Dieses Gespräch auf QS24 mit Moderatorin Corina Klein beleuchtet einen zentralen Weg zur inneren Freiheit: die Frage, wie Wille entsteht und welche inneren und äußeren Prägungen ihn lenken. In klarer, herzlicher und visionärer Sprache erklärt Dr. med. Andres Bircher, wie Träume, frühkindliche Erfahrungen, Ahnenmuster und gesellschaftliche Ideen unser Entscheiden formen und welche Schritte zur Befreiung möglich sind. Das Interview verknüpft Schulmedizin und Ganzheitsmedizin und gibt Ihnen konkrete Impulse für die eigene Entwicklung.
Inhaltsverzeichnis
- Kernfragen und erste Antworten
- Die Spuren der frühen Prägung: Mutter, Vater und Großeltern
- Ahnen, Epigenetik und kollektives Unbewusstes
- Gesellschaftliche Ideen und Medien: äußere Prägungen
- Weg zur Freiheit: Selbstkenntnis, Therapie und innere Arbeit
- Fallbeispiele: Wie Prägungen sich zeigen und heilen lassen
- Schlussgedanken: Verantwortung, Moral und politische Relevanz
- FAQ — Häufig gestellte Fragen
- Weiterführende Angebote und Einladung
Kernfragen und erste Antworten
Corina Klein: Wann stellt sich die Frage „Was will ich?“ – und wie frei ist dieser Wille überhaupt?
Dr. Andres Bircher erklärt, dass viele Menschen diese Frage nie tief stellen. Philosophisch betrachtet definierte Thomas Hobbes im 17. Jahrhundert Willensfreiheit als Übereinstimmung mit den Überzeugungen der wollenden Person. Doch bereits Schopenhauer formulierte pointiert: „Wir können tun, was wir wollen, aber wir können nicht wollen, was wir wollen.“ Der Wille entsteht selten aus reinen Intellekt-Entscheidungen; er wurzelt in tiefen Gefühlen, Intuitionen und noch tiefer liegenden Ebenen wie Illusionen und Empfindungen.
Corina Klein: Welche Bedeutung haben Träume für das Verstehen des eigenen Willens?
Träume spiegeln die innere Gefühls- und Illusionswelt ohne direkten Bezug zur Realität oder Zeit. Wichtiger als das Nachschlagen von Symbollexika ist die Frage: Wie fühlen Sie sich nach dem Erwachen? Alles im Traum repräsentiert Anteile der eigenen Person. C. G. Jung lieferte hierzu wertvolle Erkenntnisse – insbesondere zur Idee des kollektiven Unbewussten, das kulturelle und ahnenbedingte Muster beinhaltet.
Die Spuren der frühen Prägung: Mutter, Vater und Großeltern
Corina Klein: Wie prägen Mutter und Vater unseren Willen bereits vor und während der frühen Kindheit?
Bereits in der Schwangerschaft und während der Geburt sind Kinder den Gefühlen und Traumata der Mutter ausgesetzt. In den ersten Monaten erkennt der Säugling zunächst nur Teile der Mutter (z. B. die Brust) und spaltet gute und böse Erfahrung — ein Stadium, das Melanie Klein als paranoid-schizoide Position beschrieb. Wenn das Kind später erkennt, dass „gute“ und „böse“ Brust dieselbe Person sind, entsteht das, was Klein als depressive Position bezeichnete: die Fähigkeit zur Empathie, Abhängigkeitserfahrung und damit zur Entwicklung von Fantasie und freiem Spiel. Gelingt diese Integration nicht, können spätere psychische Erkrankungen oder eingeschränkte Willensfreiheit entstehen.
Corina Klein: Welche Rolle spielen Vaterkomplexe und familiäre Traumata?
Vater- und Mutterkomplexe hinterlassen tiefe Spuren. Dr. Bircher nennt eindrücklich das Beispiel Adolf Hitler: früh erfahrene Brutalität und ein nicht integrierter Vaterkomplex trugen zur Projektion von Hass und zur Entstehung katastrophaler politischer Entscheidungen bei. Solche Beispiele verdeutlichen, wie unbewältigte Traumata nicht nur das Individuum, sondern ganze Gesellschaften lenken können.
Ahnen, Epigenetik und kollektives Unbewusstes
Corina Klein: Kann Angst oder Krankheit von Vorfahren weitergegeben werden?
Ja. Dr. Bircher beschreibt Fälle, in denen Krankheiten oder Ängste epigenetisch und im kollektiven Unbewussten weitergegeben werden. Ein Patient konnte nach der Aufdeckung eines Traums, in dem Blut in einem Graben erschien, nachvollziehen, dass sein Großvater im Ersten Weltkrieg im Stellungskrieg war. Als diese Verbindung erkannt wurde, verbesserten sich Symptome wie Tinnitus und Angst. Solche Beispiele zeigen: Ahnenarbeit kann direkte Auswirkungen auf Heilung und Willensfreiheit haben.
Gesellschaftliche Ideen und Medien: äußere Prägungen
Corina Klein: Wie stark beeinflussen Gesellschaft und Medien unseren Willen?
Die gesellschaftlichen Normen und Massenmedien prägen unser Denken und Handeln erheblich. Werbung, kollektive Wahnideen und kulturelle Erziehungsmodelle formen Überzeugungen weitgehend unbewusst. Dr. Bircher vergleicht kulturelle Erziehungsstile: In einigen Ländern wird das „Besondere“ gelobt, woanders gilt es als Beleidigung — solche kulturellen Unterschiede prägen, ob Menschen wagen, „speziell“ zu sein, und beeinflussen damit die Entwicklung eines freien Willens.
