Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interview
- Praxisempfehlungen — was können Sie heute sofort tun?
- FAQ
- Über QS24, Gesundheitskompass, Academy und Sprechstunden
- Schlussworte
Einleitung
In diesem Gespräch erklärt Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk, wie nahe und wie weit entfernt Formen der Lebensverlängerung heute sind. Er verbindet nüchterne Wissenschaft mit visionärem Denken und wagt Brücken zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin. Die wichtigsten Themen reichen von einfachen alltagspraktischen Maßnahmen bis hin zu radikalen Zukunftsvisionen — von Hunden als Anti-Aging-Begleitern bis zu epigenetischer Reprogrammierung und Brain Uploading. Dieser Text fasst die Kernaussagen kompakt und klar für Sie zusammen.
Interview
Corina Klein: Herr Professor, was sind überraschend einfache Maßnahmen, mit denen Sie heute schon Lebensqualität und Lebensspanne verbessern würden?
Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk erklärt, dass manche der wirkungsvollsten Maßnahmen sehr alltäglich sind. Ein einfacher Alltagspartner wie ein Hund kann stark anti-aging-wirksam sein. Hunde sind Bewegungscoaches auf vier Beinen: Sie holen Sie vom Sofa, sie sorgen für regelmäßige Bewegung unabhängig vom Wetter. Beim Streicheln wird Oxytocin freigesetzt, das Bindungs- und Antistresshormon, und zwar sowohl beim Tier als auch bei Ihnen. Diese Kombination aus Bewegung, sozialen Bindungen und Stressreduktion ist eine einfache, kosteneffiziente Intervention zur Unterstützung von Gesundheit und Langlebigkeit.

Corina Klein: Wie weit können wir heute wirklich unser Leben verlängern? Gibt es eine natürliche Obergrenze?
Prof. Kleine-Gunk weist auf eine biologische Grenze der maximal erreichbaren Lebensdauer hin: etwa 120 Jahre. Als historischen Meilenstein erwähnt er Jeanne Calment, die mit 122 Jahren Weltrekordhalterin ist. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt heute bei rund 80 Jahren; 100 Jahre sind für viele Menschen erreichbar, 120 aber erfordern Glück, sehr gute Gene und oft weibliches Geschlecht. Diese Obergrenze ist jedoch kein endgültiges Gesetz — mit neuen Technologien könnte sie verschoben werden.

Corina Klein: Welche Technologien schaffen realistisches Potenzial für radikale Lebensverlängerung?
Er unterscheidet drei Ebenen: a) Maßnahmen, die heute schon Leben verlängern (Lebensstil, Supplemente, ggf. Hormonersatz), b) bald verfügbare pharmakologische Interventionen, die den Alterungsprozess direkt beeinflussen, und c) radikale regenerative Ansätze. Dazu gehören Stammzelltechnologie, epigenetische Reprogrammierung und Tissue Engineering, also das Nachzüchten ganzer Gewebestrukturen. Diese Techniken würden aus präventiver Medizin eine regenerative Medizin machen — statt nur Schäden zu verhindern, könnten geschädigte Strukturen erneuert werden.

Corina Klein: Es klingt futuristisch. Wer investiert in diese Forschung und wo findet sie statt?
Vieles kommt heute nicht mehr allein aus der klassischen Medizintechnik, sondern aus dem Silicon Valley-ähnlichen Bereich der IT und Biotech. Firmen wie Calico und Altos Labs (unterstützt von Jeff Bezos) bündeln hohe Finanzmittel und Topforschende, um Longevity gezielt zu bearbeiten. Parallel entstehen Zentren in China, vor allem in Shenzhen, das als chinesisches Silicon Valley fungiert. Das bedeutet: Hohe Geldsummen plus datengetriebene Methoden erhöhen die Chance auf Durchbrüche.

Corina Klein: Wie realistisch sind Visionen wie 250 Jahre Leben?
Prof. Kleine-Gunk bleibt realistisch und offen zugleich. David Sinclair und andere sehen das Potenzial, in wenigen Jahrzehnten deutlich längere Leben zu ermöglichen. Dazu wären kontinuierliche Pflege, regenerative Therapien und Ersatz zerstörter Strukturen nötig. Der Vergleich zu einem Oldtimer ist hilfreich: Wenn man Teile permanent ersetzt, bleibt das Fahrzeug funktionsfähig. Entsprechend könnten wir menschliche Biologie teilweise erneuern. Aber solche Szenarien haben auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen — Rentensysteme, Arbeitsleben und Lebensentwürfe müssten überdacht werden.
Corina Klein: Welche ethischen Fragen und technischen Grenzen sehen Sie — zum Beispiel bei Genmanipulation?
Die CRISPR-Cas-Technologie ermöglicht heute präzise Eingriffe in die DNA. Theoretisch könnten Longevity-Gene eingefügt oder schädliche Varianten entfernt werden, selbst pränatal. Das eröffnet transhumanistische Möglichkeiten, wirft aber enorme ethische Fragen auf, speziell Eingriffe in die Keimbahn. Ein chinesischer Forscher hat bereits umstrittene Gentests an Embryonen vorgenommen. Die Technik ist möglich, aber ihre Anwendung am Menschen bleibt rechtlich und moralisch heikel.

Corina Klein: Und die radikalste Vision — das Hochladen des Gehirns — wie sieht das in der Profi-Perspektive aus?
Er beschreibt das Human Brain Project als Gegenstück zum Human Genome Project. Das Ziel wäre, das menschliche Gehirn vollständig nachzubauen. Mit zukünftigen Rechnern, etwa Quantencomputern, könnte man irgendwann so viel Rechenleistung haben, dass ein vollständiges Modell denkbar wird. Wenn Bewusstsein vollständig rekonstruiert werden kann, entsteht die Idee der digitalen Unsterblichkeit: von einer kohlenstoffbasierten zu einer siliziumbasierten Existenzform übergehen. Das ist die radikalste Vision, die zugleich viele philosophische Fragen über Identität, Seele und Sinn aufwirft.

