Inhaltsverzeichnis:
- Balance im Nervensystem: Warum Erholung wichtiger ist als Nachtschichten
- Ernährung: Die Sache mit Elektronen, Sprossen und Zwetschgendatschi
- Geld und Glück: Mehr als ein Tabuthema in der Krankheit
- Wild Card: Schweigen über Sex und die blinden Flecken der Medizin
Eigentlich beginnt jede Heilung nicht erst im Labor, sondern am Küchentisch – oder manchmal auch nachts, während man sich Sorgen macht, die sowieso nie eintreffen. Erinnern Sie sich an das letzte Mal, als Sie stundenlang wachlagen – und was Sie dann am nächsten Tag gegessen haben? Lothar Hirneisen, Preisträger und Pionier der alternativen Krebsheilkunde, hat mit Tausenden Patienten gesprochen und eine Liste gemacht: Was hat wirklich geholfen – und was ist vielleicht sogar überraschend nebensächlich?
Balance im Nervensystem: Warum Erholung wichtiger ist als Nachtschichten
Unser Körper funktioniert wie ein fein abgestimmtes Orchester. Zwei Dirigenten wechseln sich dabei ab: der Sympathikus und der Parasympathikus. Diese beiden Nervensysteme bestimmen, wann wir aktiv sind und wann wir uns erholen.
Das Gleichgewicht zweier Gegenspieler
Der Sympathikus ist unser Aktivitätsnerv. Er macht uns wach, fokussiert und leistungsbereit. Der Parasympathikus hingegen ist unser Erholungsnerv. Er sorgt für Entspannung, Regeneration und Heilung.
Was viele nicht wissen: Alle Heilungsprozesse im Körper finden nur im parasympathischen Zustand statt. Zellreparatur und Regeneration können nur erfolgen, wenn wir entspannt sind oder schlafen.
“Man sollte ja annehmen, dass das jeden Arzt interessiert… Aber das ist leider nicht so.”
Der moderne Lebensstil als Heilungsbremse
Evolutionär ist unser Körper darauf programmiert, mit dem Tag-Nacht-Rhythmus zu leben. Wenn wir diesem natürlichen Rhythmus folgen, regelt sich das Gleichgewicht zwischen beiden Nervensystemen von selbst.
Aber kaum jemand tut das noch. Schlafprobleme, Dauerstress und vor allem “Kopfkino” – also ständiges Grübeln – halten unseren Sympathikus dauerhaft aktiviert. Die Folge? Der Körper kommt nicht mehr zur Ruhe und kann sich nicht selbst heilen.
- Schlafmangel und ständiges Grübeln schaden langfristig mehr als schlechte Ernährung
- Im Parasympathikus finden alle Regulationsmechanismen statt
- Heilungsprozesse sind nur im Ruhezustand möglich
Die Weisheit der Hundertjährigen
Was können wir von Menschen lernen, die besonders alt werden? Sie haben ein Geheimnis: Sie machen sich kaum Sorgen.
“Zu über neunzig Prozent macht man sich Sorge über Dinge, die nicht eingetreten sind.”
Diese Erkenntnis teilen sowohl Hundertjährige als auch Krebspatienten. Wenn Menschen mit einer schweren Diagnose konfrontiert werden, ändert sich ihre Perspektive. Plötzlich werden spirituelle Fragen wichtiger. Der Moment gewinnt an Bedeutung.
Wer denkt, er habe nur noch sechs Monate zu leben, diskutiert nicht mehr über Politik oder ärgert sich über den Nachbarszaun. Stattdessen stellen sich existenzielle Fragen: Was ist wirklich wichtig? Wie kann ich Liebe geben und empfangen?
Fazit: Der Parasympathikus als Heilungsschlüssel
Der Parasympathikus ist nicht nur für Schlaf und Verdauung verantwortlich. Er ermöglicht alle Regulationsprozesse im Körper. Egal welches “Wehwehchen” – Heilung findet nur statt, wenn wir schlafen, in völliger Ruhe sind oder glückliche Momente erleben.
Ein gesundes Leben erfordert daher den regelmässigen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung.
Ernährung: Die Sache mit Elektronen, Sprossen und Zwetschgendatschi
Ernährung – ein Thema, das viele Krebspatienten beschäftigt. Doch überraschenderweise ist sie nicht immer der entscheidende Faktor. Schauen wir in Altersheime: Die Bewohner werden teilweise hundert Jahre alt – trotz der “Katastrophe” auf ihren Tellern, die für gerade mal 1,90 Euro zubereitet wird.
