Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Über das Buch und die Brücke zwischen Traditionen
- Der Name: „Der Erste und der Letzte“
- Angst, Medien und die moderne Welt
- Spiegel, Umfeld und persönliche Entwicklung
- Gebet, Meditation und das gelebte Leben
- Fazit: Was Sie mitnehmen können
- FAQ – Häufige Fragen
- Einladung und praktische Hinweise
- Über die QS24 Mediengruppe
- Dank
Einleitung
Im Gespräch auf QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen – trifft Moderator Alexander Glogg den Islamgelehrten und Sufi-Schüler Hüseyin Haybat, um über das spirituelle Werk “Die 99 Namen Gottes” von David Steindl-Rast zu sprechen. Dieses Interview beleuchtet besonders den Namen „Der Erste und der Letzte“ und verbindet christliche und islamische Mystik. Sie erhalten hier kompakte Einsichten, inspirierende Beispiele und praktische Denkanstöße, die im Alltag Halt geben können. Lesen Sie weiter, um zu verstehen, wie diese alten Begriffe heute Mut und Gelassenheit schenken können.
Über das Buch und die Brücke zwischen Traditionen
Alexander Glogg: Herr Haybat, kurz zur Einstimmung: Wie würden Sie das Buch von David Steindl‑Rast in ein, zwei Sätzen beschreiben und lohnt sich die Lektüre für Menschen, die nicht religiös sind?
Hüseyin Haybat antwortet: Das Buch ist ein kompakter, kraftvoller Impulsgeber. Es präsentiert die 99 Namen Gottes aus einer christlich‑mystischen Perspektive, bleibt dabei aber offen und meditativ. Jeder Name ist mit Kalligrafie versehen und endet mit einer kurzen Reflexion – das lädt auch säkulare Leserinnen und Leser zur inneren Einkehr ein. Es ist weniger ein dogmatisches Lehrbuch als vielmehr ein Einladungsbuch: kleine Meditationen, die helfen, das eigene Leben anders zu sehen.
Alexander Glogg: Sie sprachen davon, dass Steindl‑Rast «Brückenbauer» ist. Wie zeigt sich das konkret im Buch?
Hüseyin Haybat erklärt: Steindl‑Rast schöpft aus spiritueller Erfahrung jenseits der Form. Deshalb kann er muslimische Begriffe verständlich machen, ohne sie zu vereinfachen. Die Zusammenarbeit mit einem muslimischen Kalligraphen im Buch ist symbolisch: Hier treffen Traditionen aufeinander, same, same but different – gleich im Kern, verschieden in Ausdruck. Diese Art von Brückenbau fördert Verständnis statt Gegnerschaft.
Der Name: „Der Erste und der Letzte“
Alexander Glogg: Was bedeutet «Der Erste und der Letzte» im spirituellen Sinne?
Hüseyin Haybat antwortet: Es ist nicht ein Anfang wie das Alphabet, sondern das «Erste» im Sinne dessen, was immer war, und das «Letzte» als das, was bleibt, wenn alles vergeht. Mystiker wie Ibn al‑Arabi sagen, dass diese Eigenschaften Gottes im Augenblick gelten: das Unendliche durchdringt die Zeit. Damit entfällt die Trennung von Schöpfer und Schöpfung – die Welt ist wie eine Welle, die im Ozean entsteht und zum Ozean zurückkehrt.
Alexander Glogg: Wie hilft dieses Verständnis konkret im Umgang mit Ängsten und Lebenskrisen?
Hüseyin Haybat sagt: Es relativiert die Probleme. Wenn Sie Ihren Blick ins Weite richten – in eine Wirklichkeit, in der Ihre Existenz Teil eines größeren Flusses ist – dann schrumpft nicht die praktische Herausforderung, aber Ihre Verzagtheit kann weichen. Er empfiehlt: Nehmen Sie sich einen inneren «Urlaub» von der Angst, tauchen Sie in diese Perspektive ein, holen Sie Kraft und handeln Sie dann wieder entschlossen.
Angst, Medien und die moderne Welt
Alexander Glogg: Sie erwähnen, dass Angst uns oft klein macht. Wie hängt das mit dem Begriff des Ersten und Letzten zusammen?
Hüseyin Haybat erläutert: Angst erzeugt Trennung und Verkleinerung. In einer Welt, in der Medien und Politik Ängste mehrfach verstärken, ist es eine spirituelle Praxis, sich daran zu erinnern, dass das Sein größer ist als die Angst. Wenn Sie erkennen, dass Ihr inneres Selbst Teil des Unendlichen ist, können Sie statt Rückzug wieder handeln – mit Klarheit statt Panik.
Spiegel, Umfeld und persönliche Entwicklung
Alexander Glogg: Sie sprechen oft von Menschen als Spiegel. Was meinen Sie genau damit?
