Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interview
- Praktische Brücken: Schulmedizin ↔ Ganzheitsmedizin
- FAQ – Häufig gestellte Fragen
- Schlusswort – Einladung und Dankbarkeit
- Ergänzende Hinweise und Ressourcen
Einleitung
In einer aufrüttelnden Diskussion des Schweizer Gesundheitsfernsehens QS24 haben führende Experten die dunklen Seiten moderner Medizin beleuchtet: die sogenannten Kollateralschäden. Dieses Interview fasst die wichtigsten Aussagen von Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hockertz, Prof. Dr. med. Clemens von Schacky und Dr. med. Friderike Wiechel zusammen und ordnet sie ein. Herausgeber und Plattform sind QS24 – Schweizer Gesundheitsfernsehen; zusätzliche Informationen finden Sie auf qs24.tv, wikisana und in den Sprechstunden von QS24. Lernen Sie, wie Sie als Patient Risiken besser einschätzen, welche Verantwortung Ärztinnen und Ärzte tragen und wie ganzheitliche Perspektiven das Gespräch bereichern können.
Interview
Was verstehen Sie unter dem Begriff “Kollateralschaden” in der Medizin?
Prof. Dr. med. Clemens von Schacky definiert Kollateralschäden pragmatisch als unerwünschte Wirkungen, die durch eine medizinische Handlung entstehen. Er betont, dass diese Nebenwirkungen bei Operationen, medikamentösen Therapien, Bestrahlungen oder Chemotherapien immer mitgedacht werden müssen. Vor einer Behandlung sei die Abwägung von Nutzen und Risiko verpflichtend – und zwar in einem Gespräch, das den Patientinnen und Patienten wirklich informiert.

Welche Rolle spielt Aufklärung und informierte Zustimmung (informed consent)?
Prof. von Schacky unterstreicht, dass jede ärztliche Maßnahme – sogar eine Injektion – juristisch als Körperverletzung betrachtet werden kann, wenn diese nicht durch eine echte, informierte Zustimmung gedeckt ist. Informiert bedeutet: Vorteile, Nachteile und Häufigkeiten müssen erklärt werden. Nur so wird die Zustimmung rechtlich und ethisch tragfähig. Er mahnt, dass in manchen Alltagssituationen – etwa wenn Spritzen in Autos verabreicht werden – eine echte Aufklärung oft nicht stattfindet.

Ist der Ausdruck “Kollateralschaden” angemessen oder irreführend?
Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hockertz distanziert sich von der Kriegsmetaphorik: Er hält “Collateral Damage” für einen militärischen Begriff, der in der Medizin problematisch klingt. Er zieht ein scharfes Bild: In der Medizin müsse man klar zwischen unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW/UAB) und gezielten Schäden unterscheiden. Für ihn ist es wichtig, kritisch zu hinterfragen, ob Schäden vorhersehbar und akzeptabel sind oder ob sie das Resultat fehlerhafter Entscheidungen oder unvollständiger Studien sind.

Wie kritisch sind klinische Studien und Zulassungsverfahren heute?
Prof. Hockertz weist auf Schwächen in der klinischen Entwicklung hin, insbesondere auf das Verhalten in sehr aktuellen Situationen: Kontrollgruppen wurden in Einzelfällen zu früh aufgelöst, Studienläufe nicht zu Ende geführt und damit wichtige Erkenntnisse nicht gewonnen. Er fordert, dass Studien transparent, vollständig und toxikologisch fundiert sein müssen, damit Nutzen und Schaden verlässlich gegeneinander abgewogen werden können.

Was sagen Sie zur Problematik von Mehrfachtherapien und Wechselwirkungen?
Beide Experten warnen vor dem “Cocktail”-Effekt: Viele Patientinnen und Patienten – gerade in Altenheimen – nehmen zahlreiche Medikamente gleichzeitig ein. Wechselwirkungen werden oft nicht ausreichend geprüft. Prof. Hockertz fordert systematische Betrachtungen von Kombinationen, nicht nur der Einzelwirkung. Prof. von Schacky ergänzt, dass hausärztliche Sorgfalt und gegebenenfalls schrittweises Reduzieren wichtiger Therapien notwendig sind, um Übertherapie zu vermeiden.
Welche Probleme entstehen durch die zunehmende Spezialisierung der Medizin?
Dr. med. Friderike Wiechel und Prof. von Schacky heben hervor, dass durch die starke Spezialisierung der ganzheitliche Blick verloren gehen kann. Ein Orthopäde, der ein Hüftimplantat einsetzt, sieht möglicherweise Materialunverträglichkeiten nicht, ein Zahnarzt überlegt nicht immer die systemische Bedeutung wurzelbehandelter Zähne oder Implantate. Solche Entscheidungen haben Folgen, die über das lokal-operierte Organ hinausgehen – für das Wohlbefinden, Allergien oder sogar energetische Zusammenhänge (wie in ganzheitsmedizinischen Modellen beschrieben).

