Altern beginnt im Darm – Ein Interview mit Dr. Heiko Hofmann, Mikrobiom-Experte

Warum ein gesunder Darm länger jung hält

Inhaltsverzeichnis

Einführung

In diesem Gespräch erklärt Dr. Heiko Hofmann, Biologe mit Schwerpunkt Mikrobiom, wie der Darm unser biologisches Altern beeinflusst und was Sie konkret tun können, um vitaler und jünger zu bleiben. Diese Zusammenfassung wurde im Geiste einer seriösen und herzlichen Gesundheitskommunikation erstellt – mit klarem Fokus auf praktische Empfehlungen. Lesen Sie weiter, wenn Sie erfahren möchten, welche Brücken zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin helfen, Alterungsprozesse zu verlangsamen. Dieser Artikel ist Teil des Informationsangebots von QS24, wikiSana und QS24.tv und verweist abschließend auch auf die QS24 Sprechstunden.

Interview

Was verbindet den Darm mit dem Alterungsprozess?

Dr. Heiko Hofmann erklärt, dass der Darm sich im Laufe des Lebens grundlegend verändert. Als Säugling haben wir eine Milchflora, später entwickelt sich eine komplexe Gemeinschaft aus Hunderten bis Tausenden von Bakterienarten. Lebensweise, Ernährung und vor allem MedikamenteAntibiotika, Cholesterinsenker, Antidiabetika — reduzieren häufig diese Vielfalt. Studien zeigen: Menschen, die gesund bis ins hohe Alter leben, haben eine hohe Artenvielfalt im Darm und viele anti-entzündliche Bakterien. Vielfalt ist damit ein Schlüssel zu langem, vitalem Leben.

Grafik zu Studien mit 100-jährigen und Darmvielfalt

Welche Rolle spielt Ernährung — und welche einfachen Stellschrauben gibt es?

Ballaststoffe sind zentral. Sie fördern Bakterien, die Buttersäure (Butyrat) bilden — ein stark anti‑entzündlicher Stoff. Viel Gemüse, Hülsenfrüchte und unterschiedliche Obst‑ und Gemüsesorten erhöhen die Diversität. Hofmann empfiehlt: Achten Sie darauf, am Wochenende mindestens fünf verschiedene Obst‑ oder Gemüsesorten zu wählen. Kauen Sie gut und bewegen Sie sich — denn Bewegung fördert auch die Darmbeweglichkeit.

Voller, vielfältiger Kühlschrank als Metapher für gesunde Ernährung

Wie beeinflussen Medikamente und Umweltfaktoren die Darmflora?

Ein Forscherteam aus Heidelberg fand: Rund 25 % von 1.000 geprüften Medikamenten schädigen die Darmbakterienvielfalt. Besonders ältere Menschen, die mehrere Medikamente einnehmen, sind gefährdet. Hofmann betont, dass dies die Entzündungsneigung erhöht und somit altersassoziierte Krankheiten wie Demenz oder Darmkrebs begünstigen kann.

Gibt es einen direkten Darm‑Demenz‑Zusammenhang?

Ja. Studien aus Korea mit rund 160.000 Patienten zeigen, dass Menschen mit Reizdarm oder chronisch entzündetem Darm ein um fast 20 % erhöhtes Demenzrisiko haben. Das unterstreicht: Ein gesunder Darm ist mehr als nur Verdauung — er entscheidet über Entzündungslevel und damit über altersbedingte Erkrankungsrisiken.

Wie helfen fermentierte Lebensmittel und Probiotika?

Fermentierte Lebensmittel bringen Milchsäurebakterien, die das Darmmilieu senken und pathogene Keime verdrängen. Hofmann empfiehlt: ein- bis zweimal pro Woche fermentierte Lebensmittel (Joghurt, Sauerkraut, Kimchi). Zusätzlich sind probiotische Präparate sinnvoll — vor allem dann, wenn fermentierte Lebensmittel im Alltag fehlen. Er rät, probiotische Präparate kurz im Wasser zu rehydrieren, damit viele lebende Kulturen den Darm erreichen.

Sind Darmreinigungen, Einläufe oder Colon-Hydro sinnvoll?

Es gibt individuelle Erfahrungen: Einige Menschen berichten von verbesserter Haut und mehr Energie nach Colon‑Hydro‑Serien. Hofmann sieht Darmreinigung als mögliche Option, wenn über Jahre Schadstoffe angesammelt wurden, empfiehlt aber professionelle Begleitung. Alternativ können geplante Fastentage oder kurze Trink‑Fastenphasen (z. B. 24 Stunden) dem Darm Ruhe und Selbstreinigung ermöglichen.

