Im Gespräch mit Alexander Glogg (QS24) eröffnet Prof. Dr. med. Christian Schubert eine neue Sicht auf Gesundheit: die Geometrie der Seele. In diesem Interview erklärt Schubert, wie Fraktale — jene nicht-linearen, selbstähnlichen Muster der Natur — unser Leben, unsere Beziehungen und unsere Krankheiten durchziehen. Dieses Thema wurde auf dem Kanal von QS24 präsentiert und ist eng verknüpft mit Angeboten wie QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden, die Ihnen als Leser Zugang zu weiterführenden Inhalten und Expertenformaten bieten.
Inhaltsübersicht
- Einführung: Warum Fraktale unsere Medizin verändern können
- Fraktale in Körper, Psyche und Sozialem
- Das Modell: Wind → Wasser → Sand
- Fraktaldiagnostik und Fraktaltherapie — ein neuer medizinischer Zugang
- Psychoneuroimmunologie: Immunsystem als mehrschichtiges System
- Gesellschaft, Medien und die Pandemie als fraktales Phänomen
- Praktische Hilfestellungen für Sie
- FAQ — Häufige Fragen zur Geometrie der Seele
- Weiterführende Angebote und Einladung
- Über den Gesundheitskompass und QS24
- Abschluss und Einladung
Einführung: Warum Fraktale unsere Medizin verändern können
Prof. Schubert beginnt mit einer einfachen, aber tiefgreifenden Beobachtung: Natur ist selten linear. Benoît Mandelbrots Arbeit an der Fraktalgeometrie hat gezeigt, dass viele natürliche Strukturen — von Küstenlinien bis zu Baumkronen — einer anderen Mathematik folgen als die klassische euklidische Geometrie. Diese Einsicht ist der Ausgangspunkt für seine These, dass auch Seele, Psyche und soziale Beziehungen fraktal organisiert sind und dass Heilung dann gelingt, wenn man diese Muster erkennt und auflöst.
Alexander Glogg: Herr Professor Schubert, was genau sind Fraktale und warum sind sie für unsere Vorstellung von Gesundheit wichtig?
Christian Schubert: Fraktale sind selbstähnliche Strukturen — ein Ast sieht aus wie ein Baum, ein Röschen im Blumenkohl sieht aus wie ein kleiner Blumenkohl. Sie zeigen Skaleninvarianz: Auf verschiedenen Größenskalen wiederholt sich das Muster. Für die Medizin bedeutet das: Leben schafft maximal viel Oberfläche in kleinem Raum, um Austausch mit der Umwelt zu ermöglichen — denken Sie an Darm oder Lunge. Wenn wir verstehen, dass psychische, soziale und körperliche Strukturen nach ähnlichen Prinzipien organisiert sind, können wir Krankheitsgeschehen ganz anders diagnostizieren und behandeln.
Fraktale in Körper, Psyche und Sozialem
Alexander Glogg: Können Sie kurz erklären, wie Fraktale im Körper sichtbar werden?
Christian Schubert: Ja, sehr gut sichtbar sind sie im Gefäßbaum, im Bronchialbaum und in der Faltung des Darms. Der Darm beispielsweise hat, ausgebreitet, eine Oberfläche von rund 100 m² — und passt trotzdem in unseren Bauch, weil er gefaltet ist. Fraktale schaffen Oberfläche auf kleinstem Volumen — eine clevere Lösung der Natur für Austauschprozesse.
Alexander Glogg: Und wie übertragen sich diese Muster in die Psyche und in Beziehungen?
Christian Schubert: Menschen zeigen selbstähnliche Muster über ihr Leben hinweg: Beziehungen, Wiederholungen von Erlebnissen, transgenerationale Muster. In der Psychotherapie sehen wir häufig, dass Klienten in Situationen geraten, die denen ihrer Kindheit ähneln — nicht identisch, aber selbstähnlich. Diese Wiederholungen sind wie Fraktale: sie wiederholen sich über Skalen (Generationen) und Zeiträume. Wenn Sie dieses Muster erkennen, können Sie intervenieren und verhindern, dass Traumata in die nächste Generation weitergegeben werden.

