Galactose: Zucker mit heilender Kraft? Interview mit Dr. Kurt Mosetter

Galactose: Zucker mit heilender Kraft?

Inhaltsverzeichnis

Einführung

In dieser Sprechstunde erklärt Dr. Kurt Mosetter, warum Galactose weit mehr ist als «ein Zucker». Sie erfahren kompakt und klar, wie Galactose im Körper wirkt, bei welchen Erkrankungen sie therapeutisch genutzt wird und worauf Sie beim Einkauf achten müssen. Dieser Beitrag ist Teil der QS24-Inhalte und verknüpft Hintergrundwissen von QS24, wikiSana und den Sprechstunden auf QS24.tv.

Interview

Was unterscheidet Galactose vom herkömmlichen Haushaltszucker und warum halten Sie Galactose für einen «gesunden Zucker»?

Dr. Kurt Mosetter erläutert, dass Haushaltszucker (Saccharose) im Körper Entzündungen fördert, Insulinresistenz begünstigt und Proteinstrukturen durch Karamellisierung schädigt. Galactose hingegen sei ein natürlicher Baustein, der in Muttermilch, bestimmten Heilpflanzen und Pilzen vorkommt. Sie ist insulinunabhängig verwertbar, liefert Energie ohne entzündliche Signale und reduziert oxidativen Stress. Mosetter beschreibt Galactose als einen Aufbau- und Signalfaktor: Sie stärke die «Signalantenne» der Zellen, während Haushaltszucker diese Antennen schädigt.

Ist Galactose in der Muttermilch und gibt es Menschen, die sie nicht vertragen?

Dr. Kurt Mosetter weist darauf hin, dass der Milchzucker (Laktose) Galactose als Bestandteil enthält. Weltweit wird bei Neugeborenen ein Test auf Galactosämie durchgeführt. Eine angeborene Unverträglichkeit ist sehr selten, etwa 1 von 60.000 Menschen. Wer diese Stoffwechselstörung hat, muss Galactose meiden oder sehr strikt dosieren. Für die Mehrheit ist Galactose jedoch ein natürlicher Urbaustein des Lebens und nützlich für Darm und Gehirn.

Erklärung des Glucose-Transporters und der alternativen Aufnahmewege

Wie kann Galactose ohne Insulin verwertet werden?

Dr. Kurt Mosetter fasst historische und moderne Befunde zusammen: Galactose nutzt alternative zelluläre Transportwege und braucht keine Insinsulin-signalverstärkende Mechanik wie der Glucose-Transporter GLUT4. Er vergleicht die Mechanismen bildhaft mit Fahrzeugen: Glucose aktiviert das «Auto mit vier Rädern» (schnell), Galactose öffnet eine «Hintertür» über kleinere «Ein- und Dreiräder», die zwar langsamer, aber unabhängig von Insulin Energie in die Zelle bringen. Dadurch entstehe keine insulinbedingte Entzündung, und Zellen bekommen auf andere Weise Energie.

Kombucha als fermentiertes, zuckerarmes Getränk

Kann Galactose bei Krebspatienten die Glucoseinfusion ersetzen?

Dr. Kurt Mosetter bestätigt, dass das eine denkbare und bereits erforschte Strategie ist. Er verweist auf Otto Warburgs Arbeiten und spätere Studien, die zeigen, dass Tumore Zucker anziehen und Glucose Wachstum fördert. Galactose hemmt in Studien das Zellwachstum und wurde bereits in einigen onkologischen Infusionsstudien verwendet, um Metastasierungswege zu bremsen. Mosetter sieht Galactose-Infusionen als mögliche Alternative oder Ergänzung, insbesondere in Kombination mit zuckerreduzierten Konzepten wie ketogener Ernährung.

Welche Rolle spielt Galactose für Darm und Gehirn, etwa in der Alzheimer-Prävention?

Dr. Kurt Mosetter erklärt, dass Galactose präbiotisch wirkt: Sie fördert eine gesunde Mikrobiota, während Haushaltszucker diese Gemeinschaft belastet. Über Darm-Gehirn-Signale, etwa Glucagon-like-Peptide, steuere Galactose Stoffwechselwege im Gehirn. Studien deuten darauf hin, dass Galactose und bestimmte andere Monosaccharide Beta-Amyloid-Ablagerungen und Alpha-Synuclein-Prozesse modulieren können. In Kombination mit Reduktion schlechten Zuckers könne das Alzheimer- und Parkinson-Risiko gesenkt oder sogar teilweise reversibel beeinflusst werden.

Dosierungsangaben: 1.5 g/kg als sichere Orientierung

Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken bei der Dosierung?

Dr. Kurt Mosetter betont: Die Dosis macht das Gift. In klinischen Studien gelten 1,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht als sicher. Selbst höhere Werte wurden in speziellen klinischen Fällen toleriert. Tierversuche, die negative Effekte zeigten, litten oft unter unrealistisch hohen, toxischen Dosen oder genetischen Enzymdefekten, die beim Menschen nicht ohne weiteres vergleichbar sind. Bei Überdosierung sind milde Symptome wie Durchfall möglich. Menschen mit Galactosämie brauchen jedoch strenge Abklärung und individuelle Dosierung.

