In dieser Sendung von QS24 spricht Alexander Glogg mit Dr. med. Hildegard Faust-Albrecht über ein Thema, das viele Paare und Familien still trifft: hormonelle Dysbalancen als Ursache für Stimmungsschwankungen, Beziehungskrisen und Wesensveränderungen. Der Beitrag beleuchtet Ursachen, greifbare Beispiele und pragmatische Lösungen – und zeigt auf, wann medizinisches Handeln sinnvoll ist. Für weiterführende Inhalte stehen Plattformen wie QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden zur Verfügung.
Inhaltsverzeichnis
- Überblick: Warum Hormone plötzlich Gefühle und Beziehungen verändern
- Interview: Fragen und Antworten
- Praktische Handlungsempfehlungen für Sie
- FAQ — Häufige Fragen
- Weiterführende Ressourcen und Angebote
- Warum QS24 und wikiSana für Sie wichtig sind
- Abschließende Worte
Überblick: Warum Hormone plötzlich Gefühle und Beziehungen verändern

Dr. Faust-Albrecht erklärt die zyklischen Grundlagen: In der ersten Zyklushälfte dominieren Östrogene, in der zweiten steigt Progesteron hinzu. Bei Störungen der zweiten Zyklushälfte – z. B. durch fehlenden Eisprung – kann es zu vermindertem Progesteron kommen und damit zu starken prämenstruellen Symptomen. Diese reichen von Blähungen und Verstopfung bis zu Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen und Heulanfällen.
Interview: Fragen und Antworten
Alexander Glogg fragt: Was sind die typischen Anzeichen, dass Stimmungsschwankungen hormonell bedingt und nicht einfach „normal“ sind?
Dr. Faust-Albrecht unterscheidet klar nach Dauer und Funktionalität. Kurze, vorhersehbare Stimmungsschwankungen ein bis zwei Tage vor der Periode gelten als physiologisch normal. Wenn aber Stimmungseinbrüche, explosive Reaktionen oder anhaltende depressive Phasen das soziale Leben beeinträchtigen – etwa wiederkehrend über Wochen, zu Partnerkonflikten oder Ausfallzeiten führen –, dann spricht sie von einer pathologischen Entwicklung, die untersucht werden sollte. Wenn Sie oder Ihre Angehörigen bemerken, dass Ihre Reaktionen das Zusammenleben nachhaltig stören, ist das ein Zeichen, fachärztlichen Rat zu suchen.
Alexander Glogg fragt: Können solche Probleme wirklich bis ins hohe Alter auftreten?
Ja. Dr. Faust-Albrecht schildert einen Fall einer 79-jährigen Patientin, die über Monate vermehrte Rührseligkeit und Gereiztheit bemerkte. Die Diagnose: eine etwa vier Zentimeter große Eierstockzyste, die Östrogene produzierte. Mit einer gezielten Progesteronbehandlung ließen sich die Symptome deutlich lindern. Das Beispiel zeigt: Hormonelle Ursachen können in jedem Lebensalter wirksam sein.
Alexander Glogg fragt: Wie groß ist der Einfluss hormoneller Kontrazeptiva wie der Pille auf Persönlichkeit und Partnerempfinden?
Dr. Faust-Albrecht betont, dass die Pille den Hormonhaushalt verändert und sogar die Partnerwahl beeinflussen kann. Studien und klinische Beobachtungen legen nahe, dass Geruchssignale, die zur Partnerwahl beitragen, unter hormoneller Verhütung moduliert werden. Nach Absetzen der Pille kann sich deshalb die empfundene Anziehung verändern. Sie empfiehlt, bei wichtigen Lebensentscheidungen wie Partnerwahl oder Kinderplanung auch pillenfreie Zeiten zu berücksichtigen.

Alexander Glogg fragt: Wann landen Menschen fälschlicherweise beim Psychiater statt beim Gynäkologen?
Oft wird bei starken Stimmungsschwankungen zuerst an psychiatrische Ursachen gedacht und Psychopharmaka verordnet. Dr. Faust-Albrecht warnt davor, die Ursache zu verfehlen: Eine rein symptomatische Unterdrückung ohne Ursachenklärung kann den Zugang zur eigentlichen Problematik verstellen. Sie plädiert dafür, vor Einsatz langfristiger Psychopharmaka hormonelle Ursachen abzuklären – besonders bei zyklischem Verlauf oder bei Beginn von Symptomen nach hormonellen Eingriffen.
Alexander Glogg fragt: Welche Rolle spielen Umwelt, Ernährung und Lebensstil bei hormonellen Störungen?
Sehr große. Umweltöstrogene (z. B. aus Plastik oder bestimmten Kosmetika), konventionell erzeugte Lebensmittel und ein moderner Lebensstil (Alkohol, Bewegungsmangel, Stress, Schlafmangel) erhöhen die Östrogenwirkung oder verändern den Abbau von Testosteron. Das kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu einer sogenannten Östrogendominanz führen. Dr. Faust-Albrecht nennt konkrete Gegenmaßnahmen: mehr Bewegung, Alkohol- und Rauchreduktion, Gewichtsabnahme, bewusster Umgang mit Kosmetika und Verpackungen.

