Kaputte Mikrozirkulation als Krankheitsursache Nr.1 – Interview mit Prof. Dr. med. Elfriede Leniger‑Follert, Expertin für Mikrozirkulation

In diesem Gespräch, produziert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen – erklärt Prof. Dr. med. Elfriede Leniger‑Follert auf eindrückliche Weise, warum die kleinsten Blutgefäße in unserem Körper so entscheidend für Gesundheit und chronische Erkrankungen sind. Die folgenden Fragen richten sich formell an die Expertin; ihre Antworten geben tiefen Einblick in Forschung, Mechanismen und therapeutische Lösungen. Bei QS24, wikiSana,QS24.tv, Sprechstunden finden Sie mehrfach Wegweiser zu weiterführenden Angeboten zu diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

Einführung: Warum die Mikrozirkulation Ihre Gesundheit entscheidet

Die Mikrozirkulation — das feine Netzwerk aus Arteriolen, Kapillaren und Venolen — versorgt jede Körperzelle mit Sauerstoff und Nährstoffen. Wenn diese Regulation gestört ist, leidet die Zellenergie, die Mitochondrien arbeiten schlechter und chronische Beschwerden können ihren Ursprung in genau diesen kleinsten Gefäßen haben. Prof. Leniger‑Follert verbindet jahrzehntelange Grundlagenforschung mit klinischer Praxis und stellt eine Therapie vor, die genau hier ansetzt: die Magnesium‑Sauerstoff‑Therapie.

Begrüssung der Sendung und Vorstellung der Expertin

Interview

Frau Professor Leniger‑Follert, warum wird die Mikrozirkulation in der Medizin so wenig beachtet?

Die Grundlagen zur Mikrozirkulation sind längst erforscht — viele Mechanismen waren bereits in den 1970er‑ und 1980er‑Jahren bekannt. Problematisch ist, dass dieses Wissen oft in den Grundlagenfächern stecken blieb und nicht hinreichend in die klinische Praxis übertragen wurde. Ich arbeite seit über sechs Jahrzehnten wissenschaftlich und habe mich deshalb entschieden, die Erkenntnisse direkt in der Patientenversorgung anzuwenden, um Brücken zwischen Forschung und Medizin zu schlagen.

Schema: Arteriolen, Kapillaren und Venolen im Organ

Was genau verstehen wir unter Mikrozirkulation und wo beginnt das Problem?

Unter Mikrozirkulation verstehen wir die kleinsten arteriellen Gefäße — die Arteriolen — mit einem Durchmesser ab etwa 0,3 mm, gefolgt von Kapillaren mit einem Lumen um 0,003 mm. Diese Gefäße regeln lokal, wie viel Blut und damit Sauerstoff ein Organteil erhält. Sind die Arteriolen dauerhaft verengt, kommt weniger Blut in die Kapillaren, der Sauerstoffpartialdruck sinkt und die Zellen können in den Mitochondrien nicht mehr ausreichend Energie produzieren. Damit ist der Grundstein für viele chronische Erkrankungen gelegt.

Welche biochemischen Mechanismen führen zur Verengung der Arteriolen?

Die metabolische Regulation hängt von Ionentransfers ab. Bei erhöhtem Bedarf geben Zellen Kalium nach außen ab — das führt normalerweise zur Erweiterung der Arteriolen. Es gibt jedoch eine Schlüsselpumpe in jeder Zellmembran, die Natrium‑Kali­um‑ATPase. Wenn diese Pumpe blockiert wird, steigt das extrazelluläre Kalium. Meine entscheidende Entdeckung war: Bei etwa 20 mmol/l extrazellulärem Kalium kippt das System — die Außenseite wird depolarisiert und die Arteriolen verengen sich massiv (Kaliumdepolarisation). Das kann bis zu einem No‑Reflow‑Zustand führen, bei dem kein Blut mehr durch die Feingefäße fließt.

Welche Rolle spielt Lebensstil und klassische Risikofaktoren bei dieser Pathologie?

Viele bekannte Faktoren tragen bei: Bluthochdruck, Arteriosklerose, Stoffwechselstörungen. Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck führt über myogene Schutzmechanismen zur Arteriolenverengung, was zwar Kapillarrupturen vermeidet, aber die Feindurchblutung vermindert. Wenn der mittlere Kapillardruck zu niedrig wird, staut das Blut, Ödeme und Mikrotromben entstehen — ein fruchtbarer Boden für Thrombosen. Das erklärt auch Phänomene, die wir bei Long Covid oder Post‑Vakzin‑Syndromen beobachtet haben: Mikrotromben und gestörte Mikrozirkulation sind hier häufig.

Wie sind Sie von der Erkenntnis zur Therapie gekommen — was ist die Magnesium‑Sauerstoff‑Therapie?

1983 zeigte meine experimentelle Forschung, dass die Gefäßverengung durch eine Veränderung der elektrischen Ladung an der Außenseite der Gefäßmuskelfasern verursacht wird. Ich suchte eine physiologische, positiv geladene Substanz, die außerhalb der Zellen die elektrische Situation verbessern könnte — Kalzium wäre riskant, Kalium verschlimmert das Problem. Magnesium blieb als sichere Option. Mithilfe der Nernst‑Gleichung berechnete ich die Menge an Mg2+‑Ionen, die nötig ist, um das elektrische Gleichgewicht wiederherzustellen. In der Folge entwickelte ich die Magnesium‑Sauerstoff‑Therapie, mit der sich Arteriolen wieder öffnen und die Kapillardurchblutung verbessern lässt.

