Warum Depressionen im Darm beginnen. Interview mit Dr. Heiko Hofmann, Biologe und Mikrobiom‑Experte

Neurotransmitter im Darm? So funktioniert Ihr zweites Gehirn wirklich

In diesem exklusiven Interview mit der Moderatorin Britta Berthold erklärt Dr. Heiko Hofmann, Biologe mit Schwerpunkt Mikrobiom, die wissenschaftlichen Grundlagen der Darm‑Hirn‑Achse und gibt praxisnahe Tipps für den Alltag. Die Sendung wurde produziert von QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen und ist Teil der umfangreichen Inhalte auf QS24.tv und wikiSana. Wenn Sie sich für ganzheitliche Gesundheit interessieren, erfahren Sie hier kompakt und fundiert, wie Ihr „zweites Gehirn“ funktioniert und wie Sie es unterstützen können.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Warum der Darm mehr ist als Verdauung

Britta Berthold begrüßt Dr. Heiko Hofmann im Studio

Was fasziniert Dr. Heiko Hofmann am Darm am meisten?

Dr. Heiko Hofmann betont, dass der Darm weit mehr ist als eine bloße Kläranlage des Körpers. Er erklärt, dass ein Drittel der im Darm vorhandenen Stoffe neu gebildet werden und viele davon vorher nicht existierten. Der Darm besitzt eine gigantische Oberfläche — vergleichbar mit einem Fußballfeld — und er erbringt vielfältige Leistungen: Verdauung, Produktion von Stoffwechselprodukten, Bildung von Vorstufen für Neurotransmitter und enge Kommunikation mit dem Gehirn. Für Sie bedeutet das: Die Pflege des Darms ist zentral für Wohlbefinden und Gesundheit.

Darm‑Hirn‑Achse: Wie Darm und Gehirn kommunizieren

Dr. Hofmann erklärt die Kommunikation entlang des Nervus vagus

Wie kommuniziert der Darm mit dem Gehirn?

Dr. Hofmann erläutert mehrere Kommunikationswege: über den Vagusnerv (Nervus vagus), über im Darm gebildete Botenstoffe wie Butyrate (Buttersäure) und über Entzündungsmediatoren, die vom Darm ins Gehirn gelangen können. Außerdem werden Vorstufen von Neurotransmittern im Darm gebildet. Fehlen diese Stoffe, kann das Gehirn nicht optimal arbeiten — Folge können Konzentrationsstörungen, Stimmungseinbrüche oder langfristig sogar Erkrankungen wie Demenz sein. Für Sie heißt das: Ein gesunder Darm ist essenziell für geistige Leistungsfähigkeit und Stimmung.

Grafik: Butyratproduktion im Darm und ihre Wirkung

Ernährung, Bewegung und einfache Alltagsmaßnahmen

Wasserflasche auf dem Schreibtisch als Erinnerung zum Trinken

Welche einfachen Maßnahmen helfen dem Darm sofort?

Dr. Hofmann empfiehlt grundlegende, leicht umsetzbare Maßnahmen: ausreichend trinken (z. B. immer eine Flasche Wasser am Arbeitsplatz), tägliche Bewegung (mindestens 15 Minuten spazieren gehen) und eine abwechslungsreiche, ballaststoffreiche Ernährung. Diese Maßnahmen unterstützen die Darmflora, fördern die Peristaltik und verringern Verstopfung oder Blähungen. Für Sie ist wichtig: Kleines tägliches Verhalten hat große Wirkung.

Was sind Ballaststoffe genau und warum sind sie so wichtig?

Der Experte erklärt, dass Ballaststoffe nicht vollständig vom Menschen verdaut werden (z. B. Zellulose, komplexe Polysaccharide) und dass sie wichtiges „Futter“ für Darmbakterien sind, die daraus kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat produzieren. Beispiele für ballaststoffreiche Lebensmittel sind Vollkornbrot, faserreiches Gemüse wie Brokkoli, Hülsenfrüchte und spezielle Ballaststoffprodukte (z. B. Akazienfasern). Ein ballaststoffarmer Lebensstil (viel Pizza, Pasta, Weißmehlprodukte) führt nach Dr. Hofmanns Erfahrung langfristig zu Problemen im Mikrobiom.

