aMMP-8 und mehr: Zukunftsweisende Zahnmedizin 2.0

aMMP-8 und mehr - Zukunftsweisende Zahnmedizin 2

In diesem Interview gewährt QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen Einblicke in die Zukunft der Zahnmedizin: Zahnmedizin 2.0. Dr. Markus Schadt, Zahnarzt, Orthomolekulartherapeut und Autor, erklärt, welche technischen Innovationen, diagnostischen Verfahren und ganzheitlichen Denkansätze die Mundgesundheit nachhaltig verändern können. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie aMMP‑8‑Tests, Milieutherapie, Vitamin D und K2 sowie moderne Geräte wie der Prophylaxis Master die Betreuung in Praxis und Prävention neu definieren.

Inhaltsverzeichnis

Einführung: Warum Zahnmedizin 2.0 notwendig ist

Dr. Markus Schadt beschreibt Zahnmedizin 2.0 als Brücke zwischen klassischer Kopf‑Hals‑Zahnmedizin und einer ganzheitlicheren, organübergreifenden Sichtweise: An jedem Zahn hängt ein Mensch, an jedem Zahn ein Organ. Technik, Diagnostik, Therapie und Prävention müssen sich weiterentwickeln, damit Zahnmedizin nicht isoliert bleibt, sondern in Gesundheitsnetzen wirkt.

Dr. Markus Schadt stellt das Konzept Zahnmedizin 2.0 vor

Interview (Fragen von Corina Klein)

Welche technischen Fortschritte prägen heute die Zahnmedizin?

Dr. Markus Schadt erklärt, dass sich die Zahnmedizin technisch zwar kontinuierlich verbessert hat, echte Quantensprünge aber vor allem in Geräten zur Prophylaxe und in digitalen Scans zeigen. Das Beispiel des Prophylaxis Master (EMS) kombiniert Entkalkungs‑ und Airflow‑Technik und erlaubt schonende Reinigung von Taschen und Wurzeloberflächen. Solche Geräte reduzieren mechanische Schädigung und erhöhen die Behandlungssicherheit.

Prophylaxis Master Gerät (EMS) und Aufsätze

Wie sieht moderne Parodontalbehandlung in der Praxis aus?

Für eine Parodontalbehandlung beginnt alles mit präziser Befundaufnahme: Taschenmessung, Dokumentation und gezielte Entfernung von Auflagerungen. Dr. Schadt hebt hervor, dass traditionelle Instrumente wie Scaler und Küretten zwar funktional sind, aber bei unsachgemäßer Anwendung Kollagenfasern beschädigen können. Moderne Airflow‑Aufsätze und spezielle Ultraschall‑ bzw. schwingende Systeme schonen das Gewebe und entfernen harte Konkremente wirkungsvoll.

Digitalisierung: Welche Rolle spielen Intraoral‑Scanner?

Dr. Schadt sieht Intraoral‑Scanner als großen Fortschritt: Sie ersetzen oft unangenehme Abformungen, liefern exakte digitale Modelle und ermöglichen Archivierung von Zahnzuständen. Das ist besonders hilfreich, wenn ein Zahn später repariert oder rekonstruiert werden muss. Aktuelle Grenzen sind Blutungen und sehr tiefe Taschen, doch hier sind weitere technische Entwicklungen denkbar, etwa spezielle Aufsätze zum Scannen von Tascheninnenflächen.

Intraoralscan: digitale Abformung ohne Löffel

Welche diagnostischen Neuerungen sind besonders zukunftsträchtig?

Den größten Sprung erwartet Dr. Schadt im Bereich Labordiagnostik. Neben Fotodokumentation und digitalem Röntgen gehören mikrobiologische Analysen und Function‑Tests dazu. Ein zentrales Beispiel ist der aMMP‑8‑Test (aktivierte Matrix‑Metalloproteinase‑8), der die immunologische Aktivität und Kollagenabbau bereits früh sichtbar macht. Dieser Test bietet direkte Einblicke in Entzündungsprozesse und ist für gezielte Therapieentscheidungen wertvoller als reine Keimbestimmungen.

aMMP‑8 Test: Immunologische Früherkennung

Warum sind Keimbestimmungen allein nicht die Lösung?

