Die Galvano-Therapie in der modernen Krebsbehandlung – Ein Interview mit Dr. med. Ralf Heinrich, Ganzheitsmediziner und Leiter THERA Praxisklinik

In diesem ausführlichen Interview, produziert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen – spricht Alexander Glogg mit Dr. med. Ralf Heinrich über eine fast vergessene, aber beeindruckende Therapie: die Galvano‑Therapie. Sie erfahren, wie gezielter Strom Tumore lokal zerstören kann — oft ohne Chemo, ohne Strahlen und mit minimalen systemischen Nebenwirkungen. Dieser Beitrag ist eingebettet in das Informationsangebot von QS24, wikiSana und QS24.tv und verweist auch auf unsere interaktiven Sprechstunden.

Inhaltsverzeichnis

Einführung — Was ist Galvano‑Therapie und warum jetzt wieder relevant?

Alexander Glogg fragt nach den Ursprüngen und der praktischen Anwendung. Dr. Ralf Heinrich erklärt, dass Galvano‑Therapie eine gezielte, elektrische Behandlung ist, bei der Strom über Elektroden in ein Tumorareal geleitet wird. Diese Methode wurde früher weit öfter angewendet, geriet dann aber in Vergessenheit. Heute erlebt sie ein leises Comeback in spezialisierten Praxen und Kliniken.

Moderation und Vorstellung von Dr. Ralf Heinrich

Interview

Herr Dr. Heinrich, wie sind Sie persönlich zur Galvano‑Therapie gekommen?

Ich bin durch meine Arbeit mit vielen Krebspatientinnen und -patienten auf der Suche nach effektiven, nebenwirkungsarmen Methoden auf diese Therapie gestoßen. Ich habe bei Kollegen hospitiert, insbesondere bei einem Gynäkologen aus Regensburg, und erlebt, wie Tumoren, vor allem Mammakarzinome, durch punktuelle Stromapplikation zurückgingen oder sich gut zur weiteren Behandlung vorbereiten ließen. Das hat mich überzeugt, und ich habe die Methode in meiner Klinik weiterentwickelt.

Wie funktioniert die Therapie technisch und biologisch?

Man kann elektrisch mit Platten arbeiten (Pluspol/Minuspol) oder durch Nadelelektroden sehr gezielt in den Tumor hineingehen. Bei Nadeleinsatz fließt Strom zwischen zwei Nadeln direkt durch das Tumorgewebe. Das Gewebe verändert sich: aus fest wird breiig, das ist ein Zeichen der Auflösung. Gleichzeitig verändert sich das Milieu rund um die Tumorzellen — das saure Schutzbett der Tumoren wird aufgelöst, Immunzellen wie Makrophagen werden „geprimed“ und räumen auf.

Ist das schmerzhaft? Wie läuft eine Behandlung ab?

Es ist nicht völlig schmerzfrei. Lokalanästhesie wird eingesetzt, oft tiefeninfiltrierend; trotzdem spüren Patientinnen und Patienten etwas. Während der Behandlung überprüft man Lage und Wirkung der Nadel, ggf. wird nachgespritzt. Meist sind zwei bis vier Sitzungen nötig, bei kleinen Läsionen manchmal nur eine. Wichtig ist die Kontrolle per Bildgebung und Nachsorge.

Welche Tumorarten sprechen besonders gut an?

Sehr gut sprechen Hauttumoren, Zungenkarzinome, Mammakarzinome und Prostataleiden an. Selbst Metastasen können in Einzelfällen zurückgehen, weil das Immunsystem nach der lokalen Therapie aktiviert wird. Probleme gibt es bei sehr großen, weit fortgeschrittenen Erkrankungen oder wenn Patientinnen/Patienten bereits stark kachektisch sind und nicht mehr in die Praxis kommen.

Brusttumor: vier Nadel-Elektroden, zwei sitzen im Tumor

Gibt es Risiken, etwa durch das Hineinstechen in den Tumor?

Früher gab es Bedenken, dass Biopsien Tumorzellen verschleppen könnten. Bei der Galvano‑Therapie wird dem begegnet: Zellen, die durch die Nadel herausgelöst werden könnten, werden durch das elektrische Feld sofort zerstört. Außerdem verwenden wir ergänzende intratumorale Injektionen (z. B. Prokain, DMPS, Ozon, Iscador, Selen) zur Entgiftung und Immunstimulation — also eine Kombination, die mehr ist als nur symptomatische Zerstörung.

Welche Rolle spielen Ursachen‑Analyse und Ganzheitsmedizin?

Galvano ist meist eine lokal wirksame, symptomatische Methode — ähnlich einer OP, aber sanfter. Für nachhaltige Erfolge schauen wir ganzheitlich hin: Wir prüfen Zahnherde, Schwermetallbelastungen, Narben, Ernährung, Stress und das neural‑vegetative Milieu. Ein Beispiel: Bei einer Patientin reaktivierte sich ein Tumor auf der anderen Seite, weil wurzelbehandelte Zähne übersehen wurden. Ursache und Wirkung als Brücke zu sehen — das ist zentral.

Zungenkarzinom: blumenkohlartige Wucherung vor Behandlung

Gibt es besonders eindrückliche Fallbeispiele?

