In diesem Interview-Artikel fasst Alexander Glogg im Namen von QS24 die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, die Dr. med. Michael Blessing zum Thema erektile Dysfunktion (Impotenz) erklärt. QS24 — Ihr Gesundheitsfernsehen — bringt damit ein Tabu-Thema ins Licht: Warum Erektionsprobleme nicht nur die Sexualität betreffen, sondern oft ein früher Hinweis auf Gefäß- und Herzprobleme sind. Sie erfahren hier konkret, was Ursachen sind, welche Untersuchungen sinnvoll sind und welche therapeutischen Wege — von Kausaltherapie bis zu akuter Hilfe — zur Verfügung stehen. Lesen Sie mit, stellen Sie sich die Frage: Was können Sie heute für Ihre Gesundheit tun?
Inhaltsverzeichnis
- Kurzüberblick: Warum dieses Thema Sie angeht
- Interview
- Praxis-Tipps von Dr. Blessing — kurz und konkret
- FAQ — Häufig gestellte Fragen
- Weiterführende Angebote und wie Sie aktiv werden können
- Zusammenfassung und persönliche Worte
Kurzüberblick: Warum dieses Thema Sie angeht

Die erektile Dysfunktion ist mehr als ein einzelnes Versagen: Sie beschreibt die wiederkehrende Schwierigkeit, eine ausreichend harte Erektion zum Geschlechtsverkehr zu erreichen. Sie unterscheidet sich klar vom „Stehvermögen“ — also dem Halten der Erektion. Dr. Blessing betont: Beides kann zusammen auftreten, hat aber unterschiedliche Ursachen und erfordert unterschiedliche Ansätze.
Interview
Herr Glogg: Was genau versteht man unter erektiler Dysfunktion?
Dr. Blessing erklärt, dass der Begriff die fachärztliche Bezeichnung für das volkstümliche „Impotenz“ ist. Konkret bedeutet es die mangelnde Fähigkeit, regelmäßig eine Erektion zu erreichen, die für befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreicht. Er betont die Unterscheidung zum Stehvermögen: Die Fähigkeit, überhaupt hart zu werden, ist eine andere Fragestellung als das Halten einer bereits vollen Erektion.

Herr Glogg: Warum sagen Sie, der Penis sei die “Wünschelrute des Herzens”?
Weil die Penisgefäße zu den kleinsten Gefäßen des Körpers gehören. Veränderungen in diesen Mikrogefäßen — z. B. verminderte Elastizität oder frühe Gefäßschäden — können sich in Erektionsstörungen zeigen, oft Jahre bevor große Herzgefäße Probleme machen. Dr. Blessing verweist deshalb auf die Bedeutung der Abklärung: Wer eine Durchblutungsstörung am Penis hat, sollte kardiologisch untersucht werden, um frühzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Herr Glogg: Welche physiologischen Mechanismen liegen einer Erektion zugrunde?
Dr. Blessing erläutert das Zusammenspiel von Mikrogefäßmuskulatur: Ringmuskulatur und Längsmuskulatur der Gefäße regulieren Öffnung und Weitung. Für eine Erektion braucht es einen Mindestdurchfluss — definiert als ungefähr 25 Milliliter pro Sekunde — um die Schwellkörper so zu füllen, dass die abführenden Venen zusammengedrückt werden und eine volle Erektion entsteht. Er vergleicht den Schwellkörper mit einer Badewanne ohne Stöpsel: Man muss genug zuführen, obwohl der Abfluss offen ist.
Herr Glogg: Welche Ursachen führen typischerweise zu einer mangelnden Erektion?
Hauptursachen sind vaskulär (Durchblutungsstörungen / Elastizitätsverlust der Gefäße), hormonell (z. B. Testosteronmangel) und muskulär (Beckenboden). Hinzu kommen psychische Faktoren und chronischer Stress. Dr. Blessing betont, dass bei über 90 % der Männer keine harte Verkalkung die Ursache ist, sondern ein Elastizitätsverlust — und das ist behandelbar.
Herr Glogg: Wie untersuchen Sie diese Ursachen in der Praxis?
Dr. Blessing führt eine strukturierte Diagnostik durch: Hormontests (z. B. Testosteron), Ultraschall der Penisgefäße zur Beurteilung von Durchblutung und Elastizität und eine Beurteilung des Beckenbodens. Ergibt die Ultraschalluntersuchung eine Durchblutungsstörung, empfiehlt er auch eine kardiologische Abklärung — Prävention steht im Mittelpunkt.

Herr Glogg: Welche Therapieansätze gibt es — kurzfristig und kausal?
Unterscheidet man symptomatische (z. B. PDE‑5‑Hemmer wie Viagra) und kausale Therapien. Symptomatische Medikamente können schnell helfen, sind aber keine Ursachenbehandlung und haben mögliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen.
Die kausale Therapie zielt auf die Wiederherstellung der Gefäßfunktion: Magnetfeld‑/Kapillartraining, klassische Kneipp‑Therapie, gezielte Kalt‑Warm‑Reize und Gefäßtraining, Beckenbodentraining und Lifestyle‑Änderungen. Ziel ist, die Mikrogefäßmuskulatur zu stärken und die Elastizität zurückzugewinnen — so kann die Erektion wieder eigenständig stattfinden.

