Proteine richtig einnehmen – Interview mit Marc Warnecke, Arzt und 3-facher Schwimmweltmeister

Proteine richtig einnehmen: Soviel brauchst du wirklich, um gesund zu bleiben

In diesem Gespräch auf QS24 erklärt Dr. Marc Warnecke praxisnah und fundiert, wie Sie Proteine, Kollagen und bioaktive Peptide gezielt nutzen können, um Muskeln, Bindegewebe und Lebensqualität zu erhalten. Dieses Interview, produziert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen – ist für alle gedacht, die Prävention ernst nehmen und wissen wollen: Wie viel Protein brauche ich wirklich? Sie finden hier klare Antworten, praktische Tipps und eine Übersicht zu Chancen und Grenzen moderner Peptid-Forschung. Lesen Sie weiter und entdecken Sie, wie qQS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden Sie auf Ihrem Gesundheitsweg begleiten können.

Inhaltsverzeichnis

Einführung: Warum Proteine heute wichtiger sind denn je

Alexander Glogg: Warum sind Proteine so zentral für Gesundheit und Alterung?

Dr. Marc Warnecke erklärt, dass Proteine die Baustoffe des Lebens sind. Sie bilden das Bindegewebe, Enzyme, Hormone und Muskulatur. Ab dem 20. Lebensjahr beginnt ein langsamer Abbau, ab 40 etwa 1 % Muskelmasse pro Jahr. Wer seinen Proteinbedarf deckt, reduziert Abbauprozesse, Entzündungen und das Risiko für degenerative Erkrankungen. Proteine helfen also sowohl in akuten Heilungsprozessen als auch in der täglichen Regeneration.

Demonstration: Haut- und Bindegewebe bei älteren Menschen

Dosierung: Praktische Empfehlungen und warum „1–3 Esslöffel“ oft auf der Verpackung steht

Alexander Glogg: Auf vielen Dosen steht „1–3 Esslöffel“ – reicht das wirklich?

Die Empfehlung von 1–3 Esslöffeln (ca. 10–30 g) ist als Zusatz zur normalen Ernährung gedacht. Für Personen, die insgesamt ausreichend und ausgewogen essen, ist das ein guter Einstieg. Dr. Warnecke betont jedoch: Bei älteren Menschen, Leistungssportlern oder in Krankheitsphasen kann der Bedarf deutlich höher liegen (bis zu 1,5–2 g Protein pro kg Körpergewicht pro Tag). In solchen Fällen ist gezielte Substitution sinnvoll, weil viele Menschen den täglichen Bedarf allein mit normalen Mahlzeiten kaum erreichen.

Packungsangaben: Dosierung 1–3 Esslöffel erklärt

Alexander Glogg: Wie viel ist sicher und ab wann wird es problematisch?

Studien zeigen, dass bis 20 g am Tag guter Start sind, 30 g und mehr erhöhen die Sicherheit für Effekte. Dr. Warnecke gibt zu bedenken, dass kurzkettige hydrolysierte Proteine eine sehr hohe Bioverfügbarkeit haben, sodass z. B. 30 g in der Praxis mehr Wirkung zeigen können als 30 g unaufgeschlossener Rohstoff. Bei Nierenerkrankungen ist ärztliche Begleitung Pflicht, bei gesunden Nieren sind auch höhere Dosen meist unproblematisch.

Bioaktive Peptide und kollagenbasierte Innovationen

Alexander Glogg: Was sind bioaktive Peptide und warum sind sie spannend?

Bioaktive Peptide sind kurze Aminosäureketten (z. B. Tripeptide), die nicht nur Nährstoffe liefern, sondern gezielt Stoffwechselprozesse modulieren können. Dr. Warnecke erläutert: Diese Peptide können Entzündungen hemmen, den Einbau von Gewebe stimulieren oder Stoffwechselprozesse anstoßen. Sie wirken anders als einfache Aminosäuren – sie haben eine Botschaft an den Körper und können messbare Veränderungen auslösen.

Alexander Glogg: Wie sehen die Forschungsansätze konkret aus?

Im Labor werden bioaktive Peptide identifiziert, angereichert und in definierten Kombinationen (z. B. HLMC28 — Human-like Master-Collagen 28) zusammengesetzt. Ziel ist es, die Zusammensetzung des menschlichen Körpers abzubilden und so effektiver zu unterstützen. Erste rekombinante, kollagenähnliche Ansätze zielen sogar auf vegane Alternativen ab, die später klinisch geprüft werden.

Visionäre Forschung: HLMC28, Master-Collagen für optimierte Wirkung

Praktische Anwendung: Wann, wie und mit was kombinieren?

Alexander Glogg: Wie integriere ich Kollagen oder Aminosäuren praktisch in den Alltag?

Dr. Warnecke empfiehlt, Kollagenpulver ins tägliche Essen zu mischen – im Kaffee, Joghurt oder in Suppen. Ältere Menschen profitieren von geschmacksneutralen, kurzkettigen Präparaten, weil diese nicht sättigen und so die normale Nahrungsaufnahme nicht blockieren. Für Sportler oder voranstehendes Training empfiehlt er 1–2 Esslöffel vor dem Training als Strukturschutz; danach eine Proteingabe für das anabole Fenster.

Kollagenpulver lässt sich leicht in Getränke oder Speisen mischen

Alexander Glogg: Muss ich zusätzlich Whey oder HMB nehmen?

