In einem ausführlichen Gespräch auf QS24 erklärt Dr. med. dent. Markus Schadt, wie ursprüngliche Prinzipien der Ernährung und Lebensweise Zahn- und Darmgesundheit verbinden können. Dieses Interview, präsentiert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen – baut eine Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin und zeigt praxisnahe Wege auf, wie Mundhygiene, Ernährung und Mikrobiom zusammenspielen. Mehr Informationen finden Sie auch auf QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Warum Zahnmedizin 4.0?
- Persönliche Erfahrung: Der Auslöser für ein neues Denken
- Ernährung minus 4.0: Was können wir von der Steinzeit lernen?
- Darm, Mikrobiom und effektive Mikroorganismen
- Makro- und Mikronährstoffe: Was der Körper wirklich braucht
- Blutzucker, Insulin und Entzündungsdynamik
- Praxis: Was können Patienten konkret tun?
- Zukunft: Zahnmedizin 2.0 — Integration und Aufklärung
- FAQ — Häufige Fragen zur Verbindung von Ernährung, Darm und Mund
- Schlusswort, Dank und weiterführende Angebote
Einführung: Warum Zahnmedizin 4.0?
Markus, warum sprechen Sie von „Zahnmedizin 4.0“ und wie passt das in das Bild gesamtheitlicher Gesundheit?
Dr. Markus Schadt erklärt, dass Zahnmedizin 4.0 mehr ist als Technik: Es ist ein Paradigmenwechsel, der den Zahn wieder in den Kontext des ganzen Menschen stellt. Er betont, dass Mund- und Zahngesundheit nicht isoliert betrachtet werden dürfen, sondern in engem Austausch mit Ernährung, Darmflora und Immunsystem stehen. Die Vision ist eine Zahnmedizin, die alte Ernährungsweisheit mit modernen Erkenntnissen verbindet — Schulmedizin und Ganzheitsmedizin als Einheit.
Persönliche Erfahrung: Der Auslöser für ein neues Denken
Welche persönlichen Erfahrungen haben Sie in Richtung Ganzheitlichkeit gelenkt?
Dr. Schadt schildert offen seine eigene Reise: Jahrelange Schübe einer Colitis ulcerosa, starke Medikamente mit Nebenwirkungen und die Einsicht, dass Veränderung nötig war. Die ersten Verbesserungen erlebte er durch Ernährungsumstellung und gezielte Mikronährstoffe wie Omega-3-Leinöl. Später führten Fortbildungen und der Einsatz effektiver Mikroorganismen zu einer Remission, die auch sein Gastroenterologe bemerkte. Diese Erfahrung formte seinen Ansatz, Ursachen und Wirkungen ernsthaft zu untersuchen.
Ernährung minus 4.0: Was können wir von der Steinzeit lernen?
Was meinen Sie mit „Ernährung minus 4.0“ — und wie hilft uns das für die Zähne?
Dr. Schadt erläutert, dass „Ernährung minus 4.0“ die ursprünglichste Form menschlicher Ernährung meint: naturbelassen, frisch, ballaststoffreich, pestizidarm und ohne industrielle Verarbeitung. Der Steinzeitmensch aß mit Schale, lebte pestizidfrei, trank klares Wasser und hatte eine intakte Darmflora — all das förderte seine Zahn- und Gesamtgesundheit. Die essentielle Botschaft: Entzündungen werden durch eine vitale, unverarbeitete Ernährung reduziert, was sich direkt auf Parodontitis und Karies auswirkt.
Darm, Mikrobiom und effektive Mikroorganismen
Welche Rolle spielt das Darmmikrobiom konkret für Mundgesundheit und Entzündungen?
Für Dr. Schadt ist der Darm die Außengrenze des Körpers: Hier entscheidet das Immunsystem, was eintritt und was draußen bleibt. Eine intakte Darmflora unterstützt die Immunregulation, reduziert chronische Entzündungen und wirkt somit auch entzündlichen Prozessen im Mund entgegen. Er nennt effektive Mikroorganismen als einen praktikablen Weg, die Darmbarriere zu stabilisieren — ein Produktbeispiel, das er persönlich nutzt, ist Microweda Live.
Makro- und Mikronährstoffe: Was der Körper wirklich braucht
Welche Makronährstoffe sind essentiell, und welche Rolle spielen Mikronährstoffe für Zähne und Knochen?
Dr. Schadt differenziert klar: Proteine und Fette sind essentiell; Kohlenhydrate sind nicht lebensnotwendig in derselben Weise und werden oft überrepräsentiert. Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D3 und K2 sowie eine breite Palette an Mikronährstoffen sind entscheidend für Entzündungshemmung, Knochenaufbau und das Immunsystem. Er benutzt die Metapher: Makronährstoffe sind das Benzin, Mikronährstoffe sind die Elektronik — beides muss stimmen, damit der Motor gesund läuft.