Was ist mit dem Begriff “Goldstandard” und Leitlinien?
Die Expertinnen und Experten äußern differenzierte Kritik: “Goldstandard” suggeriert Alternativlosigkeit und kann Therapie-Räume verengen. Leitlinien sind wertvoll als Orientierung, bergen aber Risiken: Sie werden langsam aktualisiert, können juristisch missbraucht werden und sind nicht selten das Ergebnis politischer oder wirtschaftlicher Einflüsse. Prof. von Schacky plädiert dafür, Leitlinien als hilfreiche, aber nicht bindende Orientierung zu verstehen – die ärztliche Individualentscheidung bleibt zentral.

Wie kann der einzelne Patient reagieren? Welche Verantwortung hat er?
Dr. med. Friderike Wiechel appelliert an die Eigenverantwortung: Informieren Sie sich, stellen Sie Fragen, holen Sie Zweitmeinungen ein und suchen Sie Therapeutinnen und Therapeuten, die Sie ganzheitlich beraten. Nutzen Sie seriöse Quellen – auch QS24, wikisana und die Sprechstunden – um Perspektiven zu vergleichen. Vertrauen ist wichtig, doch ein informierter Dialog ist die Basis für sinnvolle Entscheidungen.

„Eine Behandlung braucht immer eine Nutzen‑Risiko‑Abwägung – und diese muss offen und verständlich kommuniziert werden.“
Praktische Brücken: Schulmedizin ↔ Ganzheitsmedizin
Die Gesprächsteilnehmenden plädieren für Brücken: Schulmedizinische Präzision und Notfallkompetenz sollen mit ganzheitsmedizinischer Sorgfalt vereint werden. Das Ziel ist ein patientenzentriertes Vorgehen, bei dem Ursachen und Wirkungen gleichermaßen betrachtet werden. Systeme, Leitlinien und Studien sind wichtig – aber kein Ersatz für persönliche ärztliche Verantwortung und individuelle Beratung.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Kollateralschaden in der Medizin?
Es handelt sich um eine unerwünschte Wirkung, die durch eine medizinische Maßnahme entsteht. Besser spricht man von unerwünschter Arzneimittelwirkung oder Nebenwirkung, um militärische Konnotationen zu vermeiden.
Wie erkenne ich, ob ich gut informiert wurde?
Eine echte Aufklärung erklärt Vorteile, Risiken, Häufigkeiten und Alternativen. Sie dürfen Fragen stellen – und müssen klare Antworten erhalten.
Sollte ich bei großen Entscheidungen eine Zweitmeinung holen?
Ja. Bei Operationen, langwierigen Therapien oder unsicheren Nutzen-Risiko-Verhältnissen empfiehlt sich eine unabhängige Zweitmeinung.
Wie gehe ich mit vielen verschriebenen Medikamenten um?
Fragen Sie nach Wechselwirkungschecks, besprechen Sie Entwöhnungsstrategien und lassen Sie Medikation regelmäßig prüfen – idealerweise auch ganzheitlich.

Schlusswort – Einladung und Dankbarkeit
Die Diskussion bei QS24 zeigt: Es braucht Mut, Wissen und Dialog, um Kollateralschäden zu vermeiden und gleichzeitig lebensrettende Therapien nicht zu versagen. Sie sind als Patientin oder Patient nicht allein: Informieren Sie sich, nutzen Sie Angebote wie die QS24 Sprechstunden, holen Sie Zweitmeinungen ein und suchen Sie eine ganzheitliche Begleitung, wenn Sie das wünschen.
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Die QS24 Mediengruppe AG ist Ihr Partner für ganzheitliche Gesundheitskommunikation: Tausende Sendungen, ein großes Expertennetzwerk und breite Reichweite schaffen einen Raum für medizinische Vielfalt und fundierte Information. Nutzen Sie die Brücke zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin – für Ihre Gesundheit.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse. Bleiben Sie gesund und neugierig.
Mit warmen Grüssen,
Alexander Glogg