Alexander Glogg fragt: Sind Männer auch betroffen – und wenn ja, wie äußert sich das?
Auch Männer sind betroffen. Testosteron sinkt mit dem Alter, und durch Ernährung, Umweltstoffe oder Übergewicht kann zudem eine Umwandlung von Testosteron in Östrogene zunehmen. Symptome sind Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, verminderte Standfestigkeit bei Stress, Gewichtszunahme und in manchen Fällen eine Brustbildung. Dr. Faust-Albrecht warnt vor vorschneller Testosterongabe ohne umfassende Abklärung: Nicht selten liegt das Problem eher in erhöhten Östrogenrezeptoren oder einem gestörten Abbauweg.
Alexander Glogg fragt: Welche therapeutischen Ansätze empfiehlt Dr. Faust-Albrecht?
Ein integrativer Ansatz: Zuerst Ursachenanalyse (Anamnese, Ultraschall, Labor), dann gegebenenfalls Anpassung des Lebensstils und gezielter Hormon- oder bioidentischer Progesteronsupport. Bei Männern empfiehlt sie Maßnahmen, die die Aromataseaktivität reduzieren: Sport, Gewichtsreduktion, Alkoholreduktion. Insgesamt: Brücke schlagen zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin – Ursachen behandeln, nicht nur Wirkungen dämpfen.

Praktische Handlungsempfehlungen für Sie
- Beobachten Sie Zyklusmuster und Stimmung: Treten Symptome regelmäßig vor der Periode auf?
- Suchen Sie fachärztliche Abklärung, wenn Stimmungsschwankungen das Leben beeinträchtigen (Partnerschaft, Arbeit, soziale Aktivitäten).
- Bitten Sie Ihren Gynäkologen um hormonelle Diagnostik (inkl. Ultraschall) bevor Sie sofort psychopharmakologische Lösungen akzeptieren.
- Setzen Sie auf Lebensstilmodifikationen: Bewegung, Gewichtsreduktion, weniger Alkohol, Rauchstopp, reduzierte Aufnahme von potenten Xenoöstrogenen.
- Seien Sie vorsichtig mit pauschaler Testosterongabe bei Männern – erst gründlich abklären.
FAQ — Häufige Fragen
Wann sollte ich mit Stimmungsschwankungen zum Arzt gehen?
Wenn die Schwankungen wiederkehrend sind, länger andauern als ein paar Tage pro Zyklus oder Beziehungen und Job negativ beeinflussen. Dann ist eine hormonelle Abklärung angezeigt.
Kann die Pille meine Persönlichkeit verändern?
Ja. Die Pille verändert Hormonsignale und kann Wahrnehmung, Anziehung und Gemütslage beeinflussen. Nach Absetzen können sich Gefühle und Beziehungsdynamiken verändern.
Hilft Progesteron wirklich bei prämenstruellen Beschwerden?
Bei dokumentiertem Progesteronmangel in der zweiten Zyklushälfte kann ein Progesteronsupport stark entlasten. Die Behandlung sollte individuell erfolgen und fachärztlich begleitet werden.
Was kann ich als Mann tun, wenn ich mich antriebslos fühle?
Lebensstil überprüfen (Ernährung, Bewegung, Schlaf), Endokrinologische Abklärung (Testosteron, Estradiol, SHBG) und gezielte Maßnahmen gegen Aromataseaktivität. Unsachgemäße Selbstmedikation mit Testosteron kann Risiken bergen.
Weiterführende Ressourcen und Angebote
Für Vertiefung und Weiterbildung verweisen die Gastgeber auf die umfassenden Inhalte der QS24-Mediengruppe. Auf Plattformen wie QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden finden Sie Sendungen, Experteninterviews und Fortbildungen.

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Warum QS24 und wikiSana für Sie wichtig sind
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Abschließende Worte
Dr. Faust-Albrecht und Alexander Glogg machen deutlich: Hormonelle Dysbalancen sind behandelbar und oft die unterschätzte Ursache für tiefe emotionale Belastungen. Wenn Sie merken, dass hormonelle Schwankungen Ihr Leben belasten, zögern Sie nicht, fachkundigen Rat einzuholen. Eine genaue Diagnose, abgestimmte Therapie und Lebensstilmaßnahmen öffnen häufig den Weg aus dem Tal der Tränen zurück in die Balance.
Vielen Dank für Ihr Interesse. Mit herzlicher Einladung: Lesen Sie unseren Gesundheitskompass und melden Sie sich für die QS24 Sprechstunden an – interaktive Experten-Events, die Vernetzung, Wissenstransfer und individuelle Antworten bieten. Die erste Ausgabe des Gesundheitskompasses erreichte bereits 140.000 Exemplare. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit einer Auflage von über 600.000 Exemplaren (davon rund 580.000 im D-A-CH-Raum) und stellt einen weiteren Meilenstein in der ganzheitlichen Gesundheitskommunikation dar.
In Dankbarkeit und mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,
Alexander Glogg und das Team der QS24 Mediengruppe














