Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzüberblick: Worum geht es?
- Das Interview (Fragen: Alexandra Wurlitzer)
- Praxisbeispiel: Wann kann eine Spritze helfen?
- FAQ — Häufige Fragen
- Weiterführende Informationen & Angebote von QS24
- Abschließende Gedanken
Einleitung
In einem aufschlussreichen Gespräch auf QS24 erläutert Dr. med. Matthias Kraft, warum das Schwarz‑Weiß‑Denken beim Thema „Abnehmspritzen“ nicht hilfreich ist. Sie erhalten hier eine klare, offene und differenzierte Analyse: Wann können Medikamente wie Ozempic, Wegovy oder Mounjaro sinnvoll eingesetzt werden, und wann nicht? Diese Ausgabe wurde produziert von QS24 – dem Schweizer Gesundheitsfernsehen, das auch Plattformen wie wikiSana betreibt. Wenn Sie sich tiefer informieren möchten, finden Sie weitere Beiträge unter QS24.tv und können an unseren interaktiven QS24 Sprechstunden teilnehmen.
Kurzüberblick: Worum geht es?
Dr. Kraft zeigt auf, dass Gewichtsprobleme nicht immer allein eine Frage von Disziplin oder Essverhalten sind. Hormonelle Veränderungen, chronische Entzündungsprozesse und langjährige Stoffwechselstörungen spielen eine große Rolle. Er plädiert für ein integratives Vorgehen: Schulmedizin und Ganzheitsmedizin, Ursachen und Wirkungen — und in einzelnen Fällen eine zeitlich begrenzte medikamentöse Unterstützung.
Das Interview (Fragen: Alexandra Wurlitzer)
Was machen diese sogenannten Abnehm‑Spritzen ursprünglich, und wofür waren sie gedacht?
Dr. Matthias Kraft: Ursprünglich stammen diese Substanzen aus der Diabetologie. Sie beeinflussen Hormone wie das GLP‑1, steuern Sättigung und Magenentleerung und verbessern Stoffwechselwege. Durch diese Effekte senken sie nicht nur Gewicht, sondern oft auch Blutdruck, Blutfette und das metabolische Risiko.
Viele kritisieren Nebenwirkungen – wie stehen Sie dazu?
Dr. Matthias Kraft: Kritik ist wichtig. Es gibt Berichte über Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder mögliche Langzeiteffekte. Epidemiologisch sind manche Befürchtungen jedoch nicht eindeutig bestätigt. Entscheidend ist für mich: Wer den Einsatz erwägt, muss individuell bewertet werden, eng begleitet werden und die Gabe zeitlich begrenzen. Dauerhafte Massengaben ohne therapeutisches Konzept lehne ich ab.
Können diese Medikamente also Teil eines ganzheitlichen Konzepts sein?
Dr. Matthias Kraft: Ja. In einem integrativen Setting können sie als „Anstoß“ dienen — besonders bei Menschen, die trotz Ernährung, Bewegung und Therapie nicht abnehmen. Beispiel: menopausale Frauen, bei denen hormonelle Veränderungen den Stoffwechsel blockieren. Eine gezielte, befristete Gabe kann Motivation, Bewegung und Stoffwechsel wieder in Gang bringen.
Gibt es natürliche Alternativen, die Sie parallel einsetzen?
Dr. Matthias Kraft: Natürliches kann ergänzen: Berberin (als bitterer Pflanzenstoff) wirkt stoffwechselregulierend und kann die Leberfettwerte verbessern. In Kombination mit Lebensstiländerungen und Komplementärtherapien lässt sich oft viel erreichen. Aber bei manchen Patienten reicht das nicht aus — dann ist sorgfältig abgewogenes medizinisches Eingreifen ein legitimes Werkzeug.
Wie gehen Sie praktisch vor, wenn ein Patient kommt?