Nicht jede Diät wirkt Wunder
Wie erklären wir, dass Helmut Schmidt als Kettenraucher uralt wurde, während manche Spitzensportler mit 50 sterben? Offensichtlich gibt es mehr Faktoren als nur die Ernährung.
Dennoch: Bei etwa zwei Dritteln der geheilten Patienten spielte die Ernährung eine zentrale Rolle – aber nicht irgendeine Diät.
Die Therapien, die wirklich funktionieren
- Öl-Eiweisskost nach Dr. Johanna Budwig
- Gerson-Therapie nach Dr. Max Gerson
- Bedingt auch Rohkost
Was haben diese drei gemeinsam? Sie liefern hochelektronenreiche Nahrung. Bei Budwig kommen die Elektronen aus dem Leinöl, bei Gerson aus frisch gepressten Säften, bei Rohkost bleiben sie natürlich erhalten.
“Das Allerwichtigste beim Essen sind die Ordnungsstruktur in der Nahrung, die voll sind mit Photonen, diesen Energiequellen, die dem Körper die Kraft geben zu regenerieren.”
Die Lebensdauer von Lebensmitteln
Ein faszinierendes Experiment: Frischer Rote-Bete-Saft enthält etwa 50.000 LUs (Lichtenergie-Einheiten). Nach nur 30 Minuten sinkt dieser Wert auf 5.000-8.000 LUs – ein Verlust von 80-90% der Energie!
Durch Verarbeitung oxidieren die Lebensmittel, geben Elektronen ab und verlieren ihre Kraft. Das erklärt, warum so viel “Essen” in unseren Supermärkten kaum noch nährt.
Sprossen: Leben auf dem Teller
Der absolute Geheimtipp: Sprossen. Sie leben buchstäblich noch, wenn wir sie essen. Voller Photonen, voller Energie. Die perfekte Nahrung für einen regenerationsbedürftigen Körper.
Das bedeutet nicht, dass wir nie wieder Zwetschgendatschi oder Apfelkuchen essen dürfen. Es geht um ein gesundes Verhältnis: Solange wir genügend Elektronen zu uns nehmen, können wir auch gelegentlich Dinge essen, die Elektronen verbrauchen.
Praktischer Tipp
Versuchen Sie, möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu essen – egal ob aus Dosen, Verpackungen oder Mehlprodukte. Mehl ist “ziemlich totes Zeug”, und alles, was daraus hergestellt wird, enthält kaum noch Lebensenergie.
Geld und Glück: Mehr als ein Tabuthema in der Krankheit
Ob Geld glücklich macht? Diese Frage löst oft hitzige Debatten aus. Doch besonders für Menschen in gesundheitlichen Krisen erhält sie eine völlig neue Dimension.
Die Wissenschaft hinter Geld und Glück
Interessanterweise belegen Studien einen klaren Zusammenhang: Glück wächst nur bis zu einem bestimmten Einkommensniveau spürbar – darüber hinaus kaum mehr. Die Daten zeigen eine deutliche Glückssteigerung bei Einkommen zwischen 50.000 und 70.000 €/Jahr. Ab etwa 130.000 bis 180.000 €/Jahr ist jedoch kein signifikanter Anstieg mehr erkennbar.
Noch überraschender: Menschen mit Millionenvermögen beschäftigen sich oft so intensiv mit Geldsorgen – Anlagestrategie, Aktien, Immobilien – dass ihr Glücksniveau sogar sinken kann. Paradox, oder?
“Geld spielt sehr wohl für Glücklichsein eine grössere Rolle als die Leute sich das vorstellen.”
Wer zu wenig hat, denkt ständig darüber nach: Reicht es für die Miete? Kann ich mir einen Urlaub leisten? Genau diese Gedankenspiralen rauben kostbare Energie – etwas, das gerade Krebspatienten dringend für ihre Genesung benötigen.
Finanzielle Freiheit als Heilungsfaktor
Für Krebspatienten wird Geld zum entscheidenden Faktor ihrer Genesung:
- Auszeiten nehmen können: Krebspatienten müssen sich Entspannung leisten können – manchmal bedeutet das, sechs Monate nicht arbeiten zu dürfen
- Zugang zu ergänzenden Therapien: Ernährungsberatung, Akkupunktur oder homöopathische Behandlungen
- Stressreduktion: Nicht ständig über finanzielle Engpässe nachdenken müssen
Die Realität sieht jedoch anders aus. In Deutschland besonders deutlich: Therapien wie Ernährungsberatung oder alternative Methoden sind oft selbst zu zahlen. Während manche Kassen in der Schweiz zumindest teilweise Homöopathie übernehmen, werden in Deutschland solche Ansätze kaum unterstützt.