Das Modell: Wind → Wasser → Sand
Ein zentrales Bild im Gespräch ist die Brücken-Metapher:
- Wind = Soziales (Ereignisse, Beziehungen)
- Wasser = Psyche (emotionaler Zustand)
- Sand = Körper (körperliche Symptome und Krankheiten)
Alexander Glogg: Wie wirken Wind, Wasser und Sand zusammen — und welche Konsequenz hat das für die Behandlung?
Christian Schubert: Der Wind (soziale Ereignisse) triggert das Wasser (Psyche), das wiederum den Sand (Körper) formt. Wenn ein Paar streitet — soziales Ereignis — reagiert die Psyche, und der Körper zeigt Symptome (z. B. Reizdarm, Herzrasen). Deshalb ist Gesundheit primär von oben nach unten zu betrachten: Die Ursachen sitzen oft im Sozialen und Psychischen. Eine Therapie, die nur den Sand behandelt, trifft häufig nicht die wahre Ursache.

Fraktaldiagnostik und Fraktaltherapie — ein neuer medizinischer Zugang
Alexander Glogg: Wie sieht also eine fraktale Diagnostik in der Praxis aus?
Christian Schubert: Fraktaldiagnostik bedeutet, nach selbstähnlichen Mustern zu suchen — innerhalb eines Lebens, über Generationen und in Beziehungsnetzwerken. Wenn ein Patient wiederkehrende Schübe einer chronischen Erkrankung hat, lohnt sich die Frage: Welche psychosozialen Ereignisse treten in ähnlichen Intervallen auf? Welche unbewussten Muster wiederholen sich? Mit dieser Sicht eröffnet sich fraktale Therapie: das Bewusstmachen und Auflösen der Muster, damit sich die Krankheit nicht mehr rekurrent zeigt.
Alexander Glogg: Können Sie kurz ein Beispiel aus Ihrer Praxis nennen?
Christian Schubert: Eine Patientin erlebte alle acht bis zehn Jahre schwere Krisen; stets war ein männlicher Helfer zur Stelle, der sie rettete — aber sie schaute nie auf die Ursache. In Therapie konnte sie die Muster erkennen, Selbstwert aufbauen und die Wiederholung brechen. Solche Einsichten sind sehr heilsam: Sie verhindern Weitergabe und reduzieren Schubhäufigkeit chronischer Erkrankungen.

Psychoneuroimmunologie: Immunsystem als mehrschichtiges System
Alexander Glogg: Was sagt die Psychoneuroimmunologie zum fraktalen Modell?
Christian Schubert: Das Immunsystem ist nicht nur zellulär, es hat auch psychologische und soziale Dimensionen — ein biopsychosoziales Immunsystem. Ekel oder kulturelle Distanzierungsstrategien sind psychologische Mechanismen, die biologischen Schutz ergänzen. Studien zeigen sogar, dass in Regionen mit hoher Erregerdichte Menschen tendenziell weniger extrovertiert sind — ein kulturelles Immunsystem. Auch hier hilft Fraktaldenken, Verbindungslinien sichtbar zu machen.

Gesellschaft, Medien und die Pandemie als fraktales Phänomen
Alexander Glogg: Wie bewerten Sie die letzten Jahre mit Blick auf das fraktale Modell?
Christian Schubert: Die Krise der letzten Jahre war nicht nur eine Mikrobe — sie war auch eine Krise kultureller Prozesse. Medienbilder und Zahlen haben sich als Infodemie verbreitet und psychologische Reaktionen ausgelöst, die das physische Risiko verstärkt haben. Das zeigt: Politik, Medien und Kultur sind Teil des „Windes“, und ihre Wirkung auf unsere Psyche und unseren Körper ist real. Eine kluge, menschenwürdige Kommunikation hätte anders wirken können — wie Vergleiche mit Ländern zeigen, die mehr auf Selbstverantwortung und Würde gesetzt haben.

