Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interview
- Praxisinformationen
- FAQ — Häufig gestellte Fragen
- Weiterführende Angebote und Ressourcen
- Wichtige Fakten zur QS24 Mediengruppe
- Besondere Hinweise zum Gesundheitskompass
- Schlusswort
Einleitung
In einem eindrucksvollen Gespräch auf QS24 erläutert Prof. Dr. Martin Mittwede, wie alte indische Weisheit und moderne Psychologie das Phänomen der Projektionen erklären und weshalb das Erkennen dieser Dynamik entscheidend für persönliches Wohl und gesellschaftlichen Frieden ist. Die Sendung wurde präsentiert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen. In diesem Beitrag finden Sie die Kernaussagen, praktische Orientierung für Beziehungen und Impulse, wie Sie Projektionen bei sich und anderen erkennen können. Der Artikel verbindet Brücken: Schulmedizin und Ganzheitsmedizin, Ursachen und Wirkungen. Weiterführende Hinweise finden Sieh auch bei QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden.
Interview
Frau Müller: Prof. Mittwede, was verstehen Sie unter „Projektion“ und warum ist dieses Thema heute so relevant?
Prof. Dr. Martin Mittwede erklärt, dass Projektion ein psychologisches Muster ist, bei dem innere Anteile, Schmerzen oder ungelöste Themen nach außen verschoben werden. Er betont, dass Projektionen Menschen in einer Opferrolle halten — „die anderen sind schuld“ — und dadurch Spannungen, Konflikte und im Extremfall Gewalt entstehen. Aus Sicht der Tiefenpsychologie, etwa bei C. G. Jung, sind die verdrängten Schattenanteile die Ursache. Aus Sicht alter indischer Lehren beginnt alles beim Bewusstsein: Wenn Bewusstsein aus seiner Mitte gerät, entstehen Leid und Trennung.

Frau Müller: Wie spricht die indische Philosophie über dieses Phänomen?
Mittwede verweist auf die Vedanta-Philosophie, eine Einheitslehre, die alles Leben als miteinander verbunden begreift. Dort existiert der Begriff Adi-Aropa — die Idee, etwas auf den anderen „aufzuladen“. Er illustriert das Bild eines Menschen, der immer neue Lasten auf einen Esel legt, bis der Esel zusammenbricht. Das ist ein Bild für Unwissenheit: Statt die eigene Last zu erkennen, projiziert man sie nach außen und übt Gewalt aus. Die Lösung liegt in Selbsterkenntnis und Integration der eigenen Schattenseiten.

Frau Müller: Welche Rolle spielen Projektionen in persönlichen Beziehungen?
Prof. Mittwede schildert, wie Projektionen im Alltag beginnen: In Paarbeziehungen werden alte Wunden gezielt getroffen, weil Partner die „wunden Punkte“ kennen und bewusst oder unbewusst als Druckpunkte nutzen. Daraus entstehen schnelle Eskalationen — in Minuten sind Menschen in hoher emotionaler Erregung und verharren in Kleinkriegen, obwohl wirtschaftlich und äußerlich vieles in Ordnung sein kann. Projektionen werden so zur Ursache für andauernde Entfremdung.

Frau Müller: Wie gehen Sie in der Paartherapie vor, um Projektionen aufzubrechen?
Mittwede beschreibt einen behutsamen, aber führenden Ansatz: Zuerst sucht er nach gemeinsamem Boden — Konsenspunkte und Verbindungen. Dann erforscht er die Geschichte des Paares, um Schmerzpunkte zu identifizieren. Wichtig sei: Nicht sofort Verzeihung fordern, sondern dem eigenen Schmerz Raum geben, ihn zu Ende fühlen und erst danach Schritte zur Versöhnung gehen. Praktisch heißt das auch: Der Therapeut darf Grenzen setzen, ein Stopp aussprechen und Führung übernehmen, wenn Streit eskaliert.
Frau Müller: Welche praktischen Tipps geben Sie Paaren, um Projektionen von Anfang an zu vermeiden?
Prof. Mittwede gibt klare Empfehlungen: Pflegen Sie eigene Freundschaften, behalten Sie Hobbys und persönliche Räume. In traditionellen Großfamilien gab es viele Ansprechpartner; in der modernen Zweierbeziehung neigen Menschen dazu, zu viel Erwartung in einen Partner zu projizieren. Ein gesundes Maß an Autonomie hält die Beziehung spannend: Wenn beide etwas zu erzählen haben, entsteht Lebendigkeit statt Verkleben. Zudem empfiehlt er regelmäßige Paarzeiten, ehrliche Gespräche ohne Anschuldigung und das Wissen, dass nicht jede Verletzung sofort „geklärt“ werden muss — manchmal glättet Nähe die Spannung mehr als intellektuelle Diskussionen.

Frau Müller: Wie verbindet diese Herangehensweise die Perspektiven von Ganzheitsmedizin und Psychotherapie?
Mittwede macht die Brücke deutlich: Traditionelle Heilsysteme (Indien, China, Griechenland) betonen Balance — nicht zu viel, nicht zu wenig. Diese Balance spiegelt die Verbindung von Ursachen und Wirkungen. In der Praxis bedeutet das: Ressourcenorientierung statt reiner Problembetrachtung, Integration psychischer Themen statt Ausgrenzung. Die Kombination von Selbsterkenntnis (spirituell) und konkreter psychotherapeutischer Arbeit schafft nachhaltige Heilungsschritte.

