Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Biocheck: Systematisch statt wild kombinieren
- Digitale Geräte, Schlaf und elektrische Belastung
- Wildkräuter und Naturheilkunde als einfache Biohacks
- Abwägen: Selbstoptimierung mit Herz und Verstand
- FAQ — Häufige Fragen
- Weiterführende Angebote und Einladung
- Abschließende Gedanken
Einleitung
In diesem Gespräch auf QS24 spricht Prof. Dr. Uwe Rudolf Max Reuter offen und sachlich über Biohacking: seine Chancen, seine Grenzen und die Risiken. Die Moderation klärt, wann digitale Helfer tatsächlich unterstützen und wann sie eher Stress erzeugen. Diese Ausgabe richtet sich an alle, die sich informieren wollen — nüchtern, ganzheitlich und praxisnah. Sie finden hier konkrete Antworten, praxisnahe Beispiele und eine klare Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin.
Was versteht man heute unter „Biohacking“ und woher kommt der Begriff?
Prof. Reuter erklärt, dass Biohacking in den 1990er-Jahren in den USA entstand und seit etwa 2006 in vielen Formen umgesetzt wird. Kurz gesagt: Biohacking ist der Versuch, Körperfunktionen, Energie, Schlaf und Konzentration gezielt zu optimieren — mit digitalen Geräten, Supplements oder gezielten Therapien. Das ist zunächst positiv, weil es Bewusstheit schafft: Sie beschäftigen sich mehr mit Ihrem Körper. Doch es gibt auch eine starke kommerzielle Komponente, die man kritisch hinterfragen muss.
Viele Menschen nehmen zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel — ist das sinnvoll?
Die einfache Antwort lautet: nicht pauschal. Prof. Reuter schildert Beispiele wie Zuschauerinnen, die 20–40 Supplemente täglich einnehmen. Das ist oft blindes Befolgen von Empfehlungen aus dem Internet. Viel klüger ist es, individuell zu prüfen: Was fehlt mir wirklich? Welche Defizite bestehen? Ein gezielter Funktionscheck reduziert Überversorgung, spart Geld und schützt vor Nebenwirkungen.
Der Biocheck: Systematisch statt wild kombinieren
Was ist ein Biocheck und welche Untersuchungen gehören dazu?
Ein Biocheck ist eine strukturierte Analyse Ihres biologischen Milieus und der Regulationsfähigkeit. Prof. Reuter nennt mehrere Bausteine:
- Dunkelfeld-Lebendblutdiagnostik: Sicht auf Milieu, Verklebungen der roten Blutkörperchen, Aktivität der Abwehrzellen.
- Puffertest (Basenkapazität): Wie gut kann der Körper Säurebildungen wie Laktat abpuffern?
- Mineral- und Schwermetallmessungen im Gewebe.
- Elektroakupunktur nach Voll: Hautwiderstandsmessungen als Indikator für Energiefluss.
- Thermographie: Regulation der Durchblutung nach Abkühlungstest.
- Herzratenvariabilität (HRV): Messung der Adaptationsfähigkeit des vegetativen Nervensystems.
Diese Kombination erlaubt gezielte Empfehlungen: Was fehlt, was ist zu viel, welche Therapie oder welches Supplement ist wirklich sinnvoll.
Wie hilft ein Biocheck Sportlerinnen und Sportlern?
Für Leistungs- oder Freizeitsportler ist es wichtig, das Milieu zu kennen. Wer übertrainiert, wird anfälliger für Erkrankungen. Ein Biocheck kann zeigen, ob etwa Basen fehlen, Mineralien im Gewebe ungünstig verteilt sind oder das vegetative Nervensystem in einer Regulationsstarre ist — und damit Training zielgerichtet optimieren statt blind zu steigern.
Digitale Geräte, Schlaf und elektrische Belastung
Soll man Schlaftracker, Smartwatches oder Ringe nachts tragen?
Prof. Reuter mahnt zur Vorsicht: Elektronische Einflüsse in der Nacht belasten das vegetative Nervensystem. Kurzfristig kann ein Tracker Einblicke geben, langfristig jedoch als Dauerbelastung wirken. Sein Rat: Geräte tagsüber nutzen, um einen Überblick zu gewinnen — nachts besser abschalten. Achten Sie zudem auf baubiologische Aspekte wie metallfreie Schlafplätze oder Netzfreischalter für eine störfreie Regeneration.
Können Geräte wirklich entspannen — oder erzeugen sie zusätzlichen Stress?
Geräte können kurzfristig Entlastung signalisieren, doch Dauergebrauch kann Dauerstress erzeugen. Wenn die äußeren Belastungen (Beruf, Familie, Medien) hoch sind, müssen Sie besonders achtsam sein: Biohacking darf keine zusätzliche Stressquelle werden.
