Wenn chronische Rückenschmerzen therapieresistent sind – Interview mit Prof. Dr. med. Uwe R. M. Reuter, Chefarzt und Ganzheitsmediziner

Warum herkömmliche Rückentherapien oft scheitern – und was dann hilft

In diesem ausführlichen Gespräch, präsentiert von QS24 — Ihrem Schweizer Gesundheitsfernsehen – erläutert Prof. Dr. med. Uwe R. M. Reuter (Klinik im Leben, Greiz) Wege aus therapieresistenten Rückenschmerzen. Sie erfahren, warum klassische Behandlungen oft an ihre Grenzen stoßen und wie ein ganzheitlicher, ursachenorientierter Ansatz mit Thermokochsalztherapie, Neuraltherapie, Darmtherapie und psychophysiologischer Begleitung neue Perspektiven eröffnet. Weitere Informationen und vertiefende Angebote finden Sie auf QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Warum manche Rückenschmerzen „therapieresistent“ werden

Prof. Reuter beschreibt therapieresistente Rückenschmerzen als ein Volksproblem, das sich verselbstständigen kann. Viele Patientinnen und Patienten erleben nach langer Behandlungsdauer — mit Schmerzmitteln, Physiotherapie oder sogar Operationen — keine nachhaltige Besserung. Die Ursache liegt oft tiefer: chronische Entzündungen im Gewebe, gestörte lokale Milieus, Veränderungen im Darmmikrobiom und eine Überspitzung des vegetativen Nervensystems.

Moderation eröffnet Sendung zu Rückenschmerzen

Brittas Frage: Was genau versteht man unter therapieresistenten Rückenschmerzen?

Prof. Reuter erklärt, dass therapieresistente Rückenschmerzen dann vorliegen, wenn herkömmliche Maßnahmen — von starken Schmerzmitteln über Physiotherapie bis hin zu Psychotherapie — keine ausreichende Linderung bringen. Das Schmerzgeschehen hat sich in ein eigenständiges Schmerzgedächtnis verwandelt, das über das vegetative Nervensystem konserviert wird. In vielen Fällen findet sich zudem eine lokale chronische Entzündung mit Abfallprodukten und Übersäuerung, die das Gewebe reizt und die Wirksamkeit einfacher Behandlungsformen hemmt.

Prof. Reuter erläutert Ursachen von Rückenschmerzen

Die Brücke schlagen: Schulmedizin ↔ Ganzheitsmedizin

Brittas Frage: Wann sollte man alternative oder komplementäre Behandlungen in Betracht ziehen?

Prof. Reuter rät, spätestens dann genauer hinzusehen, wenn auch hochpotente Schmerzmittel nicht mehr wirken. Ein systematischer Bio-Check und funktionsdiagnostische Verfahren helfen, das lokale Milieu und mögliche chronische Entzündungsherde aufzuspüren. Damit beginnt die Brücke zwischen schulmedizinischer Diagnostik und ganzheitlicher Therapie: nicht nur Symptome behandeln, sondern die Ursachen — lokal und systemisch — angehen.

Illustration: Entzündungsherde und Abfallprodukte im Gewebe

Brittas Frage: Welche Rolle spielt der Darm bei Rückenschmerzen?

Prof. Reuter betont die enge Verbindung: Vor der Wirbelsäule liegt der Darm. Viele Menschen in westlichen Gesellschaften weisen ein verschobenes Mikrobiom auf — bis zu 60–70 % nach seinen Schätzungen —, was zu chronischer Entzündung, Durchlässigkeit der Darmwand und dem Austritt von Abfallprodukten in das Gewebe führen kann. Dieses „Milieu-Problem“ fördert lokale Entzündungen und kann sogar Parasiten oder Toxine begünstigen. Darum gehört die Darmstabilisierung zur ganzheitlichen Rückentherapie.

Prof. Reuter erklärt Zusammenhang Darm und Wirbelsäule

Therapievorschlag: Thermokochsalztherapie & Neuraltherapie

Brittas Frage: Was ist Thermokochsalztherapie und wie wirkt sie?

Prof. Reuter beschreibt die Thermokochsalztherapie als eine salutogene, minimalinvasive Methode, die lokale Entzündungen und stoffwechselbedingte Stauungen gezielt anspricht. Körperwarm appliziertes konzentriertes Kochsalz (Natriumchlorid) wird nahe an gereizte Nerven und Gewebe injiziert. Die Idee: Durch die gezielte Natriumgabe werden die Natrium‑/Kalium‑Pumpen reaktiviert, elektrische Leitfähigkeit und Durchblutung verbessern sich, Säure und Abfallprodukte können abtransportiert werden. In Kombination mit lokalen Anästhetika (Neuraltherapie), Schmerzakupunktur, Infusionen und Maßnahmen zur Lymphaktivierung entsteht ein umfassender Heilungsimpuls.

Thermokochsalz: warme Kochsalzlösung wird erläutert

Brittas Frage: Ist diese Behandlung sicher und wie oft ist sie nötig?

Prof. Reuter betont, dass die Therapie aus seiner Erfahrung weitgehend nebenwirkungsarm sei — da keine systemischen chemischen Medikamente mit den typischen Begleitrisiken (Leber, Niere, Magen) im Vordergrund stehen. In der Intensivphase können tägliche Anwendungen über bis zu 14 Tage sinnvoll sein; anschließend verlängern sich die Abstände auf ein bis zwei Wochen. Ziel ist, nach 10–20 Behandlungen eine nachhaltige Besserung zu erreichen und die Patientinnen und Patienten in Selbstmanagement zu entlassen.