Herr Glogg: Wie genau hilft Kalt-Warm oder Magnetfeldtherapie?
Kurze Kaltreize führen zunächst zur Vasokonstriktion, anschließend aber — beim Trocknenlassen und Wiedererwärmen — zu einer reflektorischen Weitung. Diese Trainingsreize stärken die Muskulatur der Mikrogefäße. Magnetische Impulse können zusätzlich die Gefäßreaktion testen und trainieren. Dr. Blessing empfiehlt oft eine Kombination aus beidem.
Herr Glogg: Welche Rolle spielt Stress bei Erektionsstörungen?
Eine zentrale Rolle: Chronischer Stress erhöht dauerhaft Adrenalin und Noradrenalin, die über die Aktivierung der Ringmuskulatur Gefäße verengen. Wenn dieser Stress nicht tagsüber abgebaut wird, verschiebt sich das System auf ein dauerhaftes, pathologisches Niveau — Folge können Bluthochdruck, Burnout und Potenzstörungen sein. Deshalb ist Stressmanagement Therapie-Bestandteil.

Herr Glogg: Wie lassen sich Stresshormone praktisch abbauen?
Einfach und wirkungsvoll: Schwitzen (z. B. moderater Sport, Sauna, Infrarot), regelmäßige Bewegung — schon 15 Minuten zügiges Laufen abends helfen —, Tiefenatmung, Lachen und auch emotionaler Ausdruck (Weinen) wirken entlastend. Wichtig ist ein Alltag mit Reset‑Phasen, damit der Körper nachts wieder auf Normalniveau kommt.

Herr Glogg: Wann ist die Medikamentenoption sinnvoll, und was spricht dagegen?
Medikamente wie PDE‑5‑Hemmer sind sicher und wirksam, können jedoch Nebenwirkungen haben und sind keine langfristige Ursachenbehandlung. Zudem sind Wechselwirkungen mit Herz‑ oder Blutdruckmedikamenten möglich und in seltenen Fällen lebensgefährlich. Dr. Blessing verschreibt sie, wenn sinnvoll, bietet aber gleichzeitig kausale Begleitung an: Ziel ist, Patienten zu befähigen, ohne Dauermedikation auszukommen.
Herr Glogg: Libidoverlust und psychische Folgen — wie soll man als Paar damit umgehen?
Erektionsstörungen sind oft eine psychische Belastung und führen zu Scham, Rückzug und Missverständnissen in Beziehungen. Dr. Blessing rät: Reden Sie miteinander. Offenheit über Ängste, Verständnis und gemeinsame Information nehmen Druck raus. Paare sollen begleitet werden — Kommunikation ist Teil jeder guten Therapie.

Praxis-Tipps von Dr. Blessing — kurz und konkret
- Früh untersuchen lassen: Ultraschall der Penisgefäße und Hormontests geben Klarheit.
- Einfach anfangen: 15 Minuten Bewegung täglich senken Stresshormone signifikant.
- Kombinieren: Kneipp‑/Kalt‑Warm‑Anwendungen plus ggf. Magnetfeldtraining stärken Mikrogefäße.
- Medikamentös sinnvoll ergänzen, nicht als einzige Lösung.
- Partner einbeziehen: Reden hilft, Eskalationen in Partnerschaften vermeiden.
FAQ — Häufig gestellte Fragen
Ist erektile Dysfunktion immer ein Zeichen für Herzkrankheit?
Nein — aber sie kann ein Frühzeichen für vaskuläre Probleme sein. Daher ist eine kardiologische Abklärung sinnvoll, wenn vaskuläre Ursachen vermutet werden.
Hilft Sport immer sofort?
Sport hilft schnell beim Stressabbau und unterstützt die Gefäßgesundheit. Für dauerhafte Verbesserung der Erektionsfunktion braucht es jedoch oft zusätzlich gezielte Gefäß- und Beckenbodentherapien sowie Lifestyle‑Änderungen.
Kann man ohne Medikamente wieder “normal” werden?
Ja — viele Männer bessern sich durch Kausaltherapie (Gefäßtraining, Lifestyle, Hormonoptimierung) so weit, dass sie keine Dauermedikation mehr benötigen. Jedes Vorgehen sollte individuell begleitet werden.
Was ist der erste Schritt, wenn ich betroffen bin?
Suchen Sie ein Gespräch bei einem erfahrenen Urologen, lassen Sie Basisuntersuchungen (Hormonstatus, Gefäß‑Ultraschall) machen und besprechen Sie gemeinsam einen Therapieplan.
Weiterführende Angebote und wie Sie aktiv werden können
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Der QS24 Gesundheitskompass bietet vertiefte, ganzheitliche Informationen. Ausgabe 1 erreichte bereits eine Verteilauflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 und markiert einen neuen Meilenstein: Mehr als 600.000 Exemplare, davon rund 580.000 im D‑A‑CH‑Raum — eine starke Stimme für Prävention und Ganzheitsmedizin.
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Zusammenfassung und persönliche Worte
Dr. Michael Blessing macht deutlich: Erektile Dysfunktion ist kein Schicksal, das man allein ertragen muss. Sie ist ein Symptom mit Ursachen — vaskulär, hormonell, muskulär, psychisch — und oft ein wertvoller Hinweis auf die gesamte Gefäßgesundheit. Mit Diagnostik, gezielter Kausaltherapie und Lebensstiländerungen lassen sich viele Fälle nachhaltig verbessern. QS24 baut Brücken zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin — von der Prävention bis zur Therapie.
Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, dieses wichtige Thema zu lesen. Sie sind nicht allein — holen Sie sich Rat, informieren Sie sich im Gesundheitskompass, nehmen Sie an einer Sprechstunde teil und abonnieren Sie den Newsletter. Gemeinsam gehen wir den Weg zu mehr Gesundheit.
Herzlichst und mit Dankbarkeit,
Alexander Glogg