Was Krebspatienten wirklich brauchen
Entgegen gängiger Vorstellungen benötigt eine erfolgreiche Krebstherapie nicht unbedingt grosse finanzielle Mittel. Wichtiger sind:
- Ruhe und Zeit zur Erholung
- Mentaler Freiraum für Heilungsprozesse
- Entspannung und Stressreduktion
Doch die finanzielle Freiheit, sich diese Dinge zu ermöglichen – sei es durch Ersparnisse oder soziale Absicherung – macht einen entscheidenden Unterschied.
Manche Patienten können sich sechs Monate Auszeit problemlos leisten. Anderen bleibt nur der Gang zum Sozialamt – was wiederum Stress bedeutet. Hier zeigt sich, wie finanzieller Spielraum nicht nur den Zugang zu Therapien beeinflusst, sondern auch die grundlegende Krebsheilung unterstützen kann.
Wild Card: Schweigen über Sex und die blinden Flecken der Medizin
Wenn es um Heilung geht, gibt es ein Thema, das oft im Schatten bleibt: Sexualität. In Arztpraxen herrscht dazu meist betretenes Schweigen. Warum eigentlich?
Das grosse Tabu im Behandlungszimmer
Sexualität und Intimität werden in Patientengesprächen selten thematisiert – oft sogar komplett ausgeblendet. Ein Mediziner gestand offen:
“Ich hab zu meiner Schande heute zu gestehen, ich hab so einen Fragebogen für Patienten. Und da war das Sexualleben nicht in dem Fragebogen drin. Warum? Weil da redet man nicht drüber.”
Diese Ehrlichkeit ist bemerkenswert. Denn sie zeigt, wie tief verankert die Sprachlosigkeit selbst bei Fachleuten ist. Dabei gehört Sexualität zu den Grundbedürfnissen des Menschen.
Die paradoxe Realität
Interessant ist der Kontrast: Während in Arztpraxen geschwiegen wird, spricht das Onlineverhalten eine andere Sprache. Schätzungen zufolge betreffen zwischen 20 und 25 Prozent des weltweiten Internetverkehrs pornografische Inhalte.
Die Zahlen verdeutlichen: Sexuelle Bedürfnisse sind allgegenwärtig, werden aber medizinisch ignoriert. Diese Diskrepanz ist problematisch – besonders wenn es um Heilungsprozesse geht.
Fehlende Puzzle-Teile im Heilungsprozess
Die Rolle von Intimität und Nähe für das allgemeine Wohlbefinden wird systematisch unterschätzt. Dabei zeigen neueste Erkenntnisse, dass erfüllte Sexualität zur Lebenszufriedenheit beiträgt.
Therapiepläne, die diesen Aspekt ausklammern, ignorieren wichtige Ressourcen für Heilung. Gerade bei lebensverändernden Diagnosen wie Krebs stellen sich viele Betroffene Fragen:
- Wie verändert meine Erkrankung mein Intimleben?
- Welche Auswirkungen haben Medikamente auf meine Libido?
- Wann darf ich nach Operationen wieder Sex haben?
Doch wie sollen Antworten gefunden werden, wenn niemand die Fragen stellt?
Zeit für einen ganzheitlichen Blick
Eine wirklich ganzheitliche Sicht auf Heilung muss auch Tabuthemen einbeziehen. Sexualität gehört ins Heilungsnarrativ – nicht als Randnotiz, sondern als integraler Bestandteil.
Dies erfordert Mut. Von Ärzten, die lernen müssen, die richtigen Fragen zu stellen. Von Patienten, die ihre Bedürfnisse artikulieren. Und von einer Gesellschaft, die anerkennt, dass Heilung mehr umfasst als nur körperliche Genesung.
Der erste Schritt? Mehr Offenheit – gegenüber sich selbst und im Gespräch mit medizinischem Personal. Denn was unausgesprochen bleibt, kann nicht behandelt werden.
Die blinden Flecken der Medizin zu erkennen bedeutet nicht, jemanden zu beschuldigen. Es bedeutet, eine ganzheitliche Sicht auf Gesundheit und Heilung zu haben und zu pflegen.














