So wird Ganzheitsmedizin wissenschaftlich – Interview mit Prof. Dr. Dr. Claus Muss, Pionier der Präventionsmedizin

Studien statt Glauben: Wie Ganzheitsmedizin endlich wissenschaftlich wir

Inhaltsverzeichnis

Ein Gespräch über Nachweisbarkeit, Ausbildung und klinische Studien

QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden — diese Plattformen fassen zusammen, wofür heute steht: Brücken bauen zwischen Erfahrung und Wissenschaft, zwischen Hersteller, Therapeut und Patient. Im folgenden Interview beantwortet Prof. Dr. Dr. Claus Muss Fragen zur praktischen Umsetzung einer evidenzbasierten Ganzheitsmedizin. Sie lesen eine klare Anleitung, wie Prävention akademisch verankert, Produkte geprüft und Ausbildung zukunftsgerichtet gestaltet werden können.

Herr Professor Muss, warum ist es wichtig, Ganzheitsmedizin wissenschaftlich zu überprüfen?

Prof. Dr. Dr. Claus Muss erklärt, dass integrative und funktionelle Medizin nicht allein auf Anekdoten beruhen darf. Es geht darum, erprobte Anwendungen messbar zu machen und Nachhaltigkeit nachzuweisen. Studien zeigen, ob Effekte nicht nur individuell, sondern auch für die breite Masse belastbar sind. Damit schaffen Sie als Anwender und als Anbieter Vertrauen und können rechtssichere Aussagen treffen.

Interviewpartner gestikuliert mit beiden Händen, erklärt zwei Säulen der Präventionsmedizin

Welche zwei Säulen sind für Sie entscheidend, damit Präventionsmedizin glaubwürdig wird?

Er nennt zwei Säulen: erstens akademische Weiterbildung für Therapeuten und Ärzte, zweitens die Möglichkeit, Produkte klinisch zu testen. Für die Ausbildung hat die von ihm mitaufgebaute Struktur zu anerkannten Diplomen und Masterabschlüssen geführt. Parallel dazu existiert die Internationale Gesellschaft für angewandte Präventionsmedizin (IGAP), die als gemeinnützige Plattform klinische Studien für Anbieter organisiert.

Zwei Gesprächspartner am Tisch, links Professor gestikuliert erklärend

Wie klinische Studien praktisch funktionieren

Wie stellen Sie sicher, dass Studien neutral und valide durchgeführt werden?

Neutralität beginnt mit sauberer Studiendesignplanung: Ein- und Ausschlusskriterien, Doppelblind-Verfahren und reproduzierbare Laborparameter sind zentral. Prof. Muss betont die Bedeutung zertifizierter Labore und standardisierter Messmethoden. Nur so lassen sich Zahlen erzeugen, die anschließend statistisch auf Signifikanz geprüft werden können.

Interviewpartner mit offener Handgeste erläutert wie Studien messbare Daten liefern

Welche Messgrößen sind besonders geeignet, um subtile Effekte nachzuweisen?

Feine Laborparameter wie oxidative Stressmarker, Hormone oder detaillierte Vollblut-Analysen erlauben, Wirkungen darzustellen, die im einfachen Screening verborgen bleiben. Mit validierten Methoden erhält man konkrete Zahlenwerte, aus denen sich Wirkung und Signifikanz ableiten lassen. So wird aus Erfahrung eine überprüfbare Evidenz.

Zwei Gesprächspartner sitzen sich an einem runden Tisch gegenüber, Studioaufnahme

Ausbildung, Vernetzung und Zukunft

Wer kann an diesen Weiterbildungen teilnehmen und wie sieht die Form aus?

Die Programme sind für Ärzte, Therapeuten und interessierte Fachpersonen offen. Moderne Lehrformen setzen stark auf Online-Learning, Live-Streams und prüfbare Leistungsnachweise. So bleibt die Ausbildung auch für Berufstätige zugänglich und gleichzeitig akademisch überprüfbar.