Corina Klein: Was sagen Sie zur Rolle von Ganzheitsmedizin und dem Mikrobiom in diesem Kontext?
Prof. Kleine-Gunk macht deutlich, dass der Mensch mehr ist als sein Gehirn. Das Darmmikrobiom beeinflusst Denken und Wohlbefinden massiv. Unsere Sicht muss Brücken schlagen zwischen Ursachen und Wirkungen, zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin. Bakterien sind heute nicht mehr nur Feinde; viele sind nützlich und tragen zur Gesundheit bei. Dieses Umdenken ist zentral, damit Forschungserkenntnisse wirklich in die Praxis gelangen.

Corina Klein: Wie kommt neues Wissen sicher in die ärztliche Praxis?
Die Menge an Forschung ist riesig. Ein niedergelassener Arzt kann nicht jeden Abend tausende Publikationen lesen. Daher sind Kongresse, qualitätsgeprüfte Publikationen und mediale Aufbereitung entscheidend, um relevantes Wissen zu kanalisieren. QS24 versteht sich hier als Brücke, die neues Wissen integriert und verbreitet — eine wichtige Rolle zwischen Forschung und Praxis.

Praxisempfehlungen — was können Sie heute sofort tun?
- Bewegung und soziale Bindungen pflegen: Regelmäßige Spaziergänge, idealerweise mit einem Hund, reduzieren Stress und fördern die Gesundheit.
- Stressmanagement: Maßnahmen, die Oxytocin und Bindung stärken, wirken positiv auf das Altern.
- Informiert bleiben: Nutzen Sie seriöse Kanäle, Fortbildungen und Sprechstunden, um entscheidende Innovationen zu erkennen.
- Ganzheitlich denken: Achten Sie nicht nur auf einzelne Organe, sondern auf das Zusammenspiel von Mikrobiom, Immunsystem und Psyche.
FAQ
Kann Lebensstil wirklich Jahrzehnte länger machen?
Ja. Lebensstilfaktoren können die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich erhöhen. Bewegung, Ernährung, Stressmanagement und soziale Kontakte können konservativ geschätzt 10 bis 20 Jahre an Lebensqualität und Lebenserwartung beitragen, abhängig von Ausgangslage und Genetik.
Sind Medikamente gegen Altern schon verfügbar?
Es befinden sich Medikamente in Entwicklung, die den Alterungsprozess beeinflussen. Der erste Schritt ist die pharmakologische Modulation von Alterungsmechanismen; vollständige regenerative Therapien sind noch in Forschung und frühen klinischen Tests.
Kann Geneditierung wie CRISPR wirklich Lebensspanne erhöhen?
Technisch ist es möglich, Langlebigkeitsgene einzufügen oder schädliche Gene zu entfernen. Praktische Anwendung beim Menschen wirft aber erhebliche ethische und rechtliche Fragen auf und ist deshalb weiterhin stark reguliert.
Wie finde ich vertrauenswürdige Informationen und Expertengespräche?
Nutzen Sie etablierte Plattformen und Angebote wie die QS24 Sprechstunden, die QS24 Academy (https://my.qs24.academy) und den Gesundheitskompass auf https://qs24.run/online. Diese Formate bündeln Expertenwissen für die Praxis.
Über QS24, Gesundheitskompass, Academy und Sprechstunden
Die QS24 Mediengruppe bietet umfangreiche Ressourcen für alle, die sich ernsthaft mit Gesundheit, Prävention und Ganzheitsmedizin beschäftigen möchten. Die erste Ausgabe des Gesundheitskompasses erreichte bereits eine verteilte Auflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 und markiert einen neuen Meilenstein: Eine Auflage von über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 Stück direkt verteilt im D-A-CH-Raum. Nutzen Sie die Plattform online: https://qs24.run/online.
Weitere Angebote:
- QS24 Academy: einzigartige Kurse mit Experten inklusive Zertifikaten — https://my.qs24.academy
- QS24 App: Alle Sendungen jederzeit — https://www.qs24.tv/qs24-app/
- QS24 Sprechstunden: interaktive Experten-Events mit Live-Fragerunden — https://qs24.run/sprechstunden
- Newsletter-Anmeldung: bleiben Sie informiert — https://www.qs24.tv/newsletter/
Fakten zur QS24 Mediengruppe:
- Tagesreichweite: Bis zu 600.000 Zuschauer pro Tag über alle Kanäle.
- Über 400.000 Abonnenten auf verschiedenen YouTube-Kanälen.
- Monatlich über 419.900 Stunden gestreamte Inhalte.
- Mehr als 6.500 Videos zu Gesundheitsthemen und 120 neue Interviews pro Monat.
- Über 700 Ärzte und Wissenschaftler im Expertennetzwerk.
- wikiSana: über 9.000 Sendungen in einer Streaming-Datenbank mit KI-gestützter Suche.
Schlussworte
Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk verbindet Pragmatik und Vision: Sie können heute viel tun, um gesünder zu altern, und Sie dürfen gespannt sein auf kommende technologische Fortschritte. QS24 versteht sich als Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin, zwischen Forschung und Praxis. Wenn Sie tiefer einsteigen möchten, nutzen Sie die QS24 Angebote, melden Sie sich für die Sprechstunden an und abonnieren Sie den Newsletter.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit und Neugier verbleiben wir in Dankbarkeit.
Ihre QS24 Redaktion