Ja. Eine 60‑jährige Frau mit einem 0,9 cm Mammakarzinom verweigerte eine Operation und ließ sich dreimal galvanisch behandeln — der Tumor verschwand, regelmäßige Kontrollen blieben tumorfrei. Bei einem Zungenkarzinom mit beträchtlicher Infiltration konnte die Patientin nach mehreren Sitzungen ihre Zunge behalten, statt große Teile zu verlieren. Solche Fälle sind für Ärzte und Patientinnen gleichermaßen bewegend.

Nach der Behandlung: Nekrosen und ablösendes Tumorgewebe

Kann Galvano‑Therapie allein Chemo und Strahlung ersetzen?

In ausgewählten Fällen ja, in vielen Fällen ist sie eine wertvolle Ergänzung (Schulmedizin ↔ Ganzheitsmedizin). Nicht jede Situation eignet sich für ein entweder‑oder. Man kann die Galvano‑Therapie komplementär zu OP, Chemo oder Hormontherapie einsetzen — oder, bei klarer Indikation und guter Compliance, auch allein versuchen und engmaschig kontrollieren.

Was sind die Grenzen der Methode?

Die Grenzen zeigen sich, wenn das Immunsystem der Patientinnen und Patienten bereits aufgegeben hat oder die Allgemeinzustand sehr schlecht ist. Bei tiefen Organen wie Leber oder Niere dauert es länger und ist technisch anspruchsvoller; dann kombinieren wir oft zusätzlich andere therapeutische Verfahren.

Diagnostik, Nachsorge und Qualitätsanspruch

Dr. Heinrich betont, dass die Galvano‑Therapie immer in ein umfassendes Konzept eingebettet sein muss: präzise Diagnostik, Bildgebung, Labor, Entgiftungskonzepte, Neuraltherapie, Ernährungsberatung und Mindset‑Arbeit. Nur so entsteht nachhaltige Heilungschance und Sicherheit.

FAQ — Häufige Fragen zur Galvano‑Therapie

  • Ist die Behandlung sicher? Ja, bei qualifizierter Durchführung und sorgfältiger Indikationsstellung ist sie sicher. Lokalnebenwirkungen wie kleine Hautläsionen kommen vor, Infektionen sind selten.
  • Wie viele Sitzungen werden benötigt? Kleine Tumoren: oft 1–3 Sitzungen. Größere oder komplexe Läsionen: mehrere Sitzungen plus Begleitmaßnahmen.
  • Gibt es Wechselwirkungen mit Chemotherapie oder Strahlentherapie? Sie kann komplementär eingesetzt werden; Absprachen mit Onkologen sind wichtig.
  • Wer bietet die Therapie an? Nur wenige Ärztinnen und Ärzte sind heute spezialisiert. Dr. Heinrich arbeitet regional mit mehreren Zentren zusammen.
  • Wie erfolgt die Kontrolle nach der Behandlung? Regelmäßige Bildgebung (Ultraschall, ggf. MRT), Labor und klinische Kontrollen alle 3–6 Monate anfangs, später jährlich.
  • Wird die Methode von der Schulmedizin akzeptiert? Sie gilt als Außenseitermethode, kann aber in Kombination mit schulmedizinischen Maßnahmen sinnvoll und effektiv sein.

Wie Sie weiter informieren und aktiv werden können

Wenn Sie mehr zu dieser Therapie und zur ganzheitlichen Betreuung wissen möchten, nutzen Sie die Informationsangebote von QS24, wikiSana und QS24.tv, und schauen Sie sich unsere Sprechstunden an. Fragen Sie in Ihrer Tumorkonferenz oder bei behandelnden Ärztinnen und Ärzten nach, ob eine kombinierte Vorgehensweise möglich ist.

Besuchen Sie die QS24 Plattformen und Angebote:

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Über QS24, wikiSana und unsere Reichweite

QS24 und wikiSana sind heute tragende Säulen für ganzheitliche Gesundheitsinformation. Die erste Ausgabe unseres QS24 Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Verteilauflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 und markiert mit über 600.000 Exemplaren (davon rund 580.000 im D‑A‑CH‑Raum verteilt) einen weiteren Meilenstein. Unsere Mediengruppe erreicht tagesaktuell bis zu 600.000 Zuschauerinnen und Zuschauer und betreibt eine umfangreiche Datenbank mit tausenden von Sendungen und Experten. Nutzen Sie unsere Angebote auf QS24, wikiSana und QS24.tv — und melden Sie sich für die Sprechstunden an.

Schlusswort

Die Galvano‑Therapie ist kein Allheilmittel — sie ist aber eine kraftvolle, oft unterschätzte Option in der modernen, integrativen Krebsbehandlung. Als Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin kann sie Tumore lokal wirksam behandeln, das Immunsystem aktivieren und Operationen optimal vorbereiten. Wenn Sie Fragen haben: informieren Sie sich, sprechen Sie Ihre Ärztinnen und Ärzte an und nutzen Sie die Angebote von QS24, wikiSana und QS24.tv sowie unsere Sprechstunden, um qualifizierte Experten zu finden.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie mutig — und bleiben Sie gesund.

Mit herzlicher Dankbarkeit,
Alexander Glogg und das Team der QS24 Mediengruppe AG

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