Whey (Molkenprotein) ist ein wertvoller Rohstoff und sättigt stärker. Für ältere, wenig essende Personen sind kurzkettige Kollagenpeptide oft besser. Kombiniert man Kollagen mit HMB (ein Leucin-Vorläufer), erhält man eine stärkere muskuläre Wirkung — besonders sinnvoll bei Menschen, die gezielt Muskulatur erhalten oder aufbauen wollen.

Sicherheit, Ethik und zukünftige Entwicklungen

Alexander Glogg: Woher stammen die Rohstoffe und wie steht es um Ethik und Vegan-Ansprüche?

Viele Kollagene werden aus tierischen Rohstoffen gewonnen; durch Hydrolyse entsteht jedoch ein reines Aminosäure-/Peptidpulver. Dr. Warnecke weist darauf hin, dass es keine echten veganen Kollagene mit identischen bioaktiven Peptiden gibt — bislang sind viele Produkte eher Nachahmungen. Seine Forschung zielt auf rekombinante, kollagenähnliche Produkte, die eines Tages vegan und hochspezifisch sein könnten.

Herstellungsverfahren: Hydrolyse reduziert den Rohstoff zur reinen Peptidkette

Alexander Glogg: Besteht das Risiko, dass bioaktive Peptide zu Medikamenten oder Doping werden?

Ja, die Grenze ist fließend. Wenn Peptide stark konzentriert gezielt Stoffwechselprozesse verändern, können sie medizinische Wirkungen haben — und theoretisch für Doping missbraucht werden. Dr. Warnecke betont die Verantwortung: Forschung kann Medikamente hervorbringen, aber für QS24 und die Praxis gilt die ethische Leitlinie des sauberen Einsatzes.

Konkretes Tagesbeispiel – so könnte ein proteinreicher Tag aussehen

Alexander Glogg: Wie decke ich z. B. 70–100 g Protein pro Tag praktisch?

Dr. Warnecke empfiehlt Kombination: Morgens ein Löffel Kollagen mit Mikronährstoffen, mittags eine proteinreiche Hauptmahlzeit (Fisch, Fleisch, Quark oder Hülsenfrüchte) und abends wieder eine Proteinquelle. Ergänzend können 1–3 Esslöffel Kollagen über den Tag verteilt die Lücken schließen, ohne zu sättigen. Bei hohem Bedarf (z. B. 1,5–2 g/kg) sollten Sie rechnen, Mahlzeiten planen und ggf. ergänzen.

Beispiel: Morgendrink mit Kollagen sowie Omega-3 und Vitamin D3

FAQ – Häufige Fragen auf einen Blick

Wie viel Protein brauche ich pro kg Körpergewicht?

Als Richtwert 1,2–1,5 g/kg im Alltag; bei Krankheit, Operation oder Leistung bis 1,5–2 g/kg. Ältere Menschen neigen zu höherem Bedarf.

Belasten hydrolysierte Peptide die Nieren?

Bei gesunden Nieren zeigen Studien keine Verschlechterung der Filtrationsrate auch bei höheren Gaben. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Therapie ärztlich überwacht werden.

Machen Kollagenpräparate satt?

Hydrolysierte Kollagenpeptide sind wenig sättigend. Das ist ein Vorteil bei älteren Menschen, die weniger Appetit haben und nicht durch einen Shake die restliche Nahrungsaufnahme blockieren sollen.

Ist veganes Kollagen möglich?

Rein pflanzliche Produkte, die als „veganes Kollagen“ bezeichnet werden, sind oft Nachbildungen einzelner Aminosäuren – die charakteristischen bioaktiven Peptide fehlen meist. Rekombinante Lösungen könnten künftig echte vegan-kompatible Kollagen-Alternativen liefern.

Kann ich vor dem Training Protein nehmen?

Ja: 1–2 Esslöffel kurzkettige Aminosäuren vor dem Training schützen Strukturproteine; danach Proteine für das anabole Fenster zur Regeneration.

Zusammenfassung – Die wichtigsten Takeaways

  • Proteine sind Grundbausteine für Gesundheit: Muskeln, Bindegewebe, Immunsystem und Stoffwechsel.
  • 1–3 Esslöffel Kollagenpulver sind als Ergänzung sinnvoll; bei erhöhtem Bedarf muss höher dosiert werden.
  • Bioaktive Peptide sind eine neue Klasse mit gezielten Stoffwechselfunktionen – Zukunftspotenzial hoch.
  • Kombination aus gezielter Substitution und Bewegung (muskelstimulierendes Training) ist optimal.
  • Für individuelle Fragen und medizinische Begleitung: QS24 Sprechstunden bieten Expertenrat.
Vor dem Training: kleine Portion Aminosäuren als Schutz empfohlen

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In Dankbarkeit und mit herzlicher Einladung, Ihre Gesundheit aktiv zu gestalten,

Alexander Glogg
Moderation & Redaktion, QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen


Ergänzende Hinweise und Suchbegriffe

Wenn Sie weiter in das Thema eintauchen möchten, nutzen Sie die genannten Angebote von QS24 sowie die Plattform wikiSana oder die QS24 Academy. Sie können gezielt nach folgenden Stichworten suchen, um vertiefende Beiträge, Studien oder Expertenmeinungen zu finden:

  • Kollagenpeptide
  • bioaktive Peptide
  • Proteindosis
  • HMB
  • Anabolisches Fenster
  • Hydrolysierte Proteine

Bei individuellen Fragen oder gesundheitlichen Einschränkungen empfiehlt sich eine direkte Beratung in den QS24 Sprechstunden oder durch Ihr behandelndes Team. Nutzen Sie die oben genannten Plattformen als Ausgangspunkt für weiterführende Informationen und praktische Anleitungen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Alexander Glogg und das QS24 Team

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