Warnung vor minderwertiger Galactose aus unsicheren Herstellungsverfahren

Worauf muss man beim Einkauf von Galactose achten?

Dr. Kurt Mosetter warnt eindringlich vor Billigprodukten aus unkontrollierter Herstellung. Verunreinigungen mit Schwermetallen, Pestiziden, Antibiotika oder Rückständen aus unsauberen Prozessen können schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen. Er empfiehlt ausschließlich geprüfte Produkte hoher Qualität. Die von ihm genannte Galactose entspricht Swissmedic-Standards und erlaubt sogar pharmazeutische Anwendungen wie Infusionen. Der Rat lautet: lieber weniger, dafür höchste Qualität.

Lässt sich Galactose einfach im Alltag statt Zucker verwenden oder sind therapeutische Anwendungen nötig?

Die Antwort von Dr. Kurt Mosetter ist differenziert: Galactose kann oral als Ersatzkohlenhydrat genutzt werden und hat lange klinische Tradition. Bei vielen Patientengruppen genügten orale Gaben. Schwere Fälle, etwa komatöse Frühgeborene oder Patienten mit schwerer hepatischer Enzephalopathie, profitieren von Infusionen, da hier schnelle, zentrale Wirkung nötig ist. Für die meisten Gesunden und Patienten ist die orale Anwendung sinnvoll, weil sie zusätzlich den Darm und die Mikrobiota positiv beeinflusst.

Therapeutische Einsatzgebiete von Galactose: Diabetes, Neurodegeneration, Onkologie

Bei welchen Erkrankungen ist Galactose therapeutisch besonders empfehlenswert?

Dr. Kurt Mosetter nennt breite Einsatzfelder: Diabetes Typ 2 und auch Typ 1, Frühgeborene mit Epilepsie, Entwicklungsverzögerungen, Lebererkrankungen mit hepatischer Enzephalopathie, onkologische Anwendungen in Kombination mit zuckerreduzierten Konzepten sowie Neurodegenerationen wie Alzheimer, Parkinson und MS. Außerdem spricht er mitochondrialen Erkrankungen und Zuständen mit Energiemangel im Vordergrund an.

Praxisnotizen und Empfehlungen

  • Für die meisten Personen ist eine moderate orale Gabe sicher. Als grobe Orientierung nennt Mosetter 1,5 g/kg als sichere Richtung.
  • Bei Verdacht auf Galactosämie sollte unbedingt ärztlich getestet werden.
  • Bei schwer kranken Patientinnen und Patienten können Infusionen sinnvoll und sogar lebensrettend sein, wenn orale Gabe nicht möglich ist.
  • Achten Sie auf geprüfte Qualität; meiden Sie unsichere Produkte aus zweifelhafter Herkunft.
  • Galactose kann sinnvoll mit ketogener oder zuckerarmen Ernährung kombiniert werden, um metabolische Belastungen zu reduzieren.

Häufig gestellte Fragen

Ist Galactose sicher für alle Menschen?

Für die Mehrheit ja. Menschen mit Galactosämie benötigen eine medizinische Abklärung und müssen sehr vorsichtig dosieren. Klinische Daten unterstützen moderate orale Gaben als sicher.

Kann Galactose Alzheimer oder Parkinson verhindern?

Studien zeigen positive Effekte auf Entzündung, Insulinsensitivität und Darm-Gehirn-Signale. Galactose ist kein Allheilmittel, wirkt aber präventiv und unterstützend, besonders wenn schlechter Zucker reduziert wird.

Ist Galactose als Süßmittel im Alltag sinnvoll?

Ja. Als Ersatzkohlenhydrat kann Galactose im Alltag angewendet werden. Für spezielle therapeutische Situationen sind Infusionen denkbar. Wichtig ist die Qualität des Produkts.

Welche Nebenwirkungen kann Galactose haben?

Bei sehr hohen Mengen können Magen-Darm-Symptome wie Durchfall auftreten. Die wichtigsten Risiken ergeben sich aus Verunreinigungen minderwertiger Produkte.

Abschluss und Ausblick

Die Diskussion um Galactose verbindet Schulmedizin und Ganzheitsmedizin wie eine Brücke, die Ursachen und Wirkungen zusammenbringt. Galactose ist kein Wundermittel, aber ein faszinierender, natürlicher Baustein mit therapeutischem Potenzial, wenn sie gezielt, qualitativ hochwertig und in angemessener Dosis eingesetzt wird. Nutzen Sie Ernährung als erste Medizin und betrachten Sie Galactose als ergänzendes Werkzeug in einem ganzheitlichen Konzept.

Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben, sich zu informieren. Bleiben Sie neugierig und wohlwollend zu sich selbst.

Herzlichst,

Alexander Glogg

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