Essensrhythmus, Hunger und Blutzuckerregulation

Was tun, wenn die Mittagszeit kommt, aber Sie keinen Hunger haben?

Dr. Hofmann rät, das persönliche Essverhalten bewusst zu steuern: Wer mittags in der Kantine essen muss, sollte morgens leichter oder weniger essen, damit der Hunger einsetzt. Wer morgens früh Hunger hat, wählt sättigende Speisen (Ballaststoffe, Proteine, gesunde Fette). Außerdem kann das Hungergefühl durch Blutzucker- und Insulinreaktionen beeinflusst werden. Praktisch empfiehlt er kleine, gesunde Snacks (Apfel, Paprika) im Büro, um nicht zu stark zu naschen oder den Darm unnötig zu beschäftigen.

Vorsorge: Darmtests und Prävention

Dr. Hofmann spricht über Stuhltests und Vorsorge

Warum sind Darmtests sinnvoll, auch wenn Sie sich gesund fühlen?

Dr. Hofmann schildert seine persönliche Erfahrung: Ein Stuhltest zeigte bei ihm selbst unerwartet entzündliche Veränderungen, obwohl er sich gesund fühlte. Er empfiehlt jährliche oder regelmäßigere Checks bei auffälligen Werten — die Kosten liegen laut ihm im niedrigen zweistelligen Bereich. Studien, etwa aus Korea mit über 160.000 Patienten, verknüpfen chronische Darmentzündungen mit erhöhtem Risiko für Demenz. Prävention durch Tests und frühe Behandlung ist daher sinnvoll, wenn Sie langfristig gesund bleiben wollen.

Laboranalyse einer Stuhlprobe

Probiotika, Präbiotika und sinnvolle Supplementierung

Soll man Joghurt essen oder sind Probiotika sinnvoller?

Dr. Hofmann macht deutlich: Handelsüblicher Joghurt enthält vergleichsweise wenige lebende Bakterien. Therapeutische Probiotika haben oft Milliarden von Keimen pro Dosis. Entscheidend ist jedoch das Substrat: ohne Präbiotika (Ballaststoffe) vertrocknet der „Garten“ im Darm. Daher empfiehlt er eine Kombination aus Präbiotika (z. B. Akazienfasern) und gezielten Probiotika bei Bedarf — aber in der richtigen Dosierung, denn zu hohe Mengen können Nebenwirkungen wie Durchfall verursachen.

Welche praktischen Tipps zur Einnahme von Prä- und Probiotika gibt Dr. Hofmann?

Er empfiehlt, Probiotika phasenweise einzunehmen (z. B. mehrere Wochen) und dauerhaft präbiotische Ballaststoffe in die Ernährung zu integrieren. Akazienfasern nennt er als kostengünstiges, gut verträgliches Präbiotikum; die Dosis sollte langsam gesteigert werden, um Blähungen zu vermeiden. Außerdem betont er, dass vor einer dauerhaften Supplementierung eine Untersuchung sinnvoll ist, um individuelle Bedürfnisse zu klären.

Kauen, Fasten‑Erfahrungen und bewusste Ernährung

Warum empfiehlt Dr. Hofmann bewusstes Kauen?

Dr. Hofmann schildert seine Erfahrung aus Fastenkliniken: bewusstes Kauen (z. B. 30 mal pro Bissen) führt zu besserer Wahrnehmung, langsameren Essgewohnheiten und deutlich entlastetem Darm, weil der Nahrungsbrei bereits im Mund besser zerkleinert wird. Auch wenn 30 mal Kauen sozial herausfordernd sein kann, genügt oft das bewusste Verlängern der Kauphase bei den ersten Bissen. Das entlastet den Verdauungstrakt und kann Überessen verhindern.