Dr. Matthias Kraft: Erst die umfassende Diagnostik: Hormone, Leber‑ und Nierenstatus, Entzündungsmarker und (wo sinnvoll) GLP‑1‑Spiegel. Dann ein individuelles Programm: Glykoplan, Bewegung, ergänzende Mikronährstoffe und — falls angezeigt — eine begrenzte medikamentöse Phase mit klaren Zielen. Das Ziel ist, Sie aus einem metabolischen Stillstand zu holen, nicht Sie jahrelang mit Spritzen zu „betäuben“.
Gibt es Patienten, bei denen Sie Medikamente kategorisch ablehnen?
Dr. Matthias Kraft: Jede Therapie muss in der Nutzen‑Risiko‑Abwägung stehen. Bei aktiven Entzündungen, bestimmten Pancreas‑Erkrankungen oder wenn die Begleitung nicht gewährleistet ist, rate ich ab. Ebenso ist die unreflektierte Langzeitgabe aus wirtschaftlichen oder marketinggetriebenen Gründen abzulehnen.
Was möchten Sie dem Publikum mitgeben?
Dr. Matthias Kraft: Sehen Sie sich ganzheitlich: Hormonhaushalt, chronische Entzündungen, Lebensstil und psychosoziale Faktoren. Und wenn ein therapeutischer Impuls nötig ist, darf dieser medizinisch verantwortet und zeitlich klar begrenzt erfolgen. Es geht nicht um Für oder Wider — es geht um die situativ richtige Medizin.
Praxisbeispiel: Wann kann eine Spritze helfen?
- Menopausale Patientin mit Fettleber, arterieller Hypertonie und fehlender Gewichtsabnahme trotz Bewegung.
- Patient mit ausgeprägter Adipositas und Gelenkproblemen, der ohne Gewichtsreduktion nicht in Bewegung kommt.
- Behandlung erfolgt befristet (3–6 Monate), kombiniert mit Glykoplan, Physiotherapie und Ernährungsbegleitung.
FAQ — Häufige Fragen
Was sind Abnehmspritzen genau?
Medikamente aus der Diabetologie (GLP‑1‑Agonisten, z. B. Ozempic, Wegovy, Mounjaro), die die Sättigung erhöhen, die Magenentleerung verlangsamen und Stoffwechselprozesse positiv beeinflussen.
Sind sie sicher?
Sicherheit hängt von der Indikation, de Begleiterkrankungen und der Überwachung ab. Kurzfristig gut kontrollierbar; Langzeitdaten wachsen noch. Eine persönliche Risikoabschätzung ist unverzichtbar.
Ersetzen die Spritzen Ernährung und Bewegung?
Nein. Sie sind — falls eingesetzt — ein Baustein im Gesamtplan. Lebensstiländerungen und komplementäre Ansätze bleiben zentral.
Wo finde ich kompetente Beratung?
Dr. Matthias Kraft empfiehlt die Swiss Medical Clinic in Adliswil (Zürichstrasse 52) und integrative Zentren. Informationen und weiterführende Inhalte sind auf QS24.tv und wikiSana verfügbar.
Weiterführende Informationen & Angebote von QS24
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Besondere Hinweise:
- Die erste Ausgabe unseres QS24 Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Auflage von 140’000 Exemplaren.
- Die zweite Ausgabe des Gesundheitskompasses erscheint im November 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 direkt im D‑A‑CH‑Raum verteilt.
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Abschließende Gedanken
Dieses Interview lädt Sie ein, aus dem Schwarz‑Weiß‑Denken herauszutreten und Möglichkeiten verantwortungsvoll abzuwägen. Medizin ist Brückenbau: Schulmedizin und Ganzheitsmedizin. Manchmal brauchen Menschen kurzfristig eine sichere Brücke, um auf die andere Uferseite zu gelangen — langfristig bleibt das Ziel, dass Sie sich selbst auf stabile Beine stellen.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie neugierig, liebevoll mit sich und offen für fundierte Wege zur Gesundheit.
Mit Dankbarkeit,
Ihr QS24‑Team