Hüseyin Haybat antwortet: Wenn Sie sich an anderen stören, schauen Sie genauer: Meist sind es Aspekte in Ihnen, die ihnen begegnen. Andere Menschen spiegeln Ihnen Blockaden, Muster und Möglichkeiten. Sehen Sie diese Spiegel liebevoll, nicht als Angriff. Stück für Stück – wie der Derwisch, der Ketten ablegt – befreien Sie sich. Humor hilft dabei: Wenn Sie das Geschehen leichter nehmen, lernen Sie schneller.
Alexander Glogg: Wie lässt sich das im Alltag praktisch umsetzen?
Hüseyin Haybat empfiehlt: Beginnen Sie mit dem bewussten Atem, mit Augenblicken der Präsenz. Jeder Atemzug kann eine Mini‑Meditation sein. Sorgen Sie dafür, dass das Gebet oder die Praxis nicht nur Ritual ist, sondern ein Mittel, sich innerlich zu entwickeln. Dann wird Ihr Leben selbst zum Gebet – zur beständigen Übung in Bewusstheit.
Gebet, Meditation und das gelebte Leben
Alexander Glogg: Braucht es heutzutage noch formales Gebet?
Hüseyin Haybat antwortet: Formales Gebet ist hilfreich, aber nicht zwingend. Wenn Ihr Leben zur Praxis wird, entfällt die Trennung von Ritual und Alltag. Ein bewusst gelebter Moment ist Meditation. Das ist der Kern: Präsenz in jedem Atemzug. Wenn Sie das verinnerlichen, wird Ihr Alltag zu einem kontinuierlichen Ausdruck des Heiligen.
Fazit: Was Sie mitnehmen können
Alexander Glogg: Welche drei konkreten Schritte empfehlen Sie, um das Erfahrene umzusetzen?
- Regelmäßig innehalten: Kurze Atem‑Meditationen mehrmals täglich.
- Reflexion über Spiegelungen: Wenn andere Sie triggern, fragen Sie sich, was das in Ihnen zeigt.
- Gelassen handeln: Aus der Weite heraus entscheiden, statt aus Angst zu reagieren.
FAQ – Häufige Fragen
Ist das Buch nur für Christen oder auch für Muslime geeignet?
Das Buch von David Steindl‑Rast ist interreligiös verständlich geschrieben. Es wendet sich primär an westlich‑christliche Leserinnen und Leser, bietet aber mehr: Wer offen ist, findet in den Texten mystische Einsichten, die auch Musliminnen und Muslime ansprechen.
Wie kann ich im Alltag spirituelle Praxis einbauen?
Beginnen Sie klein: Drei bewusste Atemzüge am Morgen, kurze Reflexionen bei Herausforderungen, und das Üben, das Umfeld als Spiegel zu sehen. Mehr braucht es nicht, um Wirkung zu spüren.
Wie hängen QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden zusammen?
QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden sind Teile eines Netzwerks zur ganzheitlichen Gesundheitsinformation. QS24 produziert Interviews wie dieses, wikiSana bietet eine Such‑ und Archivplattform für Sendungen, und die Sprechstunden sind interaktive Expertenveranstaltungen. Diese Angebote ergänzen sich: Informationen, Austausch und vertiefende Formate.
Wo finde ich vertiefende Angebote und Kurse?
Die QS24 Academy bietet Kurse und Zertifikate zu Gesundheitsthemen: https://my.qs24.academy. Die Online‑Zeitung und der Gesundheitskompass sind ebenfalls gute Einstiege: https://qs24.run/online.
Einladung und praktische Hinweise
Wenn Sie tiefer in diese Themen eintauchen möchten: Nutzen Sie die QS24 APP (https://www.qs24.tv/qs24-app/), abonnieren Sie den Newsletter (https://qs24.tv/newsletter/) und besuchen Sie die Sprechstunden für Live‑Fragerunden (https://qs24.run/sprechstunden). Die Plattform wikiSana bietet inzwischen tausende Sendungen und ist ein wertvoller Recherche‑ und Inspirationsort.
Ein Wort zu unseren Publikationen: Die erste Ausgabe unseres Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Auflage von 140.000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erscheint im November 2025 und setzt einen neuen Meilenstein: über 600.000 Exemplare, davon rund 580.000 Stück verteilt im D‑A‑CH‑Raum. Nutzen Sie diese Ressourcen, um sich umfassend zu informieren.
Über die QS24 Mediengruppe
- Tagesreichweite: bis zu 600.000 Zuschauer täglich.
- Über 400.000 Abonnenten auf YouTube & weitreichende Streaming‑Stunden monatlich.
- Mehr als 6.500 Videos und 120 neue Interviews pro Monat.
- Über 700 Expertinnen und Experten im Netzwerk.
- wikiSana mit über 9.000 Sendungen und KI‑gestützter Suche (KI‑Sana).
Dank
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Möge diese Reflexion über «Den Ersten und den Letzten» Ihnen Kraft schenken, Ihre Ängste zu relativieren und mit mehr Weite und Mitgefühl zu leben. Bleiben Sie neugierig und in Verbindung.
Mit großer Wertschätzung,
Alexander Glogg und das Team von QS24