Wildkräuter und Naturheilkunde als einfache Biohacks
Gibt es einfache, natürliche Biohacks, die Sie zu Hause einsetzen können?
Ja. Prof. Reuter empfiehlt, mit Wildkräutern wie Löwenzahn zu beginnen — ein leicht verfügbares Hausmittel. Löwenzahn wirkt leberstärkend und zeigt sogar in Studien Vorteile bei Post-Covid-Symptomen (Traxecum-Bezug). Brennnessel und Wegerich sind weitere einfache Einsteiger: frisch in den Salat oder Smoothie gegeben, leisten sie präventiv und therapeutisch Unterstützung.
Abwägen: Selbstoptimierung mit Herz und Verstand
Wie sollen Interessenten persönlich an Biohacking herangehen?
Prof. Reuter rät zu Bewusstheit statt Automatismus: Klären Sie zuerst, was Ihr Körper wirklich braucht. Ein Biocheck liefert die Basis — dann wählen Sie Maßnahmen, die gesund und balanciert sind. Vermeiden Sie Orthorexie: Perfektion in der Ernährung oder Überoptimierung kann stressen und ins Gegenteil umschlagen. Fragen Sie sich: Dient das Biohacking meinem Wohlbefinden oder treibt es mich in eine permanente Mangelhaltung?

FAQ — Häufige Fragen
Ist Biohacking wissenschaftlich fundiert?
Ein Teil ist wissenschaftlich belegbar (z. B. HRV-Messung, Laborwerte), viele kommerzielle Anwendungen sind noch unzureichend untersucht. Sinnvoll ist, wissenschaftlich fundierte Analysen als Grundlage zu wählen.
Welche Geräte sind unbedenklich?
Fitnessmesser zur Tagesanalyse sind nützlich. Nachts sollten Sie elektrische Geräte vermeiden. Bei unsicherer Nutzung empfiehlt sich ein kurzer Testzeitraum und genaue Beobachtung Ihres Wohlbefindens.
Wie finde ich seriöse Beratung?
Suchen Sie nach Ärztinnen, Therapeutinnen oder Kliniken, die Ganzheitsmedizin mit Schulmedizin verbinden — etwa eine Kombination aus Laboranalyse und naturheilkundlicher Expertise.
Können Wildkräuter helfen?
Ja — als sanfte, oft früher bewährte Mittel. Beginnen Sie einfach (z. B. Löwenzahn, Brennnessel). Bei ernsthaften Beschwerden sollten Sie dennoch professionelle Begleitung hinzuziehen.
Weiterführende Angebote und Einladung
Wenn Sie tiefer einsteigen möchten: QS24 bietet zahlreiche Formate für Ihre Gesundheit — von wikiSana über die QS24 Academy bis zu unseren interaktiven QS24 Sprechstunden. Nutzen Sie die weiterführenden Ressourcen:
- QS24 Academy: https://my.qs24.academy — Zertifikatskurse mit Expertinnen und Experten.
- Online-Zeitung „Gesundheitskompass“: https://qs24.run/online — umfassende Inhalte und Reportagen.
- QS24 App: https://www.qs24.tv/qs24-app/ — Sendungen jederzeit abrufbar.
- QS24 Sprechstunden: Interaktive Experten-Events — mehr Infos: https://qs24.run/sprechstunden.
- Newsletter: Melden Sie sich an unter https://www.qs24.tv/newsletter/ für regelmäßige Impulse.
Zur Erinnerung: Die erste Ausgabe unseres Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Auflage von 140.000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 und wird mehr als 600.000 Exemplare umfassen — rund 580.000 davon im D-A-CH-Raum verteilt. Das ist Teil des Engagements der QS24 Mediengruppe AG, verlässliche ganzheitsmedizinische Informationen breit verfügbar zu machen.
Abschließende Gedanken
Biohacking ist eine Brücke: Sie verbindet Neugier und technologische Möglichkeiten mit dem tiefen Bedürfnis nach Gesundheit. Doch jede Brücke muss stabil gebaut werden. Beginnen Sie mit einer fundierten Bestandsaufnahme, nutzen Sie Biochecks als Basis und entscheiden Sie dann bewusst, welche digitalen oder natürlichen Hilfen Ihnen wirklich guttun. Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden — nicht nur auf Zahlen und Messkurven.
Herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, diese Themen mit Sachlichkeit und Bedacht zu betrachten. Bleiben Sie neugierig, aber auch achtsam. In Dankbarkeit,
Ihr QS24-Team