Dr. Schadt kritisiert die Fixierung auf einige wenige „Problemkeime“ (Red Complex). Heute weiß man von Tausenden unterschiedlicher Bakterienarten im Mund; entscheidend ist ihr Zusammenspiel und das Milieu. Daher plädiert er für Milieutherapie statt reiner Bekämpfung: Das Umfeld (Speichelfluss, pH, Ernährung, Mundhygiene) zu verändern, ist nachhaltiger als nur Antibiotisch zu agieren.

Bakterienvielfalt im oralen Mikrobiom

Welche Blutfaktoren und Vitalstoffe sind relevant für Zahn‑ und Knochenheilung?

Blutanalysen gehören laut Dr. Schadt zur Zahnmedizin 2.0. Vitamin D und Vitamin K2 spielen eine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel und bei der richtigen Verteilung von Calcium (Gefäß vs. Knochen). Er empfiehlt Zielwerte für Vitamin D im Bereich von 70–90 ng/ml und betont, dass K2‑Messungen und Funktionsmarker wie das uncarboxylierte Matrix‑Gla‑Protein (ucMGP) wichtige Hinweise liefern. Individuelle Supplementier‑Rezepturen können fehlende Nährstoffe gezielt ersetzen.

Vitamin D und K2: Funktionsmarker und Knochenstoffwechsel

Wie kann man immunologische Überreaktionen verhindern?

Dr. Schadt erläutert, dass chronische Kollagenolyse durch eine überschießende Immunantwort entsteht. Neben lokalen Therapien (z. B. Doxygel in Taschen) können systemische Ansätze wie Vitamin D die Makrophagen modulieren und „beruhigen“. Ziel ist eine adäquate, nicht überschießende Entzündungsantwort—eine Verbindung von lokaler Therapie und systemischer Versorgung.

Doxygel als lokale therapeutische Option

Was ist mit zahntechnischen Materialien und Implantaten?

Materialwahl beeinflusst immunologische Reaktionen: Titanpartikel können lokale Immunantworten triggern; Keramik wäre hier wünschenswert, sofern die Materialeigenschaften weiter verbessert werden. Dr. Schadt spricht auch visionär über 3D‑Bioprinting: Langfristig könnte personalisiertes Gewebe mit Eigenplasma das Reparaturspektrum erweitern—bis dahin bleibt Materialverträglichkeit ein wichtiges Thema.

Diskussion zu Titanpartikeln versus Keramik

Welche Selbsttests und einfache Messungen sind für Patienten sinnvoll?

Dr. Schadt empfiehlt praktikable Tests für zuhause: pH‑Streifen zur Einschätzung des oralen Säuremilieus (z. B. nach Getränken), Speichel‑Tests und einfache aMMP‑8‑Schnelltests. Solche Messungen stärken die Prävention und zeigen, wo Maßnahmen nötig sind. Bei Auffälligkeiten verweist er auf weiterführende Labor‑ und Bluttests.

pH‑Test verschiedener Getränke: Cola und Sprite sehr sauer

Wichtige Empfehlungen von Dr. Markus Schadt (Kurz zusammengefasst)

  • Beginnen Sie mit sauberer Diagnostik: Taschenmessung, Fotodokumentation und sinnvolle Labortests.
  • Nutzen Sie aMMP‑8 und Calprotectin als frühe Marker für entzündliche Aktivität.
  • Setzen Sie auf Milieutherapie: Beeinflussen Sie das Mikro‑Umfeld statt nur Keime zu bekämpfen.
  • Vitamin D und K2 gehören in die präventive Gesundheitsstrategie.
  • Digitale Scans und moderne Prophylaxe‑Geräte schonen Gewebe und erhöhen Präzision.

FAQ – Häufige Fragen

Was ist der aMMP‑8‑Test und wozu dient er?

Der aMMP‑8‑Test misst eine aktivierte Kollagenase (MMP‑8), die bei Kollagenabbau in Zahnfleisch und Knochen freigesetzt wird. Er zeigt frühzeitig immunologische Entzündungsaktivität und hilft, proaktiv therapeutisch einzugreifen.

Ist eine Keimbestimmung sinnvoll?