Wie sieht die Rolle von Netzwerken in diesem Prozess aus?

Netzwerke sind der Schlüssel, um Kompetenzen zu bündeln: klinische Expertise, Laborknow-how und methodische Forschung sollten Hand in Hand gehen. Nur so entstehen robuste Studien und eine Ausbildung, die nicht isoliert bleibt.

Zwei Gesprächspartner am runden Tisch im Studio, Totale

Praktische Fragen für Anbieter und Anwender

Kostet eine Studie Vermögen?

Prof. Muss macht deutlich: Es geht nicht um Millionenprojekte. Als gemeinnützige Organisation kann IGAP Kosten moderat halten, sodass Laborleistungen und statistische Auswertungen finanzierbar sind. Die Investition schafft jedoch einen erheblichen Mehrwert in Form von Glaubwürdigkeit und Marktzugang.

Wie verhindern Sie, dass Studienergebnisse manipuliert werden?

Durch strenge Protokolle, transparente Statistik und neutrale Begutachtung. Manipulationen würden die wissenschaftliche Integrität untergraben. Deshalb gelten klare ethische Regeln: keine Einbindung von Kontraindikationen, feste Kriterien für Einschluss und Ausschluss und eine nachprüfbare Auswertung.

Weite Studioaufnahme: zwei Gesprächspartner an rundem Tisch diskutieren Studien

Konkrete Schritte für Sie

  • Wenn Sie Hersteller sind: Prüfen Sie für welche Claims Sie belastbare Daten benötigen und sprechen Sie Studienprojekte an.
  • Wenn Sie Therapeut oder Arzt sind: Suchen Sie nach akademischen Weiterbildungspfaden, die Nachweisbarkeit und praktische Anwendbarkeit verbinden.
  • Als Patient: Achten Sie zukünftig auf Produkte mit wissenschaftlich belegten Nachweisen.

FAQ

Wie finde ich Kontakt zur IGAP oder zu Studienangeboten?

Die IGAP ist in Wien ansässig und arbeitet international. Kontaktmöglichkeiten und erste Informationen finden Sie auf der Webseite http://i-gap.org oder per E-Mail an office@i-gap.org.

Welche Rolle spielt das Labor bei solchen Studien?

Labordaten sind das Herz der Messbarkeit. Zertifizierte Labore liefern validierte Parameter wie Hormone, oxidative Stressmarker oder Vollblutprofile, die statistisch ausgewertet werden können.

Müssen alle Naturheilprodukte klinisch geprüft werden?

Gesetzliche Regularien verlangen für bestimmte Indikationen Nachweise. Für Hersteller ist es jedoch vorteilhaft, freiwillig Studien vorzulegen, um Vertrauen und mögliche Health Claims zu sichern.

Wie lange dauert eine typische Studie?

Das hängt von Fragestellung und Parametern ab. Ein praktikables Design kann zum Beispiel 50 Probanden über drei Monate begleiten, mit wiederholten Laboruntersuchungen.

Weiterführende Angebote von QS24

  • QS24 Gesundheitskompass — Ausgabe 1 erreichte bereits eine Auflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 im D-A-CH-Raum verteilt.
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Zwei Gesprächspartner am runden Tisch im Studio

Ein letzter Gedanke

Die Verbindung von Erfahrungsheilkunde und wissenschaftlicher Methodik ist keine Gegnerschaft, sondern eine Brücke. Wenn Sie als Anbieter, Therapeut oder wissbegierige Person diese Brücke mitbauen, tragen Sie zu einer Medizin bei, die Krankheiten verhindert und Lebenszeit mit Lebensqualität verbindet. Das ist kein Hype, sondern eine nachhaltige Entwicklung, die unser Gesundheitssystem bereichern wird.

Herzlichen Dank für Ihr Interesse. Mit Dankbarkeit und Wertschätzung,

Alexander Glogg

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