Praktische Hilfestellungen für Sie
Alexander Glogg: Was kann ich als Leser konkret tun, um fraktale Muster in meinem Leben zu erkennen?
Christian Schubert: Fragen Sie sich:
- Treten ähnliche Probleme in immer gleichen Abständen oder Situationen auf?
- Wiederholen sich Beziehungsmuster (ähnliche Partner, ähnliche Konflikte)?
- Gibt es körperliche Schübe in zeitlicher Nähe zu sozialen Konflikten?
Suchen Sie Austausch: Fremde Perspektiven und therapeutische Spiegelung helfen, blinde Flecken zu erkennen. Präventiv können Sie familiäre Muster ansprechen, Ihre Kinder unterstützen und frühzeitig therapeutische Hilfe organisieren. Fraktaltherapie ist oft gemeinschaftlich: Sie beginnt im sozialen Feld.

FAQ — Häufige Fragen zur Geometrie der Seele
Was bedeutet „fraktale Psychosomatik“?
Fraktale Psychosomatik beschreibt, wie psychosoziale Muster (Wind) psychische Reaktionen (Wasser) auslösen und dadurch körperliche Symptome (Sand) formen — in selbstähnlichen Wiederholungen. Behandlung zielt daher auf die Muster, nicht nur auf Symptome.
Kann jeder lernen, seine eigenen Fraktale zu erkennen?
Ja, mit Hilfe von Spiegeln: Partner, Freunde, Therapeuten. Manche Menschen mit Selbsterfahrung erkennen Muster leichter, doch Fremdspiegelung ist oft der schnellste Weg.
Ist Fraktaltherapie wissenschaftlich fundiert?
Die Idee verbindet etablierte Forschungslinien — Psychoneuroimmunologie, systemische Therapie, Traumaforschung — und öffnet sie durch das Konzept nicht-linearer Muster. Es ist ein integrativer, evidenzorientierter Zugang, der in der Praxis bereits heilende Wirkung zeigt.
Wie hängt dieses Modell mit Angeboten von QS24 zusammen?
QS24 bietet Plattformen und Formate (QS24, wikiSana, QS24.tv, Sprechstunden), die diese integrative Sichtweise sichtbar machen: Interviews, Sprechstunden, Workshops und die QS24 Academy unterstützen Sie beim Vertiefen und Anwenden dieser Perspektiven.
Weiterführende Angebote und Einladung
Wenn Sie dieses Thema vertiefen möchten: Besuchen Sie die QS24 Academy (https://my.qs24.academy) für zertifizierte Kurse, nehmen Sie an den QS24 Sprechstunden teil (https://qs24.run/sprechstunden) und abonnieren Sie den QS24-Newsletter (https://www.qs24.tv/newsletter/). Installieren Sie auch die QS24 App für bequemen Zugang zu Sendungen und Fachbeiträgen. All diese Angebote verknüpfen Wissen mit Praxis — ideal, um fraktale Muster zu erkennen und zu verändern.

Über den Gesundheitskompass und QS24
Die erste Ausgabe des QS24 Gesundheitskompasses erreichte bereits eine Verteilauflage von 140’000 Exemplaren. Die zweite Ausgabe erscheint im November 2025 und markiert einen neuen Meilenstein: über 600.000 Exemplare, davon rund 580.000 im D‑A‑CH‑Raum. Nutzen Sie die Online-Plattform des Gesundheitskompasses unter https://qs24.run/online für vertiefende Inhalte. QS24 bietet eine breit aufgestellte Mediengruppe mit hoher Reichweite, einem großen Expertennetzwerk und Formaten, die Schulmedizin und Ganzheitsmedizin verbinden.
Abschluss und Einladung
Prof. Dr. med. Christian Schubert schließt mit einer klaren Botschaft: Gesundheit entsteht in Beziehungen und im Dazwischen. Wer die fraktale Struktur seines Lebens erkennt, kann Ursachen behandeln statt nur Symptome. Sie sind eingeladen, diese Perspektive zu prüfen, sich Hilfe zu holen und die Angebote von QS24 zu nutzen — sei es die Academy, die Sprechstunden oder der Gesundheitskompass.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Mit Wertschätzung und Zuversicht,
Alexander Glogg und das Team von QS24
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