Praxisinformationen
Prof. Dr. Martin Mittwede ist in Frankfurt am Main tätig; seine Praxisinformationen und Online-Angebote sind unter www.mittwede.net zu finden. Er betreut inzwischen einen großen Teil der Patientinnen und Patienten online — ein Beispiel dafür, wie Digitalisierung therapeutische Brücken bauen kann.
FAQ — Häufig gestellte Fragen
Was ist der schnellste Weg, eine Projektion bei sich zu erkennen?
Wenn Sie eine überstarke, unangemessene Reaktion bemerken — „das passt nicht zur Situation, warum reagiere ich so?“ — ist das ein gutes Alarmsignal. Dann lohnt es, kurz innezuhalten, nachzufragen: Welche Verletzung könnte dahinterstehen? Nicht jedes Ärgernis ist eine Projektion, aber übersteigerte Reaktionen sind oft Indikatoren.
Wie reagiere ich, wenn mein Partner projiziert?
Versuchen Sie erst, einen verbindenden Punkt zu finden. Fragen Sie nach der Geschichte hinter der Reaktion: Welcher Schmerz könnte hier aufscheinen? Wenn die Situation eskaliert, setzen Sie klare Grenzen und nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch — Paarberatung kann helfen, die wunden Punkte zu identifizieren und zu entschärfen.
Kann Spiritualität Projektionen eliminieren?
Spiritualität kann ein hilfreiches Instrument zur Selbsterkenntnis sein. Mittwede betont jedoch, dass es nicht darum geht, sich als perfekt darzustellen. Spirituelle Praxis kann unterstützen, den inneren Kern (das „geistige Bewusstsein“) zu erkennen und so Toleranz und Offenheit zu fördern — aber Integration erfordert oft auch psychotherapeutische Arbeit.
Wie hängt Projektion mit gesellschaftlicher Gewalt zusammen?
Projektionen erzeugen Feindbilder: Wenn Gruppen unbewusst eigene Ängste und Schatten nach außen verschieben, entstehen politische Spannungen und Hetze. Solange Menschen überzeugt sind, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein, entsteht Entmenschlichung des Anderen — die psychische Wurzel vieler Konflikte liegt in der Projektion.
Weiterführende Angebote und Ressourcen
Wenn Sie dieses Thema vertiefen möchten: QS24 bietet viele professionelle Inhalte auf QS24.tv und in der wikiSana-Datenbank. Die Plattform wikiSana bündelt ganzheitsmedizinische Sendungen und ist eine wertvolle Brücke zwischen Erfahrungswissen und moderner Forschung. Empfehlenswert auch:
- QS24 Gesundheitskompass: Melden Sie sich für die Online-Ausgabe an, stöbern Sie unter https://qs24.run/online.
- QS24 Academy: Einzigartige Kurse mit Expertinnen und Experten — https://my.qs24.academy.
- QS24 App: Alle Sendungen jederzeit verfügbar — https://www.qs24.tv/qs24-app/.
- QS24 Sprechstunden: Interaktive Expertenevents mit Live-Fragerunden — https://qs24.run/sprechstunden.
- Newsletter: Bleiben Sie informiert — https://www.qs24.tv/newsletter/.
Wichtige Fakten zur QS24 Mediengruppe
Die QS24 Mediengruppe präsentiert sich als umfassende Plattform für Gesundheit und Ganzheitsmedizin. Einige zentrale Zahlen und Fakten:
- Tagesreichweite: bis zu 600.000 Zuschauer über alle Kanäle.
- Über 400.000 Abonnenten auf verschiedenen YouTube-Kanälen; monatlich über 419.000 Stunden gestreamter Inhalte.
- Mehr als 6.500 Videos zu Gesundheitsthemen; 120 neue Formate pro Monat.
- Ein Expertennetzwerk mit über 700 Ärzten und Wissenschaftlern.
- wikiSana als größte Streaming-Datenbank für ganzheitsmedizinische Inhalte mit KI-gestützter Suche.
Besondere Hinweise zum Gesundheitskompass
Die erste Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erreichte eine verteilte Auflage von 140.000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 und markiert einen neuen Meilenstein: eine Auflage von über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 Exemplare im D-A-CH-Raum. Entdecken Sie praxisnahe und tiefgehende Inhalte aus Prävention, Therapie und Ganzheitsmedizin.
Schlusswort
Projektionen sind mehr als ein psychologisches Konzept: Sie sind Spiegel unserer unverarbeiteten Geschichten und gleichzeitig Schlüssel für mehr Mitmenschlichkeit. Prof. Dr. Martin Mittwede macht deutlich, dass Selbsterkenntnis und Integration uns nicht nur zu besseren Paaren, sondern zu einer friedlicheren Gesellschaft führen können. Sie sind eingeladen, sich dieser inneren Arbeit zu stellen — mit Mut, Mitgefühl und klaren Schritten.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie inspiriert, neugierig und wohlwollend zu sich selbst und anderen.
Mit warmen Grüßen und Dankbarkeit,
Ihr QS24-Team