Therapieschema: intensive Anfangsphase, dann Verlängerung der Intervalle

Multimodale Begleitung: Psyche, Bewegung, Ernährung

Brittas Frage: Welche Rolle spielt die Psyche in der Schmerzchronifizierung?

Prof. Reuter unterstreicht die starke Verzahnung von Gefühlen, Stress und dem vegetativen Nervensystem. Innere Anspannung, Ängste und chronischer Stress verstärken das Schmerzgedächtnis. Deshalb gehört psychologische Schmerzbewältigung ebenso zum Behandlungspaket wie gezielte Entspannungsarbeit. Bewegung, Physiotherapie, Osteopathie zur Lösung von Verklebungen und Lymphaktivierungsmaßnahmen ergänzen die lokale Therapie.

Psychosomatische Aspekte: Stress und Schmerzverarbeitung

Brittas Frage: Wie wichtig ist die Ernährung und welche Supplemente bringen Nutzen?

Im beschriebenen Fallbeispiel unterstützte eine gezielte Darmtherapie mit Präbiotika und Ballaststoffen die mikrobielle Regeneration. Anschließend wurden Maßnahmen zur Wiederherstellung der Darmbarriere diskutiert und entzündungshemmende Nährstoffe wie Omega‑3‑Fettsäuren, Kurkuma oder Weihrauch eingesetzt. Ein individueller Bio-Check zeigte, welche Ergänzungen sinnvoll waren. Prof. Reuter betont: Ernährung, Darmgesundheit und Mikrobiom sind Schlüssel für nachhaltige Ergebnisse.

Darmtherapie mit Präbiotika und Nährstoffunterstützung

Praxisbeispiel: Ein Patient vor der Operation

Brittas Frage: Können Sie ein Beispiel aus Ihrer Praxis schildern?

Prof. Reuter berichtet von einem Patienten mit massiven Rückenschmerzen, Taubheitsgefühlen und dem Drang zu operieren. Bildgebend fanden sich Verschleißzeichen, jedoch keine klare chirurgische Indikation. Nach intensiver, multimodaler Behandlung — Thermokochsalz, lokale Infiltrationen, Akupunktur, Infusionen, Lymph- und Osteopathie sowie Darmtherapie und Ernährung — verbesserten sich Schmerzen und Funktion deutlich. Nach sechs bis zehn Sitzungen begann echte Erleichterung, nach einem halben Jahr war der Patient fast schmerzfrei und die Operation vorerst vom Tisch.

Patientenfall: von Operationsdrang zu erheblicher Besserung

Wichtige Grenzen: Wann ist eine Operation nötig?

Brittas Frage: Gibt es Fälle, in denen operiert werden muss?

Prof. Reuter macht klar: Ja. Bei klaren neurologischen Ausfällen wie Blasen‑ oder Darmfunktionsstörungen oder bei eindeutiger bildgebender Verengung des Spinalkanals ist eine chirurgische Intervention notwendig und nicht aufzuschieben. Wenn solche eindeutigen Befunde fehlen, empfiehlt er, naturheilkundliche Optionen zu nutzen, solange keine akuten Gefährdungen vorliegen.

FAQ — Häufige Fragen

Wie schnell tritt eine Besserung durch Thermokochsalztherapie ein?

Antwort: Erste Verbesserungen können nach wenigen Sitzungen spürbar sein; oft treten deutliche Erleichterungen nach sechs bis zehn Behandlungen auf. Der Zeitraum variiert individuell.

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Antwort: Injektionen können kurz unangenehm sein, werden jedoch meist gut toleriert. Die Wärme der Lösung wird bewusst eingesetzt, um Durchblutung und Akzeptanz zu fördern.

Gibt es wissenschaftliche Belege?

Antwort: Teile der Neuraltherapie und lokal-therapeutischen Verfahren sind etabliert; die Kombination mit Thermokochsalz und ganzheitlicher Darmtherapie erfolgt im Rahmen multimodaler Konzepte. Prof. Reuter empfiehlt individuelle Diagnostik (Bio-Check) zur gezielten Auswahl der Maßnahmen.

Worauf sollten Sie achten, wenn Sie Hilfe suchen?

Antwort: Suchen Sie Zentren mit multimodaler Kompetenz — Schmerzmedizin, Naturheilkunde, Physiotherapie, Psychologie und Ernährungsexpertise. Fragen Sie nach Bio-Checks, Darmdiagnostik und einem abgestuften Behandlungsplan.

Weiterführende Angebote von QS24

Wenn Sie das Thema vertiefen möchten, finden Sie eine Fülle an Informationen und Formaten auf QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden. Nutzen Sie die QS24 App und den QS24 Gesundheitskompass: Die erste Ausgabe des Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Verteilauflage von 140.000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren (davon rund 580.000 verteilt im D‑A‑CH‑Raum) — ein Meilenstein in der ganzheitlichen Gesundheitskommunikation.

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Abschluss: Thermokochsalztherapie als neuer Weg

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Möge dieses Gespräch Sie ermutigen, Brücken zu bauen zwischen Ursachen und Wirkungen, zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin. Für Fragen, Anmeldung zu Sprechstunden oder die QS24 Academy: bleiben Sie neugierig und handeln Sie in Ihrem besten Interesse.

Mit Dankbarkeit und den besten Wünschen,
Ihr QS24-Team

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