Blutzucker, Insulin und Entzündungsdynamik
Moderatorin: Wie beeinflusst Insulin Entzündungen und damit die Mundgesundheit?
Dr. Schadt beschreibt Insulin als „Straßenfeger“ des Gefäßsystems: Es reguliert und reinigt den Nährstofftransport. Ein Übermaß an kurzkettigen Kohlenhydraten führt zu Insulinspitzen, Speicherung in Fettgewebe und langfristig zu einer erhöhten Entzündungsneigung. Das fördert nicht nur Stoffwechselkrankheiten, sondern verschlechtert auch lokale Entzündungen im Mund. Eine Ernährung, die Fette und Proteine priorisiert und kurzkettige Zucker reduziert, stabilisiert dieses Gefüge.
Praxis: Was können Patienten konkret tun?
Welche praktischen Empfehlungen geben Sie Menschen, die ihre Mund- und Darmgesundheit verbessern möchten?
Dr. Schadt rät zu folgenden Schritten:
- Vermehrt naturbelassene Nahrung (Obst, Gemüse, Ballaststoffe) einbauen.
- Auf zuckerhaltige Getränke verzichten — Wasser ist das ideale Getränk für Mund und Körper.
- Omega-3-Fettsäuren und Mikronährstoffversorgung sicherstellen (z. B. D3/K2).
- Bei Bedarf Mikrobiom unterstützende Maßnahmen (z. B. effektive Mikroorganismen) in Erwägung ziehen.
- Regelmäßige Bewegung und Stressreduktion — weil Lebensstil genauso wirkt wie Nahrung.
Zukunft: Zahnmedizin 2.0 — Integration und Aufklärung
Wie geht es weiter — welche Projekte planen Sie?
Dr. Schadt berichtet vom Projekt „Zahnmedizin 2.0“ als Fortsetzung seines Buches. Ziel ist es, zahnmedizinische Diagnostik und Therapie mit ernährungsmedizinischem Wissen weiter zu verbinden und Kollegen für diese integrative Sicht zu gewinnen. Er möchte die Brücke zwischen Ursache und Wirkung weiter stärken und praktische Werkzeuge für die tägliche Arbeit in Praxis und Prävention anbieten.
FAQ — Häufige Fragen zur Verbindung von Ernährung, Darm und Mund
Frage: Kann Parodontitis wirklich „weggegessen“ werden?
Dr. Schadt betont: Ernährung kann Entzündungen stark modulieren und damit die Progression von Parodontitis deutlich beeinflussen. Eine alleinige Garantie gibt es nicht, doch in Kombination mit zahnärztlicher Therapie sind nachhaltige Verbesserungen möglich.
Frage: Sind Kohlenhydrate per se schlecht für die Zähne?
Nicht alle Kohlenhydrate sind gleich. Stark verarbeitete, zuckerreiche Lebensmittel fördern Karies und systemische Entzündungen. Komplexe, ballaststoffreiche Kohlenhydrate aus natürlicher Quelle sind weniger problematisch.
Frage: Was ist die Rolle von Vitamin K2 für die Zahngesundheit?
Vitamin K2 spielt eine wichtige Rolle im Calciumstoffwechsel und für die Mineralisierung von Knochen und Zähnen. Dr. Schadt fordert, solche Mikronährstoffe ernährungsphysiologisch stärker zu berücksichtigen — auch wenn die Schulmedizin manchmal mehr Evidenz fordert.
Frage: Sind Darmanalysen sinnvoll?
Dr. Schadt hält Darmanalysen für nützlich, warnt aber vor Überdiagnostik. In schweren Fällen können Stuhltransplantationen sinnvoll sein; oft reicht auch eine gezielte Unterstützung des Mikrobioms mit effektiven Mikroorganismen.
Frage: Wie integriere ich diese Empfehlungen in den Alltag?
Kleine, beständige Schritte: Mehr Gemüse, Wasser statt Süßgetränke, hochwertige Fette, regelmäßige Bewegung und bei Bedarf fachkundige Begleitung durch Ernährungsberater oder Zahnmediziner. Nachhaltigkeit gewinnt vor kurzfristigen Diäten.
Schlusswort, Dank und weiterführende Angebote
Dieses Gespräch ist ein Plädoyer für eine Zahnmedizin, die den Menschen in seiner Ganzheit sieht. Schulmedizin und Ganzheitsmedizin müssen nicht im Widerspruch stehen — sie können sich ergänzen und eine Brücke bauen, die präventiv und therapeutisch Sinn macht. Dr. Schadt zeigt mit seiner Erfahrung, wie tiefgreifende Veränderungen möglich sind.
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