinden bringen kann. Ernährung ist ein sinnvoller, nebenwirkungsarmer erster Schritt.

Wann brauche ich unbedingt ärztliche Hilfe?

Bei Suizidgedanken, akuter Selbstgefährdung, schwerer Funktionsbeeinträchtigung oder wenn Symptome trotz Basismaßnahmen weiter bestehen: sofort ärztliche oder psychiatrische Hilfe aufsuchen.

Können ergänzende Angebote wie QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden helfen?

Ja. Plattformen wie QS24, wikiSana und QS24.tv bieten ergänzende Informationen, Weiterbildung und Vernetzungsmöglichkeiten. Die QS24.Sprechstunden sind interaktive Experten‑Events, die direkten Austausch und aktuelle Erkenntnisse ermöglichen. Solche Angebote begleiten Sie auf dem Weg und verknüpfen Wissen mit praktischer Umsetzbarkeit.

Ankündigung: QS24.Sprechstunden und weiterführende Angebote

Ressourcen, Angebote und wie Sie weitermachen

Wenn Sie tiefer einsteigen möchten: Nutzen Sie die QS24-Angebote, die die Expertenrunde empfiehlt. Stöbern Sie in der Online‑Ausgabe des Gesundheitskompasses unter qs24.run/online, melden Sie sich für die QS24 Academy an (https://my.qs24.academy) für zertifizierte Kurse mit den Expertinnen und Experten und informieren Sie sich über die nächsten QS24.Sprechstunden (https://qs24.run/sprechstunden).

Einige Fakten zur QS24 Mediengruppe AG, die Ihnen die breite Basis für diese Inhalte bietet: Die erste Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erreichte eine Verteilung von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im September/Oktober 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 Stück im D‑A‑CH‑Raum. QS24 erreicht tagesaktuell bis zu 600.000 Zuschauer über alle Kanäle, verfügt über mehr als 400.000 YouTube‑Abonnenten und betreibt mit wikiSana ein KI‑gestütztes Forum mit tausenden Sendungen. Nutzen Sie die QS24‑Ressourcen: QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden.

Screenshot: QS24 Lebensstilfragebogen und Akademie

Abschließende Gedanken

Die Expertenrunde macht klar: Depression ist multidimensional. Ein Brückenbau zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin ist sinnvoll und notwendig. Biologische Basismaßnahmen (Ernährung, Sonne, Bewegung, Mikronährstoffe), sozialer Halt und gezielte psychotherapeutische Interventionen ergänzen sich. Kleine, konkrete Schritte können viel bewirken: ein Spaziergang, ein Gespräch, ein strukturierter Schlafrhythmus oder eine gezielte Ernährungsumstellung.

Nutzen Sie die Angebote von QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden als Wegweiser und Begleiter. Melden Sie sich für den Newsletter an (https://www.qs24.tv/newsletter/) und informieren Sie sich über die nächste Ausgabe des Gesundheitskompasses sowie die QS24 Academy (https://my.qs24.academy). Die QS24.Sprechstunden bieten live Expertenkontakt und Interaktion – ideal, um Fragen zu stellen und sich zu vernetzen: https://qs24.run/sprechstunden.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie achtsam, mutig und gut versorgt. Mit herzlicher Wertschätzung,

Ihr Fabian Glogg und das Team von QS24

Teilen
Weitere Beiträge

Newsletter abonnieren