Urtinkturen, Selbstheilung und praktische Naturmedizin – Ein Interview mit Dr. Peter Emmrich, Arzt, Biologe und Chemiker

Blutzucker Lymphfluss kalte Extremitäten

Inhaltsverzeichnis

Einführung

In dieser Ausgabe spricht Alexander Glogg mit Dr. Peter Emmrich über ein Thema, das vielen Leserinnen und Lesern vertraut ist: kalte Füße, Wasser in den Beinen und Probleme mit dem Blutzucker – und wie gezielt eingesetzte Urtinkturen helfen können. Die Sendung wurde präsentiert vom Schweizer Gesundheitsfernsehen QS24. Dieses Interview fasst die wichtigsten Erkenntnisse kompakt zusammen und gibt Ihnen praktische Hinweise, die Sie sofort zu Hause umsetzen können. Der Beitrag verknüpft traditionelles Erfahrungswissen mit modernen Herstellungsstandards und schlägt eine Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin.

Kälte, Energiemangel und die Yin‑Yang‑Balance

Alexander und Dr. Emmrich sprechen über Yin‑Yang‑Balance

Alexander Glogg: Was bedeutet „Kälte“ im Kontext von Regulationsmedizin und wie erkennen Sie, ob sie behandlungsbedürftig ist?

Dr. Peter Emmrich: Kälte — zum Beispiel kalte Füße oder Hände — ist oft ein Ausdruck von Energiemangel und Durchblutungsstörungen. Nicht immer hilft ein rein mechanisches Vorgehen; der Körper ist ein komplexes System und benötigt Signale zur Selbstregulation. Die traditionelle Yin‑Yang‑Philosophie ist hier ein hilfreicher Orientierungsrahmen: Ausgleich schaffen, nicht nur Symptome betäuben.

Meisterwurz: Wärme, Allergien und Energie

Meisterwurz-Tinktur: Tropfen in warmer Flüssigkeit

Alexander Glogg: Welche Pflanzen empfehlen Sie bei Kälte und was ist die Rolle der Meisterwurz?

Dr. Peter Emmrich: Die Meisterwurz (Wurzel) ist eine klassische Energiepflanze: Sie mobilisiert, bringt innerliche Wärme und verbessert Flussprozesse. Praktisch: ein paar Tropfen in warmem Wasser oder Tee, ein bisschen im Mund einspeicheln — viele Menschen spüren rasch ein warmes Aufgehen von Bauch und Füßen. Bei Allergien kann die Meisterwurz ebenfalls regulierend wirken, weil sie überschießende Reaktionen des Immunsystems beruhigt.

Yin‑Yang‑ und Harmonie‑Mischungen: Basis für viele Beschwerden

Auswahl von Misch‑Tinkturen: Yin‑Yang und Harmonie

Alexander Glogg: Sie sprechen von zwei Mischungen, die einen großen Teil der Beschwerden abdecken. Was sind das für Mischungen?

Dr. Peter Emmrich: Wir haben zwei zentrale Rezepturen entwickelt: die Yin‑Yang‑Balance (für psychische und energetische Disharmonien, Zitronenmelisse, Schafgarbe, gelber Enzian, Johanniskraut, Wermut) und die Harmonie‑Mischung (Hafer, Passionsblume, Baldrian) — beide zusammen decken viele alltägliche Symptome ab. Meine Empfehlung: regelmäßige Kuren, z. B. 6–8 Wochen, drei bis vier Mal jährlich, jeweils morgens, mittags, abends und zur Nacht fünf Tropfen.

Hafer‑Tinktur: Unterstützung bei Blutzucker und Verdauung

Hafer: Traditionelle Anwendungen gegen Verdauungsprobleme

Alexander Glogg: Kann Hafer wirklich beim Diabetes helfen?

Dr. Peter Emmrich: Ja. Hafer hat eine lange Tradition bei Verdauungsbeschwerden und wirkt regulierend auf den Stoffwechsel. Bei Typ‑2‑Diabetes, wo Prozesse allgemein „träge“ sind, kann Hafer‑Schleim oder die Hafer‑Tinktur helfen, Abläufe zu aktivieren und langfristig den HbA1c zu verbessern. Wichtiger Hinweis: Patientinnen und Patienten mit Insulin‑Therapie müssen bei Kombinationen ärztlich überwacht werden — eine mögliche Insulindosisreduktion sollte immer kontrolliert erfolgen.

Gelber Steinklee: Lymphfluss und Wasser in den Beinen

Gelber Steinklee: Abbildung im Buch

Alexander Glogg: Wie lässt sich Wasser in den Beinen naturheilkundlich angehen?

Dr. Peter Emmrich: Wenn die Lymphe stagniert, hilft nicht nur Entwässern: Die Ursache bleibt bestehen. Der gelbe Steinklee regt Lymphfluss und Stoffwechselorgane an (Darm, Leber, Niere, Lunge) und kann so die Fehlverteilung beseitigen. Ergänzend können Spurenelemente wie Selen und Omega‑3‑Fettsäuren sinnvoll sein. Wichtig: Nach Operationen mit Lymphknoten‑Entfernung ist eine individuelle Begleitung unerlässlich.