Weg zur Freiheit: Selbstkenntnis, Therapie und innere Arbeit
Corina Klein: Wie kann man eine echte Willensfreiheit entwickeln?
Willensfreiheit ist kein Zustand, den man einmal erreicht; es ist ein lebenslanger Weg. Entscheidend ist tiefes Selbstverständnis: Träume anschauen, Gefühle und Empfindungen wahrnehmen und unbewusste Anteile wie Mutter- und Vaterkomplexe erforschen. Nur durch Erkennen der eigenen Herkunft — biologisch, familiär, gesellschaftlich — können Sie die unsichtbaren Fesseln lösen. Therapieformen, systemische Arbeit, Homöopathie und spezifische Verfahren wie Neuraltherapie können begleitend helfen.
Corina Klein: Gibt es praktische Schritte für den Alltag?
Ja. Dr. Bircher empfiehlt: Beginnen Sie mit Achtsamkeit (spüren, wie Sie sich nach einem Traum fühlen), suchen Sie systemische Ahnenarbeit, überprüfen Sie Glaubenssätze (z. B. „Ich bin immer allein“) und hinterfragen Sie deren Herkunft. Ergänzend kann fachliche Begleitung in Anspruch genommen werden, um epigenetische und tiefenpsychologische Muster aufzulösen. Pflege Ihres inneren Kindes: Erlauben Sie sich, „speziell“ zu sein und die eigene Kreativität zu entfalten.
Fallbeispiele: Wie Prägungen sich zeigen und heilen lassen
Corina Klein: Können Sie konkrete Beispiele nennen?
Dr. Bircher schildert mehrere Fälle: Eine Geigerin, geprägt durch die unerfüllte Karriere der Mutter, entwickelte ein inneres „Waisenkind“, das sich nie angenommen fühlte. Durch therapeutische Arbeit und homöopathische Begleitung (z. B. Magnesium carbonicum) konnte diese tiefe Erschöpfungs- und „Nie-genug“-Thematik gelindert werden. Ein weiteres Beispiel: ein Patient mit quälendem Tinnitus, dessen Traumbild zu einer Ahnenkonstellation referierte — nach der Erkenntnis verschwanden Symptome und Angst.
Schlussgedanken: Verantwortung, Moral und politische Relevanz
Corina Klein: Welche gesellschaftliche Bedeutung hat die Entwicklung von Willensfreiheit?
Wer an tiefer Selbstkenntnis arbeitet, entwickelt nicht nur persönliche Freiheit, sondern auch Verantwortung und moralische Urteilsfähigkeit. Ohne diese Arbeit handelt der Mensch oft aus projizierten, tierhaften Impulsen, die großen Schaden anrichten können — politische Beispiele zeigen dies deutlich. Deshalb ist individuelle Heilung und Bewusstseinsentwicklung auch ein Beitrag zur gesellschaftlichen Gesundheit.
FAQ — Häufig gestellte Fragen
Was ist der erste praktische Schritt, um den eigenen Willen zu erforschen?
Starten Sie mit Achtsamkeit: Notieren Sie nach dem Aufwachen, wie Sie sich fühlen. Fragen Sie sich, ob ein Glaubenssatz möglicherweise nicht aus Ihrer eigenen Erfahrung, sondern aus der Familie oder Gesellschaft stammt. Dies ist die Brücke von Ursachen und Wirkungen.
Wie kann Ahnenarbeit konkret aussehen?
Ahnenarbeit kann Gespräche mit älteren Familienmitgliedern, systemische Familienaufstellungen, Traumdeutung oder therapeutische Interventionen beinhalten. Ziel ist, Muster sichtbar zu machen und bewusst zu trennen, was Sie selbst sind und was vererbt wurde.
Hilft schulmedizinische Behandlung bei solchen Themen?
Schulmedizin kann Symptome behandeln und akute Zustände stabilisieren. Für tief verwurzelte seelische Prägungen empfiehlt sich jedoch eine integrative Herangehensweise: Schulmedizin und Ganzheitsmedizin. QS24 fördert genau diese Verbindung – für eine Behandlung, die sowohl Ursachen als auch Wirkungen berücksichtigt.
Welche Rolle spielen Angebote wie QS24, wikiSana oder die QS24 Sprechstunden?
Plattformen wie QS24, wikiSana und QS24.tv bieten Zugang zu ganzheitsmedizinischem Wissen, Vernetzung mit Experten und praxisnahen Formaten wie den QS24 Sprechstunden. Dort finden interaktive Live-Fragerunden, Networking und vertiefende Inhalte statt, die Sie in Ihrer persönlichen Heilungsreise unterstützen können.
Weiterführende Angebote und Einladung
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Wichtig: Die erste Ausgabe unseres QS24 Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Verteilauflage von 140.000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 und markiert einen neuen Meilenstein: über 600.000 Exemplare, davon rund 580.000 direkt im D‑A‑CH‑Raum. Nutzen Sie diese gebündelte Wissensquelle für Prävention, Ganzheitsmedizin und Inspiration.
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Abschließende Worte
Die Entwicklung von Willensfreiheit ist ein Weg der Selbsterkenntnis — eine Reise, die innere Landschaften erhellt, Ahnenspuren entwirrt und ganzheitliche Heilung möglich macht. Seien Sie liebevoll mit sich auf diesem Weg und nutzen Sie die Angebote, die Sie unterstützen. Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit.
Mit herzlicher Anerkennung und den besten Wünschen,
Ihr QS24-Team — in Dankbarkeit