Experimentelle Messaufbauten: Kapillardurchblutung und Sauerstoffdruck

Wie setzte sich der Weg von Laborbefund zur klinischen Anwendung zusammen?

Nach den experimentellen Versuchen testete ich Substanzen, die Gefäße re‑perfundieren konnten. Komplexe Wirkstoffe hatten jedoch Nebenwirkungen, sodass ich den Fokus auf Magnesium richtete. Anschließend absolvierte ich die klinische Ausbildung und etablierte die Therapie in meiner Praxis. Parallel entwickelte ich Messmethoden, um die Gefäßverengung nachzuweisen und den Therapieerfolg objektiv zu dokumentieren.

Praktische Konsequenzen — was können Sie tun?

Die Erkenntnis ist klar: Um chronischen Erkrankungen vorzubeugen oder sie zu lindern, lohnt sich der Blick auf die Mikrozirkulation. Das beginnt mit Blutdruckkontrolle, Vermeidung metabolischer Belastungen und Lebensstilmaßnahmen. Dort, wo therapeutisch eingegriffen werden muss, zeigt die Magnesium‑Sauerstoff‑Therapie einen vielversprechenden Weg, die kleinsten Gefäße wieder zu re‑perfundieren und die Zellversorgung zu verbessern.

Moderatorin macht den Cliffhanger: Fortsetzung in weiterer Sendung

FAQ — Häufig gestellte Fragen

Für wen ist die Magnesium‑Sauerstoff‑Therapie geeignet?

Die Therapie richtet sich an Patienten mit Erkrankungen, bei denen eine gestörte Mikrozirkulation eine Rolle spielt — von chronischen Schmerzen und Herz‑Kreislauf‑Belastungen bis zu Long Covid. Eine individuelle Abklärung und Messung der Mikrozirkulation ist Voraussetzung.

Gibt es Nebenwirkungen?

Magnesium ist ein physiologisches Ion und gilt in angemessener Dosierung als sicher. Wie bei jeder Therapie sind aber individuelle Reaktionen möglich; deshalb erfolgt die Anwendung ärztlich überwacht und dosiert.

Wie stellt man eine gestörte Mikrozirkulation nach?

Es gibt klinische Messmethoden, die ich selbst entwickelt habe, um Verengungen und Durchblutungsdefizite in den Arteriolen zu dokumentieren. Diese objektiven Messungen sind wichtig, um Therapiebedarf und -erfolg zu überprüfen.

Ist die Therapie ein Ersatz für Schulmedizin?

Nein. Denken Sie an eine Brücke: Schulmedizin und Ganzheitsmedizin. Die Magnesium‑Sauerstoff‑Therapie ergänzt die medizinische Versorgung, indem sie gezielt die zelluläre Versorgung wiederherstellt und so die Wirksamkeit weiterer Maßnahmen erhöht.

Weiterführende Angebote und wie Sie dranbleiben

Wenn Sie das Thema vertiefen möchten, bietet QS24 zahlreiche Formate: Die QS24 Sprechstunden sind interaktive Experten‑Events mit Live‑Fragerunden — ideal zum Netzwerken und zum Erhalt neuester Erkenntnisse. Mehr Informationen: https://qs24.run/sprechstunden

Entdecken Sie zudem die QS24 Academy mit zertifizierten Kursen: https://my.qs24.academy — eine wertvolle Quelle für vertiefendes Wissen.

Lesen Sie den QS24 Gesundheitskompass online oder abonnieren Sie die Printausgabe: Die erste Ausgabe erreichte bereits eine Verteilauflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 mit einer beeindruckenden Auflage von über 600.000 Exemplaren (davon rund 580.000 im D‑A‑CH‑Raum) — ein Meilenstein in der ganzheitlichen Gesundheitskommunikation.

Weitere Ressourcen: QS24 App: https://www.qs24.tv/qs24-app/ | Online Zeitung & Gesundheitskompass: https://qs24.run/online | Newsletter: https://www.qs24.tv/newsletter/

Über QS24 und wikiSana

  • QS24 Mediengruppe AG bietet täglich bis zu 600.000 Zuschauer über alle Kanäle.
  • Über 400.000 YouTube‑Abonnenten und monatlich mehr als 419.00 Stunden gestreamter Inhalte.
  • Mehr als 6.500 Videos zu Krankheiten, Symptomen und ganzheitsmedizinischen Therapien.
  • Über 700 renommierte Ärzte und Wissenschaftler im Expertennetzwerk.
  • wikiSana: Die Streaming‑Datenbank mit tausenden Sendungen und KI‑gestützter Suche.

Danksagung und Abschluss

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Dieses Gespräch zeigt: Gesundheit beginnt auf zellulärer Ebene, und der Blick auf die Mikrozirkulation eröffnet neue Perspektiven für Prävention und Therapie. Bleiben Sie neugierig, achtsam und liebevoll im Umgang mit Ihrem Körper.

Mit Dankbarkeit,

QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen

PS: Vergessen Sie nicht, sich für die QS24 Newsletter anzumelden und die nächste Ausgabe des Gesundheitskompasses zu lesen — die Verbreitung und das fachliche Niveau haben bereits viele Menschen erreicht und inspiriert.

Teilen
Weitere Beiträge

Newsletter abonnieren