Qualität von Urtinkturen und Herstellungsprinzipien

Alexander Glogg: Was unterscheidet hochwertige Urtinkturen von minderwertigen Produkten?

Dr. Peter Emmrich: Qualität beginnt beim Rohstoff: Standortgerechte Wildkräuter ohne Umweltgifte, ohne genetische Manipulation. Die Extraktion mit Bio‑Alkohol, schonendes Abpressen und eine mineralische Rekombination mit sauberem Bergwasser sind entscheidend. Nur so bleiben die relevanten Inhaltsstoffe, Mineralien und das komplexe Informationsfeld der Pflanze erhalten. Billige Schnellverfahren können zwar etwas extrahieren, liefern aber nicht dieselbe Wirkungstiefe.

Praktische Anwendung: Dosierung, Kur und Tieranwendung

Anwendung bei Tieren: Tropfen in Wasser

Alexander Glogg: Wie wendet man Tinkturen sicher an — auch bei Kindern und Tieren?

Dr. Peter Emmrich: Tropfen in etwas Wasser geben, 15–20 Minuten warten, bis der Alkohol verflogen ist, dann verabreichen. Kinder, ältere Menschen und Tiere benötigen geringere Mengen, dafür längere Begleitung. Bei Unsicherheiten sollte immer eine fachkundige Apotheke oder ein erfahrener Therapeut konsultiert werden. Und: Tinkturen sind Ergänzung, nicht Ersatz für dringende schulmedizinische Eingriffe (z. B. Blinddarm, schwere Infektionen).

Weshalb Heilung vom Körper ausgeht

Der Körper als heilende Instanz: Metapher der Handbremse

Alexander Glogg: Sie betonen immer wieder, dass der Körper selbst heilt. Was ist damit gemeint?

Dr. Peter Emmrich: Die Tinktur ist das Signal‑ und Substanzwerkzeug, das dem Körper die Möglichkeit gibt, blockierte Prozesse zu lösen. Vergleich: Der Chirurg richtet eine gebrochene Achse – der Knochen heilt aber durch körpereigene Bildung des Kallus. So befähigen Urtinkturen, sie „schrauben“ nicht, sie ermöglichen. Die Heilung geschieht durch den Organismus.

FAQ — Häufig gestellte Fragen

  • Sind Urtinkturen sicher? Bei qualitativ hochwertigen Produkten und richtiger Dosierung sind Urtinkturen allgemein sicher. Wechselwirkungen mit Medikamenten bestehen — bitte Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt halten.
  • Wie lange dauert eine Kur? Empfohlen werden 6–8 Wochen pro Kur, drei bis vier Mal jährlich bei präventiver Anwendung. Bei akuten Problemen kann die Gabe stundenweise angepasst werden (z. B. Tropfen pro Stunde).
  • Kann ich die Tinkturen bei Diabetes verwenden?Ja, unter ärztlicher Kontrolle. Vor allem bei Insulintherapie ist eine regelmäßige Blutzucker‑Kontrolle wichtig, da sich der Insulinbedarf reduzieren kann.
  • Wo kaufe ich geprüfte Urtinkturen? In  Fachapotheken oder bei vertrauenswürdigen Herstellern mit transparentem Herstellungsprozess. Die hier besprochenen Biotinkturen sind über Quintessenz erhältlich.
  • Gibt es Hinweise für tierische Patienten?Ja: niedrigere Dosierung, längere Beobachtung. Viele Pflanzen können auch Katzen, Hunden oder Pferden regulierend helfen — bei Unsicherheit den Tierarzt konsultieren.

Weiterführende Informationen und Angebote von QS24

Wenn Sie tiefer einsteigen möchten: Das Buch von Dr. Emmrich beschreibt über 300 Symptome und die passenden Urtinkturen. Sie finden außerdem begleitende Inhalte und die vollständigen Sendungen auf den Plattformen von QS24 und wikiSana. Nutzen Sie die QS24‑Ressourcen, um sich fundiert zu informieren: QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden – diese Plattformen verbinden Sie direkt mit den Angeboten, die Sie jetzt erkunden können.

Praktische Links und Angebote

Abschließende Gedanken

Dieses Gespräch macht deutlich: Naturmedizin bedeutet nicht Rückschritt, sondern Ergänzung. Die Kombination aus jahrtausendealtem Erfahrungswissen und moderner Qualitätssicherung gibt Ihnen Werkzeuge in die Hand, um Selbstregulation und Eigenverantwortung zu stärken. Starten Sie mit kleinen, gut begleiteten Kuren; lassen Sie sich frühzeitig von Fachpersonen beraten. Die Brücke Schulmedizin und Ganzheitsmedizin kann Ihnen neue Wege eröffnen — zum Wohle Ihrer Gesundheit.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie achtsam — und vor allem: bleiben Sie gesund.

Mit herzlicher Wertschätzung,

Alexander Glogg

Glossar und Inhaltsstoffe: Polyphenole und Wirkmechanismen

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