Was ist mit Fasten und intermittierendem Essen?

Fastenphasen sind evolutionär sinnvoll. Hofmann praktiziert oft ein Essfenster von z. B. 16 bis 7 Uhr (Intervallfasten). Solche Ruhephasen erlauben dem Darm Selbstreinigung und reduzieren Entzündungen. Schon 12–16 Stunden Nahrungsstopp täglich können positive Effekte zeigen.

Wie viel Wasser sollten Sie trinken?

Als Faustregel gelten etwa 2 Liter pro Tag — abhängig von Körpergröße, Aktivität und Klima. Hofmann empfiehlt, eine Wasserflasche sichtbar aufzustellen und diese im Laufe des Tages zu trinken. Wasser ist essenziell für Stoffwechsel und Entgiftung; ohne ausreichend Flüssigkeit bleiben Abfallstoffe im Körper.

Wasserflasche als Erinnerungshilfe im Büro

Wann und welche Diagnostik ist sinnvoll?

Präventive Kontrollen lassen sich komfortabel durchführen: Hofmann empfiehlt jährliche oder alle 3–5 Jahre wiederkehrende Tests, je nach Gesundheitszustand. Ein Basispanel mit Entzündungsmarkern und gezielten bakteriellen Nachweisen liegt bei knapp 100 EUR; einzelne Entzündungsmarker kosten etwa 20–30 EUR. Solche Tests helfen, dysbiotische Muster früh zu erkennen und gezielt mit Ballaststoffen, Probiotika oder anti‑entzündlichen Maßnahmen zu intervenieren.

FAQ — Häufig gestellte Fragen

Kann ballaststoffreiches Essen Darmkrebs verhindern?

Ballaststoffe reduzieren das Risiko deutlich: Etwa ein Drittel der Darmkrebsfälle hängt mit schlechter Ernährung zusammen. Ballaststoffe fördern das Abtragen leichter Polypen und nähren hilfreiche Bakterien, die butyratbildend und anti‑entzündlich wirken.

Sollte ich täglich Probiotika nehmen?

Hofmann empfiehlt keine tägliche Dauergabe für alle, sondern gezielte Anwendung: regelmäßig, aber intermittierend — z. B. 2–3 Tage pro Woche oder in Phasen mit erhöhter Belastung. Ergänzen Sie fermentierte Lebensmittel als natürliche Quelle lebender Kulturen.

Welche Öle sind beim Braten empfehlenswert?

Verwenden Sie hitzestabile Fette wie Ghee oder Kokosfett. Olivenöl ist gesund, sollte aber nicht stark überhitzt werden, da sich schädliche Nebenprodukte bilden können.

Wie kann ich die Vielfalt im Kühlschrank erhalten, wenn ich alleine lebe?

Planen Sie kleine, regelmäßige Marktbesuche oder nutzen Sie tiefgekühltes Gemüse in verschiedenen Sorten. Vielfalt ist wichtiger als die Menge — verschiedene Farben und Arten pro Woche sind hilfreich.

Schlusswort und weiterführende Angebote

Dr. Hofmanns Kernbotschaft ist klar: Vielfalt, Ballaststoffe, Bewegung, ausreichend Flüssigkeit und regelmäßige Ruhe‑/Fastenphasen sind die Pfeiler eines darmenfreundlichen Lebensstils. Damit bauen Sie eine Brücke zwischen Ursachen und Wirkungen und unterstützen nachhaltige Gesundheit.

Wenn Sie tiefer einsteigen möchten: QS24 bietet Ihnen viele weiterführende Formate — von der QS24 Academy (https://my.qs24.academy) über die QS24 App (https://www.qs24.tv/qs24-app/) bis zu interaktiven QS24 Sprechstunden (https://qs24.run/sprechstunden). Nutzen Sie auch die Online-Ausgabe des Gesundheitskompasses (https://qs24.run/online) und melden Sie sich für den Newsletter an (https://www.qs24.tv/newsletter/).

Wichtig: Die erste Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Verteilauflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 und markiert einen neuen Meilenstein: Mit über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 Stück im D‑A‑CH‑Raum, bietet der Kompass umfassende Einblicke in Prävention und Ganzheitsmedizin.

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie interessiert, bleiben Sie neugierig — und bleiben Sie gesund.

Mit dankbarer Wertschätzung,

Ihr QS24‑Team

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