Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interview
- Häufig gestellte Fragen
- Abschließende Gedanken und Einladung zum Dialog
- Weiterführende Angebote von QS24
Einleitung
In diesem Gespräch geht es um eine einfache Brücke zwischen Ursachen und Wirkungen: Was passiert, wenn unser Trinkwasser winzige Mengen von Hormonen, Medikamenten und anderen Fremdstoffen enthält und wie reagieren Schulmedizin und Ganzheitsmedizin darauf? Alexander Glogg fragt, Dr. Dr. Jordan Petrow antwortet. Dieses Interview beleuchtet die Thesen, Zahlen und praktischen Empfehlungen und verbindet sachliche Klarheit mit einer Einladung zum Diskurs.
Interview
Herr Dr. Petrow, viele Hersteller sprechen von sogenanntem ionisiertem Wasser. Wie lautet Ihre erste Klarstellung dazu?
Ich spreche lieber von elektrolysiertem Wasser. Der Begriff ionisiertes Wasser klingt schön, aber technisch korrekt ist elektrolysiertes Wasser. Es wird oft als Allheilmittel verkauft, doch die Frage ist, welche Probleme damit wirklich gelöst werden und welche nicht.

Sie haben eine sehr eindrückliche Rechnung mit einem Schwimmbecken vorgebracht. Was genau wollten Sie damit zeigen?
Stellen Sie sich ein olympisches Schwimmbecken vor: 50 Meter mal 25 Meter mal 2 Meter. Drei bis fünf Tropfen einer theoretisch giftigen Substanz ergeben nach Verdünnung Konzentrationen im Bereich von etwa 120 Nanogramm pro Liter. Die Frage ist: Klingt das wenig? Ja, aber wir müssen es relativieren. Der Hormonstoffwechsel funktioniert biologisch bereits auf ähnlichen Konzentrationsniveaus. Ein Testosteronwert kann zum Beispiel bei 12 Nanogramm pro Liter liegen. Wenn Fremdstoffe hormonaktiv sind, können diese niedrigen Konzentrationen physiologisch relevant werden.

Sie sprechen von einem Cocktail aus vielen Substanzen. Welche Bedeutung hat das?
Bei Messungen wurden hunderte Substanzen nachgewiesen. Wenn nur 30 dieser Stoffe mit jeweils 120 Nanogramm pro Liter vorkommen, entsteht ein Cocktail von hormonaktiven Stoffen. Die Summe und die kombinatorischen Effekte können auf den Organismus wirken, insbesondere in sensiblen Phasen wie der Schwangerschaft. Das ist nicht nur eine abstrakte Sorge; in Flüssen wurden bereits Zwitter‑Fische dokumentiert, ein Indiz, dass Umweltbelastungen biologische Effekte haben können.
Welche Rolle spielen Mikroplastik und Weichmacher in diesem Kontext?
Sie sind allgegenwärtig: Verpackungen, Lebensmittel und Umwelteinträge führen dazu, dass Mikroplastik und Nanopartikel im Alltag ankommen. Weichmacher sind hormonell wirksam. Diese Belastungen addieren sich zum Wasserproblem. Man muss schwangerschaftsbezogen denken: Schon kleinste hormonähnliche Einflüsse können Entwicklungsprozesse stören.
Wie groß schätzen Sie aktuell das Problem von resistenten Keimen und Schadstoffen im Wasser?
Resistente Bakterien und Krankenhausinfektionen sind ein reales Problem. In öffentlichen Diskussionen wird darüber informiert, und es gibt Zahlen, nach denen viele Menschen durch Nosokomiale Infektionen leiden und sterben. Ein direkter und einfacher Ansatz für Haushalte ist die Wasseraufbereitung mit Umkehrosmose, denn nur diese Technologie entfernt zuverlässig viele Schadstoffe und Medikamente.

Empfehlen Sie, dauerhaft nur Umkehrosmosewasser zu trinken?
Nein. Reines Osmosewasser sollte nicht unreflektiert als Dauerkost empfohlen werden. Studien warnen davor, und ich empfehle nach der Umkehrosmose eine Remineralisierung. Mineralien sind es, die einen basischen Stoffwechsel ermöglichen. Viele Geräteanbieter setzen statt echter Remineralisierung auf Elektrolyse oder Aktivkohlefilter. Aktivkohle entfernt vieles, aber Hormone oft nicht vollständig. UV-Lampen werden im Marketing groß genannt, ihre Effektivität gegen komplexe Biofilme oder im Endgerät ist jedoch limitiert.

Sie erwähnten auch Wasserstoffwasser. Was ist Ihr Standpunkt dazu?
Wasserstoffwasser hat in Studien interessante Effekte gezeigt und wird von mir als medizinisch relevantes Ergänzungsfeld gesehen. Entscheidend ist die Reihenfolge: Zuerst Schadstoffentfernung durch Umkehrosmose, dann Remineralisierung und optional eine Wasserstoffanreicherung. Ich habe hierzu Patente entwickelt und empfehle Geräte mit dieser Gesamtstrategie.
Was raten Sie Menschen, die ihr Trinkwasser zuhause verbessern wollen?
Folgende Schritte erscheinen sinnvoll: 1) Schadstoffreduzierung durch Umkehrosmose, 2) kontrollierte Remineralisierung, 3) optional Wasserstoffanreicherung für antioxidative Effekte. Achten Sie darauf, dass Hersteller transparent erklären, welche Werte sie messen und wie die Remineralisierung erfolgt. Und denken Sie an eine ausgewogene Ernährung als ergänzende Quelle für Mineralien.

Häufig gestellte Fragen
Warum reicht Aktivkohle nicht aus, um Hormone aus dem Trinkwasser zu entfernen?
Aktivkohle filtert viele organische Stoffe, doch hormonaktive Substanzen können in ihrer Struktur und Polarität so variieren, dass sie nicht vollständig gebunden werden. Umkehrosmose entfernt diese Stoffe systematisch, weil sie auf Molekülgröße und -eigenschaften abzielt.
Macht basisches Wasser dauerhaft den Körper basisch?
Nein. Basizität im Körper hängt von der Aufnahme und Verfügbarkeit von Mineralien ab. Elektrolytisch erhöhtes pH ist kein Ersatz für echte Remineralisierung. Mineralien aus Lebensmitteln oder gezielten Ergänzungen sind entscheidend.
Ist reines Umkehrosmosewasser schädlich?
Reines RO-Wasser kann bei ausschließlichem Langzeitgebrauch ohne Mineralzufuhr problematisch sein. Im Alltag verbindet sich RO-Wasser jedoch schnell mit den Mineralien aus der Nahrung. Empfehlenswert ist eine abgestimmte Remineralisierung nach der Aufbereitung.
Abschließende Gedanken und Einladung zum Dialog
Dieses Interview möchte Brücken bauen: zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin, zwischen Ursachenforschung und konkretem Handeln. Sie können bei sich zuhause Wahlmöglichkeiten treffen, die sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praktisch umsetzbar sind. Denken Sie daran: Die beste Entscheidung entsteht aus Information, Diskurs und Weitsicht.

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Mit herzlicher Wertschätzung,
Alexander Glogg