Keimbestimmungen können Informationen liefern, sind aber oft teuer und geben allein keine Handlungssicherheit. Dr. Schadt favorisiert funktionelle Marker (aMMP‑8, Calprotectin) und Milieusanalysen statt isolierter Keim‑Fixierung.

Wie wichtig sind Vitamin D und K2 konkret?

Beide Vitamine sind für die Calcium‑Verteilung und Knochenformung zentral. Vitamin D fördert die Aufnahme, K2 sorgt dafür, dass Calcium in den Knochen eingebaut und nicht in Gefäßen abgelagert wird. Messung und gezielte Substitution sind empfehlenswert.

Kann moderne Zahnmedizin komplett digital werden?

Viele Schritte sind bereits digitalisiert (Intraoralscan, Archivierung, CAD/CAM). Blutungsneigung und sehr tiefe Taschen stellen noch technische Herausforderungen dar, die jedoch durch Forschung und neue Aufsätze gelöst werden können.

Wie finde ich verlässliche QS24‑Angebote und Weiterbildungen?

QS24 bietet zahlreiche Ressourcen: Die QS24 Academy (https://my.qs24.academy) mit zertifizierten Kursen, die QS24 App (https://www.qs24.tv/qs24-app/) sowie die Online‑Zeitung des Gesundheitskompasses (https://qs24.run/online). Für interaktive Formate sind die QS24 Sprechstunden (https://qs24.run/sprechstunden) die ideale Plattform.

Ressourcen und Empfehlungen

  • Infos zu aMMP‑8: Dentognostics (empfohlen von Dr. Schadt)
  • ParoCon Praxis & Buch: “Tatort Zahnfleisch” von Dr. Markus Schadt
  • Effektive Mikroorganismen: mikroveda.ch / mikroveda.de
  • QS24 Academy: https://my.qs24.academy
  • Gesundheitskompass Online: https://qs24.run/online

Über QS24

QS24 ist eine umfassende Plattform für ganzheitliche Gesundheitsinformationen. Der erste Gesundheitskompass erreichte bereits eine Auflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erscheint im November 2025 mit über 600.000 Exemplaren, davon rund 580.000 verteilt im D‑A‑CH‑Raum—ein Meilenstein in der ganzheitlichen Gesundheitskommunikation.

Die QS24 Mediengruppe AG bietet:

  • Hohe Reichweite: bis zu 600.000 Zuschauer/Tag über alle Kanäle
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  • Mehr als 6.500 Videos zu Gesundheitsthemen und 120 neue Interviews/Monat
  • Ein Expertennetzwerk mit über 700 Ärzten und Wissenschaftlern
  • wikiSana als größte Datenbank für ganzheitsmedizinische Inhalte
QS24 Logo und Hinweis auf wikiSana und App

Ihr nächster Schritt

Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Zahnmedizin 2.0 bietet: Lassen Sie sich aMMP‑8 und Vitamin‑D‑Werte messen, diskutieren Sie individuelle Maßnahmen und prüfen Sie, ob eine Blut‑ oder Nährstoffanalyse sinnvoll ist. Besuchen Sie die QS24 Angebote: melden Sie sich für den Newsletter an (https://www.qs24.tv/newsletter/), entdecken Sie die QS24 Academy (https://my.qs24.academy) und nehmen Sie an den QS24 Sprechstunden (https://qs24.run/sprechstunden) teil—Interaktive Experten‑Events mit Live‑Q&A.

Die QS24 App (https://www.qs24.tv/qs24-app/) bringt die Inhalte direkt zu Ihnen. Erfahren Sie mehr im Online‑Gesundheitskompass (https://qs24.run/online).

Dank und Abschluss

Dr. Markus Schadt vermittelt eine klare, visionäre Botschaft: Zahnmedizin muss den Blick über den Zahn hinaus wagen und Mensch, Milieu und Moleküle gleich wichtig nehmen. Wenn Sie diese Perspektive teilen, laden wir Sie herzlich ein, sich weiterzubilden, die QS24‑Angebote zu nutzen und aktiv Ihre Mundgesundheit zu gestalten.

Herzlichen Dank für Ihr Interesse – bleiben Sie neugierig und gesund.

Mit warmen Grüßen,
Das Team von QS24


 

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