Haut, Falten und das Mikrobiom

Wie hängt die Haut mit dem Darm zusammen?

Dr. Hofmann verweist auf Experten wie Jörg Adler: Viele Hauterkrankungen (Akne, Neurodermitis) korrelieren mit Entzündungen im Darm. Durch die Reduktion von Darmentzündungen können sich Hautbilder oft deutlich verbessern — manchmal sogar ohne klassische lokal wirksame Medikamente. Eine darmfreundliche Ernährung (Ballaststoffe, Omega‑3, wenig verarbeitete Lebensmittel) ist laut Dr. Hofmann auch ein Rezept für eine „gesündere Haut“.

Praktische Tagesroutine: Dr. Hofmanns Empfehlungen

  • Wasser: Regelmäßig Trinken, z. B. eine Flasche am Arbeitsplatz.
  • Bewegung: Täglich mindestens 15 Minuten spazieren.
  • Ballaststoffe: Vollkorn, Gemüse, Akazienfasern langsam einführen.
  • Gezielte Phasen mit Probiotika, bei Bedarf nach Untersuchung.
  • Bewusstes Kauen und achtsames Essen.

FAQ — Häufige Fragen zur Darm‑Hirn‑Achse

1. Macht ein gesunder Darm wirklich das Gehirn fitter?

Ja. Dr. Hofmann erklärt, dass Darmbakterien Vorstufen für Neurotransmitter und kurzkettige Fettsäuren produzieren, die das Gehirn beeinflussen können. Studien an Tieren zeigten, dass ein Mangel an Ballaststoffen oder eine durch Antibiotika gestörte Darmflora kognitive Defizite hervorrufen kann, die sich durch Ballaststoffe oder Butyrat teilweise rückgängig machen lassen.

2. Helfen Probiotika bei Depressionen?

Die Evidenz ist vielversprechend, aber nicht als Allheilmittel zu sehen. Bei vielen Patientengruppen mit schweren psychischen Erkrankungen beobachteten Forscher entzündliche Darmveränderungen. Eine gezielte Behandlung von Darmentzündungen und die Verbesserung des Mikrobioms können sich positiv auf die Psyche auswirken. Individuelle Diagnostik ist jedoch wichtig.

3. Wie oft sollte man den Darm testen lassen?

Dr. Hofmann empfiehlt: Bei unauffälligen Werten alle drei bis fünf Jahre; bei erhöhten Werten jährlich. Bei Symptomen oder familiären Risiken kann eine engere Kontrolle sinnvoll sein.

4. Was sind Akazienfasern und wie verwendet man sie?

Akazienfasern sind ein natürliches Präbiotikum, das im Dickdarm von nützlichen Bakterien langsam abgebaut wird und so Butyratbildung fördert. Produktempfehlung: langsam einschleichen (Dosiserhöhung über Tage bis Wochen), morgens z. B. im Müsli.

Weiterführende Ressourcen und Buchempfehlungen

Dr. Hofmann empfiehlt populärwissenschaftliche Bücher und Videos, um das Thema verständlich zu vertiefen. Besonders genannt wurden:

  • Julia Enders — populäre Einführung in Darm und Verdauung
  • Jörg Adler — Buch „Hautnah“ zum Thema Haut und Mikrobiom

Abschluss: Kurze Zusammenfassung

Zusammengefasst macht Dr. Heiko Hofmann deutlich: Der Darm ist ein zentrales Organ für körperliche und geistige Gesundheit. Ernährung, Bewegung, Flüssigkeitszufuhr, gezielte Tests, Prä‑ und Probiotika sowie bewusste Essgewohnheiten sind praktikable Hebel, mit denen Sie Ihre Darm‑Hirn‑Achse positiv beeinflussen können. Kleine, konsequente Veränderungen im Alltag bringen oft die